Ein Tschechoslowakischer Wolfshund entstammt der Kreuzung aus Deutschem Schäferhund und Karpatenwolf. Dies macht sich recht augenscheinlich an seinem wolfsähnlichen Äußeren bemerkbar. Unglaublich erhaben, muskelbepackt und majestätisch wirkt er auf den ersten Blick. Doch fragt man sich natürlich, ob diese Schönheit nicht vielleicht mehr Wolf als Hund ist. Kannst Du ihn guten Gewissens als Familienhund halten? Oder gefährdest Du damit das Wohl deiner Kinder?
Aussehen des Tschechoslowakischen Wolfshundes
Wie bereits erwähnt, erinnert ein Tschechoslowakischer Wolfshund stark an einen Wolf. Er besitzt einen schmalen, sehr kräftigen Körperbau mit keilartigem Gesicht. Dies spiegelt sich auch in seinen Bewegungen nieder, die anmutig und wendig sind. Doch auch die spitzen Ohren und das scheckige Muster des Gesichtes unterstreichen seine Verwandtschaft. Bernsteinfarbene Augen blicken Dir intelligent und wachsam entgegen.
Das mittellange Fell ist grau bis silbern, vereinzelt auch mit dunkleren Flecken versehen. Dabei ist es sehr dicht und mit viel Unterfell ausgestattet. Entsprechend den Jahreszeiten zeigt es sich dabei in verschiedenen Ausprägungen und Farbintensitäten.
Rüden erreichen eine Höhe von um die 65 cm und 26 kg. Hündinnen sind hingegen mit 60 cm Höhe deutlich kleiner und erreichen Kilowerte um die 20kg.
Charakter des Tschechoslowakischen Wolfshundes
Er gilt als aufmerksam, energiegeladen, mutig und unerschrocken. Auch sein Jagdinstinkt ist deutlich ausgeprägt, der durch hohe Ausdauerfähigkeit unterstrichen wird. Der Tschechoslowakischen Wolfshundes betont auch hier seine Verwandtschaft zum Wolf, der grundsätzlich jedoch als eher missmutig und skeptisch gegenüber Neuem gilt. Laute Geräusche, Trubel und Hektik verunsichern ihn dabei gleichermaßen.
Doch so empfindsam er gegenüber neuen Situationen oder fremden Personen reagiert, so treu zeigt er sich zugleich. Ein Tschechoslowakischer Wolfshund ist sehr anhänglich und möchte unbedingt die volle Liebe seines Besitzers erringen. Dabei zeigt er sich als äußerst lernfähig und bereit, Neues zu erfahren. Was ihm jedoch als unsinnig erscheint, wird er zugleich kritisch hinterfragen. Er gilt damit als überdurchschnittlich intelligente, aber sehr empfindsame Rasse.
Ein Tschechoslowakischer Wolfshund in der Erziehung
Durch seine Skepsis und hohe Intelligenz erfordert es eine strenge Hand. Von Anfang an müssen ihm Grenzen gesetzt und Verhalten beigebracht werden. Denn als Besitzer möchtest Du seine besonderen Wesensmerkmale greifen und mit ihnen seinen guten Charakter formen. Hast Du dabei einmal seine Liebe und Freundschaft erworben, schlägt sich dies auch auf seine Gelehrigkeit nieder.
Ganz wichtig ist hierbei jedoch, seinen eigenen Dickkopf zu erkennen. Ein Tschechoslowakischer Wolfshundes möchte nicht Dein Untergebener und dümmlicher Bediensteter sein. Er möchte dich als Freund und Begleiter, der ihm in respektvollem Miteinander anleitet. Dabei solltest Du viel Geduld und intensive Trainingsstunden mitbringen. Denn musst Du ihm klar machen, dass er trotz aller Freundschaft zu gehorchen hat.
Möchtest Du als erfahrener Hundebesitzer einen Tschechoslowakischen Wolfshund kaufen, stellst Du dir am besten vorab einige Fragen:
- Hast Du bereits Erfahrung mit Hunden und traust Dir eine schwieriger zu besitzende Hunderasse vor?
- Besitzt Du genügend Zeit in Deinem Alltag?
- Bist Du der großen Laufbereitschaft und Energie des Hundes gewappnet?
- Liefert Deine Umgebung genügend Möglichkeiten für den Tschechoslowakischen Wolfshundes? Kannst Du ihm genügend Platz und Freiraum bieten?
- Hast Du die Kosten einkalkuliert, die auf dich zukommen werden?
- Besitzt Du bereits andere Hunde? Grundsätzlich zeigt sich ein Tschechoslowakischer Wolfshund als schwierig im Umgang mit Artgenossen.
Kinder und der Tschechoslowakische Wolfshund
Ob ein Tschechoslowakischer Wolfshund für eine Familie mit Kindern geeignet ist, obliegt verschiedenen Faktoren. Sind diese alle bedient, kann diese Rasse sehr liebevoll und behutsam zu Kindern sein.
Wie bei letztlich jedem Hund, ist die Sozialisierung der entscheidende Faktor zum Erfolg. Setze Deinen Hund früh genug Situationen mit Kindern aus und er wird sie nicht mehr als fremdartig ansehen. Gerade innerhalb eines Rudels wird er alle seine Familienmitglieder lieben lernen und sich ihnen behutsam nähern.
Doch äußert sich die fehlende Lärmtoleranz und der schwierige Umgang mit Trubel als Problem. Gerade kleine Kinder führen schnell zu einem unvermeidbaren Stressfaktor für das Tier. Dies hängt schlussendlich nicht nur von der Erziehung, sondern auch dem Charakter des einzelnen Hundes ab.
Der Kauf eines Tschechoslowakischen Wolfshundes
Bereits hier musst Du vermutlich Deine Geduld auf die Probe stellen. Denn ist dies eine eher ungewöhnliche Rasse, wird es Züchter nicht wie Sand am Meer geben. Zugleich würft ein Tschechoslowakischer Wolfshund nur einmal im Jahr, wodurch sich die Auswahl natürlicherweise begrenzt.
Zeit genug für Dich, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. Informiere Dich gut über den potentiellen Züchter und seine Hunde. Macht er einen guten Eindruck? Stimmen die Voraussetzungen? Hat er womöglich gute Kritik bekommen? Auch kannst Du bereits mit dem Kauf wichtiger Utensilien wie Hundekörbchen oder Leine beginnen.
Unabhängig von Versicherung, Futter und anderer Gegenstände wirst Du den eigentlichen Kauf des Hundes bezahlen. Rechne hier, je nach Züchter, mit Kosten zwischen 1100 und 1500 Euro. Dies ist nicht wenig, bei gezüchteten Rassen dieser Größe allerdings nicht ungewöhnlich.
Ist ein Tschechoslowakischer Wolfshund damit als Familienhund geeignet?
Oberstes Ziel ist die konsequente und liebevolle Erziehung. Bist Du hier erfolgreich, wirst Du einen wunderbaren Begleiter und treuen Freund erhalten. Gerade seine Wachsamkeit und Ruhe unterstreichen hierbei seinen Charakter. Und dafür sind nur einige wichtige Grundregeln erforderlich.
Sei hierbei jedoch nicht ungeduldig und verlange am Anfang zu viel von deinem Vierbeiner. Als generell sehr vorsichtige Tiere möchten sie sich Zeit lassen und Dich kennenlernen, bevor sie Dir und Deiner Familie ihr Herz schenken.
FAQ zu Tschechoslowakischen Wolfshunden
Ein Tschechoslowakischer Wolfshund ist definitiv eine Hunderasse für erfahrene Hundebesitzer. Sie erfordern eine strenge, aber liebende Hand und viel Zeitaufwand. Durch ihre große Intelligenz und Skepsis gegenüber Neuem musst Du viel Geduld bei der Erziehung mitbringen. Du wirst jedoch mit einem tollen und sanftmütigen Tier belohnt.
Prinzipiell hängt dies von einer frühen Sozialisierung und strengen Hand ab. Doch auch der Charakter des einzelnen Tieres spielt dabei eine große Rolle. Gerade bei kleineren Kindern solltest Du behutsam vorgehen und nicht zu viel erwarten. Ein Tschechoslowakischer Wolfshund wird bei lauten Geräuschen und viel Trubel nervös und verunsichert. Stimmen die Voraussetzungen sind sie allerdings äußerst behutsame und liebevolle Begleiter Deines Kindes.
Im schweizerischen Kanton Tessin gehört die Rasse zu den potentiell gefährlichen. Du brauchst also eine Bewilligung, um sie halten zu dürfen. In Norwegen sind sie sogar gänzlich verboten. In Deutschland fällt der Tschechoslowakische Wolfshund nicht unter die Reihe der Listenhunde. Demnach gelten die gesetzlich gleichen Regelungen wie bei allen anderen Hunderassen.
