Als eine der häufigsten Gelenkerkrankungen betrifft Spat beim Pferd insbesondere Fahr- und Reitpferde. Die degenerative Erkrankung der Sprunggelenke kennzeichnet sich durch akute entzündliche Schübe. Daneben sind auch chronische Beschwerden möglich.
Weiter gilt Spat als eine Form der Arthrose. Prinzipiell ist die Erkrankung nicht heilbar. Unter ihr kommt es direkt am Sprunggelenk zu Knochenwucherungen, die langfristig zu einer vollständigen Verknöcherung des Gelenks führen. Auslöser der Erkrankung sind ganz unterschiedliche Ursachen wie zum Beispiel Verletzungen, Fehl- und Überbelastungen oder auch ein deutlicher Mangel an verschiedenen Mineralstoffen.
Typisches Symptom des schleichenden Verlaufs ist eine zunehmende Lahmheit. Mithilfe einer optimalen ärztlichen Behandlung lässt sich der Krankheitsverlauf jedoch deutlich positiv beeinflussen, sodass viele betroffene Pferde gut mit der Erkrankung leben und auch weiterhin geritten werden können.
Spat beim Pferd – was ist das überhaupt?
Als degenerative Gelenkerkrankung zählt Spat zu den Arthrose-Formen. Dabei umfasst die Erkrankung unterschiedliche entzündliche Beschwerdebilder, die sowohl akut als auch chronisch auftreten können. Betroffen ist insbesondere das Sprunggelenk des Pferdes. Während der akuten Phase kommt es zu deutlichen Entzündungen der kleineren Gelenke, des Knochens und der umschließenden Knochenhaut.
Nicht selten ist liegt zudem eine Entzündung der Spatsehen vor. Diese befindet sich an der Innenseite des Sprunggelenks. Sofern die Entzündung über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen bleibt, folgt eine Schädigung des Gelenkknorpels sowie eine Zerstörung der Gelenkoberfläche.
Im weiteren Verlauf entsteht eine Arthrose. Wird Spat beim Pferd nicht behandelt, entstehen Knochenwucherungen an der Sprunggelenksinnenseite. Der Gelenkspalt verknöchert und es folgt eine Versteifung des Gelenks. Durch weiter entstehende Entzündungsprozesse löst sich der Knochen im schlimmsten Fall auf. In der Regel tritt die Erkrankung schubweise auf, sodass die betroffenen Pferde nicht dauerhaft unter Schmerzen leiden.
So erkennst Du Spat beim Pferd
Spat entwickelt sich schleichend über leinen längeren Zeitraum hinweg. Oftmals ist die Erkrankung im Schub mit Schmerzen verbunden. Viele Pferde zeigen zu Beginn jedoch nur eine leichte Lahmheit. Diese Lahmheit ist meist sehr kurzweilig und verschwindet, sobald die Tiere längere Zeit unterwegs sind. In einigen Fällen zeigt sich die Lahmheit beim Abtreiben.
Umso weiter die Erkrankung jedoch voranschreitet, desto deutlicher wird die Beeinträchtigung des Bewegungsbildes. So kann es zum Beispiel zu einem schwunglosen und verkürzten Trab kommen. Auch ist es möglich, dass die betroffenen Pferde kürzere Schritt als üblich machen.
Ferner deuten Schwierigkeiten beim Tempowechsel oder ein vermehrtes Stolpern auf Spat hin. Hast Du ein Springpferd, kann es sein, dass dieses deutlich schlechter oder gar nicht mehr springt. Da die Pferde Schonhaltungen einnehmen, sind auch eine verspannte und schmerzempfindliche Muskulatur oder sogar ein schiefes Becken zu beobachten.
Diagnose Spat beim Pferd: Behandlungsmöglichkeiten
Bislang gibt es keinerlei Behandlungsmöglichkeiten, mit denen eine vollständige Heilung der Erkrankung denkbar ist. Therapeutische Ziele sind die Schmerzlinderung und das Aufhalten beziehungsweise Hinauszögern des Krankheitsfortschritts. Hierfür ist es zum einen wichtig, Entzündungen im Sprunggelenk zu verhindern. Zum anderen muss die Regeneration betroffener Strukturen so gut wie möglich unterstützt werden. Aus diesen Gründen ist es unglaublich wichtig, dass Spat beim Pferd so früh wie möglich erkannt und behandelt wird.
Behandlung während der akuten Phase bei Spat
In der akuten Krankheitsphase verabreicht der Tierarzt schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente. Dadurch wird der Schub an sich eingedämmt. Zum anderen geht die entzündungsbedingte Schwellung zurück. Eine weitere Option ist die direkte Injektion von Hyaluronsäure in das Gelenk.
Neben dem Tierarzt ist der Hufschmied während einer akuten Phase wichtiger Ansprechpartner. So kann er das Gelenk beispielsweise mit einem orthopädischen Spezialbeschlag entlasten. Dadurch werden dem Tier Schmerzen erspart. Auch wird das Laufen deutlich erleichtert. Abhängig davon, wie die Erkrankung fortschreitet, kann es mitunter sinnvoll sein, dass Sprunggelenk gezielt zu versteifen. Der Schmerz wird dadurch lokal ausgeschaltet.
Was Du als Tierhalter bei Spat beim Pferd machen kannst
Als Halter kannst Du Deinem Pferd ebenfalls helfen. So ist beispielsweise Bewegung besonders wichtig. Ausreichend Bewegung sorgt dafür, dass die Knorpel genügend mit Nährstoffen versorgt werden. Für Pferde mit Spat ist allerdings eine lange und vor allem gründliche Aufwärmphase unerlässlich.
Vermeiden solltest Du harte Böden und enge Wendungen. Beides ist für die schmerzenden Gelenke des Pferdes sehr unangenehm. Verzichten solltest Du ebenfalls auf sehr harte Arbeit oder auch auf hohe Sprünge. Idealerweise sprichst Du mit Deinem Tierarzt ein individuelles und maßgeschneidertes Training für Dein Pferd ab. Neben den Bewegungsabläufen sollte auch die Ernährung des Pferdes an die Erkrankung angepasst werden.
Spat beim Pferd vorbeugen – so funktioniert’s
Mit der richtigen Prophylaxe kann Spat beim Pferd vorgebeugt werden. Diese sollte jedoch schon im Fohlenalter beginnen. Physiologisches Fachwissen über Pferde und Wissen über die richtige Ernährung kann hierbei hilfreich sein. So gilt es beispielsweise auf eine ausgewogene Mineralstoffzufuhr zu achten. Ferner sind die richtige Fütterung des Pferdes und ausreichend Bewegung essenziell. Bei erwachsenen Pferden kannst Du Spat durch die nachfolgenden Faktoren vorbeugen:
- nährstoffbilanzierte Fütterung
- korrekte Bearbeitung der Hufe
- ein Training, das an den individuellen Leistungsstand des Pferdes angepasst ist
- eine angemessen lange Aufwärmphase
- ausreichend Ruhepausen und Regenerationsphasen
- jegliche Verletzung muss vollständig auskuriert werden
Spat beim Pferd: FAQ
Wenn Pferde mit Spat lahm- und schmerzfrei laufen, ist das Reiten generell kein Problem. Wichtig hierbei ist jedoch das Einhalten einer möglichst langen und gründlichen Aufwärmphase.
Pferde, die unter Spat leiden, sollten besonders mineralstoffreich gefüttert werden. Bewährt hat sich unter anderem die Zufütterung von Teufelskralle oder Ingwer. Kräuter für Pferde sind ebenfalls zu empfehlen. Ferner kann es sinnvoll sein, verschiedene Bausteine für das Bindegewebe und für den Knorpel oral zu verabreichen.
Die Tiermedizin kennt zwei verschiedene Arten von Spat. Zum einen den normalen Spat und zum anderen den sogenannten Rehspat. Letzterer ist seltener. Hier bilden sich die Wucherungen an der Außenseite.
Üblicherweise beginnt Spat mit Schmerzen im Sprunggelenk. Sichtbar werden die Schmerzen beispielsweise durch Lahmheit. Das betroffene Sprunggelenk ist während eines akuten Schubes oftmals geschwollen und erwärmt.