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Hufrehe beim Pferd – Entzündung der Huflederhaut

Als eine der schmerzhaftesten Krankheiten beim Pferd sorgt die sogenannte Hufrehe für eine Entzündung der Huflederhaut. Diese wiederum verbindet das Hufbein mit der Hornkapsel. Kommt es zu einer entsprechenden Entzündung, schwillt die Huflederhaut an. Bedingt durch die Schwellung wird die Blutzirkulation im Huf des Pferdes gestört. Da sich die Schwellung allerdings nicht wie an anderen Stellen frei ausbreiten kann, entsteht ein immenser Druck, der einen starken Schmerz beim betroffenen Tier verursacht. Sofern keine sofortige Behandlung erfolgt, kommt es zu einer zunehmenden Störung der Durchblutung und damit zu einer unzureichenden Versorgung mit notwendigen Nährstoffen. Im weiteren Verlauf kann es passieren, dass sich die Hornkapsel lockert, wodurch das Hufbein erst rotiert und anschließend absinkt. Im Zusammenhang mit einer Hufrehe beim Pferd wird häufig zwischen dem klinisch unauffälligen Vorläuferstadium, dem akuten und chronischen Verlauf unterschieden. Therapeutisch optimale Ergebnisse lassen sich bei einer zeitigen Behandlung nach Beginn der Erkrankung erzielen. Akute Fälle der Hufrehe gehören immer in sofortige Behandlung durch einen Tierarzt oder eine Pferdeklinik.

Typische Symptome – so erkennst Du eine Hufrehe bei Deinem Pferd!

Insbesondere im Vorläuferstadium sind die Symptome einer Hufrehe beim Pferd nur sehr schwer erkennbar. Bei Großpferden ist die Erkrankung oftmals noch einfacher erkennbar als bei Ponys. Leichte Entzündungen im Bereich der Huflederhaut führen oftmals dazu, dass die betroffenen Pferde die jeweilige Hufe öfter heben und senken als sonst. Einige Pferde werden vor allem beim Geben der Hufe widerwillig oder lehnen sich beim Aufheben an den Reiter. Auch beim Schmied sind die betroffenen Pferde oftmals unkooperativ. Sowohl beim Trab wie auch beim Schritt lahmen die Pferde nur sehr undeutlich. Recht deutliche Symptome sind dagegen eine Erwärmung der Hufe oder eventuell sogar eine leichte Pulsation an der Zehenarterie.

Deutliche Anzeichen bei einer akuten Hufrehe beim Pferd

Relativ eindeutig sind die Symptome einer akuten Hufrehe. Während einige Pferde extrem lahmen, wollen andere sich gar nicht mehr bewegen. Da selbst das Stehen starke Schmerzen beim Pferd verursacht, werden die Hufwände sichtbar entlastet. Gleichzeitig werden die Trachten in der Regel überlastet. Diese Ent- und Überlastung lässt sich unter anderem an der typischen Sägebockstellung erkennen. Umso stärker die Schmerzen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das betroffene Pferd ablegt. Die Hufe selbst ist sehr heiß und eine pochende Pulsation der Arterien ist zu erspüren.

Chronische Hufrehe beim Pferd bereits 48 bis 72 Stunden nach einem akuten Schub

Ein chronisches Stadium der Hufrehe kann bereits 48 bis 72 Stunden nach einem akuten Schub der Erkrankung eintreten. In solch einem Stadium muss eine Symptomatik nicht zwingend auftreten. Chronische Stadien sind auch symptomlos möglich. Kommt es jedoch zu Symptomen, lahmen die betroffenen Pferde deutlich, sind teilweise sehr apathisch und haben einen deutlich verringerten Appetit. Da die Durchblutung abnimmt und die akute Entzündung abgeklungen ist, kann die Hufe sehr kalt sein. Äußerlich lässt sich die chronische Erkrankung anhand der verbreiterten weißen Linie an der Hufsohle nachweisen. Nicht selten kommt es zu einer Wölbung der Zehenwand.

Behandlungsansätze bei einer Hufrehe beim Pferd

Um eine Hufrehe beim Pferd effektiv und langfristig zu behandeln, ist eine schnelle Diagnose und ein sofortiger Therapiebeginn notwendig. Zum einen geht es darum, die Ursache zu finden und diese entsprechend zu bekämpfen. Es kommen prinzipiell unterschiedliche Ursachen in Betracht:

  • Belastungshufrehe
  • Futterrehe
  • Vergiftungsrehe
  • Borreliose
  • Cushing-Syndrom
  • Metabolisches Syndrom
  • Übergewicht

Ein weiterer Behandlungsschwerpunkt liegt auf der Bekämpfung der zugrunde liegenden Entzündung. Nur so ist es möglich, Schwellungen, Rotationen oder Senkungen zu verhindern. Während der akuten Phase werden in der Regel Entzündungshemmer wie zum Beispiel Aspirin verabreicht. Entzündungshemmer können die entstehenden Ödeme eindämmen und somit auch die Schmerzen verringern. Um die Blutzirkulation aufrecht zu halten, werden häufig auch gefäßerweiternde Medikamente und Blutverdünner verabreicht. Als Blutverdünner kommt unter anderem Heparin infrage. Um die Hufe zu kühlen, werden Eispackungen um die Hufe gelegt und alle zwei Stunden gewechselt. Sofern die Notwendigkeit besteht, kann der vordere Anteil der Zehenwand entfernt werden. Das Entzündungssekret kann dadurch ablaufen und der Zehenbereich wird deutlich entlastet. Um die Hufe vor weiteren Infektionen zu schützen, kann ein Hufreheverband oder ein Hufrehegibs angelegt werden.

Was Du als Pferdebesitzer bei einer Hufrehe beim Pferd machen kannst!

Auch Du als Pferdebesitzer hast die Möglichkeit, Deinem Pferd zu helfen und für Entlastung bei einer Hufrehe zu sorgen.

  • die Hufe des Pferdes kannst Du in einem Eimer mit Eiswasser kühlen
  • bei der Einstreu empfiehlt es sich, auf eine weiche Einstreu umzustellen, beispielsweise auf steinfreien Sand oder im Idealfall auf Torf
  • ermögliche Deinem Pferd zudem einen sehr leichten und stetigen Zugang zu frischem Wasser und Heu
  • um einer Kolik beim Pferd durch den Bewegungsmangel vorzubeugen, solltest Du flüssiges Mash mit Paraffinöl und Glaubersalz füttern
  • wurde als Ursache der Hufrehe beim Pferd eine Futterrehe diagnostiziert, solltest Du Deinem Pferd auf keinen Fall Kraftfutter, Silage, Leckerlies oder ähnliches füttern
  • schütze Dein Pferd unbedingt vor Stress und gönne ihm ausreichend Ruhe. Auf keinen Fall solltest Du es zur Bewegung zwingen.
  • sofern keine zügige Verbesserung eintritt, gilt es umgehend den Tierarzt zu informieren.

FAQ’s zum Thema Hufrehe beim Pferd

Ist die Hufrehe des Pferdes heilbar?

Prinzipiell gilt die akute Hufrehe immer als absoluter Notfall. Bei einem raschen Behandlungs- und Therapiebeginn ist die Erkrankung durchaus heilbar.

Wie lange dauert es, bis die Hufrehe ausgeheilt ist?

Sofern frühzeitig notwendige Maßnahmen ergriffen werden, heilt die Hufrehe beim Pferd innerhalb von ein bis zwei Wochen aus.

Können Pferde an einer Hufrehe sterben?

Kommt es im Zuge der Hufrehe zu einer Hufbeinrotation, kann das Hufbein im schlimmsten Fall durch die Sohle des Hufs brechen. Hierbei kommt es zu einem sogenannten Hufbeindurchbruch. Durch das Ausschuhen löst sich die gesamte Hornkapsel. Bei fehlender oder unzureichender Behandlung kann das Pferd an einer Hufrehe sterben. In diesem Zusammenhang ist es zwingend notwendig, bereits bei kleinsten Symptomen einen Tierarzt zu informieren. Eine Pferdekrankenversicherung kann helfen, die notwendigen Kosten für die Behandlung und Therapie einer Hufrehe beim Pferd zu tragen.

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