fbpx

Sommerekzem – wen juckts? Dein Pferd!

Ein wohlverdienter Ausritt an einem lauen Sommerabend – was könnte schöner sein? Doch plötzlich wird Dein Pferd ungewohnt nervös und lässt keine Möglichkeit aus, sich zu kratzen? In den Sommermonaten sind stechmückenartige Insekten wie die Kriebelmücke vermehrt unterwegs und machen Deinem treuen Begleiter das Leben schwer. Als Pferdebesitzer ist hier Vorsicht geboten: Ist Dein Pferd den Stichen über eine lange Zeit hinweg schutzlos ausgeliefert, kann daraus ein Sommerekzem entstehen.

Was ist ein Sommerekzem beim Pferd?

Sie sind der Albtraum von Pferden an warmen, lauen Sommerabenden – Gnitzen und Kriebelmücken. Die Stiche der Insekten sind besonders unangenehm für das Pferd und lösen Juckreiz aus. Doch warum ist das so? Im Speichel der stechmückenartigen Insekten ist eine Substanz enthalten, die bei Pferden eine Art Allergie auslöst. Das Immunsystem des Pferdes reagiert überempfindlich auf diese Substanz. Genau genommen enthält der Speichel spezielle Proteine, die ein Antigen darstellen. Dieses gelangt durch den Stich in den Organismus des Pferdes. Auf das Antigen reagiert der Pferdekörper mit Antikörpern. Die Antigene werden bekämpft und es kommt zu einer überschießenden Immunreaktion.

Sind Pferde den lästigen Plagegeistern über einen längeren Zeitraum hinweg schutzlos ausgeliefert, kann sich daraus ein sogenanntes „Sommerekzem beim Pferd“ entwickeln. Ab wann das Pferd ein solches Ekzem entwickelt und warum, lässt sich allerdings nicht vorhersagen. Sicher ist nur: Es kann Pferde jeden Alters, jeder Rasse und jedes Geschlecht treffen. Wenn die Immunantwort auf die Antigene der Stechmücke sehr heftig ausfällt, ist das Pferd auf den Speichel sensibilisiert. Ab diesem Zeitpunkt spricht man dann auch von einem Sommerekzem. Das Pferd hat dann eine Allergie gegen den Speichel entwickelt.

Wie erkenne ich ein Sommerekzem bei meinem Pferd?

Doch wie erkennst du nun, ob Dein Liebling unter einem Sommerekzem leidet? Es gibt einige Symptome, die auf ein Ekzem hinweisen können. Als Erstes erkennbar sind meist jene Symptome, die durch den ausgelösten Juckreiz entstanden sind. Für das Pferd ist der Juckreiz so unangenehm, dass es sich zu scheuern beginnt und Hautverdickungen entstehen. Das erkennst Du dann ganz leicht. Bei diesen Symptomen kannst Du in den meisten Fällen von einem Sommerekzem beim Pferd ausgehen:

  • Starker Juckreiz, Nervosität, Unruhe, Scheuern
  • Hautausschlag
  • Hautverdickungen
  • Aufgescheuerte Stellen ohne Haare
  • Schuppenbildung und Verkrustung
  • Nässende Wunden
  • Offene und blutige Stellen
  • Sekundärinfektionen

Wie kann ich einem Sommerekzem beim Pferd vorbeugen?

Damit es erst gar nicht zu einem ausgewachsenen Sommerekzem kommt, gibt es einiges, was Du tun kannst. Intensität und Häufigkeit des Juckreizes lassen sich also positiv beeinflussen. Das erfordert allerdings Disziplin und Kontinuität in der Pflege Deines Pferdes. In der Vorbeugung gibt es zwei wesentliche Ziele:

  1. Kontakt mit stechmückenartigen Insekten verhindern.
  2. Klinische Symptomatik verringern.

Natürlich wirst du nicht jede Kriebelmücke von Deinem Pferd fernhalten können. Allerdings gibt es ein paar Tipps, wie Du Dein Pferd bestmöglich vor den fiesen Quälgeistern schützen kannst. Achte darauf, dass sich dein Liebling im Sommer nicht in der Nähe von Bächen, Teichen und Waldrändern aufhält. Diese Orte gelten als Kriebelmücken-Hotspots. Vor allem morgens und in der Abenddämmerung sollten diese Orte gemieden werden.

Weiters solltest Du darauf achten, dass Dein Pferd sich nicht in der Nähe von Misthäufen aufhält. Misthäufen solltest du so weit weg wie möglich von Deinem Pferd platzieren. Während der Weidezeit und Ausritten kannst Du Dein Pferd außerdem mit Ekzemerdecken schützen. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Vorbeugung ist die Pflege des Fells. Am Markt gibt es cortisonfreie Mittel mit pflegenden Ölen und weiteren wertvollen Inhaltsstoffen, die aufgescheuerte Stellen pflegen.

Sommerekzem beim Pferd: Wie erfolgt die Diagnose

Wenn Dein Schatz bereits unter einem ausgeprägten Juckreiz leidet, muss zunächst nach den Ursachen geforscht werden. In vielen Fällen handelt es sich um ein Sommerekzem – in manchen Fällen deutet Juckreiz auch auf andere Erkrankungen hin. Um Gewissheit zu erlangen und Deinem treuen Begleiter auf vier Hufen bestmöglich zu helfen, werden Allergietests beim Tierarzt gemacht. Die Tests können verschiedene Allergene wie Pollen, Pilzsporen, Gräser, Insekten oder spezielle Futtermittel ausschließen.

Eine weitere Möglichkeit in der Diagnostik ist das Ausschlussverfahren. Dein Pferd wird über einen längeren Zeitraum hinweg von bestimmten Allergenen (z.B. Stechmücke) ferngehalten. Verschwinden die Symptome, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um ein Sommerekzem beim Pferd handelt. Auch weitere Beobachtungen können Aufschluss geben: Erholt sich Dein Pferd in den Wintermonaten schnell? Treten die Symptome mit Beginn der Mückensaison auf? Lindert das Fernhalten von Mücken die Symptome? Kannst Du diese Fragen mit „Ja“ beantworten, handelt es sich um höchstwahrscheinlich um das Sommerekzem.

Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus?

Das Sommerekzem wurde eindeutig diagnostiziert. Doch wie sehen Therapiemöglichkeiten aus und wie stehen die Chancen auf Heilung? Zur wichtigsten Behandlungsmaßnahme zählt die Allergievermeidung. D.h. Dein Pferd muss vor den lästigen Kriebelmücken bestmöglich geschützt werden. Medikamentöse Therapien können so oftmals vermieden werden. Schütze Dein Pferd mit Ganzkörperdecken und effektiven Insektenschutzmitteln.

Sollte sich das Ekzem schon stark ausgebreitet haben, wird auch häufig auf die medikamentöse Therapie zurückgegriffen. Dem Pferd wird dann entzündungshemmendes Cortison verabreicht, um den Juckreiz zu lindern. In manchen Fällen werden auch Histaminblocker angewendet, um die allergischen Symptome zu lindern. Histaminblocker werden auch bei Menschen eingesetzt, die Heuschnupfen haben.

Beim Sommerekzem beim Pferd werden häufig auch zusätzliche Therapiemaßnahmen ergriffen. So setzt man neben der Allergievermeidung und der medikamentösen Therapie auch auf juckreizstillende Shampoos und Lotionen mit Haferextrakt. Ist die Haut bereits stark aufgescheuert, offen und blutig, müssen die Wunden auf jeden Fall regelmäßig versorgt werden.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellt die sogenannte ASIT-Therapie (Allergen-spezifische Immuntherapie) dar. Sie wird auch Hyposensibilisierung genannt und weist eine Erfolgsquote von 70 bis 80% auf. Dabei wird das Immunsystem des Pferdes langsam an die allergieauslösende Substanz gewöhnt, indem es mit steigenden Allergen-Konzentrationen in Kontakt kommt. Mit der Zeit gewöhnt sich das Immunsystem an die Substanz und eine allergische Reaktion des Pferdekörpers kann vermindert werden. Mit der Hyposensibilisierungstherapie wird am besten gegen Ende der Mückensaison begonnen, um bestmöglich auf die nächste Weidesaison vorbereitet zu sein.

Übrigens: Derzeit wird auch an einem Impfstoff gegen das Sommerekzem beim Pferd gearbeitet. So könnte das Sommerekzem von vornherein verhindert werden.

FAQ

Was muss ich bei der Ernährung von Ekzemern beachten?

Ekzemer sollten eiweißarm ernährt werden. Passe Heu und Luzerne als Proteinquelle an Alter, Größe, Gewicht und Leistung Deines Pferdes an. Füttere kein zusätzliches Eiweiß in Form von Kraftfutter.

Wie desinfiziere ich eine Wunde bei meinem Pferd richtig?

Reinige die Wunde zunächst die Wunde gründlich. Verwende eventuell auch eine Heilsalbe. Das ist wichtig, um weitere Entzündungen und Infektionen zu verhindern.

Was kann ich gegen Schuppen bei meinem Pferd machen?

Wasche die Schuppen so gut wie möglich aus. Mit einem Öl kannst du die Haut außerdem feucht halten. Die Haut wird beruhigt und es bindet die Schuppen. Öl schließlich ebenfalls alle 2-3 Tage auswaschen, damit sich die Poren öffnen und die Haut wieder frei atmen kann.

Ähnliche Artikel

PSSM beim Pferd – wenn der Muskelstoffwechsel Probleme macht

Bei der PSSM handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung ... weiterlesen
Lesedauer: 4 Minuten Aufruf 1

Hufkrebs beim Pferd

Diagnose Hufkrebs beim Pferd? Für Dich als Pferdebesitzer ist das ... weiterlesen
Lesedauer: 4 Minuten Aufruf 1

Hufrehe beim Pferd – Entzündung der Huflederhaut

Als eine der schmerzhaftesten Krankheiten beim Pferd sorgt die ... weiterlesen
Lesedauer: 4 Minuten Aufruf 1

Sommerekzem – wen juckts? Dein Pferd!

Ein wohlverdienter Ausritt an einem lauen Sommerabend - was ... weiterlesen
Lesedauer: 5 Minuten Aufruf 1

Arthrose beim Pferd – oft eine typische Alterserscheinung

Sowohl bei Menschen wie auch bei Tieren führt Arthrose ... weiterlesen
Lesedauer: 4 Minuten Aufruf 1

Spat beim Pferd als eine der häufigsten Gelenkerkrankungen

Als eine der häufigsten Gelenkerkrankungen betrifft Spat beim Pferd insbesondere Fahr- ... weiterlesen
Lesedauer: 4 Minuten Aufruf 1

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Simply Maison M Hundekäfig


Beim Simply Maison Hundekäfig handelt es sich um einen hochwertigen...

EUGAD Kaninchenstall


EUGAD 0034HT Kaninchenstall – Hygiene, Freiluft und Komfort in einem...

vidaXL Kratztonne


Allgemeines über die Kratztonne Eine Kratztonne eignet sich, wie der...

Lionto Weidenkorb


Allgemein Ein schöner Katzenkorb hat mehrere Funktionen. Zum einen eignet...

Trixie Schutznetz


Allgemeines über das Trixie Schutznetz Dieses Netz eignet sich für sowohl...

Pawhut Hamsterkäfig


Allgemein Hamster sind tolle kleine Haustiere und eignen sich für...

Vitakraft Vogelsand Premium


Wieso Vogelsand im Käfig? Vogelsand sollte unbedingt in Deinem Käfig...

PAWZ Road Katzentunnel


Allgemeines über den Katzentunnel Ein Katzentunnel ist eine super Erfindung...

Rabbitgoo Kratzbaum mit Hängematte

Allgemein Katzen lieben es zu kratzen. Sie brauchen etwas woran...

Fluval Tronic Aquarienheizer


Diese Fluval Aquarium Heizung ist für Becken von rund 200...

Nichts mehr verpassen!

Möchtest du regelmäßig über Neuigkeiten informiert werden? Dann melde dich ganz einfach und kostenlos zu unserem Newsletter an!