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Physiologisches Wissen und gesundes Pferdefutter – so bleibt Dein Vierbeiner gesund

Pferde reagieren sensibel auf ihre Ernährung. Du musst wissen, dass sie anatomisch bedingt den ganzen Tag fressen wollen und müssen. Raufutter in Form von Heu oder Futterstroh ist ihre Ernährungsgrundlage und nicht jedes Tier benötigt zusätzliches Kraftfutter. Viele Krankheiten lassen sich vermeiden, wenn Du auf die Bedürfnisse des Tieres achtest.

Welches Futter braucht das Pferd?

Pferdefutter unterteilt sich in Raufutter (rohfaserreich) und Kraftfutter. Zum rohfaserreichen Futter zählen das Gras der Wiese und Silage (feucht) sowie Stroh und Heu (trockenes Raufutter). Zusätzlich zu diesem kann Kraftfutter in Form von Hafer, Mais und Gerste gefüttert werden. Für den Vitamin- und Mineralstoffspiegel erhalten die Tiere Rüben, Rote Bete, Äpfel und Möhren. Dieses Gemüse wird als Saftfutter bezeichnet. Durch sie bekommen die Pferde besonders im Winter die notwendigen Nährstoffe.

Die richtige Ernährung

Leben Pferde in freier Wildbahn, fressen sie den ganzen Tag. Der Magen wird ununterbrochen mit kleinen Mengen an Heu und Stroh gefüllt und ist dadurch ständig in Arbeit. Dieses natürliche Verhalten wird durch die heutige Stallhaltung teilweise unterbunden. Die Tiere erhalten zwei oder drei große Mahlzeiten, obwohl ihre Verdauung darauf ausgelegt ist, den ganzen Tag kleine Portionen zu verarbeiten.

Schon diese Art der Fütterung kann dafür sorgen, dass das Tier erkrankt. Pferde sind Dauerfresser, daher wird regelmäßig Magensäure produziert. Diese lässt sich durch die Aufnahme und das Kauen von Futter neutralisieren, weil der Speichelfluss einsetzt. Im Gegenzug bringt es gesundheitliche Probleme, wenn Dein Tier mehrere Stunden nicht fressen kann. Bekommt der Magen des Tieres nichts zum Verarbeiten, greift die produzierte Magensäure die Schleimhäute des Magens an. Dadurch entstehen Magengeschwüre und Koliken.

Es braucht also nicht nur qualitativ hochwertiges Pferdefutter. Auch physiologisches Wissen über den Vierbeiner ist notwendig, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Damit Dein Pferd gesund bleibt, braucht es regelmäßigen Weidegang, eine Offenstallhaltung mit Auslauf und immer genügend Raufutter (Heu, Stroh), das es den ganzen Tag über zu sich nehmen kann.

Physiologie und nahrhaftes Pferdefutter

Die Fütterung von Pferden ist keine Wissenschaft. Du brauchst jedoch Hintergrundwissen über die Verdauung des Tieres und gutes Pferdefutter. In hochwertigem Heu sind normalerweise alle Nährstoffe enthalten, die Pferde brauchen. Selbst bei leichten Arbeiten ist Pferdefutter in Form von Heu für die Ernährung völlig ausreichend. Unabhängig von der Nutzung der Tiere sollte der Erhaltungsbedarf immer durch Heu oder Futterstroh gedeckt werden.

Wird Heu zu spät geschnitten, enthält es weniger Aminosäuren. In diesem Fall besitzt es zwar mehr Struktur, was dem Kaubedürfnis der Pferde entgegenkommt. Allerdings sinkt der Eiweißgehalt des Futters. Auch Pferde müssen essenzielle Aminosäuren in Form von pflanzlichem Eiweiß über die Nahrung aufnehmen, da der Körper diese nicht selbst herstellen kann. Minderwertiges Heu kann für einen Mangel an Aminosäuren sorgen. Dieser zeigt sich an der Muskulatur, die trotz gleicher Belastung an Elastizität verliert. Beobachtest Du diese Veränderung, solltest Du die Qualität des Heus überprüfen lassen.

Mineralien

Mineralstoffe werden über die Nahrung aufgenommen. Dazu zählen

  • Kalzium
  • Magnesium
  • Phosphor
  • Kalium
  • Schwefel
  • Chlor
  • Natrium

Wichtig ist das Verhältnis von Kalzium und Phosphor im Pferdefutter, denn ein Überschuss an Phosphor kann Knochenschwund hervorrufen. Zwei Teile Kalzium auf einen Teil Phosphor ergeben das richtige Mischungsverhältnis der Mineralien. Wird Dein Pferd durch den Reitsport stark beansprucht, verliert es durch das Schwitzen Mineralstoffe wie Kalium, Natrium oder Chlor. Diese Verluste können durch einen Salzleckstein, der für normal beanspruchte Tiere ausreicht, nicht mehr aufgefangen werden. Hier braucht es Elektrolyte, die zum Trinkwasser gegeben werden.

Damit Dein Pferd alle lebensnotwendigen Nährstoffe erhält und gesund bleiben kann, solltest Du das Heu einmal jährlich hinsichtlich der Inhaltsstoffe untersuchen lassen. Meist sind die Konzentrationen von Zink, Selen und Kupfer vermindert. Kümmere Dich um gutes Mineralfutter, das zum Raufutter verabreicht wird. Mangelzustände dieser Mineralstoffe zeigen sich beispielsweise bei Zinkmangel durch brüchiges Hufhorn, Veränderungen der Knochen entstehen bei einer Unterversorgung mit Jod, Leistungsabfall bei Eisenmangel und eine verstärkte Infektanfälligkeit bei einem Mangel an Selen.

Dieses Zusatzfutter gibt es in Form von Pellets, Briketts, Pulver oder in flüssiger Variante und hilft Deinem Vierbeiner, einen Nährstoffmangel auszugleichen.

Fütterung von besonderem Pferdefutter

Beim Fellwechsel und im Alter braucht Dein Pferd besondere Unterstützung hinsichtlich des Futters.

Der Fellwechsel

Im Frühjahr und im Herbst verändert sich das Fell Deines Pferdes. Beim Abstoßen der Winterhaare wird viel Energie verbraucht, was Auswirkungen auf den Stoffwechsel des Tieres hat. Ein gesundes Tier hat mit dem Fellwechsel kein Problem, da dies ein natürlicher Vorgang ist. Anders sieht es bei geschwächten Tieren aus. Diesen steht weniger Energie für ihr Immunsystem zur Verfügung, deshalb sind Erkrankungen während der Zeit des Fellwechsels besonders schwierig.

Willst Du Dein Pferd während dieser anstrengenden Zeit helfen, solltest Du bedarfsgerechtes Pferdefutter verwenden. Beispielsweise haben Öle eine positive Wirkung auf die Haut und das Fell. Sie sollten kaltgepresst sein und über mehrfach ungesättigte Fettsäuren verfügen. Erfahrungsgemäß eignen sich Leinöl und Schwarzkümmelöl für diesen Lebensabschnitt, da sie den Hautstoffwechsel stärken. Gleichzeitig werden die Mineralstoffversorgung, das Immunsystem und der Stoffwechsel durch die Öle und ihre essenziellen Fettsäuren unterstützt.

Pferde-Senioren

Ältere Pferde haben andere Ansprüche an ihr Futter. Der Stoffwechsel läuft langsamer ab und das Pferdefutter wird schlechter verwertet. Die Darmtätigkeit entspricht nicht mehr der eines jugendlichen Pferdes und Kauprobleme stellen manches Tier vor weitere Probleme. Daher ist es wichtig, im Alter auf folgende Aspekte bei der Wahl des passenden Pferdefutters zu achten

  • Kein Pferdefutter mit künstlichen Beigaben verwenden
  • Möglichst Futter in passender Konsistenz anbieten
  • Kräuter mit essenziellen Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen verwenden
  • Bei Problemen mit Magen, Darm, Leber und Nieren muss das Pferdefutter gut aufschließbar sein

Pferdefutter mit künstlichen Zusatzstoffen

Ein Blick in die ursprüngliche Haltung von Pferden zeigt, dass die Tiere auf Steppen weideten. Nahrungszusätze brauchte es nicht, weil die Pferde in der Natur alles Notwendige vorfanden. Heute werden Zusatzstoffe verwendet, um das Futter aufzuwerten. Synthetische Zusatzstoffe stehen dabei in dem Ruf, gesundheitsschädlich und allergieauslösend zu sein.

In Untersuchungen wurde festgestellt, dass synthetische Zusätze im Pferdefutter das Erbgut verändern (1). Außerdem gaben Tierärzte an, dass viele Pferde, die aufgrund von Allergien vorstellig wurden, synthetische Zusätze erhielten. Diese sind billiger, was für einen niedrigen Preis des Pferdefutters sorgt. Kostengünstiges Futter kann daher nicht aus hochwertigen Inhaltsstoffen bestehen, was auf Kosten des Tieres geht.

Natürlich treten die gesundheitlichen Schäden nicht sofort auf. Erst wenn Leber und Nieren die Giftstoffe nicht mehr abbauen können, zeigen sich die ersten Symptome. Dann an minderwertige Futtermittelqualität zu denken, scheint vielen Menschen weit hergeholt. Trotzdem vertragen die Pflanzenfresser keine chemischen Substanzen, die auch in der Natur nicht vorkommen.

Hochwertiges Futter lässt sich nicht ausschließlich am Preis erkennen. Selbst teures Futter kann chemische Zusätze enthalten. Deshalb ist es wichtig, die Zusammensetzung des Futters regelmäßig zu begutachten und sich die Inhaltsstoffe anzusehen. Kommt es zu Erkrankungen des Tieres, ist das verwendete Pferdefutter in vielen Fällen die Ursache.

FAQ

Wie oft muss das Pferd gefüttert werden?

Pferde fressen bei einer Fütterung keine großen Portionen. Sie gelten als Dauerfresser und nehmen über den Tag verteilt immer wieder kleinere Futtermengen auf. Auf der Weide suchen sie ausdauernd nach den besten Gräsern und sind dabei ständig zwischen den angelegten Futterplätzen unterwegs.

Kann man ein Pferd überfüttern?

Liefert die Nahrung mehr Energie, als das Tier umsetzt, macht sich das durch Übergewicht bemerkbar. Du solltest allerdings nicht nach Futtertabellen füttern, denn auch Pferde sind individuelle Lebewesen. Sie haben unterschiedliche Veranlagungen, deshalb erzeugen gleiche Futtermengen trotzdem unterschiedliche Reaktionen. Während das eine Tier von minimalen Portionen zunimmt, braucht ein anderes Tier die doppelte Menge, um sein Gewicht zu halten. Achte daher auf das Verhalten des Tieres und passe die Futtermenge seinem Aktivitätslevel und seinen Bedürfnissen an.

Welche Heumenge braucht ein Pferd?

Als Faustformel gelten 1,5 bis 2 Kilogramm Heu auf 100 Kilogramm Gewicht. Damit liegt der Bedarf eines erwachsenen Pferdes bei ca. 8 bis 10 Kilogramm Heu.

Wie lange sollte man nach dem Füttern nicht reiten?

Auch der Mensch mag mit vollem Bauch nicht gerne arbeiten. Gleiches gilt für Pferde. Nach dem Fressen sollte das Tier Ruhe haben, um das Futter zu verdauen. Da Pferde den ganzen Tag fressen, solltest Du das Tier rechtzeitig außer Reichweite der Heuraufe bringen, wenn Du einen Ausritt planst.

Braucht ein Pferd unbedingt Kraftfutter?

Kraftfutter musst Du nur zufüttern, wenn Dein Pferd sportliche Leistungen vollbringt oder Arbeiten verrichtet, die Kraft kosten. In diesen Zeiten kann das Tier nicht fressen, obwohl das zur ausdauernden Tagesbeschäftigung gehört. Den so entstandenen Energiemangel kannst Du mit Kraftfutter ausgleichen. Achte darauf, dass das Pferd die zusätzliche Energiemenge auch abarbeitet, um Übergewicht zu vermeiden.

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4 Gedanken zu „Physiologisches Wissen und gesundes Pferdefutter – so bleibt Dein Vierbeiner gesund“

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