Der Briard ist ein toller Familienhund. Jedoch benötigt er viel Bewegung und eine konsequente Erziehung. Informationen zur Geschichte, dem Aussehen und Charakter sowie zu Gesundheit und Lebenserwartung erhältst Du in diesem Beitrag.
Andere Namen
Der Briard wird auch Berger de Brie genannt. Der Name wurde erstmals 1785 als „Chien de berger de Brie“ erwähnt.
Geschichte
Der große zottige Hirtenhund Briard kommt ursprünglich aus Frankreich. Dort entstand er wahrscheinlich aus den verschiedenen Haus- und Hütehunden, die für den Schutz der Schaf- und Rinderherden und die Bewachung der Höfe zuständig waren. Man vermutet die beiden Rassen Picard und Barbet in ihm. Als Rasse wurde er 1896 anerkannt. Im Jahr 1909 entstand der „Club Des Amis Du Briard“, welcher die Standards für die Züchtung festlegte. Im ersten und zweiten Weltkrieg diente der Briard als Wach-, Melde- und Sanitätshund und wurde auch häufig als Polizeihund eingesetzt.
Größe und Gewicht
Briards sind keinesfalls Leichtgewichte und haben eine imposante Größe. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 62 bis 68 cm, Hündinnen von 56 bis 64 cm. Das Gewicht kann dabei zwischen 23 bis 40 kg liegen, wobei normalerweise 30-35 kg den Durchschnitt darstellen.
Aussehen
Den Briard gibt es in (reh-)braun, schwarz, braun mit schwarz überdeckt und grau. Der ehemalige Hirtenhund macht also nicht nur durch seine Größe einen beeindrucken Auftritt. Das Fell ist am ganzen Körper sehr lang, dicht und gedreht. Es sieht aus wie Ziegenhaar und ist auch recht trocken. Die Unterwolle ist recht fein. Die Augen sind hinter dem langen Fell kaum zu sehen, es sollte aber die Sicht nicht einschränken.
Generell ist der Körperbau sehr rustikal, robust und stabil mit kräftigen Läufen und geradem Rücken. Besonders bei dieser Rasse sind die doppelten Afterkrallen. Das ist der degenerierte Zeh oberhalb der Pfote, welcher keinen Bodenkontakt hat und auch keine Funktion besitzt. Allerdings könnten sie beim Sport behindern und den Hund verletzten. Daher solltest Du diese, wenn möglich, recht kurz halten.
In einigen Ländern werden dem Briard auch heute noch die Ohren kupiert. In Deutschland ist dies glücklicherweise verboten. Und mit Schlappohren sieht er auch viel schöner aus.
Charakter
Der Briard ist ein guter Familienhund. Er spielt gerne und ausdauernd mit Kindern und ist recht sanftmütig. Allerdings ist er auch ein Temperamentsbündel, das ausreichend Bewegung und eine konsequente Erziehung braucht. Dies macht ihn zu einem Hund, der eher zu hundeerfahrenen Leuten gehört.
Alleine sein hasst der Briard, er ist am liebsten immer und überall bei seinem Rudel.
Gegenüber anderen Hunden sind manche Briards aufgrund ihrer Vergangenheit als Herdenschutzhunde ablehnend. Man sollte daher auf eine gute Sozialisierung im Welpenalter achten. Fremden Menschen gegenüber wird er immer etwas reserviert, aber nicht unfreundlich sein.
Am wohlsten fühlt sich der Berger de Brie bei einer aktiven Familie mit Kindern. Idealerweise sollte eine Hundesportart oder eine andere Beschäftigung wie Rettungshundetraining mit ihm ausgeübt werden. Die Hunde sind sehr intelligent und möchten beschäftigt werden. Sie sind also keine Hunde für eine Stadtwohnung und/oder für Menschen, die einen unauffälligen, ruhigen Hund möchten.
Natürlich sollte man bei diesem Wuschel auch einige Zeit für die Fellpflege einkalkulieren. Jeden zweiten Tag sollte das Fell gebürstet werden.
Gesundheit und Lebenserwartung
Der Briard ist eine sehr robuste Hunderasse und weist wenige Erbkrankheiten auf. Allerdings weist die Hüfte einen Schwachpunkt auf, so wie bei allen großen Hunderassen. Achte daher darauf, dass diese Rasse im Welpenalter die Hüfte nicht überstrapaziert bzw. überbelastet. Auch können hin und wieder Augenkrankheiten auftreten. Beachtest Du diese Punkte und gehst regelmäßig zum Tierarzt, kann ein Briard bis zu 12 Jahre alt werden.
Verwandte und ähnliche Rassen
Vom Aussehen her ähneln dem Briard alle langhaarigen Hütehunde, wie zum Beispiel der Bobtail, der Bearded Collie, der Tibet Terrier und der Puli.
FAQ zum Briard
Der Briard ist eine sehr freundliche und intelligente Hunderasse. Er braucht viel Bewegung und Beschäftigung. Er kann aber auch sehr eigensinnig werden und ist sehr temperamentvoll. Daher ist diese Hunderasser eher für Leute geeignet, die bereits eine lange Erfahrung mit Hunden haben und die konsequente Erziehung durchziehen können und wollen.
Auf jeden Fall kann der Briard für Hundesport eingesetzt werden! Da er viel Bewegung braucht, aber gleichzeitig auch Beschäftigung für den Kopf braucht, eignet er sich hervorragend für den Hundesport. Sowohl Turniersport als auch Vielseitigkeitssport oder Rettungs- sowie Fährtenarbeit sind für den Briard möglich.
Der Briard kann bis zu 12 Jahre alt werden.
1 Gedanke zu „Briard – sanftmütiger Wuschel“