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Giftpflanzen für Pferde – rechtzeitig erkennen und handeln

Manche der Giftpflanzen für Pferde sind hübsch anzusehen oder auch vollkommen unauffällig. Ihre Inhaltsstoffe können in pharmazeutischen Anwendungen nützlich sein. Unkontrolliert aufgenommen können sie jedoch zu schweren Folgen führen. Weide und Pferdefutter regelmäßig auf diese Gewächse zu kontrollieren, ist deshalb wichtigste Prävention.

Giftpflanzen für Pferde – die gefährlichsten Arten

Mal schleichend, mal akut zeigen sich die Gesundheitsprobleme, die durch giftige Pflanzen hervorgerufen werden. Die häufigsten Vergiftungsfälle ereignen sich, weil diese Pflanzen beim Weidegang oder beim Mähen von Heu oder Streu übersehen wurden. Besonders oft kommt es zu Erkrankungen und Todesfällen durch

  • Jakobskreuzkraut
  • Johanniskraut
  • Herbstzeitlose
  • Eibe
  • Bergahorn
  • Blauer Eisenhut
  • Fingerhut
  • Robinie
  • Goldregen

Die Inhaltsstoffe dieser Pflanzen wirken ganz unterschiedlich. So führen die einen bei der Aufnahme einer gewissen Menge rasch zum Tod. Andere wiederum leiten Zersetzungsprozesse der Leber ein, die nicht mehr aufgehalten werden können.

Pflanzengift – die häufigsten Erkrankungen bei Pferden

Es sind zwei nahezu alltägliche und deshalb kaum auffallende Gewächse, die Pferdebesitzern große Sorgen und den Tieren Krankheiten bescheren. Eines davon ist das Jakobskreuzkraut. Es breitet sich seit einigen Jahren immer mehr aus. Die krautigen Stauden wachsen an Wegrändern und an Böschungen. Es wird direkt auf der Weide aufgenommen, mitunter findet sich das Jakobskreuzkraut auch in gekauftem Heu und sogar Kräutermischungen für Tiere. Das frische Jakobskreuzkraut ist bitter und wird deshalb von Großtieren meist gemieden. Im getrockneten Zustand verliert sich diese Bitterkeit, Pferde können es nicht mehr von anderen Futterbestandteilen unterscheiden.

Diese Pflanze ist besonders tückisch, denn es dauert seine Zeit, bis sich die Folgen der Vergiftung bemerkbar machen. Die Ursache dafür liegt in den enthaltenen Pyrrolizidinalkaloiden. Der Stoff ist schwer leberschädigend. Die Vergiftung wird oft erst dann erkannt, wenn die Leber – und damit das Pferd – nicht mehr zu retten sind.

Ein weiteres für Pferde giftiges Kraut ist für Menschen eine Heilpflanze. Die andersartige Wirkung wird deshalb leicht übersehen. Hier handelt es sich um das Johanniskraut. Johanniskraut wirkt bei Pferden nahezu umgekehrt wie bei Menschen. Statt die Stimmung wie bei Menschen auszugleichen und aufzuhellen, können Pferde unruhig und verstört werden. Johanniskrautöl wird bei Menschen zur Wundheilung eingesetzt, bei Pferden entstehen durch Johanniskraut Entzündungen am Maul. Allerdings muss die Aufnahme eher hoch sein.

Ebenfalls an Wegrändern und auf Wiesen wächst der Gefleckte Schierling. Sein Gift ist durch die Geschichte bekannt. Mit dem Schierlingsbecher, einem Getränk aus den Wurzeln, wurde im Altertum zum Tode Verurteilte hingerichtet. Der gefleckte Schierling ist ein Korbblütler. Die großen weißen Blütenstände ähneln denen der am gleichen Standort wachsenden Hundspetersilie. Diese ist allerdings kleiner im Wuchs, jedoch ebenfalls giftig.

Harmlos sieht auch der Adlerfarn aus. Er wächst im Wald und am Waldrand sowie an feuchten Wegrändern, in Berglagen und an Flüssen. Wunderschön anzusehen ist die hohe Pflanze mit ihren Blättern, die an Adlerschwingen erinnern. Leider ist auch der Adlerfarn in allen Pflanzenteilen giftig. Den höchsten Anteil an schädlichen Inhaltsstoffen machen dabei Blausäureglykoside aus.

Giftpflanzen für Pferde – die Menge machts

Grundsätzlich entscheidet bei allen Giftpflanzen die aufgenommene Menge über die Schädlichkeit. Dies gilt auch für die Heilpflanzen Roter und Gelber Fingerhut, Tollkirsche, Eisenhut und Herbstzeitlose. In geringen und genau kontrollierten Dosen sind diese Pflanzen wertvolle Helfer in der der Naturheilkunde. Pferde allerdings kennen beim Fressen kein Maß. Deshalb ist es wichtig, vor Abstecken der Weide zu kontrollieren, ob sich eines dieser Gewächse in Reichweite des Pferdes befindet.

Schwierig kann sich die Suche nach der für Pferde giftigen Herbstzeitlose gestalten. Fallen die violetten Blüten im Spätsommer leicht auf, wird es im Frühjahr schwieriger, sie zu entdecken. Dann erst treiben die Blätter der Herbstzeitlose aus, die an Tulpenblätter erinnern. Sie enthalten ebenfalls Colchicin, das Koliken, Durchfälle und Erbrechen oder Kreislaufbeschwerden verursachen kann.

Giftige Kulturpflanzen – Vorsicht in Gartennähe

Im Hausgarten und öffentlichen Parkanlagen sind ebenfalls Giftpflanzen für Pferde zu finden. Manche davon wie Goldregen und Robinie, die ähnlich aussehen, aber nicht verwandt sind, können auch Menschen gefährlich werden. Auch Eibe und Bergahorn enthalten in vielen Pflanzenteilen Gift. Ebenso ist bei Holunderarten Vorsicht geboten. Vor allem der Zwergholunder ist hier zu meiden. Zwar ist diese Art weniger in Gärten, sondern mehr in der freien Natur zu finden. Im Aussehen ähnelt er aber dem Schwarzen und Roten Holunder, sodass er leicht zu erkennen ist.

Giftpflanzen für Pferde – Kennenlernen und Vorbeugen

Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie du dir ein ausführliches Wissen über Giftpflanzen für Pferde aneignen kannst. Wir können dir hier nur die häufigsten Gefahren nennen. In Mitteleuropa kennt man rund 80 verschiedene Giftpflanzen, mit mehr oder weniger schweren Auswirkungen, wenn sie verspeist werden. Es gibt zahlreiche Bücher zum Thema Giftpflanzen für Pferde, die dir Auskunft über weitere Arten geben. Vielleicht findest du sogar einen Kurs zum Thema Giftpflanzen für Pferde, bei denen erfahrene Pflanzenkundler dir die in deiner Region vorkommenden Gewächse zeigt und ihre Wirkung erklärt.

Hilfreich ist für Pferdebesitzer und andere Tierhalter die Datenbank der Vetsuisse Fakultät der Universität Zürich. Hier findest du alle Giftpflanzen und Wirkstoffe aufgelistet. Ferner enthält die Datenbank Mengenangaben, die letal sein könnten oder schwere Schädigungen hervorrufen. Sie hängt nicht nur von den Pflanzen, sondern auch von der Rasse deines Tieres bzw. seines Körpergewichts und der Konstitution ab. In der Datenbank kannst du in einer freien Minute stöbern. Hat dein Tier bereits akute Beschwerden, ruf sofort den Tierarzt!

Weide absuchen – so machst du es richtig

Wenn du ein neues Weidegebiet einzäunst oder absteckst, nimm dir bitte etwas Zeit. Suche es sorgfältig nach allen dir bekannten Giftpflanzen ab. Denke auch daran, dass Samenflug dir im Laufe der Saison Giftpflanzen für Pferde einbringen kann. Zwischenkontrollen sind deshalb von Vorteil.

Hast du eine Pflanze entdeckt, solltest du sie gründlich entfernen. Vergiss nicht, dabei Handschuhe anzuziehen, um dich selber auch zu schützen. Bei Entfernen reicht es nicht aus, die entsprechenden Pflanzen nur abzuschneiden. Auch Ab- oder Ausreißen ist nicht immer ratsam. Sie könnten abbrechen, ein Großteil der meist ebenso giftigen Wurzeln bliebe dann im Boden. Stich die Pflanze mit einem Spaten oder speziellen Unkrautstecher so tief aus, wie du nur kannst. Die ausgestochenen Pflanzen gehören nicht auf den Mist- oder Komposthaufen. Sie entsorgst du am besten mit dem Hausmüll oder in einer gewerblichen Kompostieranlage. Dort sind die Temperaturen so hoch, dass die Samen kaum überleben und sich folglich nicht später wieder ausbreiten können.

Musst du Heu zukaufen oder willst du deinem Pferd mit Kräutern etwas Gutes tun, achte darauf, dass der Schnitt frei von Giftpflanzen ist. Hast du einen zuverlässigen Anbieter gefunden, bleibe dabei. Beim Ausritt solltest du ebenfalls beobachten, ob dein Pferd an Pflanzen knabbert. Trainiere es ihm nach Möglichkeit ab, so schaffst du einen kleinen Sicherheitspuffer. Denn auch du wirst nicht immer die volle Aufmerksamkeit auf dein Pferd richten können.

Ist das Malheur dennoch passiert, hilft es euch – und dem Tierarzt -, wenn du übrig gebliebene Pflanzenteile fotografierst und am besten mitnimmst. Das solltest du auch tun, wenn du dir relativ sicher bist, welche Giftpflanze für Pferde das war. So kann später einwandfrei bestimmt werden, um welche Pflanze es sich handelt. Jeder Zweifel wird damit ausgeräumt, ein Behandlungserfolg ist leichter zu erzielen. Je nach aufgenommenem Gift unterscheiden sich nämlich die Behandlungsmethoden.

Giftpflanzen für Pferde – Gruppen der giftigen Inhaltsstoffe

Nicht jede Giftpflanze enthält die gleiche Menge schädlicher Wirkstoffe. Auch je nach Jahreszeit und Wuchsstadium ist die Konzentration unterschiedlich. Auch andere Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Bodenfeuchtigkeit und Sonneneinwirkung haben Einfluss auf die Bildung von giftigen Substanzen.

Diese unterscheiden sich in zwei große Gruppen, die Alkaloide und Enzyme. Weitere Stoffgruppen sind Nitrate, Oxalsäure, Saponine, Terpene und Terpenderivate sowie Pflanzenhormone.

Wie bereits erwähnt, tauchen Vergiftungserscheinungen nicht immer unmittelbar nach dem Fressen von giftigen Pflanzen auf. Manche Substanzen sammeln sich im Körper an. Erst wenn eine bestimmte Schadstoffkonzentration erreicht ist oder Organe durch die lange Belastung geschädigt sind, wird die Erkrankung bemerkt. Bei anderen Giftpflanzen für Pferde setzt die Wirkung rasch ein. Schaumbildung vor den Nüstern und am Maul, Torkeln, Krampfen oder Koliken können Anzeichen sein.

Vergiftungen – rasche Hilfe in Notfällen

Wie bei Ersten-Hilfe-Kursen am Menschen ist es auch bei Pferden wichtig, dass du dich vor Eintreten eines Notfalls mit wichtigen Verhaltensregeln bekannt machst. Hilfreiche Tipps zum Management von Vergiftungsfällen solltest du nicht nur einmal, sondern mehrmals lesen. Erst dann kannst du sie dir im Gedächtnis abrufen. Vielleicht magst du ja eine entsprechende Liste im Stall aufbewahren, dann hilft sie auch anderen. Hast du eine Pferdekrankenversicherung abgeschlossen, so schau nach, ob sie auch bei Vergiftungen eintritt.

FAQ

Können auch Ziergräser für Pferde giftig sein?

An Universitäten laufen Untersuchungen, ob auch Ziergräser unter Umständen giftig sein können. Sicherheitshalber solltest du dein Pferd davon fernhalten, zumal sich der Gartenbesitzer ebenfalls nicht darüber freuen wird.

Was tun bei einer Vergiftung?

Im Zweifelsfall gilt: Lieber den Tierarzt einmal zu viel rufen als zu spät. Als verantwortungsbewusster Pferdebesitzer hast du die Nummer eures Tierarztes bereits im Handy abgespeichert. Eine zweite Nummer eines anderen Arztes für Notfälle kann allerdings nicht schaden.

Können auf der Weide auch andere Vergiftungen vorkommen?

Nicht von vorn heraus ausschließen solltest du, dass dein Pferd absichtlich vergiftet wurde. Kontrolliere deswegen die Umgebung des erkrankten Tieres nach Giftködern. Auch Düngemittel oder gedüngte Wiesen und Felder können Vergiftungen auslösen.

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1 Gedanke zu „Giftpflanzen für Pferde – rechtzeitig erkennen und handeln“

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