Der Frühling bringt uns endlich wieder Sonnenschein und Wärme zurück, was unsere Haustiere ebenso freut wie uns Menschen. Doch leider finden auch Zecken Gefallen an dem warmen Wetter. Doch man kann einige Vorkehrungen treffen, um Hund und Katze vor den fiesen Parasiten und den Krankheiten, die sie übertragen können, zu schützen.
Was sind Zecken?
Sie gehören mit zu den unangenehmsten Insekten, mit denen unsere Haustiere und wir es zu tun haben können. Weltweit gibt es über 800 Arten, von denen 20 in Deutschland zu finden sind. Sie mögen gemäßigte Temperaturen ab 8 Grad und sind daher im Frühling und Herbst besonders aktiv. Die am häufigsten vorkommende Art in Deutschland heißt Holzbock. Daneben trifft man auch noch häufig die Auwaldzecke und die Buntzecke an. Zecken sitzen auf Gras- oder Getreidehalmen und warten, bis sie die Wärme von Säugetieren spüren. Sie hängen sich dann, während ihr Beutetier vorbeigeht, an Fell oder Kleidung fest. Erstmal krabbeln sie dann eine Weile auf ihrem Wirt herum, bis sie eine geeignete Stelle gefunden haben, um sich festzubeißen und Blut zu saugen. Währenddessen können sie leider einige schwere Krankheiten übertragen, beispielsweise Borreliose, FSME oder Babesiose (Hundemalaria). Die Gefahr einer Erkrankung besteht hauptsächlich für Menschen und Hunde. Katzen scheinen nicht so anfällig dafür zu sein. Gegen einige dieser Krankheiten kann eine Impfung helfen, sodass die Infektion vermieden wird oder gegebenenfalls Symptome gemildert werden können. Ihr Tierarzt wird Sie dazu beraten können.
Was hilft gegen Zecken bei Haustieren?
Es gibt aber auch die Möglichkeit, dem Zeckenbefall vorzubeugen. Hier stellen wir die beliebtesten Mittel vor:
Spot on Präparate
Sehr weit verbreitet und meist auch gut in der Wirksamkeit sind Spot-on-Präparate. Dabei wird das Mittel per Pinzette tröpfchenweise in den Nacken und gegebenenfalls auf die Schwanzspitze getröpfelt, von wo aus es ins Blut übergeht. Für Zecken riecht es dann unangenehm, sodass nur noch wenige auf Hund oder Katze übergehen.
Sprays und Lotionen
Im Tierfachhandel gibt es viele verschiedene Sprays und Lotionen, die eine abschreckende Wirkung gegen Zecken versprechen. Da die Wirkung hier normalerweise jedoch relativ gering ist, können wir diese im Allgemeinen nicht empfehlen.
Anti-Zecken-Halsband
Wer mit dem Haustier in den Urlaub in den Süden oder nach Osteuropa fährt, sollte sich beim Tierarzt nach dem Halsband Scalibor erkundigen, denn es hilft auch gegen Sandmücken, die die Krankheit Leishmaniose übertragen können.
Kautabletten
Das neueste Produkt auf dem Markt sind Tabletten, die vom Tier eingenommen werden. Sie verhindern zwar nicht das Festbeißen der Zecke, aber töten den Parasiten in kurzer Zeit ab. So kann man die tote Zecke recht schnell entfernen. Diese Mittel (Bravector und Simparica) sind in der letzten Zeit jedoch in die Kritik gekommen, da einige Tierhalter teils starke Nebenwirkungen an ihren Tieren beobachtet haben wollen. Auch von Todesfällen war die Rede, diese sind jedoch unseres Wissens nach nicht offiziell bestätigt. Es gibt jedoch natürlich auch viele Stimmen, die keine negativen Erfahrungen mit den Mitteln gemacht haben.
Bernsteinhalsband
Eine alternative Methode zur Zeckenabwehr ist das Halsband aus Bernstein. Wie bei vielen homöopathischen Mitteln ist hier keine Wirksamkeit dokumentiert, dennoch gibt es viele Hundehalter, die darauf schwören.
Knoblauch
Auch Knoblauch soll eine abschreckende Wirkung auf Zecken haben. Einfach etwas frischen Knoblauch oder getrocknetes Knoblauchpulver über das Tierfutter gestreut, soll den Eigengeruch des Tieres so verändern, dass Zecken nicht mehr an das Tier gehen. Beachtet werden sollte hier, dass bei Knoblauch nicht ganz eindeutig feststeht, ob er giftig für Hunde ist oder nicht. Wenn Sie die Knoblauch-Methode also ausprobieren möchten, bitte in sehr kleiner Dosis. Der Tierarzt kann hierzu beraten.
Kokosöl und Schwarzkümmelöl
Auch diese beiden Öle sollen gegen Zecken wirken. Diese können ebenfalls über das Essen gegeben werden. Auch hier ist die Wirkung umstritten. Allerdings sind auch keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt.
Vorbeugung
Die sicherste Art der Vorbeugung ist jedoch immer noch das Absuchen des Tieres nach Zecken. Idealerweise erwischt man sie, bevor sie sich festbeißt und kann sie entfernen. Grundsätzlich gilt: Je länger die Zecke beim Haustier sich festgebissen hat, desto größer ist die Gefahr der Krankheitsübertragung.
Zecken richtig entfernen
Finden Sie eine festgebissene Zecke bei Ihrem Tier, können Sie sie am besten per Zeckenzange, Pinzette oder Zeckenkarte entfernen. Keinesfalls sollten Hausmittel wie Öl, Kleber oder Mehl angewendet werden. Im schlimmsten Fall gerät die Zecke dadurch unter Stress und stößt noch mehr Erreger aus. Sitzt die Zecke an einer sehr empfindlichen Stelle wie nah am Auge oder an der Lippe, können Sie auch ruhig zum Tierarzt gehen, wenn Sie sich selbst nicht daran trauen. Das Gleiche gilt, wenn ein Teil der Zecke steckenbleibt und sich die Stelle entzündet.
Ich habe gehört, dass Curcuma im Futter auch gegen Zeckenbefall helfen soll, trifft das zu?
Liebe Rosie,
die Funktion von Curcuma als Heimittel, sowohl für Tiere als für Menschen, wurde wissenschaftlich bestätigt. Als Zusatz im Futter hilft es gegen Entzündungen oder Hauterkrankungen der Vierbeiner. Da es beim Zeckenbefall zu entzündeten Hautstellen kommen kann, ist Curcuma ein geeignetes Gegenmittel. Wir empfehlen aber trotzdem zusätzlich auf Sprays oder Ähnliches zurückzugreifen und natürlich einen Arzt aufzusuchen. Auch bei Flohbefall kann Curcuma angewandt werden.
Danke, für deinen tollen Tipp!
Liebe Grüße wünscht Eva vom Haustierratgeber-Team!