Ein Darmverschluss kann bei einer Katze verschiedene Ursachen haben. Er hat zur Folge, dass Futter nur teilweise oder gar nicht mehr durch den Verdauungstrakt gelangt. Bemerkbar macht er sich zum Beispiel durch mehrfaches und heftiges Erbrechen sowie anhaltende Appetitlosigkeit.
Wie entsteht der Darmverschluss bei der Katze?
Die Ursachen für einen Darmverschluss bei Katzen können vielfältig sein. Auch ist es möglich, dass er an unterschiedlichen Darmabschnitten auftritt. Verschlüsse im Dünndarmtrakt sind beispielsweise häufiger zu beobachten als im Dickdarmbereich. Zu unterscheiden ist zwischen dem mechanischen Verschluss und dem paralytischen Verschluss.
Ein mechanischer Ileus, wie der Darmverschluss bei der Katze auch genannt wird, zeichnet sich dadurch aus, dass mechanische Hindernisse die innere Schicht der Darmwand einschränken. Dies entsteht durch eine Einengung, beispielsweise ausgelöst über einen Tumor, eine Verlegung der inneren Darmschicht durch Kotsteine oder Fremdkörper sowie durch eine Abklemmung.
Letztere ist eine mögliche Folge der Darmdrehung oder Darmeinstülpung. Vor allem Fremdkörper sind häufige Verursacher eines mechanischen Verschlusses, wenn beispielsweise ein Stück Schnur, kleine Knöpfe, Murmeln, Teile von Spielzeugen oder andere Gegenstände verschluckt werden und die Katze sie nicht mehr ausscheiden kann. Ebenfalls kann ein Darmverschluss bei der Katze auftreten, wenn der Fellwechsel ansteht und durch die Fellpflege größere Haarballen in den Magen-Darm-Trakt gelangen.
Der paralytische Verschluss bildet eine Lähmung der Darmmuskulatur. Hierfür stellen häufig Endzündungen in der Bauchhöhle, aber auch Folgen einer Operation mögliche Auslöser dar. Darüber hinaus kann ein solcher Verschluss auch durch eine Stoffwechselstörung oder Vergiftung entstehen. Eine falsche Ernährung kann ebenfalls als mögliche Ursache in Frage kommen.
Typische Symptome beim Darmverschluss
Ein besonders eindeutiges Anzeichen, dass Deine Katze unter einem Darmverschluss leiden könnte, ist das anhaltende sowie mehrfache Erbrechen. Auch ausbleibender Stuhlgang gehört zu den typischen Symptomen. Wenn Du eine reine Wohnungskatze bei Dir beherbergst, ist das anhand einer Beobachtung des Katzenklos schnell erkennbar, bei Freigängern lässt sich dies jedoch nicht immer direkt feststellen. Je länger der Darmverschluss andauert, desto mehr Beschwerden können dazukommen. Dazu gehören unter anderem die folgenden Probleme:
- allgemeine Bewegungslosigkeit und Unruhe
- häufiges Würgen
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- starke Anspannung der Bauchdecke; meistens reagiert die Katze auch empfindlich auf Berührungen in diesem Bereich
- Atembeschwerden
- Kreislaufprobleme
Diagnostische Methoden bei der Erkennung des Darmverschlusses einer Katze
Sofern Du den Verdacht hast, dass ein Darmverschluss bei Deiner Katze vorliegt, solltest Du nicht lange warten und möglichst schnell mit ihr zum Tierarzt fahren. Er kann durch gezielte Untersuchungen und eine Anamnese herausfinden, was Deinem Vierbeiner fehlt. Zu diesem Zweck erfolgt eine Untersuchung des Bauchbereichs mit vorsichtigem Abtasten, anschließend wird ein Röntgenbild oder ein Ultraschall des Verdauungstraktes angefertigt.
Auf diese Weise erkennt der Veterinär die Ursache der Darmblockade und die Stelle, an der sich der Verschluss befindet. Dazu wird er Dich auch genau nach den Symptomen und möglichen Auslösern, die Du beobachtet hast – etwa das Verschlucken von Fremdkörpern – befragen. Im Zweifelsfall ist es sinnvoll, sich diese vorher schnell zu notieren, damit Du in der Aufregung nichts Wichtiges vergisst. Auf der Grundlage der Untersuchung erfolgt die weitere Planung der Behandlung Deiner Samtpfote. Eventuell muss das Tier operiert werden, mitunter können aber auch konservative Methoden wie Medikamente bereits Abhilfe schaffen.
Darmverschluss bei der Katze – welche Risiken birgt er?
Je schneller der Darmverschluss einer Katze behandelt wird, umso besser sind die Heilungsaussichten. Unbehandelt kann er lebensgefährlich werden. Mögliche Komplikationen sind außerdem Schäden an anderen Organen, eine Blutvergiftung oder Bauchfellentzündung. Bei einer frühzeitigen Erkennung stehen die Chancen jedoch gut, dass das Tier vollständig genesen wird und keine weiteren Schäden und bleibenden Beschwerden davonträgt.
Vorbeugende Maßnahmen gegen einen Darmverschluss bei einer Katze
Ganz beseitigen kannst Du die Risiken, die einen Darmverschluss begünstigen, nicht. Gerade junge Katzen verschlucken beim Spielen schnell Fremdkörper. Dies lässt sich nicht immer ganz ausschließen, auch wenn Du Dein Tier im Auge behältst. Eine sinnvolle Vorbeugung ist es, keine zu kleinen Gegenstände herumliegen zu lassen, um die Gefahr des Verschluckens zu minimieren.
Bereits ein Stück Wollfaden oder ein Gummiband kann den Verschluss auslösen. Hat das Tier Zugang zu Zimmer-, Balkon- oder Gartenpflanzen, erkundige Dich vorher, ob diese giftig sind und entscheide Dich im Zweifel für harmlose Pflanzen. Eine Darmlähmung oder auch andere Magen-Darm-Beschwerden können unter anderem durch Eiben oder Oleander entstehen. Wichtig ist zudem eine artgerechte, verdauungsschonende Ernährung, die den Darmtrakt nicht unnötig belastet. Hier hat sich zum Beispiel getreidefreies Futter bewährt, das ballaststoffarm ist. Wenn die Katze häufig versucht, Fellknäuel zu erbrechen, hilfst Du ihr dabei, indem Du ihr Speiseöle gibst.
Darmverschluss Katze: FAQ
Bei einem Darmverschluss handelt es sich um eine Unterbrechung der Darmpassage. Hierbei kann Nahrung nicht mehr durch den Verdauungstrakt des Darms laufen und der Darminhalt nicht mehr ausgeschieden werden. Die Katze kann somit die erhaltene Nahrung nicht mehr verwerten. Dies ist gefährlich, da Katzen nicht in der Lage sind, Reserven zu bilden und daher auf eine regelmäßige Futteraufnahme angewiesen sind. Die Folge eines Darmverschlusses ist eine erhöhte Bakterienproduktion. Im extremen Fall kann das eine Vergiftung auslösen.
Wenn Dein Vierbeiner einen Darmverschluss hat, ist Zeit ein wesentlicher Faktor. Bring das Tier sofort zum Tierarzt, damit er zeitnah eine Untersuchung und Diagnose vornehmen kann. Je schneller der Darmverschluss bei der Katze erkannt und behandelt wird, umso weniger Schmerzen und Leid muss die Samtpfote erdulden. Von eigens vorgenommenen Maßnahmen wie dem Versuch, Futter oder Wasser zu verabreichen oder den Bauch zu massieren, ist unbedingt abzuraten.
Wie der Verschluss therapiert wird, hängt von der Ursache ab und davon, an welcher Stelle er genau aufgetreten ist. Bei Notfällen, die zum Beispiel durch eine Abschnürung entstehen, sind operative Maßnahmen unumgänglich.
Ist die Darmmuskulatur gelähmt oder hat das Tier einen kleineren Fremdkörper verschluckt, können auch konservative Behandlungsmethoden bereits gute Wirkungen erzielen. Dazu gehören ein kurzzeitiger Entzug von Wasser und Futter oder eine Flüssigkeitsinfusion. Auch mit der Verabreichung von Medikamenten, die gegen Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen wirken oder die Darmtätigkeit anregen und abführend wirken, kann Abhilfe geschaffen werden.
Die Verstopfung kann eine Vorstufe des Darmverschlusses bilden. Zwischen dem Fressen und dem Kot absetzen vergehen ungefähr 12 bis 24 Stunden. Da das Tier täglich Nahrung zu sich nimmt, sollte es auch täglich Stuhlgang haben. Ein bis zwei Tage ohne das Absetzen von Kot müssen nicht direkt Anlass zur Sorge sein, wenn es länger dauert, solltest Du jedoch wachsam sein und die Katze medizinisch untersuchen lassen.
Katzen sind als Raubtiere gut darin, es sich nicht anmerken zu lassen, wenn sie Schmerzen haben. Wenn sich das Tier jedoch mehrfach erbricht, kann dies auf einen Verschluss des Darms hindeuten. Generell sind veränderte Verhaltensweisen, das Verweigern des Futters oder die Empfindlichkeit der Bauchgegend Hinweise, dass Deine Samtpfote möglicherweise nicht gut geht und ein Darmverschluss vorliegt.