Wenn Dein Hund und Du gemeinsam spielen, kann es schon einmal vorkommen, dass er knurrt. Doch dieses Knurren ist irreführend und kann für Außenstehende sogar als gefährlich wahrgenommen werden, sofern sie Deinen Hund nicht kennen. Aber warum knurrt Dein Hund nun beim Spielen? Das und mehr erfährst Du in diesem Artikel.
Warum knurrt ein Hund?
Wenn Menschen schreien oder sich anders bemerkbar machen, wird das als Kommunikation verstanden. Es ist meist klar, was der Mensch sagen will und welche Emotionen er vermutlich rüberbringen möchte. Bei Hunden ist das ähnlich – nur knurren sie.
Mit einem Knurren kann der Hund vielerlei Dinge ausdrücken. Am ehesten ist es Unwohlsein, das Dein Hund zum Ausdruck bringen will. Dem Hund oder Mensch gegenüber sollte klarwerden: bis hierhin und nicht weiter. Es ist quasi eine Warnung Deines Hundes.
Doch das Knurren ist nicht die erste Warnung, sondern nahezu der letzte Ausweg, den Dein Hund sieht. Vielmehr ist es eine Reihe von Warnsignalen, die Du auf keinen Fall ignorieren solltest:
- Gähnen und Züngeln
- Weggehen oder Ohren anlegen
- Langsame Bewegungen bzw. direktes Ansehen
- Knurren, Fixieren, Wegrennen, Zähne fletschen
- Abschnappen
- Beißen und Angreifen
Der Hund zieht also klare Grenzen und wünscht sich von Dir, dass Du diese respektierst und die Warnsignale erkennst. Auch wenn es Dir vielleicht komisch vorkommt – Du solltest Deinen Hund nicht für sein Knurren bestrafen.
Durch das Belohnen ermutigst Du Deinen Hund dazu, weniger zu eskalieren und mehr zu knurren. Das heißt im Grunde, dass Dein Hund dann eine höhere Toleranzgrenze hat und beim Knurren auf eine weitere Belohnung hofft. Somit hast Du als Besitzer mehr Zeit, dem Unwohlsein Deines Hundes entgegenzuwirken und Maßnahmen zu ergreifen. Es ist also nicht nur gut für Deinen Hund, wenn er länger knurrt.
In diesen Situationen knurrt ein Hund häufig
Hast Du Deinen Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz, ist es naheliegend, dass Dein Hund sehr schlechte Erfahrungen jeglicher Art gemacht hat, wodurch er an Traumata leidet. Bringst Du Deinen Hund in eine gewisse Situation, in der schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann er mit dem Knurren darauf reagieren. Während Menschen vielleicht weinen oder ähnliches, drückt Dein Hund sich so aus. In diesem Fall ist es notwendig, dass Du aktiv an seinen Problemen arbeitest.
Auch kann der Beutetrieb Deines Hundes geweckt worden sein. Das heißt, er beginnt damit, gewisse Dinge, wie zum Beispiel sein Spielzeug, aggressiv zu beschützen. Du darfst Dich dem Gegenstand dann nicht mehr nähern. Ähnlich kann Dein Hund auch sein Futter beschützen.
Genauso nutzen Hunde das Knurren als Kommunikation bei Krankheit oder anderen Verletzungen. Dein Hund knurrt wahrscheinlich dann, wenn Du versuchst, Dir die Verletzung anzugucken. Damit sagt Dein Hund Dir, dass er Schmerzen hat. Du solltest also unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um diese Symptomatik abklären zu lassen.
Dein Hund knurrt beim Spielen – warum?
Hunde knurren gerne beim Spielen. Auch hier dient das Knurren wieder als Kommunikation. Doch wenn Du mit Deinem Hund spielst und er knurrt, ist das selten ein Grund zur Sorge.
Dein Hund sendet Dir sogar eindeutige Signale dafür, dass er eben nur spielen will und keine Gefahr für Dich darstellt. Auf diese Signale solltest Du achten:
- Dein Hund wird nicht wirklich fest zubeißen
- Er wird sich auf den Rücken legen
- Ein Laufspiel, bei dem Dein Hund hin- und herrennt
- Dein Hund macht federnde Bewegung mit dem Hinterteil
- Kopfschütteln Deines Hundes
- Dein Hund zerrt am Spielzeug
Es ist also alles andere als gefährlich, wenn Dein Hund beim Spielen plötzlich knurrt. Versucht er Fangen mit Dir zu spielen oder schüttelt akribisch seinen Kopf, weißt Du direkt Bescheid.
Das Spielen mit Deinem Hund ist generell sehr wichtig, um die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund zu stärken. Zudem wirkt sich das Spielen – vor allem mit Artgenossen – positiv auf die kognitive Entwicklung aus.
Zeigt Dein Hund aber plötzlich eines der Warnsignale und macht ganz deutlich klar, dass er nicht mehr mit Dir oder einem anderen Hund spielen will, musst Du das Spielen unbedingt unterbinden. So zeigst Du Deinem Hund, dass Du seine Grenzen respektierst.
Das Knurren ist nichts Schlechtes
Hunde wissen sich nicht anders zu helfen, als mit dem Knurren anzufangen, denn oft werden die vorigen Warnsignale ignoriert. Dein Hund hat also jedes Recht, mit dem Knurren deutlich zu machen, dass es bis hierhin und nicht weiter geht. Natürlich musst Du mit Deinem Hund arbeiten, wenn er beispielsweise aufgrund von Traumata knurrt. Beim Spielen ist das Knurren jedoch kein Grund zur Sorge. Dein Hund gibt Dir sogar noch weitere Signale, damit Du ihn nicht als gefährlich einstufst.
FAQ – Hund knurrt beim Spielen
Hunde knurren, um zu kommunizieren. Was genau sie kommunizieren, ist sehr verschieden. Wenn Dein Hund beispielsweise noch sehr stark gähnt und knurrt, zeigt er sein Unwohlsein.
Dein Hund knurrt beim Spielen, weil er Dir kommunizieren will, dass ihm das Spiel gefällt und er eben nur spielen möchte. Das kannst Du auch zum Beispiel an dem Zerren am Spielzeug erkennen.
Wenn Dein Hund knurrt, kommuniziert er. Diese Kommunikation solltest Du unbedingt aufrechterhalten. Belohnst Du Deinen Hund, wird sein Knurren verlängert und er dadurch etwas toleranter, was gewisse Situationen angeht.