Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts werden vor allem Hunde, die sogenannten „Trüffelhunde“ bei der Suche nach Trüffeln eingesetzt. Vorher wurde diese Aufgabe überwiegend von Schweinen übernommen. Diese Veränderung liegt daran, dass Hunde gezielter suchen und die Trüffel vorsichtiger ausgraben. Hunde riechen zwischen 40 und 100 mal besser als Menschen und besitzen die Fähigkeit, Gerüche genau zu differenzieren. Daher können sie sogar bestimmte Trüffelarten genau orten und eignen sich somit perfekt für die Suche nach den Edelpilzen.
Welche Hunde sich als Trüffelhunde eignen, wie die Trüffelsuche abläuft und wie Du Deinen Hund zu einem erfolgreichen Trüffelhund ausbilden kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Welche Hunderassen können als Trüffelhund eingesetzt werden?
Ob sich ein Hund als Trüffelhund eignet, ist unabhängig von der Rasse, weshalb auch Mischlingshunde eingesetzt werden können. Viel bedeutsamer ist der Charakter des Hundes. Wichtig ist, dass der Hund aktiv und neugierig ist sowie gerne neue Dinge lernt. Hat der Hund diese Eigenschaften nicht, gestaltet sich die Ausbildung als Trüffelhund um einiges schwieriger.
Italienischer Trüffelhund: der Lagotto Romagnolo
Als beliebtester Trüffelhund gilt der Lagotto Romagnolo, der früher eine Wasserapportierrasse war. Für die Suche nach Trüffeln eignet er sich aufgrund seines besonders ausgeprägten Geruchssinns und seines menschenbezogenen und arbeitswilligen Wesens. Auch gilt er als sehr intelligent und zeichnet sich durch seine fokussierte Art aus, da er sich von anderen Gerüchen nicht ablenken lässt.
Auch zeichnet sich die kleine bis mittelgroße Hunderasse durch ihr besonderes Aussehen aus. Die Hunde haben einen starken Körperbau, gute Proportionen und fallen vor allem durch ihr dichtes und gelocktes Fell auf, das an Wolle erinnert. Zudem gibt es die Rasse neben der Farbe Weiß auch in Braun, Orangefarben und Weiß mit braunen oder orangefarbenen Flecken.
Wie läuft die Trüffelsuche ab?
Bei der Trüffelsuche können für diesen Zweck speziell ausgebildete Hunde helfen. Durch seine feine Nase spürt der Hund die 5-30 cm unter der Ende liegenden Trüffel unter dem Wirtsbaum auf. Danach gräbt der Trüffeljäger das Loch mit einer Schaufel wieder zu, ohne die Wurzeln zu beschädigen. So können wieder neue Trüffel wachsen. Wichtig ist dabei, den Hund immer anschließend zu belohnen und ihm genug Pausen zu ermöglichen.
Wie bilde ich einen Hund als Trüffelhund aus?
Bereits 1720 gab es die ersten Trüffelhunde in Deutschland. Die Ausbildung wird immer beliebter und oft zeigen sich bereits nach ein paar Wochen Erfolge. Besonders hoch ist die Erfolgsrate, wenn der Hund bereits als Welpe, in einem Alter von drei bis vier Monaten, ausgebildet wird.
Ab 2.500 Euro ist es möglich, sich ein bereits zum Trüffelhund ausgebildetes Tier zu kaufen, was jedoch nur für Profis zu empfehlen ist. Dies liegt daran, dass durch die gemeinsame Ausbildung die Beziehung zwischen Mensch und Hund gestärkt werden kann und sich bei der Ausbildung beide aufeinander abstimmen können. So lernen beide gemeinsam, wie man erfolgreich nach Trüffeln sucht.
Einen Hund auszubilden erfordert viel Übung und Wissen. Zu empfehlen ist es, zunächst einem Trüffelhundeverein- oder -club beizutreten. Dort kannst Du dich mit Gleichgesinnten austauschen und erhältst wichtige Tipps für die Trüffelsuche und das Training des Hundes..
Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, eine Trüffelhundeschule zu besuchen oder einen privaten Hundetrainer heranzuziehen. Auf diesen Weg kannst Du alles über die Trüffelsuche lernen was du brauchst, um es am anschließend in die Tat umsetzen zu können.
Zuletzt gibt es auch Internetplattformen, bei denen man Trainingsvideos kaufen kann, mithilfe derer man sich die Trüffelsuche selbst beibringen kann.
Bei der Ausbildung des Hundes ist es wichtig, das Tier langsam an den Geruch der Trüffel heranzuführen bis der Hund weiß, wie diese riechen. Anschließend wird mit Dummies gearbeitet. Diese sind Holzstücke, die mit Trüffelöl benetzt wurden. Jedoch können auch minderwertige, in ein Stofftuch gewickelte, Trüffel verwendet werden. Diese sollen von dem Hund gesucht und apportiert werden. Wichtig ist es, den Hund danach, entweder mit Streicheleinheiten oder einem Leckerli, zu belohnen.
Die Suche nach den Edelpilzen wird, wenn sich Erfolge zeigen, Schritt für Schritt erschwert. So wird die Distanz immer mehr vergrößert und die Dummies werden in einer Tiefe in der Erde vergraben, in der auch richtige Trüffel zu finden sind.
Abschließend muss dem Hund beigebracht werden, wie er sich verhalten soll, wenn er Trüffel aufgespürt hat. So ist das Tier am Ende der Ausbildung dazu in der Lage, anhand der Bodenbeschaffenheit einzuschätzen, ob er seinem Besitzer die Stelle besser per Laut anzeigt oder den Trüffel selbst ausgraben und anschließend apportieren kann.
Der Trüffelhund ist ein Hund für wahre Trüffelliebhaber!
Jeder Hund, der aktiv, neugierig und lernwillig ist, kann als Trüffelhund ausgebildet werden. Jedoch sollte Dir als Halter bewusst sein, dass die Ausbildung Zeit und Geduld in Anspruch nimmt und natürlich nicht garantiert werden kann, dass Du jedes Mal mit Trüffeln nach Hause kommst. Jedoch hat die Ausbildung zum Trüffelhund vor allem viele Vorteile. Die Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund wird gestärkt da ihr etwas zusammen lernt und eine gemeinsame Aktivität zusammen ausführt. Zudem werdet ihr durch Erfolge, in Form von Trüffeln belohnt!
FAQ zum Trüffelhund
Trüffelhunde kann man ab etwa 2.500 Euro kaufen.
Grundsätzlich lässt sich jede Hunderasse als Trüffelhund ausbilden. Wichtiger ist, dass der Hund aktiv, neugierig und lernwillig ist. Am besten als Trüffelhund geeignet ist jedoch der Lagotto Romagnolo. Aber auch andere Hunderassen, die zu den Stöber- und Apportierhunden zählen, eignen sich sehr gut als Trüffelhund.
Der Lagotto ist aufgrund seiner Art als Anfängerhund geeignet, da er ein freundlicher Familienhund ist und gut mit Kindern und Tieren verträglich ist. Jedoch sollte man lange mit ihm Gassigehen und sich darüber bewusst sein, dass die Fellpflege relativ zeitintensiv ist.
