Wenn Dein Hund hechelt, ist das nicht unbedingt direkt ein Zeichen, das Dich als Hundebesitzer in Alarmbereitschaft versetzen sollte. Meist kühlt sich Dein Vierbeiner dadurch an besonders heißen Tagen einfach nur ab. Jedoch solltest Du bei exzessivem Hecheln genauer hinschauen, denn dieses kann auf eine ernsthafte Krankheit hindeuten. Wann Du Dir Gedanken machen solltest, erfährst Du in diesem Artikel.
Warum hecheln Hunde überhaupt?
Im Ruhezustand atmet ein Hund gleichmäßig und in eher längeren Atemzügen. Nach intensiver körperlicher Aktivität oder bei hohen Temperaturen im Sommer versuchen sich Hunde durch eine schnellere Atmung abzukühlen. Dies ist ein sehr wichtiger Mechanismus, denn Hunde besitzen kaum Schweißdrüsen im Vergleich zum Menschen.
Das Hecheln führt dazu, dass kältere Luft effektiv in den Körper geführt wird. So kühlt sich Dein Liebling von innen heraus ab. Eine erhöhte Speichelproduktion dient dabei zusätzlich dazu, die Zunge des Hundes befeuchtet zu halten.
Jedoch können auch Stresssituation zu einer schnelleren Atmung führen. Viele Hunde haben Angst vor Gewittern oder Feuerwerk. Die ausgelöste Angst bzw. der Stress kann wie bei uns Menschen eine veränderte Atmung verursachen. Diese sollte jedoch nicht von langer Dauer sein und sich auch relativ schnell wieder beruhigen.
Zuletzt kann andauerndes Hecheln auch ein Hinweis auf hormonale Erkrankungen, allergische Reaktionen, Infektionen, etc. sein. Ob dies bei Deinem Vierbeiner der Fall sein könnte, erfährst Du im Folgenden.
Wie viel Hecheln ist normal?
In den allermeisten Fällen ist Hecheln ganz normal. Selbst wenn sich Dein Liebling mal in einer Stresssituation befindet, und dadurch schneller atmet, ist dies noch kein Grund, vom Schlimmsten auszugehen. Meistens dient dieser Mechanismus einfach nur zur Regelung der eigenen Körpertemperatur.
Jedoch gilt es zu beachten, dass verschiedene Hunderassen verschieden stark hecheln. Möpse, Bulldoggen und Pekinesen zum Beispiel fangen viel schneller an zu hecheln, weil ihr Kopf stark verkürzt ist, wodurch auch die Atemwege zusätzlich kürzer sind. Dies erschwert die Luftzufuhr und der Hund kann auch schon nach minimaler körperlicher Anstrengung anfangen, schneller zu atmen.
Tipp: Ermögliche Deinem Vierbeiner immer ausreichende Pausen nach einer körperlichen Betätigung. Diese Pause sollte individuell auf Deinen Hund abgestimmt sein. |
Wann solltest Du Dir Sorgen machen?
Es gibt einige Begleitsymptome, die darauf hindeuten könnten, dass Dein Hund unter einem ernsthaften Problem leidet. Dabei könnte es sich um verschiedenste Krankheiten oder Allergien handeln:
Cushing-Syndrom
Das Cushing-Syndrom ist eine Hormonerkrankung, die zu einem stark erhöhten Cortisol-Spiegel führt. Wenn Dein Hund zusätzlich zum Hecheln diese Begleitsymptome zeigt, solltest Du ihn sofort zum Tierarzt bringen:
- exzessives Trinken und extremer Harndrang
- Blähbauch
- vermehrter Haarausfall
Hitzschlag
Vor allem im Sommer solltest Du darauf achten, dass Dein Hund genug zu trinken bekommt und sich nicht allzu stark körperlich anstrengen muss. Vor allem bei kurzköpfigen Hunderassen kann sonst schnell ein Hitzschlag hervorgerufen werden. Zu den Symptomen für einen solchen Hitzschlag zählen:
- Störungen im Gleichgewichtssinn
- Erbrechen
- Durchfall
- verminderte Reaktionsfähigkeit
Tipp: Stelle Deinem Hund vor allem im Sommer immer eine Schüssel mit kaltem Wasser bereit, damit sich Dein Vierbeiner direkt abkühlen kann.
Vergiftung
Eine Vergiftung kann beispielsweise auftreten, wenn Dein Hund Schokolade gefressen hat. Jedoch kann eine solche Vergiftung natürlich vielfältigen Gründe haben. Das Hecheln kann dabei auf Atemschwierigkeiten hindeuten. Andere Begleitsymptome sind:
- Erbrechen
- verminderte Reaktionsfähigkeit
- veränderte Pupillengröße
- unruhiges Verhalten
Es gibt noch viele weitere Krankheiten und Allergien bei denen das Hecheln als Symptom in Frage kommen kann. Diese sind beispielsweise bestimmte Infektionen, Herzbeschwerden, Lungenprobleme oder Diabetes.
Meistens ist Hecheln harmlos
In den meisten Fällen ist das Hecheln komplett normal. Es dient einfach nur zur Regulierung der eigenen Körpertemperatur und deutet sogar darauf hin, dass Dein Hund gesund ist. Jedoch solltest Du bei exzessivem Hecheln, vor allem in Ruhephasen oder beim Auftreten von Begleitsymptomen, auf jeden Fall genauer hinschauen und Deinen Liebling gegebenenfalls zum Tierarzt Deines Vertrauens bringen. So lässt sich eine Krankheit hoffentlich ausschließen.
FAQ zu Hundehecheln
Hecheln kann u.a. auf Schmerzen hindeuten, vor allem wenn die schnelle Atmung in einer Ruhephase auftritt oder Dein Hund das Fressen verweigert. Ein weiteres Symptom kann eine stark ausgeprägte Apathie sein. Ob Dein Hund tatsächlich Schmerzen hat gilt es individuell zu prüfen. Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann bring Deinen Vierbeiner lieber zum Tierarzt.
Im Ruhezustand atmet ein Hund ungefähr 10 bis 30 Mal in der Minute. Ab einer Anzahl über 30 Atemzügen spricht man von einer beschleunigten Atmung. Wenn ein Hund hechelt dann finden sogar bis zu 300 Atemzüge pro Minute statt.
Hunderassen wie Möpse oder Bulldoggen können durch ihre Kopfform leicht Probleme mit der Atmung bekommen und beginnen zu hecheln. Ihnen solltest Du auf jeden Fall genügend Pausen ermöglichen. Dies ist vor allem im Sommer wichtig, sonst kann es nämlich schnell zu einer Überhitzung kommen.