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Dein Hund trinkt viel – normales Verhalten oder Zeit für den Tierarzt?

Dein Hund trinkt viel mehr als sonst? Kein Grund, gleich in Sorge zu verfallen. Dieses Verhalten kann natürliche Ursachen haben. Liegt es am Wetter, an einer Futterumstellung oder handelt es sich doch um ein gesundheitliches Problem? Erfahre hier, welche Ursache es gibt und wann der Gang zum Tierarzt notwendig ist.

Natürliche Ursachen für ein verändertes Trinkverhalten

40 bis 100 Milliliter Trinkwasser pro Kilogramm Körpergewicht sind bei Hunden normal. Deshalb solltest Du zuerst ausschließen, dass eine erhöhte Wasseraufnahme etwas mit hohen Außentemperaturen und warmer Heizungsluft zu tun hat. Auch der Zeitpunkt der letzten Wasseraufnahme ist entscheidend, wenn der Hund auffällig mehr trinkt. Ein langer Spaziergang oder ein Lauf neben dem Fahrrad fördern ebenfalls den Durst. Auch salzhaltige Leckerlis oder mehr Trocken- als Nassfutter können dafür sorgen, dass Dein Hund größeren Durst als bisher entwickelt.

Das sind Verhaltensweisen, die einmalig auffallen. Zeigt Dein Tier ein anderes Trinkverhalten, das über Tage andauert, muss das hinterfragt werden.

Dein Hund trinkt viel – was ist zu tun?

Fällt Dir auf, dass Dein Hund mehr als gewöhnlich trinkt, schließe zuerst alle umweltbedingten Ursachen aus. Anschließend kommen folgende Erklärungen infrage

1. Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes

Wird viel Flüssigkeit durch Erbrechen oder Durchfall ausgeschieden, entwickelt der Körper ein natürliches Bedürfnis nach Wasser. Damit gleicht er aus, was er verloren hat. In diesem Fall solltest Du Spezialfutter geben und darauf achten, dass sich Magen und Darm beruhigen.

Schließe in jedem Fall eine Futterunverträglichkeit aus, wenn Du dieses gerade umgestellt hast. In dieser Situation ist es besser, das gewohnte Futter zu verwenden und den Durchfall sowie das Erbrechen abzuwarten. Anschließend kannst Du eine Futterumstellung erneut angehen. Diese muss ganz langsam vollzogen werden. Kommt es trotzdem zur Unverträglichkeit, setze das Futter wieder ab.

2. Nierenerkrankungen

Dein Hund trinkt viel mehr als sonst, wenn die Nieren erkrankt sind. Normalerweise stellt sich diese Erkrankung erst im fortgeschrittenen Alter ein. Jüngere Hunde können dennoch betroffen sein, wenn das Hundefutter keine optimale Zusammensetzung besitzt. Meist treten Nierenerkrankungen als ein Zusammenspiel vieler Faktoren auf. Dazu gehören erbliche Belastungen, die Rasse, ein belastetes Immunsystem und die Ernährung.

Die Nieren filtern das Blut des Hundes, um mögliche Giftstoffe auszuschwemmen. Sind die Nieren nicht mehr voll funktionsfähig, bleiben Giftstoffe in der Blutbahn, die für weitere Erkrankungen sorgen. Der Hund trinkt dann viel, um die Giftstoffe zu verdünnen und durch zusätzliches Urinieren loszuwerden.

Eine Nierenerkrankung kann sich auch durch andere Symptome bemerkbar machen. Geht die erhöhte Trinkmenge mit folgenden Verhaltensweisen einher, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen

  • Neben einer erhöhten Wasseraufnahme steigt auch die abgesonderte Urinmenge
  • Der Appetit lässt nach
  • Gewichtsverlust
  • Durchfall und/oder Erbrechen
  • Wunde Stellen am Maul
  • Akutes Nierenversagen

Bei einem akuten Nierenversagen (Niereninsuffizienz) hat Dein Hund kaum Appetit, übergibt sich oder leidet an Durchfall und uriniert kaum. Hierfür können ein Schock, Gifte, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder die Verstopfung der Harnwege verantwortlich sein.

  • Chronisches Nierenversagen

Erfolgt keine Behandlung des akuten Nierenversagens, werden die Nieren dauerhaft geschädigt. Durch Entzündungen, Immunerkrankungen, das Alter oder Tumore kann sich der Körper immer weniger von den Giftstoffen befreien. Daraus resultieren Gewichtsverlust, der Hund trinkt viel und lässt häufiger Wasser. Auch bei der chronischen Variante kommt es zu Erbrechen und Durchfall. Wird Flüssigkeit öfter ausgeschieden, bildet sich aufgrund von Wassermangel härterer Kot. Ohne Behandlung kann das Tier diese Erkrankung nicht überleben.

3. Diabetes mellitus

Auch Hunde können an der Zuckerkrankheit leiden, die durch schlechte Futterqualität entsteht. Bei dieser Krankheit ist der Zuckerspiegel im Blut erhöht, der normalerweise durch das Ausschütten von Insulin konstant gehalten wird. Das Futter wird verstoffwechselt und die einzelnen Nährstoffe landen in der Blutbahn. Die Glukosemoleküle sind die Energielieferanten, die in jede Zelle gelangen müssen. Dafür produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin, das die Glukose in die Zellen einschleust.

Beim Diabetes mellitus wird zu wenig Insulin gebildet oder die Zellen haben eine Insulinintoleranz entwickelt und können Glukose nicht mehr in ausreichender Menge aufnehmen. Im Blut bleibt mehr Zucker als notwendig zurück, was gesundheitliche Folgen hat.

Dein Hund trinkt viel, um den erhöhten Zuckerspiegel im Blut durch häufigeres Urinieren auszugleichen. Allerdings hilft dieses Vorgehen nur begrenzt. Wichtig ist diesem Fall eine Futterumstellung, denn Zucker darf im Hundefutter nicht enthalten sein. Sollte sich das Verhalten des Hundes nach einer Umstellung weiterhin nicht bessern, muss die Funktionsweise der Bauchspeicheldrüse beim Tierarzt abgeklärt werden.

4. Gebärmutterentzündung

Bei Hündinnen muss im Fall einer erhöhten Wasseraufnahme die Möglichkeit einer Gebärmutterentzündung abgeklärt werden. Hier geht es um Entzündungsprozesse, die mit einer erhöhten Wasseraufnahme in Verbindung stehen.

5. Blasenentzündung

Erkrankt der Mensch an einer Blasenentzündung, wird empfohlen, viel zu trinken. Hunde folgen diesem Rat instinktiv. Sie nehmen mehr Wasser auf, wodurch sie häufiger urinieren müssen. Auf diese Weise können die Keime ausgeschwemmt werden und wandern den Harnleiter nicht weiter nach oben.

Haben sich die Bakterien im Harnleiter bereits nach oben gekämpft, braucht das Tier ärztliche Hilfe. Der Hund trinkt viel, die Symptome ändern sich jedoch nicht, weil die Krankheit zu weit fortgeschritten ist. Der Hund uriniert in ganz kurzen Abständen, dabei kommen nur Tröpfchen heraus. Haben sich die Bakterien zu weit ausgebreitet, muss eine antibiotische Therapie durch den Tierarzt erfolgen, damit sich die Symptome nicht verschlimmern.

Kastration

Dein Hund trinkt viel und wurde gerade kastriert? Dann brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, denn der erhöhte Wasserbedarf hängt mit der OP zusammen. Das Narkosemittel muss ausgeschwemmt werden, gleichzeitig bedeutet eine Kastration einen gravierenden Einschnitt in das Hormonsystem des Tieres. Durch eine vermehrte Wasseraufnahme beschleunigt Dein Hund die Regeneration, weil häufigeres Urinieren den Organismus schneller reinigt.

Dein Hund bekommt hauptsächlich Trockenfutter?

Fütterst Du Deinen Hund vorwiegend mit Trockenfutter, entsteht im Körper des Tieres ein Flüssigkeitsmangel. Dein Hund trinkt dann viel mehr, um diesen Mangel auszugleichen. Artgerechte Nahrung in Form von frischem Fleisch besitzt immer einen Wasseranteil. Dieser fehlt dem Trockenfutter, weshalb Dein Tier mehr Wasser trinken wird. Das ausschließliche Füttern von Trockenfutter ist für den Organismus nicht passend und fördert unter Umständen die Entstehung von Blasensteinen.

In der Natur kommt Trockenfutter nicht vor. Es wurde vom Menschen als ein praktisches Futtermittel hergestellt. Hunde brauchen Nassfutter, das sich an ihren Bedürfnissen orientiert. Trockenfutter sollte, wenn überhaupt, nur als Leckerli gegeben werden.

Gesundes Futter beugt vor und lindert die Symptome

Es gibt viele Auslöser, die man auf den ersten Blick nicht mit einer Nierenerkrankung in Verbindung bringt. Dazu gehören Blutverlust, Infektionen oder Medikamente. Ein Hund trinkt viel mehr, wenn er Blut verloren hat und die Flüssigkeitsmenge ersetzt werden muss. Auch nach Operationen, einem Trauma oder einem Schockzustand ist der Flüssigkeitsbedarf groß. Hat Dein Hund etwas Giftiges gefressen, braucht er ebenfalls mehr Wasser, um die Gifte aus dem Körper zu spülen.

Während entzündliche Prozesse eine ärztliche Therapie benötigen, hilft bei den meisten Magen- und Darmerkrankungen sowie bei Diabetes mellitus eine Umstellung auf gesundes Hundefutter. Achte dabei auf eine angemessene Frist, denn abruptes Umstellen kann zu Magen- und Darmproblemen führen.

Gesundes Hundefutter enthält einen hohen Fleischanteil, wie ihn ein wildes Tier auch in der Natur vorfindet. Getreide bitte nur gekocht verwenden, denn in Beutetieren ist Getreide vorverdaut und dadurch leichter bekömmlich. Bananen, Brokkoli, Gurken, Kohlrabi und Möhren decken den Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen. Viele Tiere vertragen das Gemüse besser, wenn es wie bei Kartoffeln gekocht serviert wird. Dürfen Hunde Gurken essen?

Bei Nierenerkrankungen sollte auf Futter umgestellt werden, das phosphorarm ist. Dadurch lassen sich die Symptome mildern und das Fortschreiten der Erkrankung eindämmen. Parallel sollte die aufgenommene Proteinmenge verringert werden. Proteine sorgen für eine saure Veränderung des Säuren-Basen-Haushaltes. Wird ihre Aufnahme vermindert, gleicht sich dieser aus und wechselt in ein basisches Milieu. Dieses ist für einen gesunden Stoffwechsel und die Nierenfunktion wichtig. Deshalb ist eine Umstellung auf Hundefutter mit wenig Protein, Phosphor und Salz empfehlenswert.

Hund trinkt viel: FAQ

Mein Hund trinkt viel Wasser, ist er krank?

Dieses Verhalten kann logische Ursachen wie Hitze, Aktivität oder trockenes Futter haben. Dauert das Verhalten an, kann eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken, die vom Tierarzt begutachtet werden sollte.

Ist verstärktes Urinieren normal?

Dein Hund trinkt mehr Wasser als gewöhnlich? Dann ist es normal, dass er öfter uriniert. Gibt sich diese Verhaltensänderung nach wenigen Tagen, ist alles im grünen Bereich. Ändert sich nichts am Verhalten, steckt meist der Versuch einer Entgiftung dahinter, die vom Tierarzt untersucht und behandelt werden sollte.

Der Hund trinkt viel und hat Durchfall

Diese Kombination von Symptomen deutet auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder auf eine Erkrankung der Nieren. Hast Du gerade das Hundefutter gewechselt, ist das möglicherweise zu schnell geschehen.
Eine Umstellung muss langsam erfolgen, damit sich der Magen des Tieres an die neue Zusammensetzung gewöhnen kann. Treten die Symptome auf, ohne dass Du das Futter gewechselt hast, sollte ein Tierarzt eine Nierenerkrankung ausschließen.

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5 Gedanken zu „Dein Hund trinkt viel – normales Verhalten oder Zeit für den Tierarzt?“

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