Seit Jahrhunderten gehören die Herdenschutzhunde schon zu den Hirtenhunden, werden also zur Verteidigung von Herden eingesetzt. Das bedeutet, dass die Haltung eines solchen Hundes gar nicht mal so einfach ist. Herdenschutzhunde zu erziehen, kann also manchmal ganz schön knifflig sein. Wir zeigen Dir hier, worauf Du achten solltest.
Die Grundlagen
Herdenschutzhunde sind eigenwillige und charakterstarke Tiere, denn sie sind es gewohnt, potenzielle Gefahren eigens zu erkennen und dementsprechend zu agieren. Sie zu erziehen kann demnach im Alltag schonmal konfliktreich werden. Und nicht nur das: Die Fellnasen sind wirklich groß und kräftig, sodass eine Attacke schon mal arg ins Auge gehen kann.
Der Ruf des Problemhundes eilt ihm deswegen voraus. Bei einer konsequenten und liebevollen Erziehung kann ein Herdenschutzhund allerdings ein treuer, liebevoller und unkomplizierter Begleiter für Dich sein.
Starke Bindung zwischen Dir und dem Hund
Es ist das A und O, eine gute und starke Bindung zwischen Dir und Deinem Hund aufzubauen, nur so kann er Dich als Respektsperson einordnen und hörig sein. Denn auch wenn der Herdenschutzhund eigenwillig ist, ist er ein soziales Tier, das zu seiner Bezugsperson aufschauen wird.
Viel Beschäftigung und Grenzen setzen
Um eine starke Bindung entstehen lassen zu können, musst Du viel Zeit gemeinsam mit Deinem Vierbeiner verbringen. Bedenke: Er ist ursprünglich ein richtiges Arbeitstier gewesen, deswegen benötigt er viel Beschäftigung, um wirklich ausgelastet zu sein.
Dazu gehören lange Spaziergänge, Sporteinheiten und ein konsequentes Hundetraining. Nur so wird Deine Fellnase ausgeglichener und baut eine richtige Beziehung zu Dir auf. Es sollte also eigentlich nicht erwähnenswert sein, dass in jedem Fall die Grundkommandos perfekt sitzen sollten.
Aufgrund seines eigensinnigen Wesens, möchte ein Herdenschutzhund gerne das tun, was er für richtig hält, ohne Wenn und Aber. Du als sein Chef musst ihm allerdings zeigen, dass das nicht der Fall ist und Du das Sagen hast. Daher gilt es, ihm regelmäßig seine Grenzen aufzuzeigen.
Konsequenz ist demnach das Zauberwort. Dein Herdenschutzhund kann nur dann richtig erzogen werden, wenn Du ihm nichts durchgehen lässt.
Ruhe bewahren
Wie viele Hunde reagiert auch ein Herdenschutzhund ignorant auf Rumgeschreie oder wildes Schimpfen. Du solltest also in brenzligen Situationen Ruhe bewahren, denn dann wird Dein Hund selbiges tun, insbesondere dann, wenn ihr bereits eine starke Bindung zueinander aufgebaut habt.
Freiräume lassen
Um einen Herdenschutzhund zu erziehen ist es dennoch wichtig, ihm gewisse Freiräume zu geben. Sollte es sich nicht um eine sicherheitsrelevante Situation handeln, kann Dein Hund auch mal Hund sein. Insbesondere solltest Du es tunlichst unterlassen, Deinen Hund tagsüber fest anzubinden, da dies zu schweren psychischen Schäden führen kann.
Führungskompetenz ist daher unerlässlich
Du siehst, die Erziehung von Herdenschutzhunden ist nicht einfach und definitiv nichts für Anfänger. Du solltest Dir im Klaren darüber sein, eine Führungsperson für Deinen Vierbeiner sein zu müssen, die ihm Grenzen aufweist. Ausreichende Beschäftigung, eine starke Bindung und gewisse Freiräume sind unverzichtbar, wenn Du Deinen Herdenschutzhund erziehen möchtest. Achte außerdem darauf, dass die Erziehung liebevoll und gewaltfrei vonstattengeht, denn nur dann fruchtet sie.
FAQ zu Herdenschutzhunde erziehen
Bei der Erziehung musst Du auf Konsequenz und Geduld setzen, da Herdenschutzhunde sehr eigenwillige und starke Tiere sind. Wichtig ist, dass die Erziehung liebevoll und gewaltfrei vonstattengeht.
Da ihn Ball- oder Stöckchenspiele eher wenig interessieren, gilt es, seinen Bewachungsdrang zu fördern, indem er zum Beispiel ein großzügig eingezäuntes Grundstück bewachen darf.
Nein, bei dem Herdenschutzhund handelt es sich nicht um einen Anfängerhund. Im Gegenteil, er sollte nur in die Hände von erfahrenen Hundehaltern.