Sie gehören zu den unangenehmsten und leider auch häufigsten Plagen für unsere Vierbeiner. Flöhe gelangen schnell in das Fell von Haustieren und es ist umso schwerer sie wieder loszuwerden. Sie sollten daher schnell handeln, wenn Sie beobachten, dass Ihr Tier sich häufiger kratzt als sonst.
Was sind Flöhe?
Flöhe sind Insekten, die sich vom Blut anderer Lebewesen ernähren. Es gibt viele verschiedene Floharten, jedoch sind Katzenflöhe und Hundeflöhe am weitesten verbreitet. Während der Hundefloh nur ungern andere Lebewesen als Hunde befällt, nutzt der Katzenfloh auch andere Wirte wie Hunde oder Menschen. Aus diesem Grund ist er auch häufiger anzutreffen. Die Behandlung der Parasiten, die Ihr Haustier befallen haben, macht jedoch keinen Unterschied. Deswegen ist es für Sie als Halter auch nicht notwendig zu wissen, um welche Flohart es sich handelt.
Flöhe weisen eine rötliche bis braune Färbung auf und sind flügellos. Das ist mit dem bloßen Auge jedoch kaum erkennbar, da sie nur ca. 2 bis 4 Millimeter groß sind. Für ihre geringe Körpergröße können sie erstaunlich weit springen, nämlich bis zu 50 cm weit und 25 cm hoch. So erreichen sie ihre Wirte in Sekundenschnelle und auch sehr präzise.
24 bis 48 Stunden nachdem Flohweibchen das erste Mal Blut gesaugt haben, legen sie Eier auf dem Fell ihres Wirtes ab. An einem Tag kann das Weibchen bis zu 20 Eier ablegen. Diese bleiben nur selten im Fell, sondern werden meist in der Umgebung verteilt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven und verkriechen sich an dunkle Orte wie in Ritzen oder unter Teppiche. Ideale Bedingungen sind warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Bis sie ausgewachsen sind, ernähren sich die Larven von Flohkot und organischen Abfällen wie Hautschuppen. Vor dem ersten Blutsaugen können sie bis zu mehrere Wochen ohne einen Wirt überleben. Wenn sie aber einmal ein Lebewesen gefunden haben, von dessen Blut sie sich ernähren, müssen sie täglich ca. 30 Minuten lang Blut zu sich nehmen.
Folgen von Flohbefall
Die meisten Lebewesen sind gegen den Speichel der Flöhe allergisch. Das ist auch der Grund, wieso Flohbisse so unangenehmen Juckreiz verursachen. Die Haut an der Einstichstelle entzündet sich und es kann sogar zu Schwellungen kommen. Um den Juckreiz zu lindern, versuchen unsere Haustiere sich an den betroffenen Stellen wie Schwanzwurzel, Ohren oder Bauch zu kratzen. In einige Fällen beißen sie sich sogar ins Fell, was zu Verletzungen führen kann. Flöhe können auch Bandwürmer übertragen. Das passiert dann, wenn das Haustier einen Floh verschluckt, der die Larve eines Bandwurms in sich trägt. In diesem Fall muss neben dem Flohbefall auch der Bandwurm behandelt werden.
Flohbefall beim Haustier erkennen
Wenn sich Ihr Tier ständig kratzt, ist dies das erste Symptom eines Flohbefalls. Jedoch muss der Juckreiz nicht zwangsläufig durch Flöhe bedingt sein. Andere mögliche Ursachen können Hautentzündungen oder Allergien sein. Falls es sich bei Ihrem Haustier tatsächlich um einen Flohbefall handelt, sind die Flöhe nur selten und bei starkem Befall mit dem bloßen Auge im Fell Ihres Tieres sichtbar. Viel eher können Sie aber auf weiße Floheier auf dem Boden, Teppichen und ähnlichem achten. Der eindeutigste Beweis ist Flohkot. Sie erkennen ihn, wenn Sie durch das Fell Ihres Vierbeiners kämmen und kleine schwarze Krümel abfallen. Der Kot der Parasiten verfärbt sich rötlich, wenn er mit einem feuchten Papiertuch zerdrückt wird. Ist das nicht der Fall, handelt es sich wahrscheinlich nur um Schmutz und Sie können beruhigt sein.
Was hilft gegen Flöhe bei Haustieren?
Bei starkem Flohbefall sollten Sie Ihr Tier unbedingt vom Tierarzt untersuchen lassen. Einen nicht ganz so schwerwiegenden Befall können Sie auch alleine behandeln. Im Handel werden verschiedene Flohmittel für Haustiere angeboten.
Flohpuder
Die im Puder enthaltene Kieselerde entzieht den Parasiten die Körperflüssigkeit, woraufhin sie absterben. Sie können es ganz einfach in das Fell des betroffenen Tieres einmassieren. Der Puder darf jedoch nicht in die Augen oder das Maul gelangen.
Spot-on-Präparate
Durch dieses Mittel werden Flöhe sowie ihre Larven und Eier abgetötet. Sie können es auf den Nacken Ihres Vierbeiners einreiben, da er das Flohmittel dort nicht ablecken kann.
Flohshampoos
So können Sie Ihr Tier gleichzeitig pflegen und die lästigen Flöhe loswerden. Durch die in der Regel pflanzlichen Wirkstoffe sterben auch Flohlarven und -eier ab. Für Katzen ist dieses Produkt jedoch eher unpraktisch, da die meisten wasserscheu sind.
Es reicht leider nicht aus, nur das Haustier von Flöhen zu befreien. Wahrscheinlich befinden sich nämlich auch in der Wohnung, im Auto und an anderen Orten, an denen sich Ihr Tier aufgehalten hat, Flohlarven und -eier. Deshalb sollten Sie auch gleichzeitig die Wohnung gründlich reinigen und diese Prozedur am besten mehrmals wiederholen. Am effektivsten funktioniert das mit einem Staubsauger oder Dampfreiniger. Dabei dürfen auch Ritzen und die Hinterseite von Möbeln nicht vergessen werden. Den Staubbeutel sollten sie außerhalb der Wohnung entsorgen und den Staubsauger danach desinfizieren. Außerdem kann Flohspray in der Wohnung verteilt werden. Das wirkt gleichzeitig gegen Flöhe und ihre Eier.
Flohbefall vorbeugen
Um diese ganze Aufregung zu vermeiden, ist es das beste, Flohbefall vorzubeugen. Dafür gibt es verschiedene Mittel im Handel und auch einige Hausmittel.
Flohhalsband
Die Wirkstoffe auf dem Halsband wirken mehrere Monate und gewähren oft auch zusätzlichen Schutz gegen andere Parasiten.
Flohtabletten
Wenn das Haustier die Tabletten zusammen mit dem Futter aufgenommen hat, befinden sich die Wirkstoffe danach im Blut. Die Flöhe sterben dann schon durch die Blutaufnahme.
Schwarzkümmelöl
Dieses Hausmittel beugt ebenfalls Flohbefall vor. Es reicht aus, ein paar Tropfen vom Öl ins Futter, Trinkwasser oder auf den Nacken des Tieres zu geben.
Kokosöl
Wenn Sie Ihren Vierbeiner mit Kokosöl einreiben, schreckt der Geruch Flöhe und Zecken ab. Es ist auch kein Problem, wenn das Tier das Öl ableckt. Es ist ungefährlich für Tiere. Eventuell müssen sie das Einreiben einfach nur wiederholen.
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