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Die Pferdehaftpflicht: Gesetzliche Pflicht oder Eigenverantwortung?

Wenn Du Dir ein Pferd anschaffst, stehst Du automatisch vor der Frage zur Pferdehaftpflicht. Als Halter haftest Du für alle durch Dein Tier entstandenen Schäden und bist in der vollen Verantwortung.

Auch das zahmste Pferd ist ein Tier mit eigenem Willen und ein Fluchttier, das von einem Moment auf den Nächsten unerwartet reagieren kann.

Was ist die Pferdehaftpflicht?

Die Pferdehaftpflicht ist eine Risikoversicherung, die für alle durch ein versichertes Pferd entstandenen Schäden haftet. Pferde sind gutmütig, von Haus aus ruhig und aus Haltersicht völlig ungefährlich.

Doch die Realität spricht eine andere Sprache, wie Beispiele für Haftpflichtschäden und deren monetäre Ausprägung zeigen. Wenn Du ein Pferd hältst, solltest Du die Pferdehaftpflicht als Verpflichtung und Deine Verantwortung betrachten.

In der Pferdehaftpflicht sind Vermögens- und Sachschäden, Flurschäden und Folgeschäden von Unfällen abgesichert.

Die Basis einer Haftpflichtversicherung für das Pferd

Pferdehaftpflicht

Vorab: Der Name der Pferdehaftpflicht täuscht. Denn auch wenn die Pferdehaftpflichtversicherung angeraten ist, zählt sie nicht zu den gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtversicherungen.

Ob Du als Halter und Pferdefreund eine Versicherung abschließt, obliegt allein Deiner eigenen Entscheidung. Doch wäge ab, ehe Du Dich gegen die Pferdehaftpflicht entscheidest.

Dein Pferd ist ein Fluchttier, egal um welche Rasse es sich handelt. Es hat einen eigenen Charakter und auch wenn Du es nicht glaubst, einen eigenen starken Willen.

Die Pferdehaftpflicht kommt in der Basis für alle durch Dein Pferd und ohne Dein Verschulden verursachten Schäden auf. Wie Du im Verlauf des Artikels erfährst, ist die Situationslage vielfältig und der Kostenfaktor bei Schäden durch Pferde immens.

Du bist in der Verpflichtung und trägst die volle Haftung

Tierhalter haften für ihre Tiere. Für Dich bedeutet das, dass Du von durch Dein Pferd geschädigten Personen zur Kasse gebeten und zur Rechenschaft gezogen wirst.

Hier bildet das Pferd keine Ausnahme. Wenn Dein Hund beißt oder Deine Katze einen Unfall verursacht, bist Du genauso haftbar. Daher ist eine Tierhalterhaftpflicht auch angeraten. Bei als gefährlich eingestuften Hunden ist die Haftpflicht wirklich Pflicht.

Auch in einigen Bundesländern ist die Hundeanmeldung nur möglich, wenn Du eine Haftpflichtversicherung nachweisen kannst. Bei Pferden, also bei der Pferdehaftpflicht ist die Verpflichtung zum Versicherungsabschluss schon länger im Gespräch. Einigkeit herrscht bis dato noch nicht.

Absicherung bei Personen- und Vermögensschäden

Läuft Dein Pferd auf die Straße und verursacht einen Unfall, gehen die Schäden schnell in den hohen vier- bis fünfstelligen Bereich.

Fällt ein Fremdreiter vom Pferd und leidet einen längeren Zeitraum unter den Folgen des Sturzes oder wird berufsunfähig, wirst Du finanziell zur Verantwortung gezogen.

Eine Pferdehaftpflicht dient der Kostenübernahme aller Haftpflichtschäden, die Du nicht wohlweislich und unter Verletzung Deiner Sorgfaltspflicht begünstigt hast.

Die Haftungsübernahme gilt je nach Police für unterschiedliche Schadenshergänge und in diversen Höchstbeträgen.

Brauchst Du eine Pferdehaftpflicht?

Erfahrene Pferdehalter werden diese Frage mit einem unwiderruflichen Ja beantworten. Du kannst nicht erahnen, was Dein Pferd im nächsten Moment tut.

Ebenso wenig kannst Du verhindern, dass ein Pferd einen Reiter abwirft und dieser schwer stürzt. Wie auch bei Kind und Hund kann es in der Kommunikation von Kind und Pferd zu Verständigungsschwierigkeiten kommen.

Dein sonst ruhiges und gelassenes Pferd wirft den kleinen Reiter ab und läuft davon.

Es kann zu einer Verkettung unglücklicher Umstände kommen. Aber immer bist Du in der Haftung und monetär am Ende, wenn Du mit Fokus auf die Ersparnis auf eine Pferdehaftpflichtversicherung verzichtet hast.

Pflicht oder freier Wille: Die Pferdehaftpflicht

Die Entscheidung für ein Pferd als Haustier erfordert einige Vorüberlegungen. Dazu gehört auch, ob Du ausreichend Geld für die laufenden und zusätzlichen Kosten aufbringen kannst.

Warum Du die Pferdehaftpflicht als Halterpflicht betrachten solltest

Warum heißt es eigentlich Pferdeversicherung, wenn doch Du haftest? Das Pferd ist zwar größer und schwerer als Du, aber es ist Dein Haustier.

Mit der Verantwortung in der Tierhaltung gehst Du die Verpflichtung ein, für Schäden durch Dein Tier aufzukommen. Während ein Hamster oder eine Katze verhältnismäßig wenig Schaden anrichten, sieht es allein aufgrund der Dimensionen beim Pferd ganz anders aus.

Ein einziger Tritt, ein Ausflug auf das Feld des benachbarten Bauern oder ein Galopp über die Landstraße können ohne Pferdehaftpflicht teuer werden.

Dein Pferd kann man nicht zur Rechenschaft ziehen. Daher kommt der Geschädigte zu Dir und bittet Dich zur Kasse. Hast Du eine Haftpflichtversicherung für das Pferd, lagerst Du die Forderung aus und musst keine lebenslangen Schulden befürchten.

Typische Haftpflichtschäden durch Pferde

Sicherlich hast Du selbst schon von Pferden auf der Autobahn, von Verwüstungen durch Pferde oder von einem schweren Reitersturz gehört.

Das sind einige Beispiele, die zu den typischen Schäden in der Pferdehaftpflicht zählen. Daher sind sie auch fester Bestandteil der Leistungen, auf die es in einer Pferdehaftpflichtversicherung ankommt.

Das Pferd bricht aus der Koppel aus

Du prüfst die Absicherung der Koppel. Alles scheint intakt. Mitten in der Nacht klingelt Dein Telefon, die Polizei ist dran. Das Pferd ist auf die Straße gelaufen, ein Autofahrer hat gebremst und das nachfolgende Auto ist aufgefahren.

Deinem Pferd ist nichts passiert, aber Du stehst zwei wirtschaftlichen Totalschäden gegenüber. Mit etwas Pech hat sich ein Autofahrer verletzt und bittet Dich diesbezüglich auch noch zur Kasse.

Schnell kann es zu einer Schadenssumme kommen, die Deine Rücklagen bei weitem übersteigt und Dein Budget auf lange Sicht auffrisst.

Ein Fremdreiter stürzt von Deinem Pferd

Du bietest Reitstunden an? Auch wenn Du kein Geld damit verdienst und zum Beispiel die Kinder Deiner Nachbarn reiten lässt, haftest Du für die Sicherheit.

Dein Pferd schreckt auf und wirft den kleinen Reiter ab. Das Kind stürzt, bricht sich ein Bein und fällt einige Wochen in der Schule aus. Die Eltern verlangen Schadenersatz und Du bekommst Post vom Anwalt.

Mit einer Pferdehaftpflichtversicherung bist Du nun gut beraten. Die Entschuldigung kommt von Dir, aber das geforderte Geld kommt von Deiner Pferdeversicherung.

Flurschäden auf Nachbars Grundstück

Das Pferd bricht aus. Diesmal rennt es nicht auf die Straße, sondern direkt auf das neben der Pferdeweide befindliche Feld. Nach einigen Runden ist vom Gemüseanbau des Bauern nichts mehr zu sehen.

Das Pferd hat das Feld verwüstet und ist anschließend noch durch die Blumenbeete eines anderen Nachbarn gelaufen. Flurschäden sind ein fester Bestandteil in der Pferdehaftpflicht, so dass Du zwar den Ärger ausbaden, für die monetären Schäden aber nicht selbst aufkommen musst.

Schadensereignisse bei Kutschfahrten und Ausflügen

Laute Geräusche erzeugen bei Pferden Kurzschlusshandlungen. Bei einer Kutschfahrt oder beim Ausführen kann ein Pferd erschrecken und ohne Vorwarnung austreten.

Trifft es ein Fahrzeug oder seinen Begleiter, sind die Schäden in puncto Kosten nicht zu unterschätzen. Ein Pferdetritt kann dauerhafte Schäden am Knie nach sich ziehen und Dich dadurch in eine lebenslange Verantwortung bringen.

Auch hier gilt: Hast Du eine Pferdehaftpflicht, kannst Du die Kostenübernahme auslagern und musst Dich nicht für unabsehbarer Zeit verschulden.

Die Pferdehaftpflicht im Vergleich

Dass eine Pferdehaftpflicht wichtig ist, hast Du anhand der verschiedenen Beispiele gesehen. Sieh die Pferdehaftpflicht wie die Krankenversicherung für die Katze als laufende Kosten der Tierhaltung an.

Nun brauchst Du nur noch vergleichen und ein Angebot finden, das mit vielen Leistungen und hohen Deckungssummen überzeugt.

Ist das Ganze noch zu günstigen Prämien möglich, solltest Du nicht lange überlegen und Dir die Sicherheit einer Pferdehaftpflicht verschaffen.

Vergleiche mindestens 3 Angebote. Nimm Dir die Leistungen, aber auch die Prämien dazu in den Fokus. Ein wichtiges Vergleichskriterium ist die Höhe der Deckungssumme pro Schaden und pro Jahr.

Bei Auswahl auf Mindestdeckungssummen achten

Allein die Möglichkeit sehr hoher Schäden sollte Dich dazu anhalten, kein Angebot mit niedrigen Deckungssummen zu wählen.

Erstattet eine Pferdeversicherung pro Jahr zum Beispiel nicht mehr als 20.000 EUR für Personenschäden, ist die Mindestdeckung zu gering gewählt.

Denn den fehlenden Betrag zahlst Du aus eigener Tasche, wodurch der Abschluss der Haftpflichtversicherung für ein Pferd nur wenig Sinn macht. Ein weiterer Vorteilspunkt der Pferdehaftpflicht ist ihre Funktion der Rechtsschutzdeckung.

Das heißt für Dich, dass die Pferdehaftpflicht nur berechtigte Forderungen begleicht. Bei unberechtigten Forderungen wird der Antragsteller von einem Anwalt der Pferdeversicherung auf die Unrechtmäßigkeit seiner Ansprüche hingewiesen.

Haftpflichtschäden können in Millionenhöhe gehen

Große Tiere hinterlassen große Schäden. Das ist eine Tatsache, die Du als Pferdefreund nicht von der Hand weisen kannst. Anhand der oben aufgeführten Beispiele wird schnell deutlich, wie es zu Schäden und den damit verbundenen, an Dich gerichteten Forderungen kommt.

Bei Personenschäden mit Folgenschwere können Forderungen leicht in Millionenhöhe schnellen. Hast Du dann keine Pferdehaftpflicht, stehst Du vor einem ebenso großen Problem.

Wann die Versicherung nicht zahlen muss

Auch eine Pferdehaftpflicht muss nicht in jedem Fall zahlen. Die Einzelfallprüfung soll ausschließen, dass Du unachtsam wirst und Deine Verantwortung nicht ernst nimmst.

Hast Du zum Beispiel einen Unfall provoziert, da Du die Koppel nicht verschlossen hast, ist die Pferdehaftpflicht nicht erstattungsgebunden. Ausschlüsse müssen präzise im Vertrag gelistet und untermauert werden.

Bei den meisten Pferdehaftpflichtversicherungen zieht Eigenverschulden einen Leistungsausschluss nach sich. Bei anteiligem Verschulden kann eine Teilzahlung erfolgen, doch die vollständige Kostenübernahme bleibt auch hier aus.

Darf die Agentur die Pferdehaftpflicht nach Schadenregulierung kündigen?

Es sollte nicht sein, kommt aber in der Praxis immer wieder einmal vor. Du hast der Versicherung einen Schaden gemeldet. Die Pferdehaftpflicht hat bezahlt.

Noch ehe die nächste Prämie von Deinem Konto abgebucht wird, hast Du die Kündigung im Briefkasten. Auch wenn sie keinen Grund enthält, weißt Du ganz genau, dass die Kündigung von Seiten der Versicherung auf der erfolgten Kostenerstattung basiert.

Du kannst Widerspruch einlegen, doch eine Kündigung von Seiten der Haftpflichtversicherung für ein Pferd ist jederzeit möglich.

Fazit

Suche Dir die Pferdehaftpflichtversicherung mit Bedacht und Sorgfalt aus. Bevorzuge hohe Leistungen und behalte immer im Auge, dass die Kosten bei Schäden durch Pferde schnell in die Höhe steigen können.

Für günstige Prämien kannst Du zum Beispiel eine Kombiversicherung aus Pferdehaftpflicht und Pferdekrankenversicherung oder einer anderen Tierversicherung buchen.

Quellen

https://pferdeversicherung-blog.de/pferdehaftpflicht-pflicht/

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1 Gedanke zu „Die Pferdehaftpflicht: Gesetzliche Pflicht oder Eigenverantwortung?“

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