Katzen drücken ihre Stimmung sowohl durch Körpersprache als auch durch Katzengeräusche aus. Die Besitzer wüssten gern, was es damit auf sich hat. Häufig gibt es nämlich Missverständnisse zwischen Menschen und Katze. Dabei lässt es sich erlernen, die Katzensprache richtig zu deuten.
Das sagt die Katze
Menschen beschreiben den Laut der Katze zum großen Teil mit „Miau“. In der Realität dient bei erwachsenen Katzen dieser Laut ohne Ausnahme der Kommunikation mit dem Menschen. Miteinander kommunizieren Katzen mit einer Reihe von anderen Geräuschen.
Katzengeräusche: Das passiert im Körper Deines Tieres
Eines der interessantesten Katzengeräusche ist das Schnurren. Anhand dieses Lautes lässt sich sehr gut das Zusammenspiel von Faktoren im Kopf und im Körper Deiner Katze erklären.
In der Wissenschaft ist zwar umstritten, wie genau Katzen den Schnurr-Laut produzieren. Eine anerkannte Theorie besagt aber, dass Katzen ihre Stimmbänder beim Ein- und Ausatmen derart in Schwingung versetzen, dass das Geräusch entsteht. Das Besondere am Stimmapparat Deiner Katze besteht darin, dass sie eine Art „Vorhof-Falte“ hat. Diese dient faktisch als ein zweites Paar Stimmbänder. Die eingeatmete Luft reibt über das Zungenbein. Das erzeugt das typische Schnurren. Eine andere These sagt, dass das Zusammenziehen und Entspannen (Kontraktion) von Muskeln am Kehlkopf und am Zwerchfell im Zusammenspiel mit der eingeatmeten Luft das Schnurren erzeugen.
Keine Katzengeräusche ohne Grund
Das Miauen dient Deiner Katze also der Kontaktaufnahme. Ohne Grund gibt Dein Tier nämlich keinen Laut von sich. Auch das Miauen benutzt Deine Katze nicht, weil sie gern miaut. Ausgewachsene Katzen verständigen sich untereinander in erster Linie mit Körpersprache. Deine Katzen spürt aber, dass Du als ihr Besitzer bei körperlichen Signalen „begriffsstutzig“ bist. Sie setzt daher auf Laute. Speziell für den Besitzer wählt sie das Miauen.
Dazu kommt eine Reihe anderer Katzengeräusche, die Tiere im Umgang mit Artgenossen, anderen Tieren und Menschen, nutzen. Diese Katzengeräusche zuzuordnen, ist allerdings nicht immer einfach.
Wichtig: Katzengeräusche verursachen beim Menschen oft Missverständnisse.
Zweideutig: Das Schnurren
Neben dem Miauen hört der Katzenbesitzer besonders gern das Schnurren. Es zeigt, dass es der Katze gut geht und sie sich richtig wohl fühlt. Doch Achtung! Katzen schnurren ebenfalls zur Beruhigung, wenn sie krank sind, Schmerzen haben oder unter Stress stehen.
Warnung: Das Fauchen
Faucht die Katze, ist dies recht eindeutig als Abwehr interpretierbar. Fauchen zeigt aber auch schlechte Laune an und den Wunsch, sofort in Ruhe gelassen zu werden.
Andere Katzengeräusche
Das Knurren: Ein deutliches Warnsignal und eine starke Drohgebärde. Dient auch als Zeichen für einen bevorstehenden Angriff.
Knurren beim Fressen: Wenn Deine Katze beim Fressen knurrt, hat sie eventuell gelernt, dass sie ihr Futter gegen Konkurrenz zu verteidigen hat. Das kommt häufig bei Katzen aus dem Tierschutz vor, die fürchten, nicht satt zu werden. Hier gilt: Zuschauen, nicht anfassen.
Das Gurren: Zeigt gute Laune an, ist eine Begrüßung und Umgarnung für Menschen oder Artgenossen
Das Schreien: Signalisiert einen Angriffsimpuls, ist ein Geräusch während eines Kampfes.
Das Jaulen: Selten als eine Drohgebärde, eher Zeichen bei Angst oder bei einem großen Unwohlsein.
Übrigens: Menschen sind zum Erwerb der Sprache auf das Gehör angewiesen. Dagegen können sogar Kätzchen, die taub geboren wurden, die unterschiedlichen Katzengeräusche erlernen. Sehr wahrscheinlich ist die Gabe, Laute zu äußern, angeboren. Im Laufe des Lebens wird sie nur noch verfeinert.
Gründe für nächtlichen Katzenjammer
Katzenbesitzer sind oft besorgt, wenn Katzen in der Nacht miauen. Leider verstehen sie oft nicht, was die Katze damit mitteilen möchte. Du brauchst also Einfühlungsvermögen und Geduld, um die Gründe herauszufinden. Auch Deine Katze hat eigene Erfahrungen, Neigungen, Angewohnheiten oder Bedürfnisse.
Hinter den nächtlichen Katzengeräuschen steckt oft eine dieser Ursachen
- Hunger
- Gewohnheit
- Stress und Verunsicherung
- Einsamkeit
- Langeweile
- Krankheit oder Schmerzen
- Hormonschwankungen
Mittel gegen nächtliche Katzengeräusche
Versuche zunächst, die Ursache des nächtlichen Miauens zu identifizieren. Hegst Du einen Verdacht, was den nächtlichen Lärm auslöst, ist der erste Schritt geschafft. Nun kannst Du versuchen, mit Maßnahmen dagegenzuwirken.
Die Katze miaut, weil sie unsicher, nervös oder ängstlich ist
- Nimm die Sorgen Deiner Katze ernst
- Gehe nachts nicht zu sehr auf die miauende Katze ein. Sie wertet das als Aufforderung, immer laut Zuneigung einzufordern
- Schenke ihr tagsüber viel Aufmerksamkeit
- Lass das Schlafzimmer offen
Die Katze miaut aus Langeweile
- Beschäftige Dich tagsüber genügend mit ihr
- Halte sie mit Spielzeug auf Trab
- Stelle Beschäftigungsmöglichkeiten für die Nacht hin
- Möglich: Fummelbretter, Spielzeug oder Intelligenzspielzeug
Jedes Geräusch hat eine Bedeutung
Katzen sind zu vielen verschiedenen Geräuschen fähig, die alle nicht ohne Grund erzeugt werden. Jedes Geräusch hat eine andere Bedeutung. Daher empfiehlt es sich, sich als Katzenbesitzer über die Töne zu informieren, um diese richtig einordnen zu können.
FAQ zum Thema Katzengeräusche
Knurren und Miauen sind Zeichen der Verbundenheit. Schnurren zeigt Wohlfühlen, kann aber auch das Unterdrücken von Schmerzen bedeuten. Fauchen soll Angreifer vertreiben, ist aber meist auch ein Zeichen von Angst oder Erschrecken.
Katzen machen einerseits Geräusche, um mit Artgenossen, mit anderen Tieren oder mit Menschen zu kommunizieren. Ganz gleich, um was es geht: Eine Katze will alles „kommentieren“. Andererseits nutzen Katzen Geräusche, um andere Katzen oder Menschen zu beruhigen.
Dieser Klassiker kann viel bedeuten. Die Kombination aus mehreren Vokalen, wie mie-au, fordert Aufmerksamkeit ein, signalisiert Hunger, wünscht Kuscheln, Spielen oder Ausgang.
Auch dieser Laut kommuniziert einen Wunsch. Die Katze ist manchmal hungrig oder durstig, sie will raus oder Schmusen. Katzen miauen auch, wenn sie spielen wollen.
Gurren, Murren, Trillern, Brummen oder Grunzen ist ein kurzer Laut, der weich auf der Zunge gerollt wird. Er dient der freundlichen Annäherung und der Begrüßung.
Jaulen oder auch Heulen hat bei Katzen unterschiedliche Ursachen. Es kann zum Beispiel sein, dass zwei Tiere einen Revierkampf haben. Das Heulen der Katze kann auch Schmerzen ausdrücken oder auf Langeweile und Unterforderung hinweisen.
Quellen
- Warum fauchen Katzen? – herz-fuer-tiere.de
- Katzen fauchen beim Spielen: Das steckt dahinter – praxistipps.focus.de
- Fauchen, Beißen, Kratzen: Aggression bei der Katze – tfa-wissen.de