Deine Katze schnurrt in verschiedenen Situationen, jedoch vornehmlich zu einem Zweck. Mehr noch als die Auslöser faszinieren die Auswirkungen dieser wunderbaren Lautäußerung, die wir Menschen so an unseren Samtpfoten lieben. Erfahre, was es mit dem Schnurren der Katze auf sich hat und wie es auch Dich positiv beeinflussen kann!
Situationen, in denen eine Katze schnurrt
Als aufmerksames Personal ist Dir sicherlich schon aufgefallen, dass Deine Katze unter anderem dann schnurrt, wenn
- sie behaglich zusammengerollt auf Deinem Schoß liegt.
- du sie streichelst.
- sie gerade gut gespeist, sich sorgfältig geputzt und zum Entspannen an ihrem Lieblingsplatz hingelegt hat.
- die Katze gestresst ist, etwa bei einem Tierarztbesuch.
- sie Schmerzen hat.
Das sind drei Situationen, in denen das Schnurren der Katze den meisten Haltern bewusst auffällt. Es gibt aber noch viele weitere – hier einige Beispiele:
- befreundete Katzen schnurren, während sie sich gegenseitig putzen.
- eine dominante Katze schnurrt eine rangniedrigere Artgenossin an, um ihr zu kommunizieren, dass sie nichts zu befürchten hat und sich entspannen kann.
- junge Kätzchen schnurren, um ältere Artgenossen oder Menschen zum Spielen aufzufordern.
Übrigens: Kitten schnurren schon nach kürzester Zeit. Damit signalisieren sie ihrer Mutter, dass es ihnen gut geht, beispielsweise während sie bei ihr trinken. Dass die Kleinen so schnell schnurren lernen, liegt hauptsächlich an der Mutter, die häufig schon während der Geburt schnurrt und auch danach immer wieder, um ihrem Nachwuchs zu vermitteln, dass alles in Ordnung ist. Das wechselseitige „Anschnurren“ dient somit auch der Bindung zwischen den Kitten und der Mutterkatze.
Viele Situationen, doch ein universeller Hintergrund
So vielfältig die Situationen auch sind, in denen Deine Katze schnurrt, letzten Endes hat das wohlklingende Vibrieren immer den gleichen Hintergrund: Es hilft der Katze, sich selbst zu beruhigen und zu entspannen.
Extra: Aufforderungsschnurren – „Miau“ und „Prrrr“ in einem
Eine spezielle Form des Schnurrens ist das sogenannte Aufforderungsschnurren. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Miauen und Schnurren. Diese Äußerung wenden Katzen an, wenn sie etwas von ihrem Menschen haben wollen, gemeinhin Futter oder Zuneigung.
Tipp: Du kannst Dir das Aufforderungsschnurren ein bisschen wie das Weinen eines Babys vorstellen; zumindest in der Frequenz ähneln sich die beiden Geräusche. Und was löst das Weinen eines Babys bei uns Menschen aus? Richtig, wir reagieren darauf, versuchen, das Kind zu besänftigen und seine Bedürfnisse umgehend zu befriedigen. Katzen sind wirklich sehr clever.
Schnurren heilt Wunden – ist das wahr?
Wissenschaftler gehen davon aus, dass Schnurren nicht allein beruhigenden Effekt, sondern zudem einen echten medizinischen Nutzen hat. Warum? Das Geräusch versetzt den gesamten Katzenkörper in gleichmäßige Schwingungen. Diesen wird nachgesagt, dass sie die Gesunderhaltung und Heilung von Knochen und Organen unterstützen können.
Konkret: Die konstanten mechanischen Impulse, die das Schnurren erzeugt, sollen die Muskulatur aktivieren, den Stoffwechsel ankurbeln und die Zellbildung fördern, was wiederum die Knochendichte erhöhen und das Skelett stärken würde.
Nebenbei gesagt wären diese Auswirkungen des Schnurrens für Katzen Gold wert, denn anders als die meisten Tiere sind die Samtpfoten nur wenige Stunden aktiv, sprich in Bewegung – den Großteil des Tages verbringen sie dösend bis schlafend. Sollten die beschriebenen Annahmen zutreffen, so würde das Schnurren also auch den Organismus der Katze buchstäblich in Schwung halten.
Dieser „Selbstheilungsmechanismus“ des Schnurrens könnte auch die Tatsache erklären, dass Katzen relativ selten Knochenbrüche erleiden. Und wenn es wider Erwarten doch einmal dazu kommt, verheilen die Verletzungen gemeinhin schnell.
Wie Katzenschnurren auf den Menschen (ein)wirkt
Auch Du als Katzenhalter profitierst möglicherweise vom Schnurren Deiner Katze. Das rhythmische, vibrierende Geräusch kann beispielsweise
- Stresssymptome lindern und zur Beruhigung beitragen,
- bei Schlafstörungen helfen (wenn die Katze bei Dir schläft),
- den Blutdruck senken und Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugen und
- Osteoporose bessern (Stichwort Katzenschnurrtherapie).
Schnurren scheint also das Potenzial zu haben, so etwas wie eine natürliche Therapie für Katze und Mensch zu sein.
Katze schnurrt – wie denn eigentlich?
Schnurren ist ein anhaltendes Geräusch auf einer niedrigen Tonfrequenz, die beim Einatmen zwischen 16 und 28 Hertz (leiser und länger) und beim Ausatmen zwischen 27 und 40 Hertz (kürzer und lauter) liegt. Durch die Unterbrechung des Luftstroms entstehen pro Schnurrsekunde 20 bis 30 Vibrationen. Das Schnurren kann mehrere Minuten lang dauern, pausenlos gleichmäßig.
Wie aber kommt es dazu? Welche Organe sind beteiligt? Das Rätsel, wie die Katze schnurrt, ist bis heute noch nicht eindeutig gelöst. Der aktuelle Stand der Dinge im Überblick:
- Die plausibelste Theorie lautet, dass die Schnurrgeräusche durch Muskeln des Kehlkopfes aktiviert werden. Diese Muskeln sollen die Stimmritze verengen (anspannen) und erweitern (entspannen), sodass eine Vibration entsteht, die als Schnurren ertönt.
- Manche Forscher vermuten hingegen, dass es das harte, nicht dehnbare Zungenbein (Verbindungsglied zwischen Zunge und Schädelknochen) ist, das die Hauptverantwortung für das Schnurren trägt.
- Den Takt gibt das Katzengehirn vor, genauer gesagt ein neuronaler Oszillator, der gleichmäßige Nervenimpulse an das auslösende Organ – vermutlich die Kehlkopfmuskeln – aussendet.
Wissenswert: Die Katze ist das einzige Tier, das sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen schnurren kann.
Was, wenn die Katze nicht schnurrt?
Jede Katze schnurrt anders. Manche tun es laut, sodass es fast wie das Brummen eines kleinen Motors klingt, andere fast geräuschlos. Bei den „stillen Wassern“ merkst Du das Schnurren nur, wenn Du sie am Nacken oder am Hals berührst. Du spürst dann die Schwingungen.
Manche Katzen scheinen jedoch wirklich überhaupt nicht zu schnurren. Warum das so ist, darüber sind sich Wissenschaftler noch nicht im Klaren. Sollte Deine Katze überhaupt nicht laut kommunizieren, kannst Du zunächst beim Tierarzt abklären lassen, ob möglicherweise eine Verletzung der Stimmbänder vorliegt.
FAQ
Durch Schnurren drückt die Katze in erster Linie aus, dass sie sich wohlfühlt. Doch teilweise dient es ihr auch dazu, sich in angespannten Situationen (Schmerzen, Tierarzt et cetera) selbst zu beruhigen.
Da noch nicht abschließend geklärt ist, wie eine Katze schnurrt, kann auch nicht eindeutig beantwortet werden, ob es sie Kraft kostet, die Laute zu äußern. Man darf allerdings davon ausgehen, dass es der Samtpfote nicht schwerfällt.
Normalerweise, weil sie sich dabei sehr wohlfühlen und die Streicheleinheiten genießen.
Tatsächlich vermuten Wissenschaftler, dass Schnurren selbstheilende Effekte hat. Unter anderem sollen die entstehenden Schwingungen die Zellbildung fördern und die Knochendichte erhöhen.