Ohrmilben lösen bei Deinem Hund einen enormen Juckreiz aus. Der eigentlich so ruhige Begleiter kratzt sich ständig, fiept dabei und schüttelt seinen Kopf. Die Früherkennung von Milben ist beim Hund besonders wichtig, da bei Nichtbehandlung schwerwiegende Ohrentzündungen bis hin zum „Blutohr“ und einseitiger Taubheit drohen können.
Symptome für Ohrmilben beim Hund erkennen
Was hat mein Hund nur? Diese Frage stellen sich viele Fellnasenhalter, wenn sich der geliebte Vierbeiner inbrünstig kratzt und gar nicht aufhören kann. Konzentriert sich der Juckreiz hauptsächlich aufs Ohr, solltest Du einen Blick hinein werfen und prüfen, ob sich ein schwarzbrauner, krümeliger Belag angesammelt hat. In diesem Fall kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Hund unter Ohrmilben und nicht unter einer Futtermittelallergie leidet. Das Kratzen kann so weit führen, dass sich Dein Vierbeiner selbst verletzt und dass die Ohren innen – und für Dich sichtbar außen – verkrusten. Bis es so weit kommt, müssen die Ohrmilben beim Hund schon einige Wochen unerkannt und unbehandelt geblieben sein. Eine bakterielle Ohreninfektion liegt bereits vor, oder sie wird sich in Kürze entwickeln.
Folgen unbehandelter Ohrmilben beim Hund
Fernab der Tatsache, dass Ohrmilben für Deinen Hund einen starken Leidensdruck darstellen, sind die Spätfolgen nicht zu unterschätzen. Entwickelt sich eine bakterielle Otitis, kann Dein Hund auf dem betroffenen Ohr taub werden. Viele Hundehalter erkennen den Befall erst dann, wenn sich durch das häufige Kopfschütteln eine Blutansammlung im Ohr gebildet hat. Das äußere Ohr schwillt auf bis zur doppelten Größe an und ist prall mit Blut gefüllt. Nun besteht dringender Handlungsbedarf. Verhärtet die Blutansammlung, kann nur noch ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen.
Keine Experimente – das Ohr ist ein sensibles Organ
Im Internet findest Du zahlreiche Hausmittel, die angeblich gegen Ohrmilben beim Hund helfen können. Doch falsch angewendet, können sie die Problematik verschlimmern. Um den gestressten Vierbeiner zu beruhigen, kannst Du ihm pro Tag zwei bis drei Tropfen CBD Öl übers Futter träufeln. Die Behandlung der Milben beim Hund überlässt Du Deinem Tierarzt, der das Ohr untersucht und eine diagnosebasierte Medikation gibt. Hat sich das Innenohr bereits stark entzündet, kann die Gabe von Antibiotika notwendig werden. Vorher wird der Tierarzt einen Sekretabstrich machen, um eine Hefepilzinfektion auszuschließen.
Hunde mit Schlappohren sind häufiger befallen – woran liegt das?
Dass ein Fila Brasileiro häufiger unter Ohrmilben leidet als ein Schäferhund, ist der Anatomie des Hundeohres geschuldet. Gerade in der warmen Jahreszeit bildet sich in den herabhängenden Ohren eine feuchte, schweißige Schicht. Milben bevorzugen ein warmes und feuchtes Klima, in dem sie sich schnell und in großer Zahl vermehren. Das heißt natürlich nicht, dass Hunderassen mit Stehohren weniger Ohrpflege benötigen. Ohrmilben kann jeder Hund bekommen, was an sich nicht problematisch ist. Ernsthafte Probleme entstehen nur, wenn Du den Befall zu spät erkennst und nicht behandelst.
Milben beim Hund: So beugst Du effektiv vor
Die Prävention geht oftmals mit einer Behandlung einher. Hat Dein Tierarzt Ohrmilben beim Hund festgestellt, wird er eine schonende Behandlung einleiten. Du bekommst wertvolle Tipps, wie und in welchen Abständen Du die Hundeohren reinigen sollst. Nur durch tägliche Ohrkontrollen kannst Du verhindern, dass sich Ohrmilben beim Hund unentdeckt vermehren und Schäden im Gehörgang anrichten. Präventiv kannst Du Spot-on Präparate verwenden. Liegt bereits eine Sekundärinfektion vor, helfen Stronghold und Co. nicht mehr. Bei starkem Juckreiz wird Dir der Tierarzt eine reizlindernde Ohrensalbe mitgeben. Wichtig: Nutze keine Präparate aus der Humanapotheke, da Du die Folgeerscheinungen durch Milben beim Hund verschlimmern könntest.
FAQ
Wurde ein leichter Befall diagnostiziert, sind Ohrmilben beim Hund gut behandelbar. Allerdings besteht das Risiko, das sie immer wieder kommen. Einige Hunde scheinen dafür prädestiniert, in der warmen Jahreszeit häufiger unter Milben zu leiden. Gehört Dein vierbeiniger Begleiter zu diesen Kandidaten, braucht er eine sehr intensive und tägliche Ohrenpflege. Keinesfalls darfst Du das Innenohr mit einem Wattestäbchen reinigen. Das Risiko einer Trommelfellverletzung ist enorm. Eine weitere Gefahr beruht auf der Tatsache, dass Du die Absonderungen der Milben tiefer in den Gehörgang schiebst. Die Ohrreinigung darf nur im äußeren Bereich erfolgen.
Hast Du den Milbenbefall im Ohr Deines Hundes erkannt, ist der Gang zum Tierarzt immer unerlässlich. Denn Du konntest den Befall nur sehen, weil sich die Rückstände der Milben bereits bis ins äußere Ohr verteilt haben und als kaffeeartige Substanz erkennbar sind. Kratzt sich Deine Fellnase mit Hingabe am Ohr, ist eine Untersuchung angeraten. Warte nicht, bis Du die Ohrmilben beim Hund selbst erkennst – denn dann können sich bereits Begleiterkrankungen entwickelt haben.
Die Milbe selbst ist weiß und so winzig, dass Du sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen kannst. Was Du im Ohr Deines Hundes siehst, ist die an Kaffeesatz erinnernde Ausscheidung der Spinnentiere. Da sich das Ohr selbst reinigen möchte, wird mehr Ohrenschmalz produziert. Dieser vermischt sich mit dem Sekret und ergibt die klebrige, aber dennoch krümelige Masse im Übergang zwischen dem Innenohr und dem äußeren Ohr.
Unbehandelte Ohrmilben können beim Hund zum so genannten Schüttelohr oder Blutohr führen. Hierbei handelt es sich um ein Hämatom im äußeren Ohr. Durch das starke und häufige Kopfschütteln platzen kleine Äderchen, was zur Blutansammlung zwischen den beiden Hautlappen des Ohres führt. Nur in den wenigsten Fällen geht ein Blutohr von selbst weg. Wird es frühzeitig behandelt, beispielsweise mit eine Blutegeltherapie, heilt es gut ab. Wichtig ist, dass die Ursache mit dem Schüttelohr gemeinsam therapiert wird. Erst wenn die Milben bekämpft sind und das Ohr nicht mehr juckt, können sich die geplatzten Adern verschließen und es läuft kein neues Blut nach.