Kitten sind keine ausgewachsenen Stubentiger im Miniformat. Sie haben sehr spezielle Ansprüche und stellen hinsichtlich Ernährung, Haltung, Erziehung und Pflege hohe Anforderungen an den Besitzer. Der folgende Text soll Dir einige Tipps und Grundregeln vermitteln, damit die Zeit mit dem süßen Fellzwerg beiden Seiten viel Freude bringt.
Kitten – Welches Kätzchen passt zu Dir?
Eine kleine Samtpfote soll Dein Leben bereichern? Dann stellt sich zunächst die Frage nach der passenden Rasse: kurz- oder langhaarig, reinrassig oder ein kleiner Mischling. Die Antwort ist nicht nur von individuellem Geschmack und Empfinden, sondern auch praktischen Gegebenheiten abhängig:
- Langhaarige Rassen benötigen mehr Zeit und Pflege als kurzhaarige Artgenossen.
- Während Kurzhaar-Katzen problemlos auch als Freigänger gehalten werden können, sind Tiere mit sehr langem Fell in der Wohnung besser aufgehoben.
- Einige Rassen, vor allem Perser, haben verkürzte Nasen und und dadurch zuweilen gesundheitliche Probleme wie Atembeschwerden und tränende Augen.
Ausführliche Infos zu den einzelnen Rassen findest Du hier.
Ebenso wichtig wie das Aussehen ist der Charakter des künftigen Familienmitglieds. Die Palette reicht vom draufgängerischen Raufer über scheue und verschmuste Kitten bis hin zum unerschrockenen Entdecker. Aufmerksames Beobachten des Wurfes gibt dazu wertvolle Rückschlüsse.
Katzenwelpen sollten erst nach der vollendeten 12. Lebenswoche, besser nach der 13., von Mutter und Wurfgeschwistern getrennt werden.
Grundausstattung für kleine Kätzchen
Damit sich der Miniatur-Stubentiger von der ersten Minute an in der neuen Umgebung wohlfühlt, solltest Du folgende Grundausstattung für ihn bereithalten:
- kittengerechte Fress- und Wassernäpfe,
- Spezialfutter für Katzenwelpen,
- Kratzbaum, -Säule oder -Brett zum Abwetzen der Krallen,
- Katzennest als behaglichen Schlafplatz,
- angemessenes Spielzeug,
- Gelegenheiten zum Klettern,
- Versteck-Möglichkeiten, die Katzen ihrer Natur gemäß unbedingt brauchen.
Weitere wertvolle Tipps findest Du hier.
Aller Anfang ist schwer – Tipps zur Erziehung von Kitten
Mama legt den Grundstein
Die ersten Kapitel aus dem Katzen-Knigge lernt die kleine Samtpfote von der Katzen-Mama und den Wurfgeschwistern, deshalb ist es wichtig, das Tier nicht vor Vollendung der 12. Lebenswoche von seiner ‚Familie‘ zu trennen. Die Kleinen erfahren, wie ein Katzenklo ‚unfallfrei‘ benutzt wird, dass ein zu draufgängerischer Umgang mit Artgenossen schmerzhafte Folge haben kann und wozu ein Kratzbaum gut ist. Gib Deinem Katzenbaby also genügend Zeit, wichtige Erfahrungen zu sammeln.
Kitten-Erziehung im neuen Zuhause
Die Erziehung von kleinen Stubentigern erfordert viel Fingerspitzengefühl, eine ruhige, entspannte Atmosphäre und jede Menge Geduld. Viel Zeit hast Du nicht, denn bereits mit sechs bis acht Monaten ist das Kätzchen geschlechtsreif und mit einem Jahr gilt es als erwachsen.
Am Anfang steht die Entwicklung eines unbedingten Vertrauensverhältnisses zwischen Tier und Halter. Deshalb ist in den ersten Tagen ganz viel Kuscheln und Streicheln angesagt. Wenn das Kätzchen Dich putzt oder neben der den Milchtritt macht, bist Du als vertraute Bezugsperson anerkannt.
Wenn Du folgende Grundregeln befolgst, lernt Dein Kätzchen seine Lektionen schnell:
- Gewalt und lautes Schreien sind absolut unangebracht, verängstigte Katzen werden unsauber.
- Keine langen Vorträge, ein resolutes ‚Nein‘, Klatschen oder ‚Knurren‘ sind ausreichend; positives Verhalten konsequent belohnen.
- Richtiges Timing ist sehr wichtig; es ist sinnlos, dem Tier wortreich zu erläutern, dass es besser nicht den Tisch zerkratzt hätte, während Du fort warst; Zurechtweisung wie Belohnung müssen sehr zeitnah erfolgen.
- Katze zerkratzt das Regal: ‚Nein‘, hochheben, zum Kratzbaum bringen und evtl. selbst daran Kratzen.
- Die Katze pinkelt auf den Teppich: ‚Nein‘, zum Katzenklo bringen.
- Katze klettert auf verbotene Möbel oder den Tisch: ‚Nein‘, auf den Boden setzen.
- Positives Verhalten bestärkendes Clicker-Training ist auch für Kitten eine gute Trainingsmethode; Anleitungen dazu findest Du hier.
Die richtige Ernährung – Kitten-Futter ab der 12. Lebenswoche
Spezielles Kittenfutter, etwa von Animonda, Feringa oder Miamor, ist für eine gesunde Entwicklung des Tieres unbedingt notwendig. Es besteht zu mindestens 80 Prozent aus gutem Fleisch, ist getreide-, zuckerfrei und enthält keine chemischen Zusätze. Beigaben von natürlichen Vitaminen und Mineralstoffen sind hingegen wünschenswert.
Es ist empfehlenswert, kleinen Stubentigern verschiedene Futtersorten anzubieten, damit sie nicht auf nur ein Futter konditioniert werden. Wird Trockenfutter als Zwischenmahlzeit verabreicht, solltest Du die Kalorienmenge im Auge behalten: Trockenfutter ist sehr viel kalorienhaltiger als Nassfutter.
Beachten: Kitten brauchen bis zu 20 kleine Mahlzeiten pro Tag und fressen auch nachts.
Wertvolle Hinweise zur Ernährung Deines Tieres findest Du auf dieser Seite.
Krankheiten bei kleinen Fellnasen
Das Immunsystem von Kitten ist noch nicht vollständig ausgebildet und deshalb anfälliger als bei ausgewachsenen Tieren. Deshalb solltest Du bei anhaltenden Symptomen schnell einen Tierarzt aufsuchen.
Hier eine Auswahl typischer Erkrankungen bei jungen Katzen:
- Durchfall und/oder Erbrechen,
- Katzenschnupfen, eine Immunisierung durch Impfen ist empfehlenswert,
- Katzenseuche, auch hier ist eine frühe Impfung vonnöten,
- Juckende Ohrmilben,
- Felines Asthma,
- Wurm- und Flohbefall,
- Erkältungen sowie Entzündungen der Atemwege.
Ausführliche Erläuterungen findest Du hier.
FAQ
Frühestens nach der vollendeten 12., besser nach der 13. Lebenswoche.
Wenn das Tier ein Jahr alt ist, gilt es als erwachsen. Die Geschlechtsreife tritt im Alter zwischen sechs und acht Monaten ein.
Fressnäpfe, Katzenklo, Kratzbaum, -Säule oder -Brett, Liege- und Schlafplatz, angemessenes Spielzeug, Spezialfutter für Katzen-Babys.
Mit viele Liebe, Geduld und Konsequenz; klare, kurze und zeitnahe Kommandos; Clickertraining.