In regelmäßigen Abständen solltest Du Deiner Katze die Krallen schneiden. Das vermeidet Verletzungen und schont zudem die Möbel. Die Prozedur bedarf einiger Übung und Geduld. Perfekt gelingt sie mit hochwertigem Werkzeug. Der folgende Text soll Dir nützliche Tipps für das Warum, Wie und Womit der Katzen-Pediküre geben.
Der Katze die Krallen schneiden, damit sich die Fellnase rundum wohl fühlt
Das regelmäßige Stutzen der Krallen gehört zu den notwendigen Basics der Pflege Deines Haustieres. Zwar übernehmen die Tiere einen großen Teil der Krallenpflege selbst, aber Kratzbaum, Kratzbretter oder -Säulen reichen für das Kürzen der Nägel nicht aus. Auch Freigänger, deren Krallen sich durch das Laufen auf wechselnden Untergründen stärker abnutzen, bedürfen von Zeit zu Zeit einer aufmerksamen Pediküre. Zu lange Krallen bergen ein erhebliches Gesundheitsrisiko für das Tier:
- Die Katze könnte an Teppichen oder Kleidungsstücken hängenbleiben und sich verletzen.
- Das Putzen kann zu Kratzern führen, die nicht selten Entzündungen zur Folge haben.
- Beim Spielen mit der Katze kann sich auch der Halter verletzen, da das Tier nur kurze Krallen vollständig einziehen kann.
Passende Gelegenheit und Sitz-Position
Auch wenn es dem Stubentiger bei korrekter Ausführung keine Schmerzen bereitet, ist es ist nicht ganz einfach, einer Katze die Krallen zu schneiden. Das liegt nicht etwa an der Prozedur des Schneidens selbst. Vielmehr brauchen Halter und Tier einige Erfahrung, damit die Fellnase ruhig und in der richtigen Position bleibt. Deshalb sollten bereits Kitten an das Stutzen der Nägel gewöhnt werden (Tipps zum Katzentraining):
Den Zeitpunkt, wann Du Deiner Katze die Krallen schneiden kannst, bestimmt das Tier: es sollte ruhig und ausgeglichen, am besten etwas träge sein. Nun kann es losgehen:
- Streichle das Tier zuerst an seinen Lieblingsstellen, dann an allen vier Pfoten.
- Übe keinen Zwang aus, wenn die Katze die Pfoten zurückzieht, belohne hingegen jede ‚gelungene‘ Berührung mit einem Leckerli.
- Auch die Sitzposition der Katze will geübt sein; das Tier sollte von Dir abgewandt mit dem Hinterteil auf Deinem Schoß sitzen, während Du eine Pfote in der Hand hältst.
- Erst wenn die Samtpfote es akzeptiert, dass Du mit leichtem Druck auf die Ballen die Krallen in ihrer ganzen Länge zu sehen bekommst, seid Ihr bereit, der Katze die Krallen zu schneiden.
Weitere Tipps und Tricks findest Du hier.
Anatomische Besonderheiten, die es zu beachten gilt
Katzen besitzen 18 sichelförmige Krallen, jeweils fünf befinden sich an den Vorderpfoten, während die hinteren Pfötchen mit jeweils vier ausgestattet sind. Die Nägel selbst bestehen aus dem äußeren Krallenhorn und dem Krallenmark im Inneren. In das Krallenmark sind feine Blutgefäße und empfindliche Nervenstränge eingebettet. Bei Katzen mit hellen Nägeln ist dieser sensible Bereich an seiner rosigen Färbung erkennbar.
Sind die Krallen Deines Tieres dunkel, empfiehlt es sich, die Krallen gegen das Licht – etwa einer Taschenlampe – zu halten. So erscheint das Krallenhorn, das beschnitten werden darf leicht lichtdurchlässig. Durch das sensible Krallenmark, das nicht verletzt werden darf, dringt kein Lichtstrahl (siehe auch hier).
Trotz aller Vorsicht kann es im Einzelfall zu Verletzungen kleiner Blutgefäße kommen. Auch können die Nägel beim Schneiden splittern oder einreißen. Deshalb ist es angebracht, einen Tupfer oder eine Kompresse für den Notfall bereitzuhalten. In der Regel lässt sich die Blutung damit schnell stillen. In hartnäckigen Fällen hilft ein Blutstiller aus dem Drogeriemarkt.
Daran erkennst Du, dass Du der Katze die Krallen schneiden solltest
- Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Krallen zu lang sind, ist ein klackerndes Geräusch, wenn das Tier über Parkett-, Laminat- oder Fliesenböden läuft.
- Wenn beim Einziehen mehr als nur die Krallen-Spitzen herausschauen, ist es an der Zeit, der Katze die Krallen zu schneiden.
- Die Krallen der Hinterpfoten verdienen besonderes Augenmerk, da der Stubentiger ihn kaum am Kratzbaum wetzen kann; sie werden nur durch Klettern und Springen auf natürliche Weise gekürzt und sind daher meist länger als die Krallen der Vorderpfoten.
So werden die Krallen geschnitten
Nachdem Du das ruhige Tier gut auf Deinem Schoß fixiert hast, kann die Prozedur beginnen. Dazu brauchst Du eine hochwertige Krallenzange oder eine spezielle Schere. Der Schnitt sollte in der natürlichen Wuchsrichtung der Kralle, also in einem Winkel von etwa 90 Grad erfolgen. Angesetzt wird mit einem Mindestabstand von zwei bis drei Millimetern zum Krallenmark. Besser ist es, nur die Spitzen der Krallen zu stutzen und dafür eine häufigere ‚Pediküre‘ ins Auge zu fassen.
Nach dem Schneiden empfiehlt es sich, die Krallen mit einer feinen Nagelfeile sanft abzurunden. So kann sich das Tier an den scharfen Kanten beim Putzen nicht verletzen.
Es hat sich bewährt, zuerst die Krallen der vorderen Pfötchen zu kappen, bevor die Hinterläufe an der Reihe sind. Streicheleinheiten und Leckerli zwischendurch sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Vgl. auch hier.
Auf das richtige Werkzeug kommt es an
Wenn Du Deiner Katze die Krallen schneiden möchtest, solltest Du eine speziell auf Katzenpfötchen ausgelegte Krallenzange oder -Schere benutzen. Sie ist erheblich schärfer als vergleichbare Zangen für Menschen oder auch Hunde. Empfehlenswerte Marken sind u.a. Rosewood, Tarnel, Bluepet und PetPäl. Die Zangen und Scheren kosten zwischen zehn und 20 EUR. Weitere Tipps findest du hier.
FAQ
Zu lange Krallen bergen Verletzungsgefahr beim Putzen und Hängenbleiben an Teppichen und Textilen.
Wenn sie auf Hartböden geräuschvoll laufen und die Krallen nicht mehr vollständig einziehen können.
Geschnitten wird mit Krallenzange oder -Schere im rechten Winkel; Mindestabstand zum Krallenmark zwei Millimeter.