Deine Katze hat vermehrt und wiederkehrenden Durchfall? Vielleicht sind Giardien die Ursache. Die Darmparasiten sind ganz schön hartnäckig und können vor allem für junge und geschwächte Tiere eine Gefahr darstellen. Erfahre hier, was Du sonst noch alles über Giardien bei Katzen wissen solltest.
Was sind Giardien überhaupt?
Giardien sind extrem kleine, einzellige Parasiten, die sich im Dünndarm Deiner Katze an ihrer Darmwand einnisten und von dort aus die Verdauung Deiner Katzen stören und widerstandsfähige Zysten ausbilden. Diese Zysten können bis zu eine Woche außerhalb des Darms im Kot Deiner Katze überleben.
Unter bestimmten äußeren Umständen kann der Parasit sogar bis zu drei Monate überleben. Giardien bei Katzen zählen zu den häufigsten parasitären Infektionskrankheiten und gerade Jungtiere sind häufig betroffen.
Symptome: Wie erkennst Du Giardien?
Je nach Stärke des Immunsystems Deiner Samtpfote äußern sich die Symptome verschieden. Bei einem extrem starken Immunsystem kann es sein, dass die Infektion symptomlos stattfindet. Die häufigsten Symptome bei Giardien bei Katzen sind allerdings folgende:
- Wiederkehrender Durchfall
- Verlust an Körpergewicht
- Dehydration
- Abgeschlagenheit/Müdigkeit bis hin zu Apathie
- Erbrechen
Es ist ratsam, den Tierarzt aufzusuchen, sobald Du eines dieser Symptome bei Deiner Katze bemerkst. Jungtiere schweben in besonders großer Gefahr, da sie ein höheres Risiko haben auszutrocknen, aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlusts. Die Symptome können zwischen einer Woche bis hin zu mehreren Monaten andauern.
Diagnose: Wie lassen sich Giardien feststellen?
Zu Deinem nächsten Besuch beim Tierarzt solltest Du einige Kotproben mitbringen. Idealerweise handelt es sich hierbei um Kot von drei aufeinanderfolgenden Tagen. Dank moderner Technik lassen sich Giardien mittlerweile mithilfe eines Schnelltests innerhalb von 15 Minuten entdecken.
Therapie: Welche Möglichkeiten der Behandlung hast Du?
Üblicherweise verabreichen Tierärzte infizierten Tieren Medikamente, die entweder den Wirkstoff Fenbendazol oder Metronidazol enthalten. Wichtig hierbei ist, dass Du das Medikament in zwei Zyklen mit drei bis fünf Tagen Pause dazwischen verabreichst. Danach erfolgt eine weitere Kotprobenuntersuchung.
Es ist wichtig, Dein gesamtes Haus bei der Feststellung von Giardien zu reinigen, da sich die Erreger sonst noch im Haus befinden könnten. Selbst wenn Deine Katze keine Symptome aufweist, empfiehlt es sich trotzdem das Haus zu reinigen, da andere Tiere oder sogar Menschen von dem Parasiten befallen werden könnten.
Prognose: Wie steht es um die Heilungschancen Deiner Katze?
Grundsätzlich gelten Giardien als gut behandelbar und heilbar. Solltest Du mehrere Tierchen haben, empfehlen wir Dir, alle Tiere gleichzeitig präventiv mitzubehandeln, um eine interne Ansteckungsgefahr zu vermeiden.
Ursachen: Wie konnte es überhaupt dazu kommen?
Die Giardia-Zysten werden oral über verunreinigtes Wasser oder Futter aufgenommen. Da sie anschließend von dem befallenem Tier mit dem Kot ausgeschieden werden, kann es sehr schnell zu einer Infektion anderer Tiere kommen.
Prophylaxe: Vorbeugen von Giardien bei Katzen
Hygiene ist das A und O, wenn es um Giardien geht. Folgende Maßnahmen haben sich bei der Prävention und Bekämpfung von Giardien bei Katzen bewährt:
- Kot Deiner Katze aufsammeln und im geschlossenen Plastikbeutel entsorgen
- Katzentoilette regelmäßig mit kochendem Wasser auswaschen
- Haus desinfizieren (allerdings mit geeignetem Desinfektionsmittel)
- Katzendecken, Futternäpfe, Trinkschälchen, Spielzeug etc. bei über 60° reinigen
- Regelmäßiges Händewaschen nach Kuscheleinheit
- Kratzbaum regelmäßig absaugen
Erstmal Ruhe bewahren!
Wie Du siehst, sind Giardien gar nicht so unüblich bei Katzen und in den meisten Fällen auch nicht lebensbedrohlich, weswegen Du Dir erst einmal gar nicht allzu große Sorgen machen musst. Trotzdem solltest Du versuchen, Giardien bei Katzen vorzubeugen und den Tierarzt aufzusuchen, insbesondere wenn es sich um Jungtiere, Senioren-Katzen oder Samtpfoten mit geschwächtem Immunsystem handelt.
FAQ zu Giardien bei Katzen
Die häufigsten Symptome sind Durchfall, Erbrechen, Abgeschlagenheit und Apathie.
Dein Tierarzt wird Deiner Katze ein Medikament verabreichen, das entweder Fenbendazol oder Metronidazol enthält.
Prinzipiell kann eine Katze die gesamte Zeit über unbemerkt mit Giardien leben. Die meisten Giardien haben eine Lebensdauer zwischen einer Woche und drei Monaten.
Giardien können gerade für Jungtiere und Tiere mit geschwächtem Immunsystem tödlich enden.