Entdeckt man als Hundebesitzer Blut im Urin des eigenen Hundes, kann das schonmal ein Schock sein. Oft sind die Ursachen dahinter aber gar nicht so gefährlich und üblicherweise kann man es gut behandeln. Wir erklären Dir, was dahinter stecken könnte, wenn Dein Hund Blut pinkelt und zeigen Dir, was Du am besten tun solltest.
Die 5 häufigsten Ursachen, wenn Dein Hund Blut pinkelt
Die Ursachen können vielfältig sein und müssen nicht unbedingt mit den Harnwegen Deines Vierbeiners zu tun haben, sondern auch mit seinen Geschlechtsorganen. Demnach ist es wichtig, die Ursache von Deinem Tierarzt des Vertrauens diagnostizieren zu lassen, um schnell handeln zu können.
Nierenbecken – oder Blasenentzündung
Hierbei handelt es sich wohl für die häufigste Ursache für Blut im Urin. Die Harnwege Deines Hundes sind möglicherweise bakteriell infiziert. Jetzt sollte schnell gehandelt werden, denn das Blut ist ein Signal dafür, dass die Blasenentzündung schon in einem fortgeschrittenen Stadium ist.
Die Symptome hier sind, dass Dein Hund ständig, oft auch unter Schmerzen, pinkelt. Oftmals mit einer sehr geringen Menge an Urin. Anfangs lässt sich die Blasenentzündung mit einem Antibiotikum gut in den Griff kriegen. Andernfalls kann sich die Blasenentzündung schonmal schnell zu einer Nierenbeckenentzündung weiterentwickeln.
Harnsteine
Harnsteine bei Deinem Hund sind von ähnlichen Symptomen wie die Blasenentzündung begleitet. Bei Nichtbehandlung können sie allerdings richtig gefährlich für Deinen Vierbeiner sein. Das liegt daran, dass die Harnsteine die gesamten Harnwege blockieren können, sodass Dein Hund nicht mehr urinieren kann.
Harnsteine entstehen oft durch eine falsche Ernährung. Hierbei wird dann oft zu viel Kalzium, Phosphor oder Magnesium aufgenommen oder es wird zu wenig getrunken. Achte daher auf eine qualitativ hochwertige Ernährung Deiner Fellnase. Gerade Nassfutter eignet sich hier ideal, um auch die Wasserzufuhr zu erhöhen.
Tumore in den unteren Harnwegen
Nicht erschrecken: Diese Möglichkeit hört sich erst einmal bedrohlicher an, als sie sein muss. Tumore sind grundsätzlich nur Auswucherung, die in diesem Falle den Harntrakt oder die Geschlechtsorange betreffen und dafür sorgen können, dass Dein Hund Blut pinkelt. Oftmals sind diese aber gar nicht bösartige Krebszellen.
Dein Tierarzt wird bei dieser Vermutung einen Ultraschall und eine Blasenspiegelung veranlassen, um die Tumore identifizieren zu können. Entweder folgt dann eine medikamentöse oder eine operative Behandlung.
Verletzung der Harnwege oder Geschlechtsorgane
Verletzungen der Harnwege oder der Geschlechtsorgane können interne Einflüsse wie die oben genannten haben. Allerdings gibt es auch externe Einflüsse. Darunter zählen beispielsweise ein Verkehrsunfall, Geschlechtsverkehr oder andere gewaltsame Einflüsse.
Diese Ursache ist in der Regel gut zu behandeln. Dein Tierarzt untersucht die Schwere der Verletzungen, verabreicht gegebenenfalls Schmerzmittel, stillt die Blutung im Urin durch Medikamente oder verhindert eine Infektion mithilfe von Antibiotika.
Prostataerkrankung bei Rüden
Unkastrierte Rüden haben ein erhöhtes Risiko der Prostataerkrankung, was darin endet, dass Dein Hund Blut pinkelt. Auch hier sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, um eventuell schwere Krankheiten ausschließen zu können.
Andere Ursachen
Wenn Dein Hund Blut pinkelt, kann das aber auch andere Ursachen haben. Blut im Urin kann durch Nebenwirkungen von Medikamenten kommen, durch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder andere Infektionskrankheiten, die mit einer Blutarmut einhergehen, oder es kann lediglich an der Ernährung liegen, beispielsweise nach Verzehr von Roter Bete.
Egal, was die eigentliche Ursache ist, ein Gespräch mit Deinem Tierarzt wird Dir Klarheit und Sicherheit verschaffen.
Symptome, wenn Dein Hund Blut pinkelt
Beobachte Deinen Hund. Fällt Dir irgendetwas an seinem Verhalten auf, das anders ist? Folgende Symptome sind oft Begleiterscheinungen, wenn Dein Hund Blut pinkelt.
- häufiges Urinieren
- tröpfchenhaftes und schmerzhaftes Urinieren
- vermehrtes Lecken des Genitalbereichs
- Fieber
- Lethargie
- vermehrter Durst
Diagnose und Behandlung
Du solltest in jedem Falle Deinen Tierarzt aufsuchen, denn der ist der einzige, der eine sichere Diagnose stellen kann. Für Deinen Besuch beim Tierarzt solltest Du eine Urinprobe Deines Hundes mitbringen.
Dein Arzt wird diese untersuchen und vermutlich weitere Schritte veranlassen, wie beispielsweise einen Ultraschall. In sehr seltenen Fällen ist eine Zystoskopie oder eine Blasenbiopsie nötig. Noch seltener sind Röntgenaufnahmen. Um Kosten zu sparen, empfiehlt es sich, sich eine Hundeversicherung zuzulegen.
Da die Ursachen vielfältig sind, wenn Dein Hund Blut pinkelt, sind auch die verschiedenen Behandlungsmethoden vielfältig. In den meisten Fällen wird aber zunächst einmal ein Schmerzmittel verabreicht, weil eine Infektion der Harnwege meist sehr schmerzhaft für Deinen Vierbeiner ist. Oft wird auch Antibiotikum verabreicht oder die intravenöse oder subkutane Verabreichung von Flüssigkeit, um Deinem Hund mehr Flüssigkeit zukommen zu lassen.
Auch eine Ernährungsumstellung kann unter Umständen wichtig sein. In den schwersten Fällen bleibt als Behandlungsmethode nur noch die Operation.
Vorbeugende Maßnahmen
Dein Hund sollte durchgehend Zugang zu ausreichender Wasseraufnahme haben. Außerdem sollte Dein Hund regelmäßig pinkeln gehen können, das bedeutet, dass regelmäßige Spaziergänge oder Wege in den Garten unerlässlich sind.
Bei nasskaltem Wetter solltest Du dafür sorgen, dass Dein Hund nach dem Gang nach Draußen gut abgetrocknet wird und nicht im Kalten sitzen muss. Nahrungsergänzungsmittel oder eine komplette Umstellung des Speiseplans bewirken auch oft schon Wunder.
Ab zum Arzt
Auch wenn es manchmal auch harmlose Ursachen haben kann, wenn Dein Hund Blut pinkelt, solltest Du in jedem Falle Deinen Tierarzt aufsuchen, um Schlimmeres ausschließen zu können. Das beruhigt Dich und stellt sicher, dass es Deinem Hund auch wirklich gutgeht. Trotzdem kann gesagt sein, dass Du erstmal Ruhe bewahren solltest, da zum Beispiel schon der Verzehr von Rote Bete zu einer roten Färbung des Urins führen kann.
FAQ zu Dein Hund pinkelt Blut
Blut im Urin eines Hundes kann viele Ursachen haben. Beispielsweise eine Infektion der Harnwege, gutartige Tumore, Prostataerkrankungen oder ernährungstypische Ursachen.
Ja, ein Hund kann durchaus eine Blasenentzündung haben.
Suche unbedingt einen Tierarzt auf. Möglicherweise ist die teilweise Entfernung des Tumors möglich. Auch die Chemotherapie ist eine oft verwendete Behandlung von Blasenkrebs beim Hund.