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Inkontinenz beim Hund: Ursachen, Therapieformen & Selbsthilfe

Inkontinenz beim Hund ist ein häufiges Symptom, von dem vor allem (aber nicht ausschließlich) kastrierte Hündinnen betroffen sind. Der unkontrollierte Urinverlust tritt meist im Schlaf auf und kann verschiedene Ursachen haben – von einer Schließmuskelschwäche bis hin zum Blasentumor. Wichtige Informationen rund um das Thema Blasenschwäche beim Hund findest Du nachfolgend.

Wie macht sich Inkontinenz beim Hund bemerkbar?

Ein inkontinenter Hund verliert unkontrolliert Urin. Der Urin läuft also einfach heraus, ohne dass der Hund das Bein hebt oder in die Hocke geht. Dies geschieht oftmals, wenn der Hund liegt oder schläft, aber mitunter auch beim Laufen oder Stehen. Vom Hund selbst bleibt der Urinverlust, der von wenigen Tropfen bis hin zu richtigen Pfützen reichen kann, oftmals unbemerkt. Auch der normale Urinabsatz ist beim inkontinenten Hund meist nicht gestört.

Ein häufiges Begleitsymptom von Blasenschwäche beim Hund ist das verstärkte Lecken im Genitalbereich – eventuell einhergehend mit Fellverfärbungen oder Hautentzündungen.

Mein Hund ist inkontinent: Welche Ursachen sind möglich?

Blasenschwäche beim Hund ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, welches viele Auslöser haben kann. Ein großer Risikofaktor ist die Kastration bei Hündinnen. Darüber hinaus haben einige Rassen eine genetische Disposition für Inkontinenz, beispielsweise Golden Retriever, Labrador Retriever, Pudel und Bulldoggen.

Sphinkterschwäche

Der Sphinkter ist der Schließmuskel im Anfangsbereich der Harnröhre. Er ist normalerweise angespannt und verhindert so, dass Urin aus der Blase läuft. Möchte der Hund bewusst urinieren, entspannt sich der Sphinkter und der Urin wird aus der Blase herausgedrückt.

Etwa 20 Prozent aller kastrierten Hündinnen leiden unter einer Sphinkterschwäche. Die Symptome können dabei direkt nach der Operation oder auch erst Jahre später auftreten.

Auch bei kastrierten Rüden kann es zur Blasenschwäche kommen. Dies ist meist nur dann der Fall, wenn die Kastration erst in hohem Alter stattgefunden hat.

Die genauen Zusammenhänge zwischen Blasenschwäche beim Hund und Kastration sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bei der Hündin spielt vermutlich der Mangel an Östrogenen nach der Kastration eine Rolle.

Überaktiver Blasenmuskel

Ein überaktiver Blasenmuskel kommt ebenfalls als Ursache für Blasenschwäche beim Hund infrage. Der Blasenmuskel zieht sich immer wieder unkontrolliert zusammen und der Urin wird durch den dabei entstehenden Druck herausgepresst. Gleichzeitig hat der Hund beständig das Gefühl einer vollen Blase, was bei der Sphinkterschwäche nicht der Fall ist. Ausgelöst wird die Überaktivität des Blasenmuskels meist durch eine Blasenentzündung, Harnsteine oder in seltenen Fällen durch einen Blasentumor. Begleitsymptome eines überaktiven Blasenmuskels sind:

  • ständiger Harndrang
  • häufiges Absetzen kleiner Urinmengen
  • manchmal Schmerzen beim Urinieren

Angeborene Fehlbildungen

Manchmal wird Inkontinenz beim Hund durch eine angeborene Fehlbildung verursacht. Bei der Blasenhypoplasie ist die Blase zu klein, während die Beckenblase zu tief im Becken liegt. Hat der Hund einen ektopischen Ureter, sammelt sich der Urin nicht in der Blase, sondern kommt von der Niere und tröpfelt direkt aus dem Hund heraus.

Mein Hund ist inkontinent: Diagnose beim Tierarzt

Da Blasenschwäche beim Hund so viele verschiedene (teils schwerwiegende) Ursachen haben kann, solltest Du immer einen Tierarzt aufsuchen, wenn Dein Hund inkontinent ist. Eine genaue Schilderung der Symptomatik kann bei der Diagnosestellung hilfreich sein, weshalb der Tierarzt Dich fragen wird, seit wann die Inkontinenz besteht, in welchen Situationen und in welcher Intensität sie auftritt und ob Dir weitere Symptome aufgefallen sind.

Im Anschluss wird der Tierarzt eine Allgemeinuntersuchung durchführen, einschließlich einer neurologischen und einer rektalen Untersuchung.

Am besten nimmst Du eine Urinprobe Deines Hundes zum Tierarzttermin mit. So kann der Tierarzt direkt überprüfen, ob Dein Hund eine Blasenentzündung oder Harnkristalle hat.

Bleiben die ersten Untersuchungen ergebnislos, kommen weitere Diagnosemethoden zum Einsatz – zum Beispiel Blut-, Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen.

Inkontinenz beim Hund behandeln

Die Behandlung von Blasenschwäche beim Hund ist immer von der Diagnose abhängig. Eine Sphinkterschwäche wird in der Regel mit Medikamenten (Tabletten oder Sirup) behandelt, die die Nerven stimulieren und so dafür sorgen, dass die Blase wieder dichter schließt. Bei 75 bis 90 Prozent der kastrierten Hündinnen ist diese Therapie erfolgreich, allerdings kann die Wirkung mit der Zeit nachlassen, sodass eine Dosiserhöhung erforderlich ist. Die alternative Hormonbehandlung wirkt bei etwa 65 Prozent der betroffenen Tiere, hat jedoch auch mehr Nebenwirkungen.

Hat eine Blasenentzündung die Inkontinenz verursacht, verschreibt der Arzt Antibiotika.

Hund inkontinent: Tipps für den Alltag

Der Alltag mit einem inkontinenten Hund kann herausfordernd sein, lässt sich mit folgenden Tipps und Tricks aber dennoch gut bewältigen:

  • Vermeide Übergewicht beim Hund, denn das kann die Inkontinenz verstärken.
  • Gib Deinem Hund viel Gelegenheit, sich im Freien zu lösen.
  • Schränke niemals das Trinkwasser für Deinen Hund ein, denn die Harnwege müssen gut durchgespült werden.
  • Verhindere möglichst, dass Dein Hund auf kalten Fußböden liegt.
  • Hundewindeln können den Alltag mit einem inkontinenten Hund ebenfalls erleichtern.

Am wichtigsten ist: Du solltest niemals mit Deinem Hund schimpfen, denn er kann nichts für seine Inkontinenz!

FAQ’s

Was ist Inkontinenz beim Hund?

Inkontinenz bedeutet Blasenschwäche. Der Hund verliert unkontrolliert Urin – vorrangig im Schlaf, bei stärkerer Inkontinenz jedoch auch im Stehen oder Laufen.

Wodurch wird Inkontinenz beim Hund verursacht?

In vielen Fällen, vor allem bei kastrierten Hündinnen, wird Inkontinenz durch eine Schwäche des Blasenschließmuskels verursacht. Auch ein überaktiver Blasenmuskel, neurologische Störungen, entzündliche Prozesse und Fehlbildungen können für die Inkontinenz beim Hund verantwortlich sein.

Wie wird Inkontinenz beim Hund therapiert?

Inkontinenz beim Hund kann mithilfe von Medikamenten gelindert werden. Bei einer Sphinkterschwäche verordnet der Tierarzt meist Caniphedrin-Tabletten oder Propalin-Sirup. Im Falle einer Entzündung müssen dem Hund über zehn bis 14 Tage Antibiotika verabreicht werden.

Welche Hausmittel können Inkontinenz beim Hund lindern?

Kürbiskerne können den Stoffwechsel der Blase positiv beeinflussen und die Blasenmuskulatur stärken. Um Harnwegsinfekten bei Inkontinenz vorzubeugen, empfiehlt sich die Gabe von Cranberry-Kapseln, denn die in Cranberrys enthaltenen roten Farbstoffe können ein Anhaften von Bakterien an der Blasenwand verhindern.

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