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Sitz! Platz! Aus! – Tipps zur richtigen Hundeerziehung

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Wer sich einen der geselligen Vierbeiner anschafft, sollte sich schon im Welpenalter um die Erziehung des neuen Lieblings kümmern. Je früher ein Hund mit bestimmten Kommandos vertraut gemacht wird, umso höher ist die Chance, dass er in kritischen Situationen später auch kontrolliert werden kann. Auf spielerische Weise lassen sich die grundlegenden Befehle nach und nach erarbeiten. Viele Rassen verfügen ohnehin über einen äußerst gelehrigen Charakter und mit ein paar Regeln kann die Erziehung bald Früchte tragen.

Ähnlich wie beim Menschen ist die Lernbereitschaft auch bei Hunden in jüngeren Jahren am höchsten. Bereits als Welpe können die ersten Versuche zur Erziehung gestartet werden. Vor allem bei großen Exemplaren ist es wichtig, dem Tier gewisse Regeln beizubringen, da es sonst später zu Problemen kommen kann. Diese Tipps zeigen, was zu einer artgerechten Hundeausbildung gehört.

Vom Sinn der Hundeerziehung

Manche sind der Meinung, dass ein Hund durch die Erziehung in der Entfaltung seiner Persönlichkeit eingeschränkt wird. Dementgegen steht die Tatsache, dass es sich um ein Rudeltier handelt und es seinem Wesen entspricht, seinen Platz innerhalb einer Gruppe zu finden und sich ein- oder auch unterzuordnen.

Wenn ein Welpe aus seinem Wurf in eine neue Umgebung kommt, sollte direkt mit der Sozialisierung begonnen werden. Auch die Erziehung zur Stubenreinheit beginnt bereits in den ersten Tagen des gemeinsamen Lebens. Wenn der Hund keine Führung von Herrchen oder Frauchen erfährt, wird er selbst versuchen, sich zurechtzufinden. Dies kann zu verschiedenen schwierigen Situationen führen.

Wenn sich das Tier unsicher fühlt, kann es beispielsweise mit ständigem lauten Gebell oder auch aggressivem Verhalten reagieren. Ein einfacher Spaziergang wird dann schon zum Spießrutenlauf. Mit dem Erlernen grundlegender Kommandos fällt es dagegen viel leichter, die Kontrolle zu behalten. Je nachdem wie gelehrig der Schüler ist und wieviel Zeit investiert werden kann, gibt es eine Vielfalt an Möglichkeiten, den Hund weiter auszubilden.

Hundeerziehung kann den geliebten Vierbeiner auch vor gefährlichen Situationen schützen. So kann der Organismus vieler Rassen beispielsweise sehr empfindlich auf das Fressen von Schnee reagieren. Hier sollte der Hund von Anfang an dazu erzogen werden, dass Schnee tabu ist. Als Folge kann sonst eine schmerzhafte Magenschleimhautentzündung auftreten. Auch das Fressen anderer umherliegender Dinge sollte direkt unterbunden werden. Zigarettenstummel, Papier- oder Plastikstücke, die vom Boden aufgesammelt werden, können ebenfalls gesundheitliche Probleme bereiten, wenn sie in den Magen gelangen.

© bmf-foto.de, Fotolia

Festlegen der Rangordnung

Zunächst muss dem Hund klargemacht werden, wer der Chef im Haus ist. Innerhalb des „Rudels“ der Familie kommt ihm dabei immer der unterste Rang zu. So werden Dominanzprobleme von Beginn an vermieden. Um ihm diese Position zu vermitteln, sollten verschiedene Regeln aufgestellt werden, die befolgt werden müssen. Daran sollten sich auch alle Personen halten, die mit dem Hund in Kontakt stehen. Das Tier sollte stets die gleichen Reaktionen oder Anweisungen auf ein bestimmtes Verhalten bekommen.

Die Rangordnung manifestiert sich in verschiedenen alltäglichen Situationen:

  • Nahrung: Der Ranghöhere frisst zuerst. Deshalb sollte der Hund nicht gemeinsam mit den Menschen am Tisch sein Fressen bekommen. Vor allem das Füttern mit Leckereien vom Teller ist tabu. Ein eigener Fressplatz etwas abseits ist eine gute Lösung.
  • Vorrang: Der Mensch hat auch in anderen Situationen immer Vorrang. Beim Passieren einer Engstelle oder dem Gang durch eine Tür sollte Herrchen oder Frauchen immer vorangehen. Auch beim Spielen sollte darauf geachtet werden, dass der Hund nicht gewinnt. Wird es einmal etwas wilder, kann er mit einem konsequenten Nein! oder Aus! gestoppt werden.

Lob und Tadel zum richtigen Zeitpunkt

Ein Hundebesitzer trägt Verantwortung für sein Tier und sollte seinen Liebling genau beobachten. So kann das Verhalten des Hundes analysiert und mit entsprechenden Maßnahmen bei einem Fehltritt eingegriffen werden. Das Tier muss einen Fehler jedoch zuerst einmal machen, bevor er die dazugehörenden Regeln lernen kann.

Allerdings bringt der Vierbeiner ein Lob oder eine Strafe immer nur mit einer Situation in Verbindung, welche gerade eben stattfindet. Kommt die Reaktion des Menschen auf das Verhalten zu früh oder zu spät, kann dies nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Wurde der passende Moment versäumt, sollte besser auf die nächste Gelegenheit für die positive oder negative Rückmeldung gewartet werden.

Zu Beginn der Erziehung können die entsprechenden Kommandos auch in dem Moment ausgesprochen werden, wenn der Hund sich von selbst hinsetzt oder hinlegt. So lernt das Tier ganz automatisch, die Befehle mit dem eigenen Verhalten zu assoziieren.

Konsequenz zahlt sich aus

Die wichtigste Regel lautet tatsächlich, immer konsequent zu sein. Bleibt keine Zeit, einen Befehl durchzusetzen oder eine Lerneinheit zu Ende zu bringen, sollte besser auf das nächste Mal gewartet werden. Alle Personen, die dem Hund als Bezugspersonen dienen, müssen sich an die Regeln halten und jeweils direkt auf bestimmte Verhaltensweisen reagieren.

Wenn hier nicht mit der nötigen Konsequenz vorgegangen wird, kann der Hund die Reaktionen der Menschen nicht richtig deuten oder daraus eine Regel ableiten. Der Lerneffekt bei dem Tier geschieht vor allem auch über Beobachtung und Nachahmung. Dies sollte bedacht werden, wenn sich der Hund in der Nähe befindet. Ein widersprüchliches Verhalten der Menschen kann den Vierbeiner sonst irritieren.

Positive Handlungsweisen des Hundes sollten regelmäßig auch gelobt werden. Dabei müssen nicht immer Leckerlis dienen, lobende Worte und Streicheleinheiten sind dafür genauso gut geeignet. Wenn dennoch zwischendurch die eine oder andere Leckerei als Belohnung ausgeteilt wird, ist es wichtig, den Nahrungsbedarf des Tieres dabei im Auge zu behalten und gegebenenfalls weniger Normalfutter zu verabreichen.

Das richtige Kommando

Für eine erfolgreiche Hundeerziehung sind die richtigen Kommandos ebenfalls sehr wichtig. Dabei können nicht nur gesprochene Befehle eingesetzt werden. Auch Handzeichen werden von den Tieren erkannt und sind oft noch wirkungsvoller. Auch diese Gesten können von Anfang an eingesetzt werden, damit sie so früh wie möglich begriffen und respektiert werden.

Es sollte darauf geachtet werden, dass sich Wortbefehl und Handzeichen nicht widersprechen. Ein Hund beobachtet die Körperhaltung und auch die Betonung der Sprache seines Menschen sehr genau. Auch kleine Gesten und Regungen werden von ihm interpretiert und können zur Steuerung seines Verhaltens dienen.

Bei den einzelnen Kommandos ist es wichtig, dass für einen bestimmten Befehl immer derselbe Wortlaut benutzt wird. Kurze Wörter und Begriffe, die deutlich ausgesprochen werden, nehmen die Tiere am besten auf. Auch der Tonfall spielt eine Rolle. Wird das Schlüsselwort nur beiläufig in einem Satz erwähnt, kann es untergehen. Zudem machen Klang und Betonung der eigenen Worte dem Tier klar, ob gerade gelobt oder geschimpft wird.

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Zeit investieren

Um einen Hund zu erziehen braucht es Zeit. Die Ausbildung kann ein ganzes Hundeleben lang dauern, denn die Lernfähigkeit nimmt niemals ganz ab und auch älteren Tieren können immer noch neue Tricks oder Befehle beigebracht werden. Das Alter des Vierbeiners hat jedoch große Auswirkungen darauf, wie das Training gestaltet werden sollte.

Die Aufmerksamkeitsspanne von jungen Welpen ist noch recht kurz. Bereits nach wenigen Minuten können sie sich nicht mehr konzentrieren und sie möchten dann lieber wieder spielen oder umhertollen. Mehrere kleine Erziehungseinheiten über den Tag verteilt oder je nach Bedarf, wenn sich eine passende Situation ergibt sind für sie am besten geeignet.

Erst später können mit gezieltem Training über einen längeren Zeitraum komplexere Befehle oder auch die Koordination geschult werden. Der Besuch einer Hundeschule wird ab einem Alter von etwa fünf bis sechs Monaten empfohlen. Überall in Deutschland können inzwischen zertifizierte Hundeschulen und Ausbilder gefunden werden. Wer von Beginn an ausreichend Zeit in die Erziehung seines Lieblings investiert, profitiert später von einem aufmerksamen und folgsamen Partner in allen Lebenslagen.

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