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Camargue Pferde

Größe:
130 – 150 cm
Gewicht:
300 – 400 kg
Herkunft:
Südfrankreich
Lebensdauer:
20 – 30 Jahre
Farbe:
Schimmel, Fliegen- und Forellenschimmel
Geeignet als:
Charakter:
FCI Gruppen:
Kopfform
Groß, breite Stirn
Körper
Kompakt
Gang
Dreigang
Temperament
Auffassungsgabe
Ausgeglichenheit
Für Anfänger geeignet
Gehorsam
    wenig:

    viel:

Sie sind nach wie vor halbwild, die Pferde der Camargue. Die Camargue Schimmel, auch französisch „crin blanc“ (die Weißmähne) genannt. Und sie sind nach wie vor der ganze Stolz ihrer Reiter.

Camargue Pferde leben, wie es der Name schon sagt, in den Sümpfen der Camargue, dem wunderschönen Rhône-Delta und den weiten Schotterebenen der Crau im Süden Frankreichs.

Du bist an einem Camargue Pferd interessiert? In diesem Artikel findest Du alles Wissenswerte rund um die Schimmel Südfrankreichs, den Camargue Pferden.

Rassebeschreibung

Die Camargue Pferde sind robuste Kleinpferde, die in der gleichnamigen Gegend – dem Rhône-Delta – und in der Crau, einer Schotterebene in Südfrankreich leben.

Camargue Pferde zählen trotz des Stockmaßes von 130 cm bis 150 cm zu den Kleinpferden und nicht zu den Ponys. Das Hauptzuchtgebiet der Camargue Pferde ist Südfrankreich.

Mittlerweile gibt es auch einige verantwortungsvolle Züchter dieser Pferderasse in Deutschland. Camargue Pferde sind ausschließlich Schimmel.

Herkunft und Rassegeschichte

Der Ursprung der Camargue Pferde liegt im Rhône-Delta. Wie lange es diese robusten Pferde schon gibt, kann nicht genau geklärt werden.

Manche Experten meinen, dass es sich bei dieser Pferderasse um Nachkommen der Pferde handelt, die im 8. Jahrhundert von den Sarazenen in der Camargue zurückgelassen wurden.

Andere Experten glauben, dass es sich bei den Camargue Pferden um Nachkömmlinge des Solutré Pferdes, einem prähistorischen Kleinpferd, dessen Existenz auf 5000 Jahre geschätzt wird, handelt.

Noch heute kann man bei den heutigen Camargue Schimmeln genetische Spuren anderer orientalischer Pferderassen nachweisen: die des Arabers und des Berbers.

Nachfolgende Versuche, andere Pferderassen in die Rasse des Camargue Schimmels einzukreuzen, um größere Pferde zu züchten, brachten keine Erfolge und wurden schnell wieder eingestellt.

Erstmals erwähnt wurden sie von dem römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar.

Der römische Feldherr war so begeistert von der Schnelligkeit, Wendigkeit und dem Mut dieser kleinen, weißen Pferde, dass er zwei Wild-Gestüte in der Gegend von Arle, in der damaligen Provinz Aquitanien und in „Langedock-Roussilion“ gründen ließ, um selbst Camargue Pferde für die Römer zu züchten.

Ab diesem Zeitpunkt wurden die Camargue Pferde von den Römern für ihre berühmten Wagenrennen und für militärische Einsätze verwendet. Gezüchtet werden die Camargue Pferde von Manadiers – französischen Pferde- und Stierzüchter – in wilden Gestüten.

Wilde Gestüte oder auch Wildbahngestüte, sind Gestüte, die nicht auf kommerzielle Weise betrieben werden, sondern auf naturbelassenen Flächen. Hier können sich die Pferde unter der Aufsicht eines Hirten zwanglos und natürlich bewegen.

Bis heute werden Camargue Pferde auf diese Weise gehalten und prägen neben den Stieren das Landschaftsbild der Camargue und der Crau. Die herrlichen Schimmel werden nach wie vor hauptsächlich für die Hütearbeit am Stier gezüchtet.

Die für die Camargue typischen schwarzen Stiere, die für den französischen, unblutigen Stierkampf gezüchtet werden, sind zwar klein, aber sehr temperamentvoll und gefährlich.

Für die Arbeit mit den Stierherden benötigten die Gardians, die Stierhüter, ein wendiges, schnelles und reaktionsschnelles Pferd. Ein Pferd, welches bei der Arbeit „mitdenkt“ und wie die amerikanischen Hütepferde American Quarter Horse über einen natürlichen „Cow Sense“ verfügen.

Der Cow Sense beschreibt die Fähigkeit des Pferdes, sich mit seinen Aktionen auf die Bewegungen und Reaktionen eines Rindes, beziehungsweise der Rinder, einzustellen.

Dieser Cow Sense ist meist natürlich, kann allerdings auch antrainiert werden. Die Camargue Pferde werden vielfältig eingesetzt. In der Regel hat es mit dem Hüten der Kampfstiere zu tun. Sie treiben die Stiere in die Arena. Die Ankunft der Stiere wird Abrivado genannt, der Abzug der Stiere zu den Weideflächen Bandido.

Die Camargue Pferde werden auch zum Aussortieren der Jungstiere, der sogenannten Ferrade, und bei Prozessionen an Feiertagen eingesetzt. Diese Bräuche haben die Camargue Pferde zu einem festen Bestandteil der südfranzösischen Kultur gemacht.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich auch verschiedene Reiterspiele, bei denen die Gardians die Schnelligkeit, Wendigkeit und das Geschick ihrer Camargue Pferde zeigen können.

Bei allen Spielen geht es in der Hauptsache darum, die Aufmerksamkeit einer jungen Dame in der typischen Landestracht aus Arles – den „Arlesiennes“ – auf sich zu ziehen.

Nach wie vor leben circa 70 halbwilde Herden in der Camargue und der Crau. Die Pferde werden nur einmal jährlich eingefangen, geimpft und gebrannt.

Obwohl es keine offizielle Kastrationspflicht mehr für Camargue-Hengste gibt, werden die zur Zucht ungeeigneten Hengste immer noch mit circa drei Jahren kastriert, um die Zucht gesund zu erhalten und die arbeitstauglichen Junghengste aus der Herde herausgenommen.

So wird der Bestand der Pferde klein gehalten. Erst in den späten 1960ern wurden die Camargue Pferde als eigenständige Rasse anerkannt. 1975 startete auch hier in Deutschland die erste Zucht der herrlichen Schimmel, es gibt allerdings Auflagen.

So dürfen nur die Pferde die Rasse-Bezeichnung „Camargue Pferde“ tragen, die in einem Wildbahngestüt in der Camargue geboren wurden. Pferde, die beispielsweise hier in Deutschland das Licht der Welt erblickten, tragen in ihren Zuchtpapieren die Bezeichnung „Hors Berceau“, zu deutsch: „Außerhalb der Wiege“ geboren.

Aussehen der Camargue Pferde

Camargue Pferde

Die raue, karge und manchmal unwegsame Landschaft der Camargue und der Crau haben die Camargue Pferde geprägt. Alle verfügen über einen kräftigen Körperbau und kräftige Fesseln mit starken Gelenken.

Charakteristisch sind die großen und harten Hufe, die in der Regel nicht beschlagen werden müssen und die selbst in sumpfigen Böden nicht einsinken. Der Kopf, oft mit Ramsnase, ist groß und zeigt eine breite Stirn und ein gerades Profil.

Die Ohren sind klein und werden aufmerksam bewegt. Die herrlichen großen Augen sind sehr ausdrucksstark. Der Körperbau ist kompakt, mit einem kurzen, kräftigen Hals, der tief ansetzt. Die Ganaschen groß, die Schultern steil, kurz und gut bemuskelt.

Der Rücken der meisten Camargue Pferde ist gerade, kurz bis mittellang und endet in einer kräftigen Kruppe. Die gut proportionierten, trockenen Gliedmaße verfügen über eine gute Muskulatur, starke Gelenke und kräftige Fesseln.

Die Hufe haben sich dem Lebensraum der Camargue Pferde angepasst und sind hart und rund. Sie sinken selbst in sumpfigen Böden nicht ein und müssen in der Regel nicht beschlagen werden.

Camargue Pferde sind nur als Schimmel ohne dunkle Abzeichen bekannt. Aber auch Fliegen- oder Forellenschimmel sind möglich. Hier hat der Lebensraum die Farbe der Camargue Pferde beeinflusst. Das Weiß des Fells reflektiert die Sonnenstrahlen und wirkt Insektenabwehrend.

Die Fohlen der Camargue Pferde kommen dunkelbraun oder schwarz auf die Welt. Viele von ihnen zeigen ausgeprägte weiße Augenringe, die auf das spätere weiße Fell hinweisen. Es dauert lange, bis Camargue Pferde ihre endgültige Farbe erlangen.

So kann es bis zu vier Jahre dauern, bis das Fell im typischen Weiß erstrahlt. Charakteristisch für die Camargue Pferde ist der starke Bartwuchs, der sich sogar schon bei den Fohlen zeigt und der Behang am Bauch.

Camargue Pferde sind Spätentwickler, meist sind sie erst mit sieben oder acht Jahren ausgewachsen.

Charakter und Wesen

Das Leben als Wildpferd in den Sümpfen Südfrankreichs hat auch den Charakter der Camargue Pferde in einer ganz speziellen Weise geformt. Es ist der ruhige Charakter, die schnelle Auffassungsgabe der Pferde, ihre Gelassenheit, die Klugheit und die Ausdauer und die Lebensfreude, welches die Camargue Pferde so einzigartig macht.

Der Mut dieser kleinen Schimmel ist unübertroffen. Mutig müssen sie sein und sehr trittsicher, denn beim Hüten der Stierherden kann es passieren, dass die flinken, kleinen und wendigen Pferde direkt vor der Stierherde galoppieren, um sie in die gewünschte Richtung zu dirigieren.

Pferde gelten als Fluchttiere. Nicht so die Camargue Pferde. Die langen Jahre, die sie schon in den Sümpfen Frankreichs leben, hat sie eines gelehrt: nicht Kopflos loszustürmen.

Erschrecken sich die Camargue Pferde, bleiben sie erst einmal ruhig stehen, um festzustellen, ob und woher ihnen Gefahr droht. Denn die Erfahrung hat ihnen gezeigt, dass eine panische Flucht in den Sumpfgebieten tödlich enden könnte.

So ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder verendete Stiere und andere Tierarten gefunden werden, aber nur sehr selten eines dieser hochintelligenten und vorsichtigen Kleinpferde. Die Gardians sind immer noch eng mit ihren Pferden verbunden.

Sie sind stolz auf ihre unerschrockenen, ausdauernden und dem Menschen gegenüber freundlichen Camargue Schimmel. Überlieferungen zufolge kam es sogar vor, dass ein Gardian einem treuen und geliebten Camargue Pferd nach dessen Ableben einen Grabstein zur Erinnerung aufstellte.

Haltung und Ernährung

Haltung

Es wird dazu geraten, Camargue Pferde möglichst ganzjährig auf der Weide und innerhalb einer Herde zu belassen.

Optimal sind Brachflächen mit Sumpfgebieten, Bach- oder Quellgebieten. Eine reine Boxenhaltung ist zwar möglich, allerdings leidet der natürliche Bewegungsdrang der Camargue Pferde darunter.

Auch bei der Unterbringung in einer Box über Nacht leiden Camargue Pferde mehr, als der Besitzer annimmt. Die robusten Kleinpferde sind es gewohnt, Tag und Nacht im Freien zu verbringen, Sommer wie Winter. Bei der Ernährung sollte ebenfalls die Herkunft der Tiere mit einbezogen werden.

Camargue Pferde sind gute Futterverwerter, also leichtfuttrig, daher sollte die Fütterung den ursprünglichen Bedingungen so gut wie möglich angepasst werden.

Die Fütterung von zu eiweißhaltigem Futter sollte vermieden werden. Eine besondere Eigenschaft haben die hübschen Schimmel der Camargue. Sie können beim Fressen unter Wasser ihre Nüstern verschließen.

Ernährung

Wie bei Hunden, Katzen oder Kleintieren spielt die Ernährung auch bei den Pferden eine wichtige Rolle, um sie möglichst gesund zu erhalten.

In der Haltung und Ernährung sind Camargue Pferde absolut unkompliziert, da sie durch das Leben in der harschen Landschaft Südfrankreichs genügsam und zäh geworden sind.

Sie begnügen sich mit dem, was sie geboten bekommen. Camargue Pferde kommen mit heißen als auch mit feuchten und kalten Witterungsbedingungen zurecht.

Für die Fütterung solltest Du natürlich hochwertiges Futter nehmen.

Erziehung und Pflege

Erziehung

Aufgrund seines ruhigen Charakters und seiner hohen Intelligenz und raschen Auffassungsgabe sind Camargue Pferde leicht zu erziehen.

Hier sollte der Besitzer jedoch vorsichtig sein, denn so schnell die Camargue Pferde auch neue Dinge lernen, so schnell verinnerlichen sie auch Fehler, die sich durch den Besitzer bei der Erziehung eingeschlichen haben.

Bei der Erziehung und der Haltung sollte mit liebevoller Konsequenz gearbeitet werden. Geht man ein Camargue Pferd zu hart an, kann der ansonsten gutmütige, gehorsame und geduldige Schimmel schnell mit extremer Sturheit reagieren.

Pflege

Gepflegt werden Camargue Pferde wie jede andere Pferderasse aus.

Regelmäßiges Bürsten des Fells, der Mähne und des Schweifs gehören wie die Hufpflege zu einer guten Pflege dazu.

Gesundheit und typische Krankheiten

Camargue Pferde sind robuste und kerngesunde Tiere. Sie gelten als widerstandsfähig gegen die meisten Krankheiten. Damit das auch so bleibt, sollte das Futter und die Haltung angepasst werden.

Ein Leben allein in einer Box, sei sie noch so schön, warm und gemütlich, ist nichts für die genügsamen Pferde.

Lebenserwartung der Camargue Pferde

Camargue Pferde

Da Camargue Pferde äußerst widerstandsfähig sind und selten krank werden, können sie bis zu 30 Jahre alt werden.

Camargue Pferde kaufen

Echte Camargue Pferde erhält man direkt über einen Manadier aus der Camargue, also einen Camargue Pferde Züchter.

Ist Dir der Weg nach Südfrankreich zu weit, gibt es auch in Deutschland einige sehr gute und verantwortungsvolle Züchter der Camargue Pferde.

Nach einem guten Züchter dieser tollen Pferderasse erkundigst Du Dich am besten über den Verein der Camargue Pferde Deutschland.

Entscheidungshilfe

Wenn Du ein Freizeit-Pferd für ausgedehnte Wanderritte durch unterschiedliches Gelände suchst, ist ein Camargue die richtige Wahl für Dich.

Camargue Pferde sind sehr trittsicher, auch auf schwierigen Böden und Gelände und sie verfügen über eine extreme Ausdauer. Camargue Pferde sind aufgrund ihres Stockmaßes auch für kleinere Reiter sehr gut geeignet. Sie sind robust, selbstsicher, ruhig, gehorsam und mutig.

Aber auch zum Ziehen von Kutschen eignen sich Camargue Pferde wegen ihrer hohen Belastbarkeit hervorragend. Camargue Pferde sind intelligent und haben eine schnelle Auffassungsgabe. Man könnte behaupten, sie lernen gern.

Daher können sie auch sehr gut im Dressurreiten geführt werden.

FAQ zu Camargue Pferden

Wie lange leben Camargue Pferde?

Camargue Pferde haben eine Lebenserwartung von 20 bis 30 Jahren.

Wie groß werden Camargue Pferde?

Camargue Pferde werden 130 bis 150 cm groß.

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