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Przewalski

Größe:
120 – 146 cm
Gewicht:
200 – 300 kg
Herkunft:
Mongolei, China
Lebensdauer:
25 – 35 Jahre
Farbe:
Falbe
Geeignet als:
Charakter:
FCI Gruppen:
Kopfform
Kräftige Knochen
Körper
Stämmig, breit
Gang
Alle Grundgangarten
Temperament
Auffassungsgabe
Ausgeglichenheit
Für Anfänger geeignet
Gehorsam
    wenig:

    viel:

Das Przewalski Pferd galt lange als das letzte echte Wildpferd, dessen Erhaltung mit viel Aufwand betrieben wurde. Seit 2018 weiß man, dass das Przewalski Pferd „nur“ eine besondere Art verwilderter Hauspferde ist.

Man hat aber inzwischen längst erkannt, dass uns auch diese nicht ganz ursprünglichen Wildpferde viel darüber lehren können, wie wir am besten mit Pferden umgehen.

Rassebeschreibung

Das Przewalski Pferd ist ein ursprünglich im Mongolischen Raum angesiedeltes Wildpferd. Es galt lange Zeit als der „Urahn“ unsere Hauspferde.

Erst als die Gene der Wildpferde zu untersucht wurden, stellte sich heraus, dass das falsch war. Seit 2018 ist das Przewalski Pferd als „Equus przewalskii“ identifiziert. Eine eigene Art neben unserem Hauspferd „Equus caballus“, das schon wieder 5000 Jahre verwildert war, als es 1950 „entdeckt“ wurde.

Für die Wissenschaft bedeutet das, dass sie wieder auf die Suche nach dem direkten Vorfahren unserer Hauspferde gehen muss.

Für das Przewalski Pferd bedeutet es, dass es „nur noch“ eines der verschiedenen, aus menschlicher Haltung verwilderten Wildpferde ist, die auf unserer Erde leben.

Der besondere Status als „verehrter Vorfahr unserer Hauspferde“ hat aber auch ein wenig zum Schutz beigetragen: Noch vor kurzer Zeit wollten viele Menschen das Przewalski Pferd als direkten Vorfahren der Hauspferde eher erhalten als irgendeinen Mustang.

Wie gut, dass das Przewalski Pferd erst 2018 vom „Urzeit-Statussymbol“ zum „normalen Wildpferd“ degradiert wurde. Inzwischen haben schon viele Menschen begriffen, dass die gesamte Natur in all ihrer Vielfalt zu einer lebenswerten Umwelt gehört. Und auch deshalb dringend erhalten werden muss, damit wir von ihr lernen können.

Herkunft und Rassegeschichte

Überall auf der Welt nutzen die Menschen seit tausenden von Jahren die Pferde, die wild in ihrer Umgebung lebten. So wurden auch die Mongolischen Wildpferde von den Bewohnern dieser Gebiete schon seit Urzeiten genutzt.

Urkunden aus dem 13. Jahrhundert geben Hinweise darauf, dass schon Dschingis-Khan Kontakt mit dem Przewalski Pferd hatte.

Nach einer langen Pause, in der sich niemand für die mongolischen Urpferde interessierte, beschrieb ein schottischer Arzt um 1760 Przewalski Pferd in den Tagebüchern seiner Russland-China-Reise.

Um 1840 erwähnt ein britischer Naturforscher das Przewalski Pferd wieder in seinem Werken, es blieb aber immer noch unbestätigte Legende. Bis der russische Offizier und Forschungsreisende N.M. Przewalski um 1880 in der westlichen Mongolei ein lebendes Przewalski Pferd entdeckte.

Diese Entdeckung hat dem armen Wildpferd erst einmal gar nicht gut getan; es wurde bejagt und sogar gegessen, bis es dem Aussterben nahe war.

Zwischen 1899 und 1904 wurden einige Przewalski-Fohlen von privaten „Tiersammlern“ gefangen. Vor Ort organisierte ein Kaufmann namens Assanow die Jagdexpeditionen, und der verkaufte die Fohlen auch an vernünftige Tierparks und Zoos.

Anfangs lief die Zucht in Gefangenschaft nicht gerade gut, man wusste damals ja noch sehr wenig über die Ansprüche der Wildpferde. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren nur noch weniger als 40 Individuen in menschlicher Obhut übrig, frei lebten nur noch 12 Exemplare.

Nach einiger Forschungszeit konnte ein Zuchtbuch aufgestellt werden (von dem die internationale Ausfertigung in Prag geführt wird und der Zoo Köln das Zuchtbuch des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP koordiniert).

Seitdem werden die wilden Przewalski Pferde in vielen Zoos und Tiergärten auf der ganzen Welt erfolgreich gezüchtet – mit dem endgültigen Ziel, die Przewalski Pferde wieder in der zentralasiatischen Steppe anzusiedeln.

Erst wurde jedoch versucht, die Przewalski Pferde in Tierparks und Zoos sowie Auswilderung in Menschennähe robuster zu züchten und ihre Bedürfnisse noch genauer zu erforschen.

Diese Programm laufen weiter, Przewalski Pferde in naturnaher Haltung sind z. B. an folgenden Orten zu besichtigen:

  • Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide vor den Toren
  • Stadtwald Augsburg, als Teil des Projekts „Weidelandschaft Augsburg“
  • Przewalski-Wildpferd-Gehege Erlangen-Tennenlohe
  • Wildpferde-Reservat Campo Pond Hanau
  • Erlebnispfad „Nationales Naturerbe Aschaffenburg“ (als Naturschutz-Ausgleichsmaßnahme der Deutschen Bahn für notwendige Bauarbeiten ins Leben gerufen)
  • Ötzidorf Umhausen in Südtirol

Inzwischen konnte aber auch die ersten paar hundert Przewalski Pferde in ihre einstige Heimat an der Grenze zwischen der Mongolei und China ausgewildert werden.

Aussehen des Przewalskis

Przewalski

Das Przewalski Pferd wird höchstens 146 cm groß. Es ist stämmig und kräftig gebaut, hat einen sehr breiten Rumpf und einen rundlichen Bauch. Der Hals ist ziemlich kurz und stabil, der Kopf von der Stirn an ähnlich wie Ramskopf gebogen.

Das ganze Przewalski Pferd wirkt eher quadratisch praktisch als athletisch schlank; ein sichtbar unzerbrechliches „Super-Pony“. Das Fell ist hellbraun, graubraun, rötlich braun, isabellfarben, die Variationen gehen wohl auf wilde Einkreuzungen von Hauspferden zurück.

In einigen Merkmalen unterscheiden sich ein Przewalski Pferd deutlich von unseren Hauspferden:

  • Das Przewalski Pferd besitzt einen Brustwirbel mehr als unser Hauspferd.
  • Bei jedem Fellwechsel tauscht ein Przewalski Pferd auch die Mähnenhaare und die Randhaare der Schweifrübe.
  • Der Schopf auf der Stirn fehlt dem Przewalski Pferd meist ganz.
  • Stehmähne und spärlicher Schweif sind immer dunkel bis schwarz gefärbt.
  • Auf dem Rücken ist beim Przewalski Pferd ein dunkler Aalstrich zu finden.
  • Auch die Nüstern sind immer dunkel gefärbt, die äußeren Ränder der Ohren sind immer schwarz.
  • Die Beine sind meist zum Teil schwarz gefärbt, manchmal in dunklen Streifen.

Charakter und Wesen

Der Charakter vom Przewalski-Pferd ist schlecht nach den Maßstäben zu beurteilen, die wir bei unseren Hauspferden anlegen. Er ist einfach ursprünglich und wild.

Für das Przewalski Pferd gab es bisher wenig Gründe und Gelegenheiten, sich wirklich mit dem Menschen anzufreunden. Auch wenn Fohlen beim Menschen aufgewachsen, erweisen sie sich häufig als fast unzähmbar.

Wenn einem Przewalski Pferd etwas nicht passt, zeigt es das oft deutlich und recht aggressiv.

Haltung und Ernährung

Haltung

Das Przewalski Pferd lebt in der Mongolei in sehr rauen Gegenden mit Temperaturschwankungen von bis zu 25 Grad. Kaum Regen, wenig karge Gräser, jeden Tag weite Wege bis zur einigermaßen frischen Nahrung.

So sieht das gesunde Wildpferdeleben aus, das ein Przewalski Pferd seit Jahrtausenden kennt und in das es nun wieder ausgewildert wird.

Ein schöner warmer, „normaler“ Stall, der in jedem Zoo unschwer geboten werden könnte, ist für die Überlebenskünstler deshalb ein sehr zweifelhaftes Vergnügen.

Ein Przewalski Pferd kann z. B. mehrere Tage ohne Wasser auskommen, die frühen Zuchtversuche sind wahrscheinlich zu einem guten Teil an „zu viel Verzärtelung“ gescheitert.

Deshalb werden das Przewalski Pferd heute in den Erhaltungsstationen so gehalten, wie es in der freien Natur lebt: Im Familienverband, der von einem Hengst geschützt wird.

Ernährung

An wild lebenden Pferden wie dem Przewalski Pferd wird das Fressverhalten von Pferden erforscht. Vom Przewalski Pferd haben wir gelernt, dass der ganze Verdauungstrakt eines Pferdes auf die langsame, über den Tag verteilte Nahrungsaufnahme ausgerichtet ist.

Das Przewalski Pferd frisst den ganzen Tag faserreiche Gräsern und „Gestrüpp“ (z. B. Sträucher), Kraftfutter wie Hafer kennt es gar nicht.

In den Wildparks und den Zoos, in denen das Przewalski Pferd gehalten wird, wird ihm genau solche Nahrung geboten. Wenn Du vorhast, Dir selbst ein Pferd anzuschaffen, wäre es nicht schlecht, wenn Du Dich in einer der Haltungsstationen genauer darüber informierst, wie ein Przewalski Pferde ernährt wird.

Vom Futter und vom Futterrhythmus beim Przewalski Pferd kannst Du nämlich viel für die Ernährung Deines Pferdes lernen.

Erziehung und Pflege

Erziehung

Auch Wildpferde wie das Przewalski Pferd genießen eine Art Erziehung, damit die Pferde bei eventuell notwendigen Maßnahmen oder Behandlungen nicht in ungesunden Stress geraten.

Wie bereits erwähnt, stehen gerade die Przewalski Pferde schon lange in dem Ruf, sich entschieden gegen menschliche Annäherung zu wehren.

Auch deshalb wird ihnen heute ein möglichst menschenfernes Leben zugebilligt und die Erziehung auf das allernotwendigste beschränkt. Ein Hauspferd lässt sich viel schneller in einen echten Begleiter verwandeln, weil es schon endlose Generationen ununterbrochen mit Menschen lebt.

Schon das Fohlen wird beim Züchter umfassend erzogen, lernt das Erdulden der manchmal recht schönen Fellpflege und das Hufe heben. Es wird spazieren geführt, um Autos und Menschenansammlungen kennenzulernen.

Es wird eventuell sogar mit Flatterband auf dem Hof auf Plastiktüten-Abfall in der Natur und Plastik-Werbung auf dem Turnierplatz vorbereitet. Du musst diese Erziehung also nur noch fortsetzen – in einer vorsichtigen Eingewöhnungsphase und dann konsequent im täglichen Training.

Pflege

Eine Pflege wie das Hauspferd bekommt das Przewalski Pferd nicht. Wenn Schmutz stört, wird er am nächsten Baum weggerieben, klebriger Pflanzensaft wird vom Nachbarn abgeschleckt oder beim nächsten Bad im Tümpel abgewaschen.

Kleine Wunden heilen einfach an der Luft. Nur wenn ein Przewalski Pferd wirklich dringend einer medizinischen Behandlung bedarf, greift ein Mensch ein, weil für ein Przewalski Pferd jede Begegnung mit dem Menschen ziemlich stressig ist.

Bei einem Hauspferd ist das anders: Je besser es erzogen ist, desto besser kannst Du alle seine Körperstellen aufmerksam untersuchen. So kannst Du früh eingreifen, bevor z. B. aus einer aufgeriebenen Stelle eine echte Wunde wird.

Aber gerade wegen seinem Beharren auf Natürlichkeit kannst Du vom Przewalski Pferd auch für die Pflege eines Hauspferdes etwas lernen: Alles immer schön natürlich halten, keine Pflegemittel mit Chemie nutzen, im Zweifel überhaupt nicht zu viel cremen oder waschen.

Gesundheit und typische Krankheiten

Auch in Bezug auf die Gesundheit hat ein Przewalski Pferd dem Hauspferd einiges voraus: Der kompakte, quadratische Körper mit starken Knochen wurde durch keine „Schönheits-Zucht“ negativ beeinflusst.

Abgesehen von Hengst-Keilereien (die zwar Wunden verursachen können, aber bei naturnahen Pferden eigentlich nie in Lebensgefahr ausarten) und echten Unfällen bleibt ein Przewalski Pferd gewöhnlich lebenslang gesund.

Lebenserwartung

Przewalski

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Pferdes beträgt etwa zwischen 20 und 35 Jahren. Ursprünglich lebende Ponys, sogenannte Robustpferderassen wie Fjord- und Islandpferde, leben länger als ihre großen Artgenossen.

Sie werden oft 30 bis 35 Jahre alt, die meisten Sportpferde erreichen höchstens ein Alter von gut 20 Jahren. Auch in dieser Beziehung kannst Du Dir also ein Beispiel am Przewalski Pferd nehmen, das in naturgemäßer, artgerechter Haltung gewöhnlich locker das 35. Lebensjahr erreicht.

Pferderasse Przewalski kaufen

Ein Przewalski Pferd zu kaufen, wird für normale Menschen bzw. für private Zwecke wirklich schwierig werden.

Das ist jedoch insofern nicht schlimm, dass Throphäenjäger heute meist nur noch mit Verachtung betrachtet werden und eine private Haltung von Wildpferden für den Menschen ohnehin höchst schwierig ist.

Wenn Du die berufliche Ausbildung noch vor Dir hast oder beruflich auf Pferd „umsatteln“ willst, hast Du jedoch sicher die Möglichkeit, dem Przewalski Pferd näher zu kommen.

Entscheidungshilfe

Bevor Du Dein ganzes Leben auf Pferde ausrichtest, solltest Du zunächst gründlich prüfen, ob ein Pferd wirklich das richtige „Haustier“ für Dich ist. Und Du solltest vorher unbedingt Erfahrung mit anderen Tieren gesammelt haben.

Gut zu wissen: Beim Przewalski Pferdhandelt es sich um eine streng geschützte Art, das weltweit im Rahmen von Erhaltungsprogrammen gezüchtet wird und dessen privater Handel in allen Ländern mit funktionierendem Rechtssystem mit empfindlichen Strafen belegt ist.

Quellen

https://magazin.ehorses.de/pferderassen/przewalski/

http://www.pferde-pferderassen.de/pferderasse/13

https://www.pferd.de/content/339-rasseportrait-przewalski-pferd

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