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Diese Ektoparasiten kommen bei Katzen am häufigsten vor

Mit ihrem dichten Fell, in dem sich die ungebetenen Gäste verstecken können, sind Katzen für Ektoparasiten ein überaus attraktives Angriffsziel. Ektoparasiten ist der Oberbegriff für alle Parasiten, die entweder, wie etwa Milben, auf oder in der Haut des Wirtstiers leben oder, wie Zecken oder Flöhe, seine Haut durchstechen, um an Blut als Nahrung zu gelangen. Einige Ektoparasiten sind harmlos, andere können Erkrankungen verursachen oder übertragen. Vor allem im Sommer bringen Freigänger-Katzen immer wieder unerwünschten Besuch mit nach Hause.

Diese Ektoparasiten sollte man kennen

Nur lästig oder auch gefährlich? Wer über die folgenden Ektoparasiten Bescheid weiß, kann schnell feststellen, ob sein vierbeiniger Freund betroffen ist, und für rasche Abhilfe sorgen.

Ohrmilben

Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind die bei Katzen am häufigsten anzutreffende Milbenart. Sie befallen den Bereich der äußeren Gehörgänge, manchmal auch benachbarte Hautareale, wo sie sich von Körpersekreten, Hautschuppen und Gewebe ernähren und auch ihre Eier ablegen. Bei vielen Katzen verursacht die Ohrmilbe einen starken Juckreiz, sodass Kratzen am Ohr eines der wichtigsten Anzeichen für einen Milbenbefall darstellt. Weitere Symptome sind ein bräunlicher Belag im Ohr, Ausschlag und Entzündungen, die in seltenen, aber schweren Fällen durch eine bakterielle Superinfektion zu einer Mittelohrentzündung und Schwerhörigkeit führen können. Werden Ohrmilben jedoch rechtzeitig erkannt und behandelt, trägt die Katze keinerlei Folgeschäden davon. Zur Behandlung kann der Tierarzt eine Ohrenspülung vornehmen und wird bei starken Beschwerden sowohl eine entzündungshemmende Salbe als auch ein Antiparasitikum Antibiotikum verordnen. Bei leichteren Fällen kann stattdessen eine Behandlung mit Kokosöl versucht werden, das eine antimikrobielle Wirkung hat und außerdem die strapazierte Haut pflegt. Auch Olivenöl ist geeignet. Gut zu wissen: Da die Symptome von Tier zu Tier variieren und manche Katzen unter diesen Parasiten kaum zu leiden scheinen, ist die Diagnose oft ein Zufallsbefund bei der tierärztlichen Routine-Untersuchung. Die Ohrmilbe befällt Katzen und Hunde – wird sie bei beim Hund festgestellt, sollte auch eine im gleichen Haushalt lebende Katze daraufhin untersucht werden. Menschen hingegen sind für Otodectes cynotis kein geeigneter Wirt, sodass sich Halter:innen auch bei engem körperlichem Kontakt kaum bei ihren Fellnasen anstecken werden.

Herbstgrasmilben

Im Fall der Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnali) sind es nicht die ausgewachsenen Tiere, sondern die Larven, welche parasitisch auf Katzen, aber auch auf Hunden und Menschen leben. Adulte Herbstgrasmilben ernähren sich von abgestorbenen Pflanzen und legen ihre Eier im Boden ab. Schlüpfen die Larven im Spätsommer/Herbst, werden sie vom Licht angezogen und krabbeln etwa auf Grashalmen (daher der Name!) umher, von wo aus sie in das Fell der Wirtstiere gelangen, um sich dort von Hautgewebe zu ernähren. Anzeichen für einen Befall sind Juckreiz und Rötungen. Nach einigen Tagen fallen die Larven ab – sie verbleiben also nicht dauerhaft auf der Katze, was bedeutet, dass die Beschwerden nach kurzer Zeit von selbst nachlassen. Auch eine Ansteckung von Tier zu Tier erfolgt nicht, weshalb Herbstgrasmilben nur bei Freigänger-Katzen vorkommen. Wichtig: Zeigt das Haustier keinerlei Anzeichen von Unwohlsein, kann auf eine Behandlung verzichtet werden. Nur wenn starke allergische Hautreaktionen auftreten, ist ein Besuch beim Vet vonnöten. Antiparasitika sind im Allgemeinen nicht erforderlich.

Pelzmilben

Auch ein Befall mit Pelzmilben (Cheyletiella) muss nicht zwangsläufig zu Symptomen führen und hat daher nicht automatisch Krankheitswert. Die Milben leben im Fell von Katzen wie auch von Hunden oder Kaninchen, legen dort ihre Eier ab und ernähren sich, indem sie mit ihren Kieferklauen die Haut des Wirtstiers durchstechen und Gewebeflüssigkeit aufnehmen. Übertragungen zwischen Tieren (auch verschiedener Arten) sind möglich. Während manche Katzen weder Juckreiz noch Rötungen oder Entzündungen zeigen, reagieren andere Stubentiger heftiger. Kratzt sich das Tier immer wieder und fügt sich dabei sogar Hautverletzungen zu, sollte es in der tierärztlichen Praxis vorgestellt werden. Ob und wie behandelt wird, muss von Fall zu Fall entschieden werden und hängt von der Stärke der Symptome und dem allgemeinen Gesundheitszustand des betroffenen Tiers ab. Auch hier gilt: Starke Antiparasitika sind nur in Ausnahmefällen nötig und sollten nicht prophylaktisch angewendet werden.

Grabmilben

Grabmilben verdanken ihren Namen dem Umstand, dass sie Tunnel in die oberste Hautschicht des Wirtstiers graben, in denen sie sich von seiner Gewebsflüssigkeit ernähren und ihre Eier ablegen. Die Grabmilbe Notoedres cati befällt insbesondere geschwächte, also verwahrloste und/oder vorerkrankte Katzen und löst bei diesen die Kopfräude (feline Scabiose)) aus. Symptome dieser Parasitenerkrankung sind Hautveränderungen wie Beläge, Borken und Krusten, außerdem starker Juckreiz und im fortgeschrittenen Stadium auch Haarausfall. Eine gute Ernährung und Hygiene können dem Befall vorbeugen. Bei reinen Wohnungskatzen tritt dieser so gut wie nicht auf. Zeigen sich bei einem Freigänger Anzeichen, sollte er tierärztlich untersucht und dann individuell mit einem geeigneten Antiparasitikum behandelt werden. Unbehandelt kann die feline Scabiose bei sehr jungen, sehr alten oder geschwächten Tieren zum Tod führen. Übrigens: Diese Milbe kann auch den Menschen befallen und die sogenannte Pseudokrätze verursachen. Da der Mensch aber einen Fehlwirt darstellt, vermehrt sich der Parasit nicht, sodass die Hauterkrankung von selbst ausheilt, sofern keine erneute Übertragung stattfindet.

Haarbalgmilben

Auch Haarbalgmilben (Demodex) können bei Katzen Beschwerden wie Juckreiz, Rötungen und andere Hautveränderungen, in schwereren Fällen auch Geschwüre und Haarverlust verursachen. Diese winzig kleinen Milben leben in den Haarfollikeln und den Talgdrüsen der Katze und führen erst bei massenhafter Vermehrung zu Krankheitssymptomen. Oft heilt ein Befall mit Demodex, der nur begrenzte Körperpartien in Mitleidenschaft zieht, ohne Behandlung ab. Halten die Symptome an, kann man zu Oliven- oder Kokosöl greifen, die sanft und schonend Linderung und sogar Heilung verschaffen. Kommt es zu einem generalisierten Befall, der starke Beschwerden verursacht, ist dies oft ein Hinweis auf eine bereits bestehende Grunderkrankung der Katze, zum Beispiel das Feline erworbene Immundefizienz-Syndrom (umgangssprachlich Katzenaids genannt), Katzenleukämie oder Diabetes. Neben dem Einsatz von juckreizlindernden Salben steht daher eine adäquate medizinische Behandlung der das Immunsystem schwächenden Grunderkrankung im Vordergrund.

Haarlinge

Haarlinge bei Katzen sind eine zwar überaus lästige Plage, doch im Normalfall nicht sonderlich gefährlich. Der einzige Haarling, der Katzen heimsucht – Felicola subrostratus – ernährt sich im Gegensatz zu Läusen nur von Hautschuppen und Sekret, nicht aber von Blut. Die Ektoparasiten sowie ihre Eier, die sie im Fell der Katze ablegen, sind mit bloßem Auge erkennbar. Leitsymptom ist starker Juckreiz, der zu Unruhe, Kratzen und übermäßigem Putzen führt: Die von sich entzündenden Eigenverletzungen ausgehende Gefahr bakterieller Infektionen ist das eigentliche Problem beim Befall mit Felicola subrostratus. Um einem Befall vorzubeugen, ist es ausreichend, die Gesellschaft erkrankter Tiere zu meiden und beim eigenen Tier auf eine gute Hygiene zu achten. Langhaarige Katzen sollte man mit regelmäßigem Kämmen, Bürsten und gegebenenfalls Entwirren bei der Fellpflege unterstützen, um so etwaige Haarlinge direkt entfernen und unschädlich machen zu können.

Flöhe

Katzen können sowohl vom Katzenfloh (Ctenocephalides felis) als auch vom Hundefloh (Ctenocephalides canis) befallen werden. Die blutsaugenden Insekten vermehren sich mit rasender Geschwindigkeit und springen schnell von einem auf das andere Tier über. Ihre Stiche verursachen einen heftigen Juckreiz, auf den die Katze mit Unruhe und Stress, Kratzen und gesteigertem Putzen reagiert. Infolgedessen kann es zu Rötungen, Wunden und Haarausfall kommen. Bis zu acht Prozent der von Flöhen befallenen Katzen entwickelt außerdem eine Floh-Allergie-Dermatitis, die zu unerträglich juckenden, schmerzhaften Entzündungen führen kann. Besteht entsprechender Verdacht oder ist die Samtpfote durch eine andere Erkrankung geschwächt, sollte sie unverzüglich tierärztlich untersucht werden, um geeignete Medikamente zu erhalten. Um der Flohplage Herr zu werden, muss nicht nur das Tier, sondern auch die Umgebung behandelt werden, da sich dort jede Menge Floheier befinden. Textilien sollten bei 60 Grad Celsius gewaschen werden, außerdem muss mehrmals täglich Staub gesaugt, geputzt und die Böden gewischt werden. Bei starkem Befall ist meist ein Antiparasitikum erforderlich, wobei darauf zu achten ist, dass ein explizit für Katzen geeignetes Produkt verwendet wird: Die für Hunde zugelassenen Anti-Floh-Sprays, Spot-ons und Halsbänder können bei Katzen zu Vergiftungen und im schlimmsten Fall zum Tod des Tiers führen. Da Flöhe als Zwischenwirt für Bandwürmer dienen, sollte zudem im Anschluss an die Flohbehandlung eine Kotuntersuchung auf Endoparasiten erfolgen. Von einer rein prophylaktische Entwurmung ist hingegen abzuraten.

Zecken

Zecken (Ixodida) sind eine Unterart der Milben, jedoch sehr viel größer als die weiter oben beschriebenen Milbenarten, und ernähren sich vom Blut ihrer Wirtstiere, beispielsweise Katzen, Hunde oder Menschen. Im Gegensatz zu vielen anderen Parasiten vermehren Zecken sich nicht auf dem Wirtstier und es kommt auch nicht zu einer Ansteckung von Tier zu Tier. Allerdings können Zecken verschiedene, zum Teil lebensbedrohende Krankheiten wie Borreliose und FSME auslösen. Katzen wie Hunde können zudem nach einem Zeckenbiss an dem sogenannten Zeckenfieber (Anaplasmose) erkranken. Wichtig ist, Freigänger-Katzen nach jedem Spaziergang nach Zecken abzusuchen. Ungeziefer, das sich bereits festgebissen hat, sollte fachgerecht mit einer Zeckenzange entfernt werden. Wurde die Mieze von einer Zecke gebissen und zeigt in den nächsten Tagen und Wochen Symptome oder auch nur Verhaltensauffälligkeiten, sollte sie beim Vet vorgestellt werden. Bei prophylaktischen Spot-ons, Repellent-Sprays und Zeckenschutzhalsbändern gilt das gleiche wie bei der Behandlung und Vorbeugung von Flohbefall: Produkte mit Wirkstoffen wie Permethrin oder Teebaumöl sind für Katzen hochgiftig! Es sollten nur explizit für Katzen zugelassene Präparate angewendet werden. Ist man sich unsicher, holt man tierärztlichen Rat ein. Die gute Nachricht: Für Wohnungskatzen sind Zecken normalerweise kein Thema. Hält man im gleichen Haushalt jedoch einen Hund, ist darauf zu achten, diesen nach jedem Spaziergang nach Zecken abzusuchen und gefundene Parasiten unschädlich zu machen, damit sie nicht doch noch den Stubentiger gefährden.

Wie kann man eine Infektion verhindern?

Nicht jedes Auftreten von Ektoparasiten führt zwangsläufig zu einem größeren Befall. Auch bedeutet das Vorhandensein von Parasiten nicht automatisch, dass das Tier erkrankt. Ist die Katze gesund und gut ernährt, kann die körpereigene Immunabwehr durchaus Ektoparasiten wie etwa Milben so „in Schach halten“, dass es nicht zu einer großflächigen Ausbreitung kommt. Hingegen sind geschwächte oder vorerkrankte Tiere besonders gefährdet. Leidet der Stubentiger an einer chronischen Erkrankung, ist es wichtig, diese entsprechend zu behandeln und das Tier regelmäßig untersuchen zu lassen. Vor allem Infektionen mit dem Felinen Leukämievirus (FeLV) und mit dem Felinen Immundefizienz-Virus (FIV) können das Immunsystem schwächen und Parasitosen dadurch begünstigen.

Um das Immunsystem zu stärken, ist ein gesunder Lebensstil essenziell. Dazu gehören sowohl eine gesunde Ernährung mit hochwertigem Futter, um Mangelerscheinungen gar nicht erst auftreten zu lassen, eine gute Hygiene sowie eine artgerechte Haltung. Katzen benötigen körperliche und geistige Auslastung und sollten soweit wie möglich ihren Instinkten folgen können. Jagdspiele sind lebensnotwendig, auch wenn die Katze nicht darauf angewiesen ist, Beute zu machen! Wird die Katze allein gehalten, muss der Mensch für viel Beschäftigung, Spiel- und Schmuseeinheiten sorgen. Eine katzengerechte Wohnung bietet Kletter- und Kratzmöglichkeiten, Verstecke und Schlafplätze. Ressourcen wie Futter- und Wassernäpfe sowie Toiletten müssen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und regelmäßig gereinigt werden.

Auch eine gute Fellpflege trägt wesentlich zur Abwehr von Parasiten bei. Wird das Tier regelmäßig gebürstet, können Haarlinge und Flöhe frühzeitig entdeckt, manuell entfernt und so ein Befall unterbunden werden, ohne dass Katzeneltern zu Bioziden greifen müssen, die immer auch eine gesundheitliche Belastung für den Vierbeiner darstellen. Hochwertiges Kokosöl kann prophylaktisch sowohl äußerlich als auch – sehr maßvoll – innerlich angewendet werden, um Ektoparasiten auf Distanz zu halten.

Selbstverständlich sollte man seinen Schützling von erkrankten Artgenossen fernhalten. Hier ist, in größerem Maßstab gedacht, die Kastration von Freigänger-Katzen eine wichtige Maßnahme, um der unkontrollierten Vermehrung von Streunerkatzen entgegenzuwirken, die aufgrund von Mangelernährung und Verwahrlosung verstärkt von Parasiten befallen werden und ihrerseits freilaufende Hauskatzen anstecken können.

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