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Gelbhaubenkakadu

Größe:
bis zu 50 cm
Gewicht:
0,72 – 1,02 kg
Herkunft:
Australien
Lebensdauer:
40 – 60
Farbe:
weiß mit gelber Haube
Geeignet als:
Charakter:
FCI Gruppen:
Haltung
Paarweise
Preis
ab 800 €
Aktivität
Pflegeaufwand
Beschäftigung
Lärm
Eignung für Anfänger
Sprachbegabung
Intelligenz
Verspieltheit
Geselligkeit
Handzahm
    wenig:

    viel:

Artenbeschreibung

Der Gelbhaubenkakadu ist eine von zahlreichen Arten, die zur Familie der Kakadus in der Ordnung der Papageien gehören. Gemeinsam mit zahlreichen anderen mittelgroßen bis großen Arten gehört der Gelbhaubenkakadu zur Gattung der „Eigentlichen Kakadus“, denen ihr kurzer, quadratischer Schwanz und ihr helles, meist weißes oder hell lachsfarbenes Gefieder gemeinsam ist.

Herkunft und Artgeschichte

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Gelbhaubenkakadus umfasst Australien, Tasmanien, einige Regionen Indonesiens und die Palau-Inseln. Die Art wurde außerdem vom Menschen in Neuseeland eingeführt und konnte sich dort dauerhaft ansiedeln. Während die exotischen Papageien in Europa bereits seit vielen Jahrzehnten beliebte Haustiere sind, gelten sie in einigen Regionen ihrer Heimat als Schädlinge und stehen mit den Menschen auf Kriegsfuß. Gerade im Südwesten Australiens, in einem landwirtschaftlich stark genutzten Gebiet, ist der Gelbhaubenkakadu ein nicht gern gesehener Gast. Ursprünglich zählte die Region nicht zum Verbreitungsgebiet der Art, allerdings konnten sich einige Populationen hier ansiedeln. Sie richten nicht nur auf den Feldern der Landwirte große Schäden an, sondern konkurrieren auch mit einheimischen und teilweise bedrohten Vogelarten um Lebensraum und Nahrung. In weniger stark agrarisch geprägten Regionen ist der Gelbhaubenkakadu allerdings geschützt.

Aussehen Gelbhaubenkakadu

Der Gelbhaubenkakadu wird bis zu 50 Zentimeter hoch und wiegt zwischen 700 und 1000 Gramm. Das Federkleid ist vorwiegend weiß, die Schwungfedern und einige Partien in Gesicht und Nacken sind von blassgelber Färbung. Die auffällige, kräftig gelb leuchtende Haube ist das Markenzeichen und der Namensgeber des Gelbhaubenkakadus. Der kräftige Schnabel und die Füße sind grauschwarz und die Augen von einer dunklen Braunfärbung.

Charakter und Wesen

Als äußerst intelligenter und dem Menschen gegenüber aufgeschlossener Vogel, ist der Gelbhaubenkakadu ein sehr beliebtes Haustier. Die Tiere haben Spaß daran, zu spielen und Kunststückchen zu lernen und sind äußerst gesellig. Aber Achtung: Die schönen Vögel können im Umgang auch sehr schwierig werden. Mit der Geschlechtsreife werden viele Kakadus sehr launisch – eine Eigenart, für die diese Papageien berüchtigt sind. Gelbhaubenkakadus sind – wie die meisten Papageien – außerdem sehr besitzergreifend und verteidigen ihre Bezugspersonen mitunter bis aufs Blut.

Kakadus können unter keinen Umständen alleine gehalten werden, da die Tiere monogam leben und ein äußerst enges Verhältnis zu ihrem Partner unterhalten. Ein Gelbhaubenkakadu in Brutstimmung kann dabei selbst für seinen Halter zur Gefahr werden: Wenn die Hormone plötzlich durcheinandergeraten, werden die Tiere sehr aggressiv und greifen jeden an, der sich in die Nähe ihres Partners oder der potenziellen Brutstätte wagt.

Kakadus brauchen neben einem Artgenossen auch viel Beschäftigung. Am liebsten verbringt der Gelbhaubenkakadu seinen Tag damit, alles zu zerschreddern und anzuknabbern, was ihm vor den Schnabel kommt. Wird den Tieren langweilig, dann können sie sehr laut werden: Um die 100 Dezibel erreicht die Stimme eines Gelbhaubenkakadus, wenn er losschreit. Vergleichbar ist das etwa mit dem Lärm einer Kreissäge. Dieser Lärmpegel sollte vor der Anschaffung unbedingt bedacht werden: Nicht nur im Hinblick auf das eigene Trommelfell, sondern auch in Bezug auf die Nachbarn.

Haltung und Ernährung

Dass der Gelbhaubenkakadu nicht in einer Wohnung gehalten werden kann, dürfte bereits klar geworden sein. Die Vögel überschreiten nicht nur die zumutbare Lautstärke um ein Vielfaches, sie würden außerdem die Einrichtung, Türen, Fensterrahmen, Fußbodenleisten und sogar die Wände nach allen Regeln der Kunst zerstören. Abgesehen davon bietet eine Wohnung gar nicht die Möglichkeit, Gelbhaubenkakadus artgerecht zu halten. Natürlich hat der Gelbhaubenkakadu, so wie alle Vogelarten, das Bedürfnis zu fliegen. Hat er dazu nicht ausreichend Gelegenheit, verkümmert die Flugmuskulatur, der Vogel wird übergewichtig und krank. Auch psychische Störungen können in Folge von Bewegungsmangel und Langeweile auftreten.

Die Haltung von Gelbhaubenkakadus ist daher ausschließlich in einer Voliere mit einer Mindestgröße von 6 x 2 x 2 Metern (BxTxH) oder in einem eigenen großen Zimmer im Haus möglich. Eine Außenvoliere muss über einen beheizten Schutzraum für die kälteren Jahreszeiten und ein Dach verfügen. Holzkonstruktionen sind absolut ungeeignet, da der Gelbhaubenkakadu solche sofort zernagen würde. Empfehlenswert sind daher ausschließlich zink- und bleifreie Metalle zum Volierenbau zu verwenden. Der Gitterdraht sollte eine Stärke von 2 mm nicht unterschreiten, damit die starken Schnäbel der Papageien dem Gitter nichts anhaben können. Um dem ausgeprägten Nageverhalten gerecht zu werden, braucht der Gelbhaubenkakadu außerdem sehr regelmäßig frische, belaubte Äste von ungiftigen Gewächsen zum Knabbern.

Der Gelbhaubenkakadu ist ein Körnerfresser und ernährt sich vorwiegend von Samen, Beeren und Nüssen. Besonders beliebt bei den großen Vögeln sind verschiedene Hirsearten, Sonnenblumenkerne, aber auch Frischkost. Immer größerer Beliebtheit bei Papageienhaltern erfreuen sich auch spezielle Pellets, die genau auf die Nährstoffbedürfnisse der Vögel abgestimmt sind. Vorsicht ist bei der Fütterung von Nüssen geboten: Häufig enthalten abgepackte Nüsse auch winzige Schimmelsporen, die für den Menschen zwar unbedenklich sind, beim Vogel allerdings die schwerwiegende Atemwegsinfektion „Aspergillose“ auslösen können.

Erziehung und Pflege

Bevor die Kakadus einziehen, sollte die Voliere oder der Vogelraum völlig fertig eingerichtet sein, damit die Tiere sich in den ersten Tagen in Ruhe an ihr neues Heim gewöhnen können. Am Anfang sind die Kakadus wahrscheinlich noch sehr vorsichtig, doch zu zweit fühlen sie sich sicher und gewinnen in der Regel schnell Zutrauen zum Menschen. Da der Gelbhaubenkakadu ein sehr neugieriger Zeitgenosse ist, wird es nach dem Einzug nicht lange dauern, bis die Tiere von ganz allein die Nähe zu ihrem Halter suchen und erkunden, wen sie da eigentlich vor sich haben.

Kakadus sind sehr eigenwillige und charakterstarke Tiere und lassen sich nicht im selben Maße erziehen, wie etwa ein Hund. Der Gelbhaubenkakadu wird nur dann tun, was von ihm erwartet wird, wenn er auch Lust dazu hat. Auf der anderen Seite sind Kakadus, wie die meisten Papageien, sehr intelligent und lernwillig: Sie lernen Kunststückchen und Tricks schnell und lieben es, herausgefordert zu werden. Auch das sogenannte Clickertraining eignet sich hervorragend, um den Gelbhaubenkakadu zu beschäftigen. Hierbei kannst Du Deinen Kakadus nicht nur lustige kleine Kunststückchen beibringen, sondern auch ganz praktische Kommandos. Wenn Deine Vögel zum Beispiel freiwillig in die Transportbox klettern, die Flügel oder Füße ausstrecken oder sich abtasten lassen, ohne sich zu wehren, dann erleichtert das den Tierarztbesuch ganz enorm.

Kakadus sind allein aufgrund der Größe ihrer Voliere oder ihres Zimmers sehr pflegeintensiv. Futter und Wasser müssen täglich gewechselt, die Schalen gereinigt werden. Beliebte Schlaf-, Sitz- und Spielplätze sollten regelmäßig alle 2 bis 3 Tage von Kot befreit und Äste und Schreddermaterialien erneuert werden. Eine gründliche Reinigung der gesamten Voliere bzw. des gesamten Raumes ist 1 bis 2 Mal im Monat erforderlich.

Der Gelbhaubenkakadu hat nicht nur Spaß am Planschen, er braucht die regelmäßigen Bäder auch für die Gefiederpflege. Daher sollten die Vögel entweder eine Badewanne in Form einer großen, flachen Schale zur Verfügung haben, oder regelmäßig von Dir mit einer Sprühflasche abgeduscht werden.

Gesundheit und typische Krankheiten

Wird der Gelbhaubenkakadu einmal krank, dann ist guter Rat im wahrsten Sinne des Wortes teuer. In der Regel können herkömmliche Tierarztpraxen die exotischen Vögel nämlich nur oberflächlich versorgen. Für eine differenzierte Diagnose und eine fachgerechte Behandlung ist der Gang zum Spezialisten nötig. In Deutschland gibt es zwar einige renommierte vogelkundige Tierärzte, doch ist der Weg zur nächsten Vogelpraxis meist etwas länger. Auch liegen die Behandlungskosten für Vögel recht schnell im höheren dreistelligen Bereich und können im schlimmsten Fall sogar einige Tausend Euro betragen. Vor der Anschaffung solltest Du deshalb genau überdenken, ob Du dieser finanziellen Verantwortung gerecht werden kannst und willst.
Kakadus in Gefangenschaft leiden am häufigsten unter psychischen Störungen, die aus nicht-artgerechter Haltung resultieren. Gerade in Einzelhaltung fängt der Gelbhaubenkakadu schnell an, sich zu rupfen und blutig zu beißen oder ununterbrochen zu schreien. Neben diesen Verhaltensauffälligkeiten neigen Kakadus zu Übergewicht und leiden unter daraus resultierenden Folgeerkrankungen, da die Tiere oft nicht genug Bewegung bekommen oder es an Beschäftigungsmöglichkeiten fehlt. Aus Langeweile wird dann mehr gefressen, als nötig.

Andere häufige Erkrankungen beim Gelbhaubenkakadu – wie auch bei den meisten anderen Ziervögeln – sind Aspergillose und PBFD. Aspergillose ist eine Erkrankung der Atemwege, die chronisch verläuft und häufig durch Schimmelsporen in qualitativ minderwertigem Futter oder Nüssen verursacht wird. PBFD ist die Abkürzung für „Psittacine Beak and Feather Disease“ zu Deutsch „Feder- und Schnabelkrankheit der Papageien“. Diese hoch ansteckende Erkrankung ist leider nicht heilbar. Da der Zeitraum zwischen Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome mitunter auch mehrere Jahre betragen kann, passiert es leider häufig, dass vermeintlich gesunde Neuzugänge sich nach einigen Jahren im neuen Heim als Träger des Virus entpuppen.

Lebenserwartung Gelbhaubenkakadu

Die Frage nach der durchschnittlichen Lebenserwartung des Gelbhaubenkakadus ist nicht ganz einfach zu beantworten. Viele Tiere sterben nicht an Altersschwäche, sondern an Krankheiten, die oftmals in Verbindung mit falscher Haltung stehen. Exemplare, die im Laufe ihres Lebens keine schwerwiegenden Erkrankungen entwickelt haben, können unter optimalen Haltungsbedingungen sehr alt werden. Zu den ältesten Exemplaren gehört der Gelbhaubenkakadu Fred aus dem Bonoraong Wildlife Sanctuary in Tasmanien, der wahrscheinlich schon 100 Jahre alt ist. Zweifelsfrei belegen lässt sich dieses geradezu biblische Alter nicht, aber es kursieren diverse Berichte über Kakadus, die immerhin zwischen 80 und 90 Jahre alt wurden. Im Durchschnitt werden Gelbhaubenkakadus in Gefangenschaft zwischen 40 und 60 Jahre alt. Die Entscheidung, Kakadus anzuschaffen, geht daher mit einer großen Verantwortung einher und will gut überlegt sein.

Gelbhaubenkakadu kaufen

Wenn Du Dich dafür entscheidest, Kakadus halten zu wollen, solltest du zunächst einmal die Kosten kalkulieren. Eine artgerechte Voliere kostet bereits schnell zwischen 1000 und 3000EUR. Die Einrichtung, Futter und Spielzeug kommen noch dazu.
Auch der Gelbhaubenkakadu selbst ist kein Schnäppchen. Bei einem seriösen Züchter kostet ein Jungtier in der Regel zwischen 800 und 1500EUR. Da Du Kakadus immer paarweise halten solltest, kannst Du im Mittel von Anschaffungskosten um die 2500EUR für beide Tiere ausgehen.

Eine weitere Möglichkeit sind bereits ausgewachsene Vögel aus dem Tierheim. Die Kosten können hier ganz unterschiedlich ausfallen, sind in der Regel aber geringer als beim Züchter. Hier solltest Du allerdings nach Möglichkeit ein bereits bestehendes Paar adoptieren. Einzelvögel zu vergesellschaften ist sehr schwierig und erfordert viel Erfahrung. Eine Erfolgsgarantie gibt es außerdem nicht und Kakadus, die sich nicht verstehen, können sich gegenseitig verletzen und auf Dauer ist ein Zusammenleben dann meist nicht möglich.

Entscheidungshilfe

Kakadus sind treue und intelligente Tiere, die ihren Haltern sehr viel Freude bereiten können. In der Haltung sind sie aber sehr anspruchsvoll und absolut nicht für Anfänger zu empfehlen. Sie brauchen sehr viel Platz und müssen dauernd beschäftigt werden. Die enorme Lautstärke, die sie erreichen können, macht es außerdem so gut wie unmöglich sie in der Wohnung oder in einem dicht besiedelten Gebiet zu halten, sonst kommt es fast zwangsläufig zu Ärger mit den Nachbarn. Kakadus werden sehr alt und die Anschaffung sollte daher auch mit Blick auf die eigene Lebensplanung sehr genau durchdacht werden. Im Krankheitsfall können die Tierarztkosten außerdem schnell sehr hoch werden. Für Neulinge auf dem Gebiet der Vogelhaltung wäre es daher ratsamer, erst einmal mit anderen Arten zu beginnen. Für Kakadu-Fans könnten zum Beispiel die sehr viel kleineren und auch für die Wohnungshaltung geeigneten Nymphensittiche eine tolle Alternative sein.
Wenn Du Dir sicher bist, dass Du einem Paar Gelbhaubenkakadus all das bieten kannst, was sie zum Glücklichsein benötigen, dann gewinnst Du mit Sicherheit treue Freunde fürs Leben.

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