Der Altdeutsche Schäferhund ist de facto gar keine wirkliche Rasse. So bezeichnet man alle Deutschen Schäferhunde mit langem, langstockigem Haar. Vor vielen Jahrhunderten schon als treue und schlaue Partner bei der Viehhaltung eingesetzt, hat sich der Deutsche Schäferhund auch als Familienhund bewährt. Liebevoll, mutig, treu und belastbar kann der Altdeutsche Schäferhund seine Familie begleiten und beschützen, aber auch auf dem Sofa mit seinen Menschen fühlt er sich wohl. Ist das vielleicht auch Dein perfekter Begleiter? Mehr zu diesen Hunden erzähle ich Dir in diesem Beitrag.
Was unterscheidet den Deutschen vom Altdeutschen Schäferhund?
Der größte Unterschied liegt dabei im Fell der Hunde. Um 1930 herum wurden langhaarige Hunde von der Zucht der Deutschen Schäferhunde ausgeschlossen, sodass nur noch kurz- und langstockhaarige Hunde verwendet wurden. Welpen, die langhaarig zur Welt kamen, wurden von da an als Altdeutsche Schäferhunde bezeichnet, da sie einem alten Zuchtbild entsprachen und daraus wurde dann einen parallele Zucht zum Deutschen Schäferhund aufgezogen.
Wie sieht ein Altdeutscher Schäferhund aus?
Kaum zu unterscheiden vom klassischen Deutschen Schäferhund oder dem belgischen Schäferhund trägt auch der Altdeutsche Schäferhund Stehohren, die im Welpenalter aber noch liegen und sich im Alter mehr und mehr aufstellen. Eine lange, schmale Schnauze, die oft buschige, halb-hängende Rute und auch die Färbung in schwarz-braun, schwarz oder windgrau teilen sich beide Arten des Schäferhundes.
Was aber das auffälligste Merkmal ist, das die beiden unterscheidet, ist das weiche und lange Fell des Altdeutschen Schäferhundes. Wo der Deutsche Schäferhund kurzhaarig ist oder langes, borstigeres Haar hat, da hat der Altdeutsche besonders an den Läufen langes Fell, das sich im Wind wie eine Fahne bewegt. Es ist weich und geschmeidig und ist damit ein klares Erkennungszeichen. Auch das lange weiche Fell am Kragen, die Mähne, findet sich nur beim Altdeutschen Schäferhund. Durch das voluminöse Fell wirkt der Altdeutsche Schäferhund oft kräftiger als der Deutsche Schäferhund – obwohl sie tatsächlich einen sehr ähnlichen Körperbau vorweisen.
Wie ist der typische Charakter dieser Hunde?
Als ein Arbeitshund trotzdem auch fürs Familienleben geeignet zu sein ist etwas Besonderes. Viele Arbeitsrassen brauchen die Arbeit, den Lauf und die Auslastung, um glücklich zu werden und eignen sich daher oft nicht als Familienhund für Leute ohne viel Land.
Deswegen ist der Altdeutsche Schäferhund etwas Besonderes, denn er zeichnet sich aus durch:
- Treue zu seinen Menschen
- Zuverlässigkeit in seinen Aufgaben
- Intelligenz
- Ausgeglichenheit, wodurch er sich mehr gefallen lassen kann als viele Deutsche Schäferhunde
- Wachsamkeit, weswegen er seine Familie zusammenhält (besonders wenn die Kinder beim Spaziergang wieder zu weit weglaufen, meldet sich der Hüteinstinkt beim Hund)
- Verspieltheit und Arbeitswillen, was das Training eines Altdeutschen Schäferhunds erleichtert
- Gutmütigkeit – ein gut erzogener Altdeutscher Schäferhund weiß, wann er sanft zu sein hat
Bist Du der richtige Mensch für einen Altdeutschen Schäferhund?
Altdeutsche Schäferhunde sind zwar tolle Familienhunde. Sie sind jedoch zu intelligent, als dass sie ohne Aufmerksamkeit, Training und Auslastung glücklich sein und keinen Unsinn im Kopf haben werden. Kannst Du Bewegung bieten, zum Beispiel indem ihr zusammen joggen oder zum Agility- oder Mantrailing geht, und auch seine kognitive Energie auslasten durch Training oder Arbeit, dann ist das ein guter Anfang. Sei Dir bewusst, dass diese Hunde viel haaren und im langen Fell auch mal Laub ins Haus getragen wird.
Besonders leichtgewichtig ist der Altdeutsche Schäferhund mit seinen rund 20 bis 40 Kilogramm auf einer Höhe von etwa 60 cm nicht. Wenn Du also ganz oben in einem Haus ohne Aufzug wohnst, dann musst Du überlegen, ob Du sowohl Dir als auch dem Hund jeden Tag zumuten willst, die Treppen zu steigen beziehungsweise den Hund im Alter nach Oben und Unten zu tragen.
Kannst Du aber diese Punkte mit „Ja“ beantworten, dann bin ich mir sicher, dass ein Altdeutscher Schäferhund zu dir passen kann.
Brauchst Du besonderes Zubehör für einen so großen Hund?
Ein großer Hund braucht ein größeres Körbchen als ein Chihuahua – das ist ja klar. Aber auch Futternapf und Tränke, Geschirr und Transportbox, aber auch die Leine sollte ein anderes Kaliber sein.
In unserem Produktratgeber haben wir ein paar Boxen verglichen, um die Beste für Dich und Deinen Hund zu finden.
Aber auch Leinen und Geschirre haben wir uns angeschaut. Vielleicht findest Du ja dabei schon das Richtige?
Ob nun ein Körbchen, Hundesofa oder doch eine Kuscheldecke Deinem Hund besser gefällt, stellt sich im Laufe der Zeit raus. Damit Du aber aus den besten Produkten wählen kannst, bietet es sich an, auch da Vergleiche aufzustellen. Damit Du das nicht selnst machen musst, gibt es hier einen Vergleich für verschiedene Schlafplätze für große Rassen wie den Altdeutschen Schäferhund.
Der Altdeutsche Schäferhund auf einen Blick
Ein großer, langhaariger Hund, der seine Menschen liebt – das ist der Kern des Altdeutschen Schäfers. Aber neben all der Liebe und Loyalität hat auch dieser Hund Bedürfnisse: Bewegung, Auslastung und Förderung. Einen solchen Hund kannst Du nicht einfach Hund sein lassen, wenn Du nicht riskieren möchtest, dass Deine Wohnung vollkommen auseinandergenommen wird. Diese Hunde wollen arbeiten, lernen und ihre Zeit mit Dir verbringen. Hast Du die Möglichkeit, dem Hund all das zu bieten, für die nächsten 10 bis 12 Jahre? Dann ist der Altdeutsche Schäfer vielleicht genau der richtige Hund für Dich.
FAQ: Altdeutscher Schäferhund
Offiziell nicht, allerdings haben sich Liebhaber dieser Hunde zusammengeschlossen, um diese Zucht weiterzuführen. Theoretisch ist der Altdeutsche bloß ein Zweig des Deutschen Schäferhundes, der alle langhaarigen Tiere umfasst.
Wenn Du ihn bei einem seriösen Züchter kaufst, kannst Du mit etwa 800 bis 1000 € rechnen. Ansonsten finden sich diese Hunde auch immer mal wieder im Tierheim. Schau auch dort gerne mal rein, vielleicht wartet da ja jemand nur auf Dich?
Das kommt ein wenig aufs Geschlecht an. Rüden werden etwa 60 bis 65 cm groß zum Widerrist, Hündinnen sind etwas kleiner, zwischen 55 und 60 cm. Das ist ein Durchschnitt, natürlich kann es auch kleine Rüden und größere Hündinnen geben.