Dieser freundliche Hund, mit den charakteristisch kürzeren Beinen, ist ein ausgezeichneter Jagdhund. Seine Geschichte reicht weit zurück. Die Hunde, wie wir sie heute kennen, wurden aber in Hannover gezüchtet, daher auch ihr Name.
Geschichte
Damals gab es noch sogenannte Leithunde. Diese wurden, vor der Erfindung der Schusswaffe, dafür eingesetzt, dass sie sich an das Wild heranpirschten. Als man dann mit Schusswaffen auf die Jagd ging, war es besonders wichtig, einen Hund mit einer guten Spürnase zu besitzen. Sie sollten angeschossene und verletzte Tiere möglichst schnell aufspüren, sodass sie nicht unnötig leiden mussten. Diese Leithunde, die Vorfahren der heutigen Hannoverschen Schweißhunde, gehen bis 500 vor Christus zurück.
Die Jagd mit Hunden war damals eher ein Privileg für die Reichen und Adeligen. An sogenannten Jägerhöfen wurden die Leithunde und dann später auch die Schweißhunde ausgebildet. Dabei gab es einen in Hannover, der mit zu den ersten zählt. Von diesem Hof aus wurden die ersten Hannoverschen Schweißhunde gezüchtet. Heutzutage ist der Verein Hirschmann der einzige in Deutschland, der Hannoversche Schweißhunde züchtet.
Was sind Schweißhunde?
Der Name Schweißhund kann erstmal etwas für Verwirrung sorgen. Doch die Aufgabe eines solchen Hundes ist ganz einfach erklärt. Heutzutage jagen Jäger nicht mehr ausschließlich mit Hunden, sondern benutzen auch Schusswaffen. Dabei kann es öfter mal passieren, dass die Tiere angeschossen werden, von dem Schuss aber nicht sofort getötet werden. In der Regel rennen sie dann erstmal weg. Hier kommt der Schweißhund ins Spiel. Er nimmt die Fährte der verletzten Tiere auf. Durch ihren sehr gut ausgeprägten Geruchssinn, sind sie in der Lage, die Wundfährte aufzunehmen. Wundfährte wird im Fachjargon der Jäger die Spur genannt, die ein verletztes Tier hinterlässt. Der Hund sucht also das angeschossene Tier, sodass es dann schnellstmöglich von seinem Leid erlöst werden kann.
Aussehen
Mit einer Widerristhöhe von bis zu 55 cm gehört der Hannoversche Schweißhund zu den mittelgroßen Hunden. Er hat verhältnismäßig kurze Beine, die sich besonders dafür eignen, dass der Hund mit seiner Schnauze nahe über dem Boden gut schnüffeln kann. Er hat größere, runde Schlappohren. Sein Fell ist sehr dicht, kurz und anliegend. Die Hunde haben eine rote Grundfärbung in ihrem Fell, diese kann aber von hellrot bis zu ganz dunklem Rot, das fast schwarz wirkt, reichen.
Charakter
Die Hannoverschen Schweißhunde sind in ihrer Königsdisziplin, der Schweißarbeit, absolute Vorzeigehunde. Sie können stunden- und kilometerlang einer Spur folgen, ohne sich von ihrer Arbeit durch äußere Einflüsse ablenken zu lassen. Auch wenn das Wild schon mehrere Kilometer entfernt ist und die Spur nicht mehr frisch, sondern schon einige Tage alt ist, können sie die Fährte noch aufnehmen. Ebenfalls beweisen die Tiere, wie mutig sie sind, wenn sie sich nach dem Aufspüren des Wilds zum Beispiel Wildschweinen oder Hirschen dann stellen müssen.
Die Hunde sind weder scheu noch aggressiv, trotzdem begegnen sie fremden Menschen mit Vorbehalt und warten erstmal ab, bevor sie diese einschätzen können. Bei anderen Hunden hingegen haben sie kein Problem, diesen von Anfang an offen und neugierig gegenüberzutreten.
Obwohl der Hannoversche Schweißhund ein Vollblut-Jagdhund ist, kann er abseits der Jagd auch ganz entspannt sein. Dann besticht er mit einem sanftmütigem und freundlichem Wesen. Er eignet sich auch sehr gut als Familienhund, stellt aber keinesfalls einen Anfängerhund dar. Sein Besitzer muss mit ihm umzugehen wissen und seinen Jagdinstinkt sowie seinen Bewegungsdrang im Hinterkopf behalten.
Das Wichtigste nochmal zusammengefasst
Der Hund wurde für die Schweißarbeit, also für das Nachsuchen von Wild, bei der Jagd gezüchtet.
Er ist auch als Familienhund geeignet, allerdings nicht als Anfängerhund.
Ihre Geschichte und Herkunft reicht bis 500 vor Christus zurück. Die Hannoverschen Schweißhunde, wie wir sie heutzutage kennen, wurden aber am Jägerhof in Hannover gezüchtet.
Die Hunde begegnen fremden Menschen mit gewisser Vorsicht, sind Hunden gegenüber aber freundlich und aufgeschlossen.
FAQ: Hannoverscher Schweißhund
Du solltest mit 850 Euro aufwärts für einen Welpen rechnen.
Die Hunde werden bis zu 12 Jahren alt.
Der Alpenländischen Dachsbracke wird nachgesagt, dass sie ein erstklassiger Schweißhund sei.