Stimmt die Futtermenge, ist die Katze gesund. Lies, weshalb Du Dein Tier beobachten musst, um die richtige Futtermenge herauszufinden.

Für alle Haustiere gibt es Empfehlungen hinsichtlich der Futtermenge. Die eine Katze muss das Futter nur ansehen, um dicker zu werden. Ein anderer Schmusetiger verschlingt das Doppelte der empfohlenen Menge, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Weshalb ist das so und wie kannst Du Deine Fellnase richtig füttern?

In den ersten Lebensmonaten braucht es viel Energie

Katzenkinder fressen viele kleine Portionen über den ganzen Tag verteilt. Sind sie von der Muttermilch entwöhnt, toben sie wie wild durch die Gegend oder verfallen in einen Tiefschlaf. Deshalb muss Katzenfutter für Babykatzen auch eine andere Zusammensetzung als das Futter für reifere Schmusetiger haben.

Bei jungen Katzen muss Energie schnell verfügbar sein. Während erwachsene Samtpfoten fast den ganzen Tag schlafen oder geruhsam auf der Lauer liegen, sind die kleinen Stubentiger ständig unterwegs. Bis der Akku leer ist und Futter nachgetankt werden muss.

Viele Häppchen machen dick

Ist die Katze älter und ruhiger geworden, läuft das Füttern entspannter ab. Steht dauerhaft eine Futtermenge für die Katze bereit, schlendert Dein Vierbeiner mehrmals am Tag an der Futterstelle vorbei, frisst ein wenig und sucht sich ein Plätzchen zum Kuscheln. Manche Tiere naschen nur ein Häppchen, andere fressen den Napf leer – doch fast jede zweite Katze in Deutschland ist mittlerweile übergewichtig. Das heißt, unsere Katzen fressen mehr, als gut für sie ist.

Welche Gründe gibt es für eine Futtermenge, die die Katze aufnimmt, aber nicht als Energie verbraucht?

1. Die Futterqualität

Wenn Du Billigprodukte kaufst und eine Tüte oder Schale Katzenfutter in Gelee aufmachst und auf einen Teller kippst, erkennst Du den Grund. Sortiere die Fleischstückchen auf die eine Seite des Tellers und das Gelee auf die andere Seite. Auf welcher Seite ist mehr? In diesem Katzenfutter ist mehr Gelee als Fleischanteil vorhanden. Das heißt, von der Futtermenge, die die Katze eigentlich sättigen sollte, wird der Hunger nicht gestillt. Ganz zu schweigen von den fehlenden Nährstoffen, die im Füllstoff Gelee nicht vorhanden sind.

Bei etwas teureren Produkten sinkt die Futtermenge für die Katze. Ist der Fleischanteil höher, nimmt das Tier mehr Nährstoffe auf und das Sättigungsgefühl stellt sich schneller ein. Je mehr Zusatzstoffe enthalten sind, desto mehr muss das Tier fressen, um satt zu werden. Viele Billigprodukte sind mit Zucker versetzt, um den künstlichen Geschmack des Futters zu überdecken. Die Probleme, die daraus entstehen, nennen sich Übergewicht, Fettleibigkeit und Diabetes mellitus.

Neben der Qualität des Futters gibt es weitere Gründe, die zur Aufnahme einer erhöhten Futtermenge durch die Katze führen.

2. Kastration und Sterilisation des Schmusetigers

Viele Katzen nehmen nach einer Kastration an Gewicht und Umfang zu und werden etwas schwerfällig. Der Appetit wird größer, gleichzeitig sinkt die Aktivität und die überschüssige Energie wird nicht abgebaut.

3. Mangelnde Bewegung

Die meisten Katzen leben im Haus und haben nicht viel Bewegungsmöglichkeit. Bis auf einen Kratzbaum ist der Bewegungsradius für viele Vierbeiner stark eingegrenzt. Futter liefert Energie, die in Bewegung umgesetzt werden will. Wo das nicht der Fall ist, wachsen die Speckröllchen und es können Krankheiten entstehen.

4. Trockenfutter

Viele Katzen erhalten Trockenfutter, weil es praktisch ist. Im Vergleich zum Nassfutter besitzt Trockenfutter ein Vielfaches an konzentrierter Energie. Das bedeutet, dass sich Katzen, die mit Trockenfutter gefüttert werden, noch mehr bewegen müssten, um die aufgenommene Energie umzusetzen.

Fütterungsangaben verschiedener Hersteller

Die Futtermenge, die an die Katze verfüttert werden sollte, staffelt sich nach dem Gewicht der Tiere und ist auf jeder Verpackung aufgedruckt. Allerdings fallen Unterschiede in der Fütterungsempfehlung auf.

Teilweise werden keine Staffelungen nach Gewicht aufgeführt und auch in den einzelnen Gewichtsklassen gibt es Unterschiede. Man muss also mit gesundem Menschenverstand urteilen und die Qualität des Futters, das Alter der Katze, die Rasse und den Aktivitätsgrad des Tieres berücksichtigen. Freigänger brauchen trotz kontinuierlicher Bewegung nicht zwingend mehr Futter. Sie fangen sich zusätzliche Beute, die von der angegebenen Futtermenge für die Katze abgezogen werden muss.

Die Katze bettelt, weil sie Hunger hat

Das ist ein Irrtum, dem eine Konditionierung des Menschen folgt, weil er die Katzensprache nicht korrekt interpretiert. Streicht Dein Stubentiger um Deine Beine, bedeutet das nicht zwingend, dass er Hunger hat. Dieses Verhalten drückt in vielen Momenten das Bedürfnis nach Kontakt und Zuwendung aus. Du gibst der Katze stattdessen Futter und die Konditionierung ist perfekt. Keine Katze lässt leckeres Futter stehen, wenn es ihr angeboten wird. Selbst in einen vollen Bauch passt noch ein Häppchen rein. Die Katze hat hingegen gelernt, was sie tun muss, damit Du ihren Napf füllst.

Um dieses Verhalten abzustellen und die Futtermenge der Katze auf einem normalen Level zu halten, brauchst Du etwas Durchhaltevermögen. Biete Deiner Samtpfote eine Schmuseeinheit an, bürste sie oder massiere ihren Rücken. Du kannst sie auch vom Futter ablenken, indem Du etwas hinter Dir herziehst, was sie jagen kann. Ziehe Dich anschließend zurück und lass die Katze die Erfahrung machen, dass Betteln kein Futter nach sich zieht. Sie wird hartnäckig versuchen, die alten Muster einzufordern. Bleibe der Gesundheit und dem Idealgewicht der Katze zuliebe standhaft.

Öfter neues Futter ausprobieren?

Würden alle Katzen Freigänger sein, stände auf dem täglichen Speiseplan nur ein Gericht – Maus. Ab und an gäbe es auch einen Vogel, der zu dicht über dem Erdboden flattert. In ländlichen Gegenden könnte sich auch eine Eidechse in die Krallen der Katze verirren, aber damit wäre die Speisekarte beendet.

Deshalb ist es nicht nötig, das Katzenfutter regelmäßig zu wechseln und auf andere Sorten umzusteigen. Wichtig ist, dass es einen hohen Fleischanteil besitzen muss, damit das Tier satt wird und so wenig Zusatzstoffe wie möglich aufnimmt. Wenn Du das Futter regelmäßig wechselst, frisst Deine Katze mehr als sie soll. Neue Sorten wollen ausgiebig gekostet werden und das wird Dein Stubentiger tun. Dabei wird die Futtermenge, die die Katze zu sich nimmt, größer als gewünscht sein. Entscheide Dich daher für gesundes und fleischhaltiges Futter und bleibe dabei. Deine Samtpfote braucht nicht jeden Tag eine neue Geschmacksrichtung.

Ab morgen gibt es weniger!

Hat die Katze Übergewicht, ist es höchste Zeit fürs Abnehmen. Jedes zusätzliche Gramm, das Dein Stubentiger mit sich schleppt, kann für Erkrankungen sorgen. Herz, Lunge, Nieren und Leber könnten in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn jetzt nichts passiert.

Kläre zuerst ab, ob das Übergewicht aufgrund von Erkrankungen entstand oder ob die normale Futtermenge der Katze täglich überschritten wurde. Der Mensch nutzt Futter auch als Liebesbeweis gegenüber der Katze, was schnell zusätzliche Pfunde auf die Waage bringt. Wenn Du einen Blick in eine Kalorientabelle wirfst, wird es Dich sicher erstaunen, dass zwei Esslöffel Sahne knapp 100 Kilokalorien besitzen. Ca. 200 Kilokalorien stehen einem erwachsenen Vierbeiner pro Tag zu.

Die Diät Deiner Katze beginnt daher mit Deinem veränderten Verhalten. Es hilft, jede Fütterung zu notieren und am Abend Resümee zu ziehen. Rechnest Du durch, was Du Deiner Katze über den Tag verteilt gegeben hast, wirst Du erstaunt sein. Dann wirst Du verstehen, dass die Futtermenge, die die Katze täglich zu sich nimmt, ganz stark von Dir und Deinen Empfindungen abhängt. Ist dieser Zusammenhang verständlich geworden, steht dem Normalgewicht Deiner Samtpfote nichts mehr im Weg.

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