fbpx

Getreidefreies Katzenfutter: Gut für die Katze oder doch ein No-Go?

Getreidefreies Katzenfutter erobert die Tierfutter-Regale in den Supermärkten. Die Produkte nehmen genau wie glutenfreie Lebensmittel für den Menschen immer mehr Raum ein. Basiert der neue Hype auf wissenschaftlichen Grundlagen oder ist er nur eine Modeerscheinung? Wir schauen genauer hin, was die Fütterung von Katzen mit Getreide angeht.

Fressen wilde Katzen Getreide?

Menschen versorgen ihre Katzen gut – egal, ob es sich um Stubentiger oder Freigänger handelt. Um mehr über die richtige Ernährungsweise zu erfahren, lohnt es sich, einen Blick auf das Fressverhalten der etwas wilderen Haus- und Hofkatzen zu werfen. Es ist schwer, sich einen klassischen Bauernhof ohne mindestens eine solche Katze vorstellen. Sie schleicht im Getreidespeicher umher, doch es geht ihr nicht um die Körner. Sie macht natürlich Jagd auf Mäuse.

Die kleinen Nager bekommen von Getreide nicht genug, während Katzen als Raubtiere ausgesprochene Fleischliebhaber sind. Das beweist bereits ihr Gebiss, das ganz ohne Mahlzähne auskommt. Deshalb frisst die Katze die Mäuse und nicht die Körner. Wäre es anders, wäre dieses Tier sicher nicht auf dem Bauernhof willkommen. Bauern müssten sich sorgen, dass sich die Katze am Getreide zu schaffen macht.

Ist das der Beweis, dass Katzen Getreide nicht brauchen?

Katzen fressen ihre Beute mit Haut und Haar. Eine Maus verschlingen sie also im Ganzen. Das ist nicht nur keine Verschwendung, sondern auch unerwartet gut für die kätzische Verdauung. Ein zerkleinertes Mäusefell wirkt im Katzendarm als Ballaststoff, genauso wie das Skelett. Selbst die unverdaulichsten Teile der Nager haben einen wichtigen Zweck: Sie regulieren die Verdauung.

Nun wird es leider ein wenig unappetitlich: Frisst eine Katze die Maus vollständig auf, trifft das natürlich auch auf ihren Mageninhalt zu. Tatsächlich nimmt die Katze auch diesen Teil ihrer Beute auf, sollte sich der Nager kurz vor seinem Tod mit Getreide satt gefressen haben. Die Körner sind aber bereits von der Maus zerkaut und vorverdaut worden, was wichtig ist. Es hilft dem Darm der Katze, die Kohlenhydrate weiter aufzuspalten.

Wären Katzen nicht in der Lage, zumindest ein wenig aufbereitetes Getreide zu verdauen, würden sie nicht in Massen auf Bauernhöfen gehalten werden. Sie würden die Mäuse nicht vertragen, die sie jagen sollen. Aber das tun sie: Die Nager gelten sogar als perfekte Beutetiere. Daher kann es nicht falsch sein, dass es nicht nur Katzenfutter ohne Getreide gibt.

Warum Getreide in vielen Katzenfutter-Sorten enthalten ist

Mindestens 70 Prozent der Nahrung einer Katze sollten aus Fleisch oder Innereien bestehen. Das ist eine Grundregel für die Hersteller von Futtermitteln. Damit sind Katzen anders als Hunde. Letztere können auch vegetarisch ernährt werden. Eine Katze würde daran zugrunde gehen. Sie ist zwingend auf die im Fleisch enthaltene Aminosäure Taurin angewiesen, die weder in Gemüse noch Getreide steckt.

Woraus besteht das letzte Drittel des Futters, wenn nicht aus Fleisch? Dafür greifen Futtermittel-Produzenten auf Pflanzen zurück. Auch wenn Katzen einen großen Fleischbedarf haben, brauchen sie mehr als das. Eine zu fleischhaltige Ernährung schlägt auf die Nieren und beschädigt die empfindlichen Organe dauerhaft. Außerdem liefert das verwendete Fleisch kaum Ballaststoffe, denn im Futter befinden sich keine zerkleinerten Mäuse, sondern Muskelfleisch und Innereien.

Der Gehalt an pflanzlichen Zutaten in der Nahrung verhindert Organschäden und liefert die dringend benötigten Ballaststoffe. Dabei kommt auch Getreide zum Einsatz, das zusätzlich zu seiner verdauungsfördernden Wirkung den Effekt eines Sattmachers hat. Da die Hersteller nicht einfach ganze Getreidekörner unter das Futter mischen, sondern es mit modernen Mitteln wie dem Extrudieren aufspalten, kann die Katze es sogar verdauen.

Diese Getreidesorten kommen in Katzenfutter vor

Handelt es sich nicht um ein getreidefreies Katzenfutter, sind der Nahrung Getreidesorten wie diese zugesetzt:

  • Weizen
  • Roggen
  • Gerste
  • Mais
  • Reis
  • Hirse
  • Hafer

Gerade Weizen ist vielen Menschen nicht ganz geheuer, denn es ist der Inbegriff des glutenhaltigen Getreides. Gluten ist einer der am häufigsten genannten Gründe, warum Katzenhalter nach einem Katzenfutter ohne Getreide suchen. Sie befürchten, das Gluten schadet dem Tier.

Gluten ist das Klebereiweiß

Bei Gluten handelt es sich um ein Protein, das natürlicherweise in Getreide vorkommt. Für den Menschen hat es vor allem beim Backen eine Bedeutung: Gluten, auch bekannt als Klebereiweiß, sorgt für die klebrige Konsistenz von Teig. Leider verträgt nicht jeder Mensch Gluten.

So müssen unter anderem die Betroffenen der Zöliakie Gluten konsequent meiden, weil es bei ihnen heftige Symptome auslöst. Außerdem kann es Allergien verursachen. Zum Teil sind sogar Tiere von Unverträglichkeiten betroffen, die sich durch Symptome wie Juckreiz oder Durchfall äußern. Es gibt jedoch Eiweiße in der Ernährung, die weitaus häufiger Allergien und Unverträglichkeiten auslösen als das Gluten. Dazu zählen unter anderem die Proteine aus Eiern und Rindfleisch.

Getreidefreies Katzenfutter als „cleanes“ Nahrungsmittel für Katzen

Getreidefreies Katzenfutter verzichtet auf Getreide. Katzenhalter wünschen sich ein leicht verdauliches Produkt, das sich am natürlichen Bedarf der Katze orientiert. Sie möchten die eventuell mit Pestiziden belasteten Getreidekörner meiden und der Katze nicht zu viele Kalorien aus Kohlenhydraten zumuten.

Tatsächlich kommen die Fellnasen mit einer kohlenhydratarmen Ernährung zurecht, sofern der Ballaststoffgehalt passt. Es gibt außerdem tatsächlich Katzen, die Getreide und Gluten schlecht vertragen und solche Symptome zeigen:

  • mattes Fell
  • Hautprobleme
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Unruhe

Vor allem Erbrechen und Durchfall können Hinweise auf falsches Futter sein. Es sind aber weitere Ursachen denkbar, zum Beispiel zu schnelles Fressen oder Darmparasiten. Es liegt nicht immer am Getreide, wenn es dem Tier schlecht geht.

Getreidefreies Katzenfutter ist leider nicht die Lösung

Es lohnt sich, die bevorzugte Sorte des Katzenfutters genauer unter die Lupe zu nehmen. Schon die Stiftung Warentest warnte 2020 davor, dass viele Nassfutter nicht die idealen Nährstoffwerte aufweisen. Leider ist getreidefreies Katzenfutter nicht unbedingt die beste Alternative, denn auch bei diesen Produkten stellte das Testportal Mängel fest.

Wer sein Haustier optimal ernähren möchte, ist daher gut beraten, sich nicht von Ernährungstrends wie diesem verwirren zu lassen. Sogar das Barfen (eine auf rohem Fleisch basierende Ernährungsweise) ist nicht der versprochene Heilsbringer.

Eine Ausnahme bilden nur die Haustiere, bei denen eindeutig eine Unverträglichkeit von Getreide oder Gluten vorliegt. Bei diesen hast Du gar keine andere Wahl, als getreidefreies Katzenfutter zu füttern. Allerdings solltest Du selbst dann genau hinsehen, damit sich das Futter Deiner Wahl durch eine hohe Qualität auszeichnet.

Was Katzenfutter ohne Zucker und Getreide bringt

Da auf den Verpackungen von Futtermitteln für Katzen alle Zutaten aufgelistet werden, ist es leicht herauszufinden, ob es sich um ein getreidefreies Katzenfutter handelt. Bei einem Blick auf die Zutaten beliebter Marken- und No-Name-Produkte fällt aber eine weitere Zutat auf: Zucker. Viele Katzenhalter finden es merkwürdig, dass im Katzenfutter Zucker ist. Soll die Katze etwa von der Süße abhängig gemacht werden und ihre gesunden Zähne riskieren?

Zumindest der Kritikpunkt der Abhängigkeit lässt sich entkräften. Katzen sind aufgrund eines Gendefekts nicht in der Lage, die Geschmacksrichtung Süß zu schmecken. Auf Nachfrage geben Hersteller von Katzenfutter auch an, dass der Süßstoff nur deswegen enthalten ist, damit er das Futter konserviert. Außerdem sorgt er für die braune Farbe der Sauce. Die meisten Katzenfutter sind tatsächlich braun. Die auf die Karamellisierung des Zuckers zurückgehende Farbe soll aber vor allem dem Menschen gefallen.

Dennoch gibt es längst Katzenfutter ohne Zucker und Getreide zu kaufen. Sofern gewährleistet ist, dass es über alle wichtigen Nährstoffe für die Katze verfügt und ausreichend haltbar ist, spricht nichts gegen den Kauf von Katzenfutter ohne Zucker und Getreide.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Katzenfutter ohne Getreide

Die folgenden Fragen zum Thema getreidefreies Katzenfutter und Katzenfutter ohne Zucker und Getreide werden häufig gestellt. Wir liefern die Antworten.

Wie schädlich ist Getreide für Katzen?

Sofern die Katze nicht unter einer Allergie oder Unverträglichkeit leidet und es sich um unbelastetes Getreide handelt, ist es nicht schädlich für die Katze.

Sollte man Katzen zucker- und getreidefrei ernähren?

Ein Katzenfutter ohne Zucker und Getreide ist nicht zwingend erforderlich. Wichtiger ist, dass das Produkt von guter Qualität ist und der Katze Energie sowie relevante Nährstoffe und Mineralien liefert.

Was bedeutet getreidefreies Katzenfutter?

In diesen Sorten darf kein Getreide wie zum Beispiel Weizen, Mais, Gerste oder Hafer enthalten sein.

Ist Reis ein Gemüse oder ein Getreide?

Reis ist ein Getreide und kommt daher nicht in einem Katzenfutter ohne Getreide vor. Der Reis gilt allerdings als eines der am besten verträglichen Getreidesorten.

Welches Getreide ist schlecht für Katzen?

Es gibt kein Getreide, das besonders schlecht für Katzen ist. Katzen sind allerdings Fleischfresser. Bei mindestens 70 Prozent ihrer Nahrung sollte es sich um Fleisch handeln. Fisch ist ebenfalls erlaubt.

Ähnliche Artikel

Wie Du Deine Katze richtig fütterst

Du liebst Deine Katze und möchtest sicherstellen, dass sie ... weiterlesen
Lesedauer: 5 Minuten Aufruf 1

Ja oder nein: Dürfen Katzen Joghurt essen?

Wer hat nicht schon einmal eine Schüssel Milch vor ... weiterlesen
Lesedauer: 3 Minuten Aufruf 1

Katzengewicht: Wie Du Deine Katze gesund und glücklich hältst!

Das Wichtigste in Kürze Wie schwer sollte ein Katze ... weiterlesen
Lesedauer: 6 Minuten Aufruf 1

Wenn Deine Katze Blähungen hat, sind diese Dinge wichtig

Das Wichtigste in Kürze Was sollte man tun, wenn ... weiterlesen
Lesedauer: 6 Minuten Aufruf 1

Diabetes bei Katzen – Was Du jetzt wissen musst

Katzen sind wunderschöne Tiere und machen viel Freude. Doch ... weiterlesen
Lesedauer: 4 Minuten Aufruf 1

Hypoallergenes Katzenfutter gegen Futtermittelallergien bei Katzen

Futtermittelallergien bei Katzen können sehr belastend sein, sowohl für ... weiterlesen
Lesedauer: 5 Minuten Aufrufe 631

2 Gedanken zu „Getreidefreies Katzenfutter: Gut für die Katze oder doch ein No-Go?“

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Simply Maison M Hundekäfig


Beim Simply Maison Hundekäfig handelt es sich um einen hochwertigen...

EUGAD Kaninchenstall


EUGAD 0034HT Kaninchenstall – Hygiene, Freiluft und Komfort in einem...

vidaXL Kratztonne


Allgemeines über die Kratztonne Eine Kratztonne eignet sich, wie der...

Lionto Weidenkorb


Allgemein Ein schöner Katzenkorb hat mehrere Funktionen. Zum einen eignet...

Trixie Schutznetz


Allgemeines über das Trixie Schutznetz Dieses Netz eignet sich für sowohl...

Pawhut Hamsterkäfig


Allgemein Hamster sind tolle kleine Haustiere und eignen sich für...

Vitakraft Vogelsand Premium


Wieso Vogelsand im Käfig? Vogelsand sollte unbedingt in Deinem Käfig...

PAWZ Road Katzentunnel


Allgemeines über den Katzentunnel Ein Katzentunnel ist eine super Erfindung...

Rabbitgoo Kratzbaum mit Hängematte

Allgemein Katzen lieben es zu kratzen. Sie brauchen etwas woran...

Fluval Tronic Aquarienheizer


Diese Fluval Aquarium Heizung ist für Becken von rund 200...

Nichts mehr verpassen!

Möchtest du regelmäßig über Neuigkeiten informiert werden? Dann melde dich ganz einfach und kostenlos zu unserem Newsletter an!