Viele Katzenbesitzer kennen den Begriff „Katzenschnupfen“ und viele fürchten ihn. Auch wenn sich die Erkrankung harmlos anhört, kann sie mitunter tödlich verlaufen. Im Vergleich zu einem normalen Schnupfen bei Menschen haben Katzen nicht nur eine laufende Nase. Wenn die Katze erkältet ist, hat sie meist zudem Ausfluss aus den Augen. Wenn die Katze niest, kann das ebenfalls ein Symptom des Katzenschnupfens sein. Da der typische Katzenschnupfen potenziell tödlich verlaufen kann, ist es unglaublich wichtig, die Erkrankung schnell zu erkennen und zu behandeln.
Was ist eigentlich ein Schnupfen bei Katzen?
Die Erkrankung selbst ist auch als Katzenpneumonie oder Katzenrhinitis bekannt. Es ist recht schwierig, eindeutige Abgrenzungen zu schaffen, sodass mit dieser Begrifflichkeit mehrere Erkrankungen der Schleimhäute und Atemwege von Katzen zusammengefasst werden. Der typische Schnupfen bei Katzen kann sowohl durch Viren wie auch durch Bakterien hervorgerufen werden. Prinzipiell sind sowohl milde Verläufe als auch sehr schwere Verläufe möglich.
Typische Symptome bei Katzenschnupfen – so erkennst Du die Erkältung
Abhängig vom jeweiligen Erreger kann die Erkältung bei Katzen unterschiedlich schwer ausfallen. Auch die Verlaufsformen können sich voneinander unterscheiden. In den meisten Fällen haben die betroffenen Katzen aber zumindest einen dünnflüssigen Ausfluss aus ihrer Nase. Auch aus den Augen sind Ausflüsse zu beobachten. Die Augen sind in den meisten Fällen leicht gerötet. Bei einer schweren Erkrankung kann der Nasenausfluss zähflüssig und gelblich sein. Innerhalb der Mundschleimhäute sind darüber hinaus Geschwüre möglich. Die Atmung der Katze wird ebenfalls schwerer. Immer wieder kommt es dazu, dass die Katze niest. Das Niesen ist sehr stark, sodass es auf jeden Fall auffällt. Ein Husten kann ebenfalls dazu kommen. Im Verlauf der Erkrankung bilden sich rund um die Augen Verkrustungen. Bei einer entsprechend starken Ausprägung des Katzenschnupfens treten Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie und mitunter ein deutlicher Gewichtsverlust auf. Von der Katzenrhinitis betroffen sind vor allem die Lungen sowie die Schleimhäute im Rachen und in der Nase.
Was Du tun solltest, wenn Deine Katze Katzenschnupfen hat
Sofern Deine Katze infiziert ist, solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Nur so lassen sich potenzielle Spätfolgen oder sogar der Tod vermeiden. Der Tierarzt wendet in der Regel die sogenannte Tupfer-Probe an. Mittels dieser kann er sehr schnell erkennen, welcher Erreger für die Erkrankung Deiner Katze verantwortlich ist. Außerdem kontrolliert der Tierarzt, ob Deine Katze genug Flüssigkeit zu sich genommen hat. Bei einem geringen Flüssigkeitshaushalt ist gegebenenfalls eine intravenöse Gabe notwendig. Ferner zählt zur Standarduntersuchung das Abhören der Lungen. So verschafft sich der Tierarzt einen Eindruck über die Ausbreitung der Erkrankung. Möglicherweise sind die Erreger bereits bis in die Lungen vorgedrungen. Sofern feststeht, dass Bakterien die Auslöser der Krankheit sind, bekommt Deine Katze ein entsprechend geeignetes Antibiotikum. Bei einer viralen Infektion kommt dagegen eine symptomatische Behandlung in Betracht.
Wie Du Deiner Katze sonst noch helfen kannst
Während der Behandlung von einem Katzenschnupfen brauchen die kleinen Vierbeiner vor allem ganz viel Ruhe. Ruhe ist äußerst wichtig, damit sich das tierische Immunsystem auf die Bekämpfung der Erreger fokussieren kann. Katzenkörbe bieten sich zum Entspannen und Ausruhen hervorragend an. Sollte Deine Katze ein Freigänger sein, solltest Du sie während der Erkrankung unbedingt im Haus behalten. Einerseits geht es darum, dass Immunsystem nicht weiter zu schwächen. Andererseits ist die Krankheit aber auch hoch ansteckt. Sofern Du mehrere Katzen im Haus hältst, wäre Isolation optimal. Nicht dass sich auch noch eine weitere Katze erkältet. Die Augen und die Nase Deiner Katze kannst Du jederzeit sanft von etwaigem Ausfluss befreien. Biete Deiner Katze zudem regelmäßig frisches und gewohntes Futter an. Im Idealfall gibst Du ihr getreidefreies Katzenfutter. Die Trink- und Futterplätze sollte regelmäßig hygienisch gereinigt werden. Sofern möglich, bietet sich auch eine Desinfektion an.
Ursachen von Katzenschnupfen – welche Erreger gibt es?
In den meisten Fällen infizieren sich Katzen durch den Kontakt zu Artgenossen. Dementsprechend sind Freigänger häufiger betroffene als reine Hauskatzen. Die Übertragung erfolgt dabei ähnlich wie bei Menschen per Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Ferner sind Fälle bekannt, in denen der Katzenschnupfen durch Zwischenüberträger – zumeist den Menschen – übertragen werden. Solltest Du also Kontakt mit einer kranken Katze gehabt haben, ist es ratsam, Dich zu desinfizieren, bevor Du Deine Katze anfasst. So verringerst Du das Risiko, dass sich auch Deine Katze erkältet. Zu den bekanntesten Viren, die einen Katzenschnupfen auslösen, zählen das feline Herpesvirus Typ1 (FHV) und das feline Calicivirus (FCV). Ferner können Bakterien eine Infektion auslösen. Hier insbesondere Chlamydia felis, Mykoplasmen und Bordetella bronchiseptica. Zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass sich die Erreger gegenseitig begünstigen und zumeist mehr als einer nachgewiesen wird. In diesem Kontext ist auch von Katzenschnupfenkomplex die Rede.
Vorbeugende Maßnahmen – lässt sich eine Schnupfeninfektion bei Katzen vermeiden?
Ausgehend von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin gibt es eine Leitlinie für die Impfung von Kleintieren, wozu auch Katzen zählen. In dieser Leitlinie ist unter anderem ein Impfschutz gegen Katzenschnupfen vorgesehen. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Core-Impfung, die nicht nur vor dem Schnupfen, sondern auch vor Katzenseuche schützt. Die Grundimmunisierung findet wie folgt statt:
- 8. Lebenswoche
- 12. Lebenswoche
- 16. Lebenswoche
- 15. Lebensmonat
Im Anschluss an die Grundimmunisierung sollte alle drei Jahre eine entsprechende Auffrischimpfung erfolgen. Ein Impfschutz gegen Schnupfen und Katzenseuche wird seitens der StiKo Vet für alle Katzen und damit auch für reine Hauskatzen empfohlen.
FAQ’s – Wenn die Katze niest: Katzenschnupfen erkennen und behandeln!
Bei einer guten Behandlung ist die Infektionskrankheit gut therapier- und heilbar. Abhängig vom Schweregrad erholen sich die meisten Katzen nach zehn bis 20 Tagen.
Bei besonders schwerer Ausprägung und fehlender Behandlung kann eine Erkältung für Katzen tödlich enden.
Damit es Deiner Katze an nichts fehlt, solltest Du ihr ihr gewohntes Futter bereitstellen. Um Reizungen im Mund- und Rachenbereich zu vermeiden, empfiehlt sich sehr klein püriertes Katzenfutter. Bei Bedarf kannst Du das Futter auch ein wenig erwärmen.