Die Wahl des richtigen Hundefutters ist nicht einfach. In Deutschland sind die Umsätze mit Nass- und Trockenfutter fast gleich.
Doch Hundefutter ist nicht gleich Hundefutter und auch innerhalb der Untertypen gibt es große Qualitätsunterschiede zwischen extrudierten Futtern vom Discounter und Premium-Hundefutter aus der hochwertigen Garung im Fleischsaft.
Extrusionsverfahren – Günstiges Trockenfutter vom Discounter
Ein Großteil des in Deutschland vertriebenen Trockenfutters für Hunde wird mit dem Extrusionsverfahren hergestellt.
Vor allem Handelsmarken der Discounter, aber auch viele Marken aus dem mittleren und hohem Preissegment setzen auf dieses Herstellungsverfahren, bei dem günstige Materialien wie Fleischmehl, getrocknete tierische Proteine und Kohlenhydrate mit geringen oder gar keinen Anteilen Frischfleisch verarbeitet werden.
Dies geschieht, indem die Zutaten mit Wasser unter hohem Druck bei hohen Temperaturen zu einer formbaren „Fleischmasse“ zusammengepresst werden.
Anschließend werden aus diesem Teig kleine Stücke geformt, die einen Trockner durchlaufen und am Ende des Produktionsprozesses als typisches Trockenfutter die Fabrik verlassen.
Magendrehungen durch Aufquellen
Die Mehrzahl der Hunde verträgt laut Experten Trockenfutter zwar besser, die niedrige Qualität des extrudierten Futters ist aus gesundheitlichen Gesichtspunkten aber nicht unbedenklich.
Problematisch ist vor allem, dass das Trockenfutter bei Kontakt mit Flüssigkeiten nur verzögert aufweicht. In Laborversuchen verdoppelte sich das Volumen des extrudierten Futters nach etwa 30 Minuten. Dies führt bei Hunden zu einem Aufquellen des Magens und dem typischen Futterbauch.
Besonders bei großen Hunden, die schnell viel extrudiertes Trockenfutter essen können, kann die Volumenzunahme im schlimmsten Fall sogar eine Magendrehung auslösen, die für das Tier lebensbedrohlich ist. Hundehalter, die extrudiertes Futter verfüttern möchten, sollten deshalb auf kleine Portionen achten.
Hoher Kohlenhydratanteil bei extrudiertem Trockenfutter
Ebenfalls problematisch ist der fast immer hohe Kohlenhydratanteil bei extrudiertem Trockenfutter, der eine artgerechte Ernährung unmöglich macht.
Das Verdauungssystem von karnivoren Tieren, also auch Hunden, kann Kohlenhydrate nur schwer verarbeiten. Extrudiertes Futter verbleibt dadurch länger als nötig im Magen, verlängert die Futterruhe und erhöht das Risiko einer lebensbedrohenden Magendrehung.
Fleischsaft und Fleischfett fehlen im Futter
Auch die Nährwerte des extrudierten Trockenfutters sind aufgrund des Herstellungsprozesses nicht optimal. Dem ohnehin schon nur im geringen Umfang enthaltenen Frischfleisch muss zur weiteren Verarbeitung in der Vorproduktion das natürliche Fleischfett und der nährstoffreiche Fleischsaft entzogen werden.
Neben den Nährstoffen leidet unter darunter auch der Geschmack, den viele Unternehmen im Nachgang durch künstliche Zusatzstoffe wieder aufbessern.
Die Garung im Fleischsaft – Das Produktionsverfahren für Premium-Trockenfutter
Als deutlich artgerechter sehen Tierärzte dagegen Trockenfutter, das per Garung im Saft produziert wurde.
Es handelt sich dabei um ein Verfahren, bei dem ausschließlich hochwertiges Frischfleisch im nährstoffreichen Fleischsaft ohne Zugabe von Wasser bei niedrigen Temperaturen für eine lange Zeit gegart wird.
Entwickelt wurde die Garung im Fleischsaft ursprünglich zur Herstellung von Lebensmitteln für den Menschen. Später wurde das Produktionsverfahren an die natürlichen Nahrungsbedürfnisse von Hunden angepasst.
Kein Futterbauch dank Garung im Fleischsaft
Der wohl größte Vorteil von Premium-Trockenfutter aus der Garung im Saft ist der kaum vorhandene Futterbauch. Der hohe Fleischanteil der fleischsaftgegarten Nahrung verhindert ein Aufquellen des Futters im Bauch der Tiere. Eine Magendrehung ist somit nicht zu befürchten.
Überdies sorgt die Garung im Fleischsaft im Vergleich zu Trockenfutter aus dem Extrusionsverfahren dafür, dass Hunde aufgrund der kaum vorhandenen Kohlenhydrate ihre Nahrung schneller und natürlicher verdauen können.
Die Garung im Fleischsaft ermöglicht natürliches Füttern
Insgesamt ist die Verwendung von fleischsaftgegarter Nahrung unter allen angebotenen Arten von Trockenfutter somit die natürlichste Art der Hundenahrung.
Dank des Kochens im nährstoffreichen Fleischsaft bleibt überdies auch der Geschmack erhalten. Künstliche Zusatzstoffe, die bei Trockenfutter vom Discounter zur Verbesserung der Akzeptanz nötig sind, sind bei Futter aus der Garung im Saft also nicht nötig.
Fazit
Der Vergleich der beiden Produktionsverfahren zeigt deutlich, dass Hundebesitzer Trockenfutter aus der Garung im Fleischsaft gegenüber extrudiertem Trockenfutter bevorzugen sollten.
Dafür sprechen vor allem die natürlichen Inhaltsstoffe von fleischgegartem Futter und der hohe Nährstoffgehalt, der bei diesem Herstellungsverfahren im Trockenfutter verbleibt.
Außerdem bleiben bei der Garung im Fleischsaft sämtliche Geschmacksstoffe im Futter erhalten. Künstliche Aromen und andere Zusatzstoffe, deren Auswirkungen auf die Hundegesundheit noch immer nicht vollumfänglich erforscht wurde, werden somit nicht beigemengt.
Außerdem entspricht Futter aus der Garung im Saft den natürlichen Bedürfnissen von Hunden, deren für karnivore Nahrung entwickelte Verdauung, die im extrudierten Futter enthaltenen Kohlenhydrate kaum verdauen können.
Fleischsaftgegartes Futter verhindert somit einen Futterbrauch, reduziert die nötige Futterruhe und verhindert eine lebensbedrohende Magendrehung durch einen stark aufgequollen Brauch.
2 Gedanken zu „Gesunde Hundeernährung – Extrusionsverfahren oder Garung im Fleischsaft?“