Gesunde Augen sind sehr wichtig für das Wohlbefinden Deines Hundes. Leider kommen Augenprobleme bei Hunden nicht selten vor. Welche Augenerkrankungen es gibt, wie Du diese erkennen kannst, welche Hunderassen besonders häufig betroffen sind und was Du im Falle einer Augenerkrankung tun solltest, erfährst Du hier.
Der Aufbau des Hundeauges
Das Auge eines Hundes besteht aus dem Augapfel, den Sehnerven und dem Sehzentrum im Gehirn. In diesem werden die Reize verarbeitet. Weiterhin gibt es Blutgefäße, Nerven, Augenlider, den Tränenapparat, Augenmuskeln und die Augenhöhle. Der Augapfel hat viele Schichten. Ganz außen befindet sich die Lederhaut, ganz Innen die Netzhaut und dazwischen liegt die Aderhaut. Außerdem gibt es die Linse, die Iris, die Hornhaut und den Glaskörper. Auch gibt es die Nickhaut, welche Teil der Bindehaut ist.
Bei einer Augenerkrankung kann jeder Teil des Auges betroffen sein. Außerdem unterscheidet man zwischen angeborenen und durch Krankheitserregern bedingten Erkrankungen.
Was sind Anzeichen einer Augenerkrankung beim Hund?
Augenerkrankungen bei Hunden machen sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Diese sind:
- Augenausfluss
- Rötung der Augen
- Tränen der Augen
- Trübe Hornhaut
- Trübe, graue Linse
- Geweitete Linse
- Hervortretender Augapfel
- Verengte Pupille
- Lichtempfindlichkeit
- Reiben oder Wischen mit den Pfoten über die Augen
Wenn Du bei Deinem Hund eines dieser Symptome bemerkst, solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. So kann schnell die Ursache gefunden und behandelt werden.
Augenerkrankungen bei Hunden
Bindehautentzündung
Bei dieser Erkrankung entzündet sich die Bindehaut des Auges. Dies macht sich durch klaren, schleimigen oder gelblich eitrigen Ausfluss bemerkbar. Die Augen des Hundes verkleben dadurch und sind oft gerötet.
Die Ursachen einer Bindehautentzündung sind vielfältig. Zu ihnen zählen:
- Verletzungen des Auges
- Fremdkörper (z.B. Staub oder Haare) im Auge
- Viren
- Bakterien
- Allergische Reaktionen
Weiterhin gibt es eine Sonderform der Bindehautentzündung: die Conjunktivitis follicularis. Diese tritt vor allem bei jungen Hunden auf. Dabei wird die Bindehaut durch kleine Lymphknoten auf der Rückseite der Nickhaut gereizt, wodurch eine Entzündung entsteht. Ursachen dafür sind falsche Reaktionen des Immunsystems oder eine Fehlstellung des Augenlids.
Eine weitere Sonderform der Bindehautentzündung ist die Keratoconjunctivitis sicca. Bei dieser Form wird von den Tränendrüsen nicht mehr genügend Tränenflüssigkeit produziert. Dies führt ebenfalls zu Rötungen und Ausfluss, kann aber auch eine trübe Hornhaut, Geschwüre auf der Hornhaut und Schmerzen auslösen.
Die Ursachen dieser Erkrankung sind vielfältig:
- Fehlregulation des Immunsystems
- Systemische Erkrankungen
- Fehlende nervale Stimulation der Drüsen
- Bestimmte Medikamente
- Strahlentherapie am Kopf
- Angeborene Unterentwicklung der Drüsen
- Entfernung der Nickhautdrüse
Grauer Star
Auch der Graue Star ist eine Augenerkrankung bei Hunden. Dabei kommt es zu einer Trübung der Augenlinse, wodurch diese grau erscheint. Dies führt dazu, dass der Hund schlechter sehen kann oder im schlimmsten Fall erblindet. Die Erkrankung kann angeboren sein, bei älteren Hunden auftreten oder als Folge einer Grunderkrankung entstehen.
Grüner Star
Hierbei kommt es zu einer starken Erhöhung des Augendrucks. Dadurch werden die Netzhaut und der Sehnerv geschädigt, was innerhalb kurzer Zeit zu einer Erblindung führt. Mögliche Ursachen sind eine angeborene Störung beim Abfluss des Kammerwassers, eine Entzündung des Augeninneren, Tumore oder ein Grauer Star. Bemerkbar macht sich die Erkrankung durch die Rötung des Auges, eine geweitete Linse und getrübte Hornhaut sowie das Reiben des Hundes mit der Pfote über das Auge. In akuten Fällen vergrößert sich der Augapfel und tritt aus der Lidspalte.
Uveitis
Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Entzündung der mittleren Augenhaut. Das Auge ist gerötet und getrübt und die Pupille ist eng. Weiterhin tränt das betroffene Auge und der Hund wird lichtempfindlich. Ursachen dieser Erkrankung sind Traumata, Infektionskrankheiten, immunbedingte Reaktionen, Tumore, Stoffwechselerkrankungen und Entzündungen.
Tumor
Bei einem Tumor kommt es zu einer Vergrößerung des Augapfels und einer Trübung des Auges. Die meisten Augentumore sind gutartig, es gibt jedoch auch bösartige.
Progressive Retinaatrophie
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um ein fortschreitendes Absterben der Netzhaut. Die Erkrankung ist durch einen Gendefekt bedingt und schreitet stufenweise fort bis sie zur Erblindung beider Augen führt. Symptome sind weite Pupillen, die nicht auf Licht reagieren und eine trübe Linse.
Was sollte man bei einer Augenerkrankung tun?
Augenerkrankungen bei Hunden können harmlos sein. Es gibt jedoch auch viele sehr gefährliche Erkrankungen. Daher solltest Du, wenn Du Symptome feststellst, sofort einen Tierarzt aufsuchen. Auf dem Weg dorthin empfiehlt es sich, die Augen des Hundes mit einem Tuch abzudecken, um dem Tier Schmerzen zu ersparen. Anschließend wird eine Diagnose gestellt und die Erkrankung behandelt. Viele Erkrankungen können mit Tropfen oder Salben behandelt werden, während bei anderen eine OP notwendig ist. Die Progressive Retinaatrophie ist jedoch nicht heilbar.
Welche Hunde sind besonders häufig von Augenerkrankungen betroffen?
Manche Hunderassen haben aufgrund verschiedener Gründe ein höheres Risiko für Augenerkrankungen.
- Trockene Augen (v.a. durch Kurznasigkeit): West Highland White Terrier, Cavalier Kind Charles Spaniel, Cocker Spaniel, Mops, Bulldogge
- Reitzungen und Augeninfektionen: Hunde mit langem Fell am Kopf (z.B. Malteser und Pudel)
- Reizungen durch nach innen gerolltes unteres Augenlid: Rottweiler, Collie, Labrador Retriever
- Neigung zu Fremdkörpern im Auge durch unteres, hängendes Augenlid: Bluthund, Bernhardiner, Dogge, Mastiff
Wie kann Augenerkrankungen vorgebeugt werden?
Natürlich kann prinzipiell jeder Hund an einer Augenerkrankung erkranken. Jedoch gibt es Dinge, die zur Vorbeugung getan werden können.
- Kürzung der Haare im Augenbereich bei langhaarigen Hunden, um Reizungen zu vermeiden
- Vermeidung von staubigen, windigen Gegenden
- Geschlossenhalten der Fenster bei Autofahrten mit dem Hund
- Regelmäßige Untersuchung beim Tierarzt (v.a. bei Risikohunden)
Augenerkrankungen sind in vielen Fällen behandelbar!
Viele Augenerkrankungen sind gut behandelbar. Jedoch sollte bei ersten Anzeichen in jedem Fall umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, damit die Erkrankung so schnell wie möglich behandelt werden kann. Vor allem bei schlimmeren Erkrankungen ist es wichtig, schnellstmöglich etwas dagegen zu tun. Weiterhin gibt es Möglichkeiten Augenerkrankungen vorzubeugen.
FAQ: Augenerkrankungen bei Hunden
Augenprobleme bei Hunden machen sich durch viele Symptome bemerkbar. Beispiele dafür sind Augenausfluss, gerötete, tränende oder trübe Augen, eine geweitet Linse, ein Hervorteten des Augapfels, eine verengte Pupille, Lichtempfindlichkeit und das Reiben mit der Pfote über das Auge.
Die Augen sollten klar sein und nicht tränen oder Rötungen aufweisen.
Augenausfluss kann ein Anzeichen für viele verschiedene Erkrankungen sein. In den meisten Fällen steckt jedoch eine Bindehautentzündung dahinter.