Im Schlaf verlangsamt sich die Atmung nicht nur bei uns Menschen sondern auch bei unseren vierbeinigen Gefährten. Doch was ist los, wenn Dein Hund auf einmal anfängt in der Nacht schnell zu atmen? Meistens ist dies komplett harmlos und kann aus verschiedenen Gründen ausgelöst werden. In manchen Fällen kann es aber auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. In diesem Artikel erfährst Du, was die Ursachen für eine schnelle Atmung im Schlaf sein können und was Du gegebenenfalls dagegen tun kannst.
Ursachen
1. Träume
Du kennst es bestimmt von Dir selbst, wenn Du einen besonders intensiven Traum hast und dann schlagartig wach wirst und bemerkst, dass Du auf einmal viel schneller atmest. Das selbe kann auch bei Deinem Vierbeiner passieren und ist erstmal kein Grund zur Sorge. Vor allem in der REM-Schlafphase kann diese Veränderung in der Atmung auftreten, da sowohl Mensch als auch Tier in dieser Phase am meisten träumen.
Zusätzlich zu dem schnellen Atmen können auch zitternde Gliedmaßen oder ein Winseln des Hundes dazukommen. Auch dies ist ganz normal und gehört zum Träumen bei Hunden dazu. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob dieses Verhalten wirklich harmlos ist, beobachte Deinen Vierbeiner am besten über einen längeren Zeitraum hinweg. So kannst du sehen, ob sich ein Muster ergibt oder nicht.
2. Verkürzte Schädelform
Zu Hunderassen mit einer sogenannten brachycephalen Kopfform zählen beispielsweise:
- Boxer
- Französische Bulldoggen
- Möpse
- Chihuahuas
- Pekinesen
- Malteser
- Zwergpinscher
All diese Hunderassen haben eines gemeinsam, denn durch die verkürzte Kopfform sind auch die Atemwege verkürzt, was dazu führt, dass diese Hunde weniger effektiv Sauerstoff aufnehmen können. Vor allem im Sommer kann dies schnell zu Kreislaufproblemen führen. Aber auch im Schlaf kann eine schnellere Atmung bei diesen Rassen nichts ungewöhnliches sein. Sollte sich dieses Verhalten jedoch häufen, lohnt es sich einen Tierarzt aufzusuchen.
3. Dein Hund ist noch ein Welpe
Junghunde besitzen allgemein eine höhere Atemfrequenz als ausgewachsene Hunde. Dies kann sich natürlich auch im Schlaf zeigen. Im Durchschnitt liegt die Atemfrequenz bei erwachsenen Hunden bei circa 14 bis 16 Atemzügen pro Minute, wobei es ein Welpe auf bis zu 20 Atemzüge pro Minute bringt.
Somit ist es also erst mal ganz normal, dass Dein Hund auch im Schlaf recht schnell atmet. Dies kann sich bis in die ersten paar Lebensjahre Deines flauschigen Begleiters fortsetzen.
4. Hohe Körpertemperatur
Da Hunde keine Schweißdrüsen wie wir Menschen besitzen, müssen sie sich anders Abhilfe schaffen. Dies passiert dann über eine beschleunigte Atmung; das sogenannte Hecheln. Somit wird kalte Luft aufgenommen und der Hund kühlt sich von innen heraus ab. Vor allem im Sommer kann Hecheln sehr häufig auftreten und ist in den meisten Fällen keinesfalls bedrohlich.
Jedoch kann dieses Verhalten auch auf ein ernsteres Problem hinweisen, wie zum Beispiel einen Hitzschlag. Dieser geht aber meist noch mit anderen Symptomen wie einer Apathie oder Verweigerung des Fressens einher. Vor allem im Sommer solltest Du Deinem Vierbeiner also einen kühlen Rückzugsort bereitstellen.
5. Herzerkrankung
Vor allem wenn Dein Hund schon etwas älter ist, können altersbedingte Krankheiten, zu denen auch Herzprobleme zählen, häufiger auftreten. Dabei kann eine schnelle Atmung, auch im Schlaf, ein Symptom für eine solche Krankheit sein. Wenn diese Veränderung in der Atmung plötzlich auftritt, kann sich ein Besuch beim Tierarzt auf jeden Fall lohnen.
6. Allergien
Im Frühling und Sommer fliegen die Pollen nur so umher. Tier wie auch Mensch sind immer öfter von diesen Pollen betroffen und entwickeln eine Allergie. Dadurch werden auch beim Hund die Atemwege verengt, was zu einer schnelleren und flacheren Atmung führen kann.
7. Vergiftungen
Eine schnelle Atmung kann auch auf eine Vergiftung hindeuten. Wenn ein Hund beispielsweise Schokolade gefressen hat, kann es neben dem Hecheln auch zu Durchfall und Erbrechen kommen. Diese Symptome sind eindeutig nicht harmlos und Du solltest Deinen Vierbeiner sofort zum Tierarzt bringen. Denn mit einer Vergiftung ist absolut nicht zu spaßen.
Lösungen für eine schnelle Atmung im Schlaf
- auf bestimmte Hunderassen achten: Hunde mit verkürzten Atemwegen sind generell anfälliger für Atemprobleme
- Stress minimieren: Ein erhöhtes Stresslevel kann auch zu einer Schnellatmung führen. Achte also darauf, die Anzahl der Stressfaktoren im Leben Deines Hundes zu minimieren
- kühle Rückzugsorte schaffen: Vor allem im Sommer solltest Du darauf achten, Deinem Hund immer ein schattiges Plätzchen zu bieten, so dass es zu keiner Überhitzung kommt
- Im Akutfall Kohletabletten einsetzen: Bei einer Vergiftung können Kohletabletten im Notfall Abhilfe schaffen. Dies funktioniert aber nur sofern Dein Hund bei Bewusstsein ist. Bringe Deinen Vierbeiner jedoch trotzdem sofort zum Tierarzt!
Schnelles Atmen ist meistens harmlos
In den allermeisten Fällen ist eine schnelle Atmung im Schlaf absolut kein Problem und deutet auf ganz harmlose Gründe hin. Ist die Atmung jedoch auf Dauer verändert oder geht mit anderen Begleitsymptomen einher, solltest Du auf jeden Fall schnell handeln und Deinen vierbeinigen Freund so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen, um eine geeignete Versorgung zu garantieren.
FAQ zum Thema Atmung beim Hund
Ein Hund tätigt durchschnittlich circa 10 bis 30 Atemzüge in der Minute. Alles was über die 30 Atemzüge hinausgeht, wird als schnelle Atmung eingestuft. Welpen atmen jedoch schneller als ausgewachsene Hunde.
Kurzköpfige Hunderassen tun sich oft allgemein schwerer mit der Atmung und können auch schneller Atemprobleme entwickeln. Achte bei ihnen also ganz besonders darauf, wie sich ihre Atmung im Laufe der Zeit verändert.
Eine sehr schnelle Atmung kann auf eine Atemnot hindeuten. Das Hecheln kann dabei von einem Röcheln begleitet werden. Wenn Dein Hund akute Atemnot hat, dann kann auch eine bläuliche Verfärbung der Zunge und des Zahnfleisches auftreten.