Insektenfutter mag für einige Reptilien sinnvoll sein. Doch wie sieht es aus, wenn Hundefutter aus Insekten besteht? Wird Deine Fellnase die Nase rümpfen oder sich voller Freude auf die Leckereien stürzen? Wir klären auf, welches Insektenfutter für den Hund in Frage kommt und was Du als Frauchen oder Herrchen bei der Fütterung beachten solltest!
Igitt, Insekten! – Eine westliche Einstellung
In westlich geprägten Kulturen sind Insekten allgemein nicht gern gesehen. Am wenigsten auf dem Teller – der „Genuss“ von Insekten ist eher in Ländern mit tropischem Klima populär. Schätzungsweise rund zwei Milliarden Menschen sind laut FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) regelmäßige Konsumenten von Insekten.
Zunehmend rücken aber auch in den westlichen Saaten die Vorteile von Insekten als Lebensmittel in den Vordergrund. So wird ihnen nachgesagt, dass sie eine gute Proteinquelle sind und sich ihr Verzehr im Vergleich zum Fleischkonsum positiv auf die Umwelt auswirkt. Vielleicht hast Du auch schon von Energieriegeln mit Insekten oder aus Insekten gewonnener Pasta gehört?
Während einige Menschen nach wie vor angeekelt wegrücken, wenn Insekten auf dem Teller landen, etabliert sich der Konsum der Krabbeltiere bei anderen zunehmend. Und gerade in der tierischen Ernährung spielen sie eine wichtige Rolle. Während viele Haustiere wie Amphibien und Reptilien, aber auch Nager (z.B. Hamster) unter anderem mit Insekten gefüttert werden, scheint es in der Hunde- und Katzenwelt weniger verbreitet. Doch auch diese Vierbeiner können von Insektenfutter profitieren.
Hundefutter mit Insekten: Verrückt oder lecker?
Die Frage, ob Hundefutter mit Insekten eine verrückte Idee ist, lässt sich damit leicht beantworten: Nein, es ist sogar sinnvoll, den besten Freund des Menschen mit einer Komponente aus Krabbeltierchen zu füttern. In der Regel stecken in Insektenfutter für den Hund Tiere wie Mehlwürmer, Larven von Mehlwürmern, Heuschrecken oder Larven einer Soldatenfliege. Diese erweisen sich als alternative und lohnenswerte Quelle wichtiger Proteine, die sonst Bestandteile im Hundefutter wie Rind- oder Hühnchenfleisch liefern.
Eine artgerechte Hundeernährung ist aber nicht auf bestimmte Proteine angewiesen. Es kommt nur darauf an, dass sie für Deinen Hund in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Du kannst also wählen, ob das Hundefutter klassisch fleischliche Bestandteile oder eben Parts mit Insekten aufweist.
Gut zu wissen: Wenn Dein Hund in freier Wildbahn leben würde, wäre er in puncto Protein auch nicht wählerisch. Er würde sich gönnen, was er findet – auch Insekten, garantiert!
Proteinquelle Insekt: Eine Schatzkiste an Inhaltsstoffen
Die Proteinquelle Insekt ist für den Hund äußerst vielschichtig. Sie liefert acht essenzielle Aminosäuren, die für die Gesundheit Deines Hundes wichtig sind. Außerdem stecken Vitamine in den Krabbeltieren, die Deinen Hund ebenfalls fit und vital halten können. Weiterhin finden sich in Insekten unter anderem
- ungesättigte Fettsäuren
- Mineralstoffe
- Zink
- Selen
- Eisen
- Phosphor
- Kupfer
Dass Insektenfutter für den Hund gesund ist, steht damit außer Frage! Und es gibt noch einen weiteren Faktor, der dafür spricht: Die Aufzucht von Mehlwürmern und ähnlichen Insekten für das spezielle Hundefutter kommt ohne Antibiotika aus. Hier besteht keinerlei Gefahr für Deinen Hund!
Kann Hundefutter die Treibhausgasemissionen senken?
Viele Frauchen und Herrchen wählen Insektenfutter für den Hund aber noch aus einem weiteren Grund: Dem Umweltaspekt. Nun wirst Du Dich vielleicht wundern und fragen, wie sich die Wahl von Hundefutter auf die Umwelt auswirkt. Die Antwort ist einfach: Die Produktion von Insekten im Hundefutter verursacht deutlich weniger Treibhausgasemissionen als die Produktion der gleichen Menge an Rindfleisch.
Immerhin stammt rund 40 Prozent des Methangases, das mitverantwortlich gemacht wird für den Klimawandel, aus Massentierhaltung für die Futter- und Lebensmittelproduktion. Zudem benötigen Insekten weniger Fläche als Nutztiere wie Rinder.
Du fragst Dich, ob der Transport von Insekten aus Übersee nicht negativ für das Klima ist? Je nach Hersteller erfolgt die Fertigung von Insektenfutter für den Hund und andere Haustiere längst nicht mehr dort, sondern an Standorten in Europa, die kurze Transportwege ermöglichen. Daher musst Du nicht befürchten, dass der Umstieg auf Insektenfutter für Deinen geliebten Vierbeiner trotz der geringen Treibhausgasemissionen einen schlechten, ökologischen Fußabdruck mit sich bringt. In Hinblick auf die Umwelt spricht nichts gegen den Einsatz von Insekten im Hundefutter.
Futter mit Mehlwürmern für empfindliche Hunde
Gerade Hunde mit Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten, die zu Beschwerden wie Magen-Darm-Problemen führen können, profitieren von Insekten im Hundefutter. Die Tierchen sind in der Regel leichter verträglich und einfach bekömmlich für den empfindlichen Hundemagen. Das liegt an der Eigenschaft der hohen, biologischen Wertigkeit. Dahinter steckt die einfache Spaltung der Proteine und die rasche Aufnahme in Darm und Leber.
Wenn Deine Fellnase einen sensiblen Magen hat, wird dieser sich durch Hundefutter mit Insekten eher beruhigen als durch Hundefutter mit anderen Proteinquellen aus Rindfleisch oder Hühnchenfleisch. Auch einige Unverträglichkeiten werden durch Insekten im Hundefutter vermieden.
Vorteile von Insektenfutter für Deinen Vierbeiner
Die beiden größten Vorteile sind die Gesundheit Deines Hundes durch die vielen Nährstoffe in Insekten sowie die Bilanz für die Umwelt. Weiterhin punkten die hohe Verträglichkeit und die Auswirkungen auf das Fell Deines Hundes, das durch die enthaltenen Mikronährstoffe wahrscheinlich wunderbar kräftig und glänzend sein wird. Insektenfutter für den Hund besteht außerdem aus meist zu 100 Prozent naturbelassenen Proteinquellen, die keinerlei Spuren von Antibiotika aufweisen.
Nachteile von Insekten im Hundefutter
Es gibt nur wenige Nachteile in Hinblick auf Insektenfutter für den Hund. Einer ist die fehlende Standardisierung von Insektenzuchten in Deutschland. So kannst Du nicht immer sicher sein, dass die genutzten Insekten im Hundefutter zuvor ein artgerechtes Leben geführt haben. Allerdings geben einige Firmen über ihre Produktionskette Aufschluss und ermöglichen Dir eine Transparenz über den Herstellungsprozess.
Ein anderer Nachteil: Die Auswahl an Insektenfutter für den Hund ist derzeit noch nicht groß. Wenn eine Variante Deinem Vierbeiner nicht schmeckt, findest Du vielleicht keine gleichwertige Alternative.
Insektenfutter für jeden Hund?
Du hast es wahrscheinlich schon herausgelesen: Für jeden Vierbeiner gibt es durch Insektenprotein die Chance auf eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung. Gerade Besitzer von Hunden mit Allergien und Unverträglichkeiten sollten sich auf das Experiment Insektenfutter für den Hund einlassen. Auch bei Leckerli, zum Beispiel selbst gebackenen Hundekeksen kannst Du natürlich auf die besondere Zutat Insekten setzen. Und wer weiß – vielleicht schmeckt es Deiner Fellnase so gut wie nie zuvor?
FAQ
Normalerweise sind Mehlwurmlarven, Larven der Soldatenfliege, Heuschrecken oder adulte Mehlwürmer in Insektenfutter für den Hund enthalten. Wenn Du selbst zum Beispiel Hundekekse backen möchtest, empfehlen sich Mehlwürmer, da diese keiner weiteren Vorbereitung (z.B. Entfernung von Flügeln) bedürfen.
Grundsätzlich gibt es noch nicht allzu viel Auswahl an Insektenfutter für den Hund. Doch wenn Du die Möglichkeit hast, solltest Du Hersteller bevorzugen, die mit europäischen Farmen zusammenarbeiten. Hier sind die Transportwege kurz und es kommt auf diesem Wege nicht zu schädlichen Emissionen.
Natürlich gibt es auch bei Insektenfutter für den Hund keine Garantie, dass es Deiner Fellnase schmeckt. So mancher Hund ist ein kleiner Gourmet und es braucht einige Zeit, bis das richtige Futter für ihn gefunden wird. Das ist aber überhaupt nicht schlimm: Wenn Dein Hund nicht gerade an einem empfindlichen Magen leidet, kannst Du auch ein anderes Futter testen. Bei Magen-Darm-Beschwerden solltest Du vorab Rücksprache mit dem Tierarzt halten, wenn Du das Futter wechselst.
Sobald Du ein Futter gefunden hast, das Deinem Hund schmeckt, solltest Du es nicht mehr grundlos wechseln. Denn auch Dein Vierbeiner mag Routinen. Vielen Fellnasen schlägt eine Futterumstellung auf den Magen. Daher solltest Du bei einem Futter bleiben – ob nun mit Insekten oder nicht. Anders sieht es natürlich aus, wenn der Hund ein Futter nicht verträgt. Dann ist ein Wechsel nötig.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Dein Hund das Hundefutter mit Insekten nicht verträgt. Das einzige Risiko besteht darin, dass eine Kreuzreaktion von Schalentierallergikern entsteht und diese ebenfalls allergisch auf Insekten reagieren. Da Dein Hund aber wahrscheinlich ohnehin keine Schalentiere frisst, sinkt die Gefahr quasi auf null. Daher spricht nichts dagegen, Insektenfutter für den Hund einmal auszuprobieren.
