Du willst die Hunderasse bestimmen? Das geht heutzutage! Mit verschiedenen Gentests ist es mittlerweile möglich, die Rasse(n) Deines Hundes zu bestimmen. Wie das geht und ob Du noch andere Möglichkeiten hast, erfährst Du hier.
Durch Gentests die Hunderasse bestimmen?
Durch die Fortschritte in der Forschung ist es möglich, sogenannte Gentests (auch DNA-Tests genannt) einzureichen. Im Labor wird dann eine Probe des Hundes (in der Regel Speichel) untersucht und ermittelt, welche Hunderasse(n) in Deinem Hund stecken. In etwa vier bis sechs Wochen hast Du das Ergebnis. Die Wartezeit lohnt sich, aber ist es wert, wenn Du unbedingt wissen willst, was für eine Rasse Dein Vierbeiner denn jetzt wirklich ist.
Lohnen sich Gentests für Dich?
Gentests machen nur dann Sinn, wenn Du die Rasse Deines Hundes nicht weißt oder Dir nicht zu 100 % sicher bist, ob Du der Angabe – z.B. eines Tierheims – trauen kannst. Die Bestimmung der Hunderasse bezieht sich ausschließlich auf äußerliche Merkmale Deines Hundes und sagen eher wenig über den Charakter aus. Der Charakter ist etwas, das durch verschiedene Dinge geformt wird und dementsprechend nicht eindeutig ermittelt werden kann. Es können verschiedene Eigenschaften Deines Hundes auf ihre Rasse zurückgeführt werden, aber das ist nichts, was immer wahr sein muss. Trotzdem kannst Du natürlich diese Informationen beispielsweise bei der Erziehung und dem Training Deines Hundes berücksichtigen.
Gentests eignen sich also nur dann für Dich, wenn Du mehr über die „Vorfahren“ Deines Hundes erfahren willst und was Dein Hund aussehenstechnisch mit ihnen teilt. Auch wenn es um mögliche Erkrankungen in der Zukunft geht, kann Dich ein Gentest erleuchten. Manche Tierversicherungen setzen einen Gentest voraus, der als Kriterium dafür genommen wird, ob der Hund bei ihnen versichert werden kann oder nicht.
Wie läuft das Bestimmen der Hunderasse ab?
Eigentlich ist das Bestimmen der Rasse relativ leicht: Du suchst Dir eine passende Website aus und stellst einen solchen Gentest in Auftrag. Die Kosten für einen solchen Test liegen bei 140 € aufwärts. Wenige Tage darauf hast Du ein Set im Briefkasten – Du musst eine Speichelprobe ins Labor schicken. In der Regel gibt Dir das Labor Bescheid, wenn die Probe bei ihnen angekommen ist. Nach wenigen Wochen kriegst Du anschließend die Ergebnisse.
Im Labor wird dann mithilfe chemischer und biologische Prozesse die Rasse Deines Hundes bestimmt. Die DNA Deines Hundes wird kopiert, wodurch eindeutigere Ergebnisse ermöglicht werden. Mit der Rasse gehen die bestimmten Merkmale, die dieser Rasse zugeschrieben werden, einher. Bei manchen Anbietern ist es sogar möglich, ganze Rasse-Stammbäume zu ermitteln.
Das Bestimmen der Rasse(n) gewährt Einblicke in potenzielle Krankheitsbilder oder gewisse Charaktereigenschaften. Trotzdem gilt es zu beachten, dass nicht jede Rasse zuverlässig ermittelt werden kann. Zudem ist, vor allem was Krankheiten und Eigenschaften angeht, eher Vorsicht geboten. Nur weil der Labrador als Hunderasse ermittelt worden ist, bedeutet das nicht automatisch, dass Dein Hund das Ebenbild diese Rasse sein oder genau diese Krankheiten bekommen muss.
Kritik an Gentests
Die primäre Kritik ist, dass schlichtweg noch nicht ausreichend überprüft ist, ob Gene wirklich zuverlässig Auskunft über gewisse Krankheiten geben. Außerdem gibt es manchmal verschiedene Sorten eines Gens. Gen A bedeutet dann zum Beispiel eine Unverträglichkeit, während Gen B und C das nicht tun. Ein Gentest unterscheidet aber nicht zwischen den verschiedenen Sorten.
Außerdem sind Gentest nicht standardisiert. Das heißt, es gibt eine Vielzahl an Datenbanken, in denen Informationen über die Rasse festgehalten sind. Das Problem: die Datenbanken liefern alle verschiedene Ergebnisse. Je nachdem, auf welche Datenbank der Anbieter zurückgreift, kriegst Du also andere Ergebnisse. Darüber hinaus führt nicht jede Datenbank alle Hunderassen.
Im Endeffekt ist die Rasse zweitrangig
Auch wenn Gentests Klarheit bieten können, sind sie nicht immer sinnvoll oder liefern die besten und verlässlichsten Ergebnisse. Wenn Du das Geld hast, kann ein Gentest trotzdem nicht schaden. Es gilt: verlass Dich nicht zu sehr auf das Ergebnis, sondern steh dem Ganzen skeptisch gegenüber. Wenn Du Dir Sorgen wegen eventuellen rassebedingten Krankheitsbildern machst, sprichst Du am besten mit Deinem Tierarzt. Im Endeffekt ist die Rasse Deines Vierbeiners aber auch wirklich zweitrangig – Hauptsache, Ihr versteht Euch!
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Hunderassen bestimmen
Ein Gentest eignet sich dann für Dich, wenn Du Dir nicht sicher bist, zu welcher Rasse Dein Hund gehört oder es überhaupt nicht weißt. Auch wenn Deine Tierversicherung einen Gentest voraussetzt, macht dieser Sinn.
Ein Gentest kostet etwa 140 €, je nach Anbieter.
Ja und nein – ein Gentest kann Dir Informationen über Deinen Vierbeiner und seinen Stammbaum sowie Rasse im Allgemeinen geben, aber das heißt nicht automatisch, dass Dein Hund beispielsweise die typischen Eigenschaften einer Rasse hat oder dasselbe Krankheitsbild entwickelt.