Vermutlich jeder Hundebesitzer muss da mindestens einmal durch – ein Grasmilbenbefall. Dieser ist in der Tat nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und daher ist Vorsicht geboten. Was Grasmilben überhaupt sind und wie Du erkennst, ob Dein Tier befallen ist, erfährst Du hier.
Grasmilben – klein, aber oho!
Auch wenn Grasmilben nur etwa 2 mm große Spinnentiere sind, haben sie es echt in sich. Sie haben eine orange-gelbe Farbe und besiedeln Gräser.
Gefährlich wird es, wenn sie ihre Eier in der wärmeren Jahreszeit in Gräsern legen und dort neue Grasmilben schlüpfen. Diese Larven warten nur darauf, dass Dein Tier vorbeiläuft, um sich von seinem Blut – speziell dem Zellsaft und der Zellflüssigkeit – zu ernähren. Nachdem sie genug Blut gesaugt haben, verlassen sie ihren Wirt wieder. Als Wirte fungieren in erster Linie Hunde, da sie Gras lieben, aber auch vor Menschen machen Grasmilben keinen Halt.
Wie machen sich Grasmilben bemerkbar?
Grasmilbenlarven beißen sich gerne an Körperstellen mit dünner Haut fest. Bei Deinem Hund sind solche Stellen etwa die Zehen, Augenbögen und der Nasenrücken. Du wirst die Grasmilben selbst wahrscheinlich nicht erkennen, aber die Symptome bei Dir oder Deinem Hund sind eindeutig:
- Dein Hund wird sich stark an Pfoten, Beinen, Bauch oder Brust lecken, beißen und kratzen. Das Speichelsekret der Grasmilbenlarven versucht einen höllischen Juckreiz.
- Die befallene Hautstelle wird gerötet sein und es kann zu Hautausschlag kommen.
- Grasmilben lösen nicht selten bakterielle Infektionen und Entzündungen aus.
Obwohl Du die Grasmilbenlarven in der Regel nicht mit bloßem Auge erkennst, kannst Du trotzdem versuchen, die juckende Stelle zu kämmen und nach orangenen-gelben Flecken Ausschau zu halten.
Grasmilbenbefall – was tun?
Beobachte die Symptomatik Deines Tieres und warte ein paar Tage ab. Die Grasmilben fallen zwar nach wenigen Tagen wieder ab, jedoch sind sie in Kolonien unterwegs. Daher ist es gut möglich, dass Dein Hund weiterhin befallen ist und von Symptomen – vor allem Juckreiz – gequält wird. Eine gute Nachricht gibt es jedoch: Grasmilben übertragen keine Krankheiten.
Verschlimmern sich die Symptome oder zeigt Dein Hund Anzeichen einer Allergie, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Deinem Hund werden dann Medikamente gegen Parasiten verschrieben. Falls es zu einer Entzündung gekommen ist, wird auch diese behandelt.
Etwas, das Du sofort tun kannst, um Deinem Hund oder auch Dir zu helfen, ist vor allem das Abspülen der betroffenen Stelle mit etwas lauwarmen Wasser. Du solltest auch das Körbchen oder die Decke Deines Hundes reinigen, falls doch bereits Grasmilbenlarven abgefallen sind.
Vorbeugung
Generell lässt sich sagen, dass ein Grasmilbenlarvenbefall relativ häufig vorkommt. Dadurch, dass die Larven in der wärmeren Jahreszeit schlüpfen, ist es schwer, einem Befall entgegenzuwirken. Du willst sicherlich vor allem bei schönem Wetter Zeit mit Deinem Hund im Garten oder auf Feldern verbringen.
Sprays sind nicht immer eine gute Lösung
Auch wenn Du vielleicht denken magst, dass Sprays etwas Gutes sind, ist das nicht ganz richtig. Solche Grasmilben-Sprays entfalten ihre Wirkung durch Insektizide. Die sind nicht nur sehr aggressiv, krebserregend und hormonschädigend, sondern können auch bei Deinem Hund Nebenwirkungen haben. Es kann zu lokalen allergischen Reaktionen oder Beeinträchtigungen des Nervensystems kommen.
Deswegen ist es sinnvoll, auf schonende Mittel umzusteigen, die nicht nur besser für Deinen Hund, sondern auch die Umwelt sind. “Natürliche” Mittel greifen auf ätherische Öle zurück. Der Duft dieser Öle soll die Larven der Milben dann fernhalten und so ein Befall verhindert werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, Deinen Hund regelmäßig und intensiv zu kämmen, damit sich die Larven erst gar nicht lange festbeißen können. Du kannst auch vor allem die Pfoten Deines Hundes mit lauwarmen Wasser abspülen.
Es gibt also Entwarnung
Klar – ein Grasmilbenbefall ist alles andere als schön und kann Deinem Vierbeiner zusetzen. Trotzdem ist es weniger schlimm als Du denkst. Mit der richtigen Pflege und diversen Mitteln kannst Du Deiner Fellnase helfen und einem möglichen Befall vorbeugen. Kommt es dennoch dazu, dass sich die Larven festbeißen, solltest Du Deinen Hund beobachten und die betroffenen Stellen abwaschen. Den Tierarzt Deines Vertrauens aufzusuchen, ist dennoch empfehlenswert, um mögliche Haut-Entzündungen direkt zu behandeln.
Häufig gestellte Fragen zu Grasmilben beim Hund
Dein Hund wird betroffene Stellen lecken, anknabbern oder sich beißen. Die Haut ist dann womöglich gerötet. Wenn Du Deinen Hund kämmst, sieht Du die orangenen-gelben Larven mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Nein, Grasmilben übertragen im Gegensatz zu Zecken keine Krankheiten.
Du kannst es mit natürlichen Mitteln, die auf ätherischen Ölen basieren, versuchen. Es gibt darüber hinaus eine Reihe von synthetischen Mitteln, die aber Insektizide beinhalten. Auch die richtige Fellpflege kann helfen.
