Normalerweise sind die Ballen an Hundepfötchen sehr robust und fest mit der Pfote verbunden. Bei Verletzungen kann es jedoch auch schonmal dazu kommen, dass sich die Ballen lösen. Hier erfährst Du, welche Ursachen das haben kann und was Du tun kannst.
Was sind Hundeballen?
Die Ballenhaut bei Hunden ist die obere Schicht an den Pfotenballen Deines Hundes und besteht aus sehr viel Hornhaut, um den Ballen zu schützen. Der Ballen ist sehr fettreich und fungiert als Polster für die Pfote.
Tatsächlich haben die Ballen nicht nur eine reine Schutzfunktion. Sie sind sehr sensibel, sodass Hunde durch ihre Ballen Vibrationen im Untergrund spüren können, was zum Beispiel bei der Jagd hilfreich ist. Außerdem kann er über seine Ballen schwitzen.
Die 3 häufigsten Ursachen für wenn sich Hundballen lösen
Die dicke Hornhaut an den Hundepfötchen schützt das sensible Fleisch und reißt daher eher selten auf. Wenn sich die Ballen doch lösen, hat das meist ernste Ursachen.
Verletzung
Wenn Dein Hund beispielsweise bei einem Spaziergang auf herumliegende Scherben, scharfe Kanten, Splitter, Dornen oder Äste tritt, kann es schonmal schnell passieren, dass er sich an seinen Ballen Verletzungen zuzieht.
Das Problematische an der Sache ist, dass Dein Hund das oft nicht sofort bemerkt, wenn kleine Risse entstehen. Erst, wenn der Riss bereits fortgeschritten ist, beginnt er meist zu humpeln oder an der Wunde herum zu knabbern.
Pfotenknabbern
Gerade wenn es sich um sehr feine Risse handelt, die man kaum sieht, kann es sein, dass Dein Hund nur einen starken Juckreiz verspürt oder er möchte einen festsitzenden Splitter entfernen. Daher beginnt Dein Hund an der Wunde zu lecken und an seiner Pfote zu knabbern.
Dadurch reißt die Wunde natürlich immer weiter auf und kann im schlimmsten Falle dazu führen, dass sich die Ballen lösen.
Wundgelaufene Pfötchen
Gerade junge oder alte Hunde überschätzen oft ihre Fähigkeiten und bemerken nicht, dass sie ihre Pfoten gerade überbelasten. Da die Hornhaut im jungen Alter noch sehr dünn ist und im höheren Alter wieder dünn wird, reiben sie die Hornhaut dann immer wieder ab, sodass richtige Schürfwunden entstehen können.
Wundgelaufene Pfötchen entstehen beispielsweise auch durch Streusalz, worauf Du insbesondere im Winter achten solltest. Auch der Sommer hat seine Gefahren: Zu heißer Asphalt schadet den Pfötchen Deiner Fellnase, achte also auch darauf!
Grundsätzlich können Verletzungen am Hundeballen aber auch am Kontakt mit giftigen Pflanzen liegen oder eine Allergie könnte die Ursache sein.
Wie Du Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden kannst
Du solltest in jedem Falle die Pfote Deines Hundes verbinden, sodass er gar keine Möglichkeit hat, die Ballen weiter zu belasten. Das hört sich leichter an als es ist, denn Hunde mögen es grundsätzlich nicht, an den Pfoten berührt zu werden.
Weiter kommt dazu, dass er vermutlich Schmerzen hat und deswegen noch mehr zappelt. Eine zweite Person, die das Bein fixiert, kann hier nicht schaden. Im Notfall solltest Du zum Maulkorb greifen.
Aufgepasst: Wenn Du die Pfote Deines Hundes verbindest, musst Du auf die Zehenzwischenräume denken. Statte sie mit etwas Watte auf, damit Du die Blutzirkulation nicht unterbrichst. Außerdem solltest Du die Pfoten vorab desinfizieren.
Wann Du zum Tierarzt solltest
Egal, ob sich der Hundeballen löst, oder es sich nur um kleinere Risse handelt: Hundepfotenverletzungen sind eine Sache für den Tierarzt. Die Heilung ist wirklich langwierig und schwierig und Entzündungen breiten sich hier besonders schnell aus.
Je nach Ursache können hier unterschiedlich hohe Kosten auf Dich zukommen. Grundsätzlich ist es immer empfehlenswert, sich eine Hundeversicherung zuzulegen, die eine Menge Untersuchungen abdeckt.
Heilung unterstützen
Zuallererst: Besprich jede Handlung mit Deinem Tierarzt ab. Eventuell schadest Du Deinem Hund sonst mehr, als dass Du ihm guttust.
Grundsätzlich ist Kokosöl allerdings ein guter Schritt, denn Kokosöl versorgt die Hundeballen mit Feuchtigkeit und schützt sie zusätzlich. Verzichte unbedingt auf Vaseline.
Du solltest außerdem darauf achten, Deinen Hund wirklich zu schonen. Lange Spaziergänge sind tabu. Du kannst ihn stattdessen zu Hause beschäftigen, mithilfe von Denkaufgaben.
Selbst wenn der Verband irgendwann ab ist, solltest Du Deinen Vierbeiner weiterhin schonen, denn die neue Ballenhaut ist noch sehr dünn und dementsprechend anfälliger für Verletzungen.
Augen auf bei Spaziergängen!
Du siehst, Ballenverletzungen könne leider überall passieren, weswegen es sich lohnt, vernünftige Straßen als Gassigeh-Runde zu wählen. Insbesondere Straßenbeläge können Deinem Hund schaden und im schlimmsten Falle dafür sorgen, dass sich die Hundeballen lösen.
Achte also bei Spaziergängen vermehrt auf den Untergrund, insbesondere im Winter, und überprüfe ruhig von Zeit zu Zeit die Pfoten Deines Vierbeiners, um potenziellen Verletzungen präventiv begegnen zu können.
FAQ zu Hundeballen lösen sich
Wenn sich Dein Hund die Ballen aufgerissen hat, solltest Du die Wund desinfizieren, Wundsalbe auftragen und die Pfote verbinden. Achte dabei darauf, die Zehenzwischenräume mit Watte auszupolstern.
Die Pfote sollte mit klarem, kaltem Wasser ausgespült und desinfiziert werden. Anschließend kannst Du den eventuellen Fremdkörper entfernen, eine Heilsalbe auftragen und die Pfote verbinden. Achte darauf, die Zehenzwischenräume mit Watte auszupolstern.
Die Heilung kann bis zu 3 Monate dauern.