Pferde, die in freier Wildbahn aufwachsen, suchen sich auf den Wiesen neben Gras und Heu auch instinktiv frische Kräuter. Diese brauchen sie, um ihren Mineralstoffbedarf zu decken. Gleichzeitig gibt es auch viele Kräuter, die bei beginnenden oder bestehenden Erkrankungen helfen.
Was auf natürliche Weise fehlt, muss zugegeben werden
In der Natur ist für jede Krankheit ein Kraut gewachsen und Tiere wissen, was sie brauchen, um sich zu kurieren. Leider trifft das auf die heutige Zeit nicht mehr zu. Wilde Weideflächen sind rar, die Natur ist überdüngt und die Luftverschmutzung wirkt auf die Böden und Pflanzen ein. Wildkräuter lassen sich auf den Wiesen kaum noch finden und daher suchen die Tiere auf den Weiden vergebens nach heilenden Kräutern. Schafgarbe sollte beispielsweise auf jeder Weide vertreten sein. Mittlerweile wirst Du die Pflanze dort vergeblich suchen.
Um diesen Missstand auszugleichen, solltest Du Kräuter für Pferde nutzen. Sie geben dem Tier, was es auf den Weideflächen nicht mehr findet und halten es gesund.
Die Wirkungen von Kräutern sind durch die Heilkunde überliefert. Studien, die Aussagen über Kräuter für Pferde machen, gibt es nur wenige. Außerdem sind nicht alle Kräuter für Tiere gesund. Auch auf Weiden gibt es Pflanzen, die für Tiere giftig oder sogar tödlich sind.
Bis heute sind die Wirkungen von Kräutern kaum wissenschaftlich untersucht. Anhand von Beobachtungen wurde jedoch festgestellt, dass Kräuter speziell bei Husten und Gelenkproblemen positive Wirkungen zeigen. In Kanada wurde nachgewiesen, dass eine Kräutermischung aus Fenchel, Thymian, Süßholz, Anissamen, Knoblauch, Wasserhanf und Ysop bei Atemwegsobstruktionen Erleichterung bringt. In einer Studie wurde nach der Fütterung der Kräutermischung eine ruhigere Atmung bei dämpfigen Pferden nachgewiesen. Bei Problemen mit den Gelenken wurden von dänischen und norwegischen Forschern Hagebutten an die Pferde gefüttert, was eine entzündungshemmende Wirkung zur Folge hatte.
Kräuter für Pferde sind lebensnotwendig
Dass Kräuter eine positive Wirkung auf den menschlichen und tierischen Organismus haben, steht außer Frage. Seit 1996 ist das Vorhandensein sekundärer Pflanzenstoffe in Kräutern bekannt. Allerdings ist noch nicht ausreichend erforscht, welche Spurenelemente in Kräutern vorhanden sind. Wichtig sind ihre heilenden und stärkenden Wirkungen, die den Zellverfall bremsen und Viren und Bakterien abfangen. Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide oder Karotinoide sorgen dafür, dass der Stoffwechsel funktioniert und Würmer im Darm keine Lebensgrundlage finden. Deshalb gehören Kräuter für Pferde zu einer gesunden Ernährung dazu.
Allerdings solltest Du nicht auf eigene Faust Mischungen zusammenstellen oder im Internet einkaufen. Es gibt viele Tierheilpraktiker, die sich der Aufgabe verschrieben haben, gesunde Kräutermischungen herzustellen. Auf ihren Internetseiten veröffentlichen sie viel Hintergrundwissen, dass Dir hilft, eine Entscheidung für das richtige Kräuterfutter zu treffen.
Welche Kräuter für welche Wirkung?
Kräuter mit antibakterieller Wirkung
- Salbei
- Kamille
- Spitzwegerich
- Huflattich
Kräuter für die Verdauung
- Kamille
- Augentrost
- Fenchel
- Basilikum
- Kurkuma
Kräuter mit entgiftender Wirkung
Für die Leber:
- Mariendistel
- Löwenzahn
- Artischocke
Für die Niere:
- Brennnessel
- Birke
- Ackerschachtelhalm
Kräuter für Pferde zu mischen, braucht Fachwissen. Ein Pferd, das sich auf der Wiese frei an Kräutern bedienen kann, wird diese immer in einem perfekten Mischungsverhältnis zu sich nehmen. Deshalb bringt es eher Probleme, wenn Du Deinem Pferd wahllos Kräuter vorsetzt.
Man muss an dieser Stelle wissen, welche Mineralstoffe in welchem Anteil in den jeweiligen Kräutern vorhanden sind. Nur so lässt sich eine Kräutermischung erstellen, die dem Bedarf des Tieres entspricht. Hier ist Fachwissen erforderlich, mit dem die erforderlichen Mengen bestimmt und ins Verhältnis gesetzt werden.
Kräuter für Pferde – Fütterungstipps
Qualitativ hochwertige Kräutermischungen haben einen guten Geschmack und werden ohne Probleme gefressen. Tiere, die etwas wählerischer sind, lassen sich überzeugen, wenn mit einer geringen Kräutermenge begonnen wird. Überdeckt das Hauptfutter den Geruch der Kräuter, lassen sich auch mäklige Kandidaten überzeugen. Mischst Du die Kräuter mit Malzbier, Karotten- oder Apfelsaft, werden sie ebenfalls gerne genommen.
Kräuter für Pferde lassen sich auch als Tee verabreichen oder einfach mit Wasser übergießen. Viele Tiere fressen ihre Kräuterportion auch pur. Werden die Kräuter für Pferde dauerhaft abgelehnt, solltest Du auf die flüssige Variante umsteigen.
Wichtig: Verpackungen von Kräutern sollten eine Zulassungs- und Batchnummer besitzen. Außerdem sollten alle Zutaten aufgeführt sein. Anhand des Aufdrucks „u.v.m.“ lässt sich nicht erkennen, welche Kräuter in welcher Menge vorhanden sind. Im Zweifelsfall solltest Du lieber die Finger von solch einem Angebot lassen.
Beliebte Kräuter für Pferde – pur oder in einer Kräutermischung
Löwenzahn
Löwenzahn kann der Galle, der Leber, den Nieren und der Blase helfen. Selbst das Gemüt kann sich aufhellen, wenn Löwenzahn als Kraut oder Tee eingenommen wird. Die Pflanze wird auch bei rheumatischen und arthritischen Beschwerden der Pferde eingesetzt oder für Entschlackungskuren verwendet. Wird Löwenzahn mit Hanf kombiniert, kann der Stoffwechsel mit dieser Kräutermischung entgiftet werden.
Minze
Minze wird von Pferden gerne gefressen, da sie Magen und Darm entspannt und beruhigt. So lassen sich Symptome wie Blähungen und Magengeschwüre behandeln. Äußerlich angewendet hat Minze eine juckreizstillende Wirkung und hilft bei Insektenstichen und Pilzerkrankungen.
Brennnessel
Pferde vermeiden instinktiv den Kontakt zu dieser Pflanze. Um die Spurenelemente und Mineralstoffe zu nutzen, muss die Brennnessel gepflückt und anschließend getrocknet werden. Dadurch verliert sie ihre brennenden Eigenschaften. Wird sie dem Pferdefutter zugegeben, kommt Dein Pferd in den Genuss von Vitamin E, Vitamin A und Vitamin C, aber auch Eisen, Magnesium, Kalzium und Kalium. Brennnesseln sind auch großartige Eiweißlieferanten und übertreffen mit ihrer Eiweißmenge sogar Sojabohnen.
FAQ
Du solltest Dich auf die Erfahrung von Spezialisten der Kräuterkunde verlassen, bevor Du wahllos Kräuter zusammenbringst. Hier ist Fachwissen gefragt, denn Du musst die Wirkmengen in den Kräutern kennen und auch wissen, für welche Beschwerden sie eingesetzt werden. Kippst Du verschiedene Mengen zusammen, kann das Mengenverhältnis eine Erkrankung unter Umständen verschlimmern oder neue Symptome hervorbringen.
Die Kräutermischung kommt über das Heu, sie kann aber auch einzeln verabreicht werden. Bei wählerischen Tieren haben sich Kräuter in flüssiger Form bewährt.
Folgende Kräuter dürfen nicht verfüttert werden:
Fingerhut, Nachtschatten, Stechapfel, Eisenhut, Tollkirsche, Besenginster, Gundermann.
Auf Weiden könnten sich Pferde täglich an Kräutern bedienen. Werden diese mit einem therapeutischen Ziel eingesetzt, sollten sie nur für einen begrenzten Zeitraum gefüttert werden. Bei chronischen Problemen ist auch eine dauerhafte Verwendung möglich. Hierbei musst Du beachten, dass einige Kräuter bei langfristiger Anwendung die Leber schädigen.