Wie ist das eigentlich mit den Milchzähnen beim Hund? Auch Hunde haben zunächst ein Milchgebiss. Der Zahnwechsel findet im Alter von drei bis neun Monaten statt und verläuft nicht immer beschwerdefrei. Was Du in der Zeit beachten musst, wie Du Deinen Hund unterstützen kannst und welche Komplikationen möglich sind, erfährst Du in diesem Ratgeber.
Wann fängt beim Hund der Zahnwechsel an und wie lange dauert er?
Hundebabies kommen zahnlos auf die Welt. Ihr Milchgebiss fängt jedoch schon ab der dritten Lebenswoche an, durchzubrechen. Es besteht aus insgesamt 28 Zähnen, die recht spitz sind und vor allem beim Spielen und Raufen zum Einsatz kommen. Jetzt beginnt auch die Entwöhnung von der Muttermilch und das schrittweise Zufüttern von fester Nahrung. Nur wenige Wochen später, etwa im dritten oder vierten Lebensmonat (bei großen Rassen meist früher als bei kleinen), fallen die ersten Milchzähnchen schon wieder aus. Bis das bleibende Gebiss mit seinen 42 Zähnen voll ausgebildet ist, vergehen meist etwa drei Monate.
Warum Dein Welpe plötzlich an Möbelstücken nagt
Wenn die Milchzähne beim Hund ausfallen und neue Zähne durchbrechen, kann ihm das Juckreiz oder einen unangenehmen Druck am Zahnfleisch verursachen. Um dieses Gefühl loszuwerden, wird er vermehrt auf Gegenständen herumkauen. Du solltest in dieser Zeit besonders gut auf Deine Schuhe und Möbel achten. Außerdem darf nichts in Reichweite des Hundes herumliegen, das ihm zur Gefahrenquelle werden kann (z.B. elektrische Kabel). Am besten achtest Du darauf, die gesamte Wohnung haustiergerecht zu gestalten.
Auch diese Anzeichen können darauf hinweisen, dass sich Dein Hund im Zahnwechsel befindet:
- ständiges Lecken an den Zähnen
- leichtes Zahnfleischbluten
- Appetitlosigkeit oder Verweigern von Trockenfutter
- vermehrter Speichelfluss
- nächtliche Unruhe
- Durchfall
- erhöhte Temperatur
Schmerzen beim Zahnwechsel: So kannst Du Deinem Hund die Sache erleichtern
Kauen massiert das Zahnfleisch und kann dadurch Symptome lindern. Achte immer darauf, dass Deine Fellnase anstelle der verlockenden Stuhl- und Tischbeine ein geeignetes Kauspielzeug in Reichweite hat. Apportier- und Zerrspiele solltest Du dagegen während des Zahnwechsels vermeiden, denn dabei können Schmerzen entstehen oder gar Zähne abbrechen. Weiche Trockenfutter in Wasser ein und verwende zum Füttern nur hochwertige Welpennahrung, damit der Kleine ausreichend mit Kalzium versorgt wird. Du kannst auch versuchen, dem Hund gefrorenes Futter oder gekühltes Spielzeug anzubieten, denn die Kälte beruhigt das Zahnfleisch.
Was passiert, wenn Milchzähne beim Hund abbrechen?
Auch die Milchzähne sind schon mit langen Wurzeln im Zahnfleisch verankert. Bricht ein solcher Zahn ab, können Bakterien ins Innere eindringen. Sie können Entzündungen verursachen und die bereits angelegten Keime bleibender Zähne schädigen. Im schlimmsten Fall besteht das Dauergebiss später dann aus verkümmerten, missgebildeten Zähnen. Dies ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann das Tier auch bei der Nahrungsaufnahme beeinträchtigen. Abgebrochene Milchzähne beim Hund sind also immer ein Fall für den Tierarzt!
Gewöhne Dir an, bei Deinem Vierbeiner regelmäßig eine Gebisskontrolle durchzuführen. So wirst Du Komplikationen frühzeitig bemerken und alles Nötige in die Wege leiten.
Damit das Gebiss Deines Hundes möglichst lange gesund bleibt, ist außerdem eine regelmäßige Zahnpflege unerlässlich. Geeignete Produkte dafür findest Du im Fachhandel.
Was, wenn die Milchzähne beim Hund nicht ausfallen?
Beim Zahnwechsel werden die Wurzeln der Milchzähne durch spezielle Körperzellen aufgelöst. Die verbliebenen Kronen werden dann durch die nachwachsenden Zähne aus dem Kiefer geschoben. Vor allem bei kleinen Hunderassen wie den Chihuahuas kommt es jedoch vor, dass dieser Prozess gestört ist. Einzelne Milchzähne bleiben dann erhalten, sodass die nachfolgenden Zähne in zweiter Reihe durchbrechen. Gebissfehlstellungen, Verletzungen und chronische Entzündungen an Gaumen und Maulschleimhaut sind die Folge. Damit das nicht passiert, müssen persistierende Milchzähne (also solche, die nicht von alleine ausfallen) vom Tierarzt gezogen werden. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose, Dein kleiner Liebling wird also nichts davon mitbekommen.
Um für solche und ähnliche Fälle gewappnet zu sein, solltest Du frühzeitig über den Abschluss einer Hundeversicherung nachdenken.
FAQ
Der Zahnwechsel beginnt beim Hund etwa in der 12.-16. Lebenswoche. Mit dem neunten Lebensmonat ist er normalerweise abgeschlossen.
Welpen kauen in dieser Phase oft an harten Gegenständen (Achtung, Möbel!), um unangenehme Symptome zu lindern. Es kann auch sein, dass Du in der Wohnung ausgefallene Zähnchen findest.
Achte auf eine ausgewogene Ernährung und weiche Trockenfutter mit Wasser ein. Biete Deinem Hund außerdem Kauspielzeug an, damit er selbst etwas gegen das lästige Gefühl im Maul tun kann.
Eventuell hat der Hund keinen Appetit oder schläft schlecht. Gelegentlich kommt es zu Fieber oder Durchfall. Es kann auch vorkommen, dass ein Milchzahn abbricht oder dass er nicht ausfällt und neben dem neuen Zahn stehen bleibt (Fehlstellung!).
Milchzähne, die beim Hund nicht von alleine ausfallen, müssen vom Tierarzt gezogen werden. Nur so lassen sich Gebissfehlstellungen und chronische Entzündungen vermeiden.