Den Hund für die Jagd ausbilden – das ist zu beachten

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Es gibt wohl kein anderes Haustier, das so auf den Menschen geprägt ist, wie der Hund. Schon seit sehr langer Zeit hat der Mensch sich die instinktiven Jagdeigenschaften des Hundes zunutze gemacht und durch gezielte Zucht für seine Zwecke weiterentwickelt. Für einen passionierten Jäger gibt es nichts Schöneres, als gemeinsam mit seinem treuen Gefährten auf die Jagd zu gehen.

Doch, bevor es so weit ist, benötigt der Vierbeiner eine gründliche Ausbildung zum Jagdhund. Eine solche Jagdhundeausbildung bedeutet Teamarbeit zwischen Hund und Halter. Sie fördert bereits von Natur aus vorhandene Eigenschaften und berücksichtigt dabei stets die Verhaltensbiologie des Tieres. Es gibt unterschiedliche Jagdmethoden, welche eine Rolle in der Ausbildung des Hundes spielen und vom Welpenalter an konsequent gefördert und trainiert werden müssen, damit der Jäger sich in späteren Einsätzen zu hundert Prozent auf seinen treuen Freund verlassen kann. Wie eine Ausbildung zum Jagdhund abläuft und was alles zu beachten ist – dieser Artikel erklärt es. 

Welche Hunderassen eignen sich als Jagdhunde?

Die Ausbildung zum Jagdhund beginnt mit der Auswahl der richtigen Rasse, denn nicht jeder Hund ist als Jagdhund geeignet. So zählen die hierzulande sehr beliebten Rassen Schäferhund und Border Collie nicht zu den Jagd-, sondern zu den Hütehunden, und auch in einem Mops oder Malteser wird wohl niemand die Leidenschaft zur Jagd entfachen können. Dies sind die in Deutschland bekanntesten und beliebtesten Jagdhunderassen

  •   alle Terrierarten
  •   alle Dackelarten
  •   Irish Setter
  •   Irischer Wolfshund
  •   Beagle
  •   Boxer
  •   Dobermann
  •   Weimaraner
  •   Rhodesian Ridgeback
  •   Cockerspaniel
  •   Afghanischer Windhund

Was sind die Grundlagen für eine erfolgreiche Jagdhundausbildung?

Wer einmal ein gestandener Jagdhund werden will, darf nicht auf Welpenschutz hoffen. Denn bereits im zarten Alter von etwa acht Wochen, also mit der Übernahme des Tieres vom Züchter, beginnt die Grundausbildung. Sobald die grundlegenden Dinge wie Absitzen, Ablegen und Leinenführigkeit sitzen, kann mit den ersten Bring- und Apportierübungen begonnen werden. Wer seinen Hund zum Jagdhund ausbilden möchte, sollte den Vierbeiner so bald wie möglich mit seinem künftigen Umfeld vertraut machen. Ausgedehnte Waldspaziergänge, Herumtollen auf der Wiese, konzentrierte Arbeit an der Leine und auch das furchtlose Schwimmen im See oder im Fluss spielen eine große Rolle für eine erfolgreiche Jagdhundausbildung. Auch ein erstes sanftes Heranführen an das Geräusch von Schüssen sollte so bald wie möglich erfolgen. Der Halter sollte immer darauf achten, Stress zu vermeiden und das Training in kleinen Schritten zu absolvieren. Hilfreich kann ein häufiger Wechsel der Übungsorte und -einheiten sein. Und ganz wichtig – der Halter muss sich stets auf den absoluten Gehorsam seines Hundes verlassen können.

Welche Voraussetzungen sollten Hund und Mensch mitbringen?

Sowohl Hund als auch Mensch sollten bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um eines Tages erfolgreich an der Jagdprüfung teilnehmen zu können. Beim Hund spielen hierbei neben der richtigen Rasse auch einige Charaktereigenschaften eine Rolle, um ihn zu einem guten Jagdhund ausbilden zu können. So wird von dem Tier erwartet, dass es aufgrund seines Wesens, seiner körperlichen Verfassung und seiner Sinnesleistungen die für die Jagd notwendigen Anforderungen erfüllt. Ein künftiger Jagdhund sollte über die folgenden Fähigkeiten und Eigenschaften verfügen: 

→ Kraft und Ausdauer

→ Freude an der Arbeit

→ einen ruhigen, besonnenen Charakter

→ Fähigkeit der sozialen Ein- und Unterordnung

 → richtige Führigkeit

Es werden jedoch nicht nur an den Hund hohe Anforderungen gestellt, auch der Mensch muss über bestimmte Eigenschaften und Talente verfügen, um eine Zulassung als Jagdhundebesitzer zu erlangen. Hier ist es sehr wichtig, das nötige Wissen und den Willen, stets dazuzulernen mitzubringen. Nicht umsonst gibt es rund um Hundehalter und insbesondere Jagdhunde eine sehr eng geknüpfte Gemeinschaft, die sich untereinander intensiv austauscht. Vereine, Magazine und Messen rund um das Thema sind in Deutschland beliebt und gut besucht. So gibt es beispielsweise auf der Jagd&Hund Messe in Dortmund Europas größte Jagdmesse, die Anfang 2022 wieder stattfinden soll. Da sie zwischenzeitlich ausgefallen war, können sich Interessenten auch auf der digitalen Plattform informieren, um viel zum richtigen Verhalten mit Jagdhunden zu lernen.

 Dazu gehört die positive Einstellung zu seinem Hund, der als Partner betrachtet werden sollte. Andererseits muss ein Jäger auch über die entsprechende Konsequenz, Ausgeglichenheit und Ruhe sowie die Fähigkeit, das Tier sicher zu führen, verfügen. Nur so kann er erfolgreich mit einem Jagdhund zusammenarbeiten. Auch in den eigenen vier Wänden sollte ausreichend Platz vorhanden sein, um einen solch anspruchsvollen Hund unterbringen zu können. Der Hundeführer sollte während der gesamten Ausbildung zum Jagdhund das Wesen seines Tieres im Auge behalten und das Training stets dessen Bedürfnissen anpassen. 

Was muss ein Jagdhund können? 

Für alle Hunde, aber ganz besonders für Jagdhunde, gilt das bekannte Goethe-Zitat: „Dem Hunde, wenn er wohlerzogen, ist selbst ein weiser Mann gewogen“. Das A & O einer erfolgreichen Ausbildung und Führung von Jagdhunden ist bedingungsloser Gehorsam. Grundlegende Ziele sind gute Leinenführigkeit, rasches Herankommen auf Kommando sowie zuverlässiges Ablegen. Jagd- und Apportierhunde müssen erlegtes Wild sowohl zu Lande als auch zu Wasser verlässlich apportieren und auch beim weiträumigen Jagen stets ihre eigene Spur zurückfinden können. Bei der Jagd zu Wasser muss ein Jagdhund in der Lage sein, selbständig der Witterung eines weggeschwommenen Wasservogels zu folgen und das Tier auch im dichtesten Schilf wiederzufinden. Bei einer Jagdhundausbildung werden die ererbten Anlagen des Tieres durch die zu erlernenden Techniken und Fähigkeiten ergänzt. Dafür braucht der Halter viel Geduld, Konsequenz und eine ruhige Hand. 

Wer kann bei der Jagdhundausbildung helfen?

Nicht jeder Hundebesitzer traut sich eine Ausbildung zum Jagdhund allein zu. Und das muss auch niemand, denn es gibt zahlreiche Hundeschulen, die auf die Jagdhundausbildung spezialisiert sind und das entsprechende Fachwissen mitbringen. In der Regel bieten diese Schulen sowohl Einzel- als auch Gruppenunterricht an, der die Hunde gründlich auf alle wichtigen Aufgaben der Jagdhundprüfung vorbereitet. Die Ausbildung in einer Hundeschule dauert im Schnitt 7 bis 12 Monate. 

Wie erfolgt die Prüfung zum Jagdhund?

Die Jagdhundeprüfung umfasst mehrere Bestandteile. Diese sind unter anderem die Bringtreueprüfung sowie verschiedene Schweiß- und Wasserprüfungen. Am Ende der Ausbildung steht die Verbandsprüfung des Jagdgebrauchshundverbands (JGHV). Der Abschlussprüfung vorausgehen muss eine Brauchbarkeitsprüfung, welche sicherstellt, dass das Tier für den Einsatz bei der Jagd geeignet ist. Hier gibt es je nach Bundesland, Rasse und Charakter des Hundes unterschiedliche Bestimmungen. Konkrete Auskünfte hierzu erteilt der JGHV. 

Abbildung 1: pixabay © com christinescha (CCO Creative Commons)

Abbildung 2: pixabay © com Publicdomainpictures (CCO Creative Commons) 

Abbildung 3  : pixabay © com Anna-F (CCO Creative Commons)

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