Wie kannst Du Deinem Hund erfolgreich seine Tabletten unterjubeln?

Tabletten schmecken in der Regel nicht gut. Das trifft auch für Hunde zu. Zusätzlich riechen so Medikamente auch ganz unappetitlich, weswegen es für den Hund keinen Grund gibt, das komische kleine Ding zu schlucken. Da es aber manchmal sein muss, und es nicht immer zu einem wahren Regentanz ausarten soll, wenn Du es probierst, haben wir hier ein paar Ideen und Tricks. Viel Erfolg und dem Pooch gute Besserung!

Warum werden Medikamente in der Form von Tabletten verschrieben?

Klingt vielleicht blöd, aber die Tablette ist die sicherste und am leichtesten zu überwachende Medikamentenform, die Du im Alltag finden wirst. Wenn Du stattdessen Pülverchen geben müsstest kommt das Problem: „Wie viel ist ein guter Löffel?“ auf. Außerdem kannst Du nie sicher sein, dass Dein Hund tatsächlich jeden Krümel auch gefressen hat. Cremes oder Pasten sind zwar leichter zu überwachen als Pülverchen, aber auch da ist die Eingabe nicht ohne Probleme, da Du die Spritze ins Maul Deines Hundes kriegen, das Maul aufhalten, und den Stopfen in die Spritze drücken musst – mit zwei Händen. Du siehst also schon jetzt, das könnte problematisch werden.
Also ist die Tablette, die immer gleich dosiert, immer gleich groß und immer im Ganzen gefüttert wird, die einzige realistische Wahl.

Warum weigern sich Hunde so sehr gegen Tabletten?

Hunde verstehen nicht, was das komische Ding da im Napf ist. Es gehört da nicht hin, es riecht scharf und nicht nach Futter, es schmeckt nicht nach Futter, und es fühlt sich auf der Zunge nicht so an, wie Futter. Wieso also sollte der Hund, der nur erkennt, dass das kein Futter ist, die Tablette also fressen?

Hunde haben einen sehr viel stärkeren Geruchssinn als wir. Und doch gibt es viele Menschen, die den Eigengeruch von Tabletten wahrnehmen können und die Nase rümpfen. Wie unappetitlich muss dieser Geruch dann erst für Hunde sein?
Das Konzept der Korrelation ist und bleibt für Hunde ein Mysterium. „Weißes komisch riechendes Ding führt dazu, dass meine Pfote nicht weh tut.“ ist kein Gedanke, der einem Hund je kommen wird.
Und genau deswegen weigern sich viele Hunde, Tabletten zu nehmen, ohne vorher zu meckern.

Wie gewinnst Du diese Diskussion?

Da der Hund aber seine Medikamente braucht manchmal, ist es wichtig, dass Du diese Diskussion gewinnst, wann immer Dein Hund es wieder probiert. Damit das klappt, nenne ich Dir hier, neben einer Eingabehilfe, ein paar Tricks, die sich bewährt haben!

Was ich damit meine? Ganz einfach:

Leberwursthappen als Trojanisches Pferd der Tabletten

Ich kenne keinen Hund, der nicht voll auf Leberwurst abfährt. Es gibt glücklicherweise Leberwurst, die extra für Hunde produziert wird und daher unbedenklich ist. Du nimmst einfach ein Bällchen Leberwurst, stopfst ein oder zwei Brocken des normalen Trockenfutters und die Tablette rein. Je nach Hund kannst Du auch zwei Bällchen geben mit jeweils einer halben Tablette – dann merkt der Hund nicht so schnell, dass die Konsistenz, das Gefühl, anders ist.
Geh euer normales kleines Leckerchen-Ritual durch. Sitz-Bleib-Pfote-Guter Hund!- Happ. Je normaler das ganze auf Deinen Hund wirkt, desto eher wirst Du Erfolg haben.

Schinkenwurstscheibe als Versteck für Tabletten

Auch die Schinkenwurst oder das Stück Rohfleisch aus der Barftüte machen sich gut als Trojanisches Pferd. Hierbei ist jedoch häufig das Problem, dass der Geruch vom Fleisch nicht den Geruch von allen Tabletten überdeckt. In dem Fall kannst Du das Fleisch vorher in Fischöl oder anderen wohlduftenden Ölen wälzen. Dann sollte auch die Herangehensweise funktionieren.

Ablenkung

Das hat bei meinem Hund immer sehr gut funktioniert: eine Reihe von kleinen Bröckchen eins nach dem anderen aus der Hand geben, bis Dein Hund weiß, dass nach diesem Bröckchen noch ein Bröckchen auf ihn wartet. Dann kannst Du kurz mit dem Fuß schluffen, zur Seite gucken oder auf eine andere Weise dafür sorgen, dass nicht mehr der gesamte Fokus auf Deiner Hand liegt. Nicht so, dass Dein Hund sich von der Hand abwendet, aber so, dass zumindest ein Ohr nach Hinten klappt wie eine Satellitenschüssel. So in Trance und abgelenkt merken Hunde oft erst, wenn die Tablette unten ist, dass es kein Bröckchen war, was sie grade gefuttert haben.

Die ganz große Show ist mein Favorit, wenn ich einem Hund Tabletten einwerfen muss

Schon mal bemerkt dass Hunde richtig Party machen, wenn ihre Menschen sich freuen, in einer hohen Stimmlage reden und sich auf die Oberschenkel klopfen? Ja, das nenne ich die ganz große Show – keine Ahnung warum wir uns freuen, unsere absolut treuen und manchmal nicht ganz so hellen Vierbeiner freuen sich mit uns. Wenn Du also ganz große Show machst, ein Häppchen gibst, und dann noch eins, dann merkt der Hund meist nicht, dass das zweite Häppchen eigentlich gar kein Häppchen war.
Wie gesagt, nicht unbedingt die hellsten Kerzen auf der Torte, dafür aber die absolut süßeste.
Bei dieser Methode solltest Du die Tablette nicht durchbrechen, da dadurch der Geruch und der Geschmack noch einmal deutlicher werden – Dein Hund wird die Flinte buchstäblich riechen können.

Die einzige Langzeitlösung aber ist Training

Die Methoden oben sind für diese Tage, wo es einfach sein muss. Der Hund wurde überraschend krank, braucht Schmerzmittel oder eine Wurmkur? Tja, dann muss die Tablette rein, ohne dass Du vorher Zeit für ausreichend Training hattest.

Wenn Dein Hund aber immer und überall Tabletten schlucken können soll, dann gibt es nichts anderes als gutes altes Hundetraining. Gehorsamkeitstraining, vielleicht auch Clickertraining, das vielleicht auch in Begleitung eines richtigen Trainers stattfindet, wird Dir auf lange Sicht helfen. Dein Hund lernt, Deinem Kommando zu vertrauen oder zumindest Dich machen zu lassen. Dass Du ohne Sorge um Deine Finger die Lefzen anheben, das Maul öffnen oder deine Hand ins Maul legen kannst, bedeutet, dass Du ganz problemlos eine Tablette in den Rachen des Hundes legen kannst.
Dann musst Du nur noch gegebenenfalls das Maul des Hundes zuhalten, bis er einmal geschluckt hat, und weg ist die Tablette auch schon.


Das wäre für alle Beteiligten die stressfreieste Methode, weswegen Du dieses Ziel beim Training auch nicht aus den Augen verlieren solltest. Denn nicht nur zum Füttern von Tabletten, sondern auch zum Entfernen von Bodenfünden, Stacheln oder zur Kontrolle beim Arzt sind diese Dinge wirklich nützlich bis wichtig.
Nur weil Dein Hund jetzt gesund ist, heißt das nicht, dass er niemals Medikamente braucht.

Alles auf einen Blick

Tabletten sind also für Hunde noch unappetitlicher als für uns Menschen. Dann macht es natürlich Sinn, dass sie sich oft gegen Tabletten wehren. Besonders da sie nicht verstehen können, dass Tabletten in Verbindung mit Heilung oder den Bauchschmerzen stehen.

Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie Du Deinem Hund erfolgreich Tabletten unterjubeln kannst. Aber diese Optionen sollten nicht das Ende sein. Du solltest Deinen Hund darauf trainieren, dass er fallen lässt, was er im Maul hat, wenn Du es sagst. Außerdem ist es wichtig, dass Du und der Tierarzt ohne Probleme das Maul öffnen könnt. Auch das ins Training zu integrieren ist eine gute Idee, die im Laufe der Zeit sowohl Deine, als auch die Nerven eures Tierarztes schonen wird.
Vielleicht ist ja Clicker Training das Richtige für euch?

FAQ – Tabletten füttern

Wieso müssen es Tabletten sein?

Tabletten bieten die sicherste Dosierung und können besser überwacht werden als Pülverchen, Pasten, oder flüssige Medikamente, weswegen dies die bevorzugte Form ist.

Kann ich die Tabletten kleinstampfen und ins Futter mischen?

Den Versuch kannst Du starten, allerdings wird sich durch das Brechen der Tablette der scharfe und unappetitliche Geruch leichter bemerkbar machen. Ähnlich wie wenn Du eine retardierte und eine unretardierte Schmerztablette schluckst: die eine schmeckt unverkennbar mehr unangenehm als die andere.

Kann ich die Tablette in Wasser auflösen und über den Wassernapf geben?

Das empfiehlt sich nicht, da Du dann nicht garantieren kannst, dass auch wirklich die volle Dosis aufgenommen wird. Selbst wenn der Napf am Ende leer ist – wie viel von dem Wasser ist neben dem Napf, im Fell, an den Ohren gelandet?

Quellen

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