Sie haben sich entschieden, dass ein Hund bei Ihnen einziehen wird. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, woher er kommen soll. Normalerweise gibt es hier drei Möglichkeiten: Vom Züchter, vom Tierschutz und als Privatverkauf.
Ein Hund vom Züchter
Der Züchter ist immer dann eine gute Anlaufstelle, wenn man mit einem Welpen einer bestimmten Rasse liebäugelt. Seriöse Züchter sind auch gerne bereit, Ihnen vorab Auskunft über „ihre“ Rasse zu geben. Hier sollte wahrheitsgemäß über die Rasse berichtet werden und nicht nur die guten Eigenschaften erwähnt werden. Eventuell wird ihnen ein verantwortungsvoller Züchter sogar von der Rasse abraten, wenn Ihre Lebensumstände und die Bedürfnisse der Rasse nicht zusammenpassen.
Es kann sein, dass sie einige Monate auf einen Welpen warten müsse, da die Hündin des Züchters erst gedeckt werden muss oder weil der aktuelle Wurf bereits vergeben ist.
Ein Vorteil von Hunden mit Stammbaum ist, dass stets nur gesunde Tiere miteinander verpaart werden und somit das Risiko von Erbkrankheiten verringert wird. Üblicherweise sind die Welpen bei Abgabe auch schon tierärztlich untersucht worden und haben die Grundimpfung erhalten.
Rassehunde vom Züchter haben ihren Preis. Je nach Rasse und Züchter können Sie mit mehreren Hundert Euro rechnen. Denn die Aufzucht und Betreuung von Welpen ist zeit- und geldaufwendig, daher werden die wenigsten Züchter reich durch ihre Hunde.
Leider gibt es immer noch einen Markt für Hundehändler. Kleine Welpen werden viel zu früh ihrer Mutter entrissen, um dann stundenlang in Autos durch die Gegend gefahren und schließlich irgendwo zu billigen Preisen angeboten zu werden. Weder die Hundemama noch die Welpen wurden tierärztlich betreut oder gar geimpft. Bitte nehmen Sie Abstand vom Kauf solch eines Hundes. Vielleicht kann ein Hund dadurch gerettet werden, doch umso mehr werden „nachproduziert“. Nur eine mangelnde Abnahme kann den tierquälerischen Hundehandel stoppen!
Vorteile
- Sie erhalten einen reinrassigen Hund mit Stammbaum.
- Der Welpe ist tierärztlich untersucht und geimpft.
- Sie bekommen einen Welpen, den Sie noch nach Ihren Vorstellungen erziehen können.
- Der Züchter wird Sie beraten, welcher Welpe am Besten in Ihre Familie passt.
Nachteile
- Eventuelle Wartezeiten
- Der Preis
- Meist sind nur Welpen zu vergeben, keine älteren Hunde
Merkmale für einen seriösen Züchter:
- Es sollten höchstens zwei unterschiedliche Hunderassen gezüchtet werden
- Sie können die Mutter der Kleinen sehen
- Die Welpen dürfen sich – zumindest zeitweise – frei bewegen und lernen somit einen normalen Alltag kennen.
- Die Welpen werden nicht vor der achten Woche abgegeben
- Die Welpen sind tierärztlich untersucht und geimpft worden.
- Der Züchter erkundigt sich nach ihren Lebensverhältnissen
- Sie können die Welpen bereits vor Abgabe besuchen und kennenlernen
Ein Hund vom Tierschutz
Unzählige Tiere warten in Tierheimen und auf Pflegestellen auf ein neues Zuhause. Von daher ist es grundsätzlich ein guter Gedanke, ob der zukünftige Vierbeiner vielleicht aus dem Tierschutz kommen soll. Doch auch hier sollte man sich zuvor genau überlegen, ob und wenn ja, welcher Hund zu den gegebenen Lebensumständen passen könnte.
Ältere Hunde haben oft eine bewegte und unschöne Vergangenheit, die sich in schwierigen Verhaltensweisen äußern kann. Viele dieser „Macken“ können mit einer liebevollen und konsequenten Erziehung beseitigen oder mildern lassen, andere bekommt man leider nie mehr aus dem Hund heraus. Denn nur aus Mitleid sollte man keinen Hund zu sich nehmen. Nichts ist für einen Tierheimhund schlimmer, als ein neues Zuhause nach ein paar Wochen wieder aufgeben zu müssen.
Trotz mancher Anfangsschwierigkeiten sind viele „gebrauchte“ Vierbeiner ganz wunderbare Begleiter und treue Gefährten für ihre jetzigen Besitzer. Und für manch einen ist ein älterer, ruhigerer Hund besser geeignet als ein wuseliger Welpe. Soll es ein Hund einer bestimmten Rasse sein, lohnt sich auch hier der Blick ins Tierheim. Gerade große Rassehunde warten dort auf einen neuen Besitzer.
Vorteile
- Man gibt einem Tier ein neues Zuhause
- Hier gibt es auch ältere Tiere
- Die Hunde sind tierärztlich versorgt, geimpft, gechipt und meistens kastriert
- Die Schutzgebühr für Tierschutztiere ist um einiges günstiger als der Kaufpreis beim Züchter
Nachteile
- Die Hunde sind meistens Mischlinge, bei denen, im Welpenalter, oft weder die Größe, noch alle enthaltenen Rassen bekannt sind.
- Hunde, die aus dem Ausland nach Deutschland vermittelt werden, können meist nur online anhand von Fotos und Videos ausgesucht werden.
- Ältere Hunde haben manchmal schlechte Erfahrungen gemacht
- Bis zur Aufnahme in den Tierschutz oft schlechte oder keine tierärztliche Versorgung
Ein Hund von Privat
Hiermit sind Hunde gemeint, die Sie von Privatleuten bekommen können. Also deren Welpen bekommen hat, die aber ansonsten keine Züchter sind. Die hieraus entstandenen Welpen sind häufig ungeplant und daher Mischlinge. Bitte informieren Sie sich vorher, welche Rassen in den Kleinen stecken und ob diese zu Ihnen passen. Auch hier sollten Sie darauf achten, dass die Welpen erst ab der 8. Wochen von der Mutter getrennt werden, Sie normalen Alltag kennen gelernt haben und bereits geimpft sind.
Manchmal werden auch ältere Hunde von Privatleuten abgegeben. Verschiedene persönliche Gründe, wie beispielsweise eine auftretende Allergie oder ein Umzug können Menschen dazu bewegen, ihren Hund abzugeben. Hier sollten Sie auf jeden Fall mehrere Kennenlern-Termine vereinbaren. So können Sie einschätzen, ob der Hund zu Ihnen passen könnte.
Vorteile
- Kostenlose oder günstige Abgabe
- Möglichkeit, einem älteren Hund ein Zuhause zu geben, ohne dass dieser zuerst in ein Tierheim muss
Nachteile
- Keine optimalen Voraussetzungen zur Welpenaufzucht
- Kein Nachweis über die Elterntiere von Welpen
- Kein Anspruch auf tierärztlich versorgte und geimpfte Welpen
- Eventuell vorhandene „Macken“ bei älteren Hunden
1 Gedanke zu „Anschaffung eines Hundes“