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Hunde barfen für Anfänger: Natürliche Ernährung für Deinen Vierbeiner

Immer mehr Halterinnen und Halter gehen dazu über, ihre Hunde zu barfen. Barf-Startups bieten das rohe Barf-Futter frei Haus an und immer mehr Ratgeber machen uns diese Methode des Fütterns schmackhaft. Aber was ist Barfen eigentlich und wie funktioniert es? Das musst Du wissen.

Was ist eigentlich Barfen?

Die Namensgebung der Futtermethodik könnte nicht ungünstiger gewählt sein. Schaut man in ein englischsprachiges Wörterbuch, erfährt man, dass „to barf“ eigentlich „sich übergeben“ bedeutet. Dabei ist Barfen für den Hund das genaue Gegenteil, nämlich eine Möglichkeit, gesundes Fleisch und Gemüse mit all seinen Nährstoffen zu fressen.

Das Akronym „Barf“ stand ursprünglich einmal für „Bones and raw foods“, Knochen und rohe Lebensmittel also, heute jedoch für „Biologically appropriate raw food“, biologisch artgerechtes rohes Futter. Der Wandel in der Namensgebung ist auch darauf zurückzuführen, dass viele Halterinnen und Halter davon abgewichen sind, Hunden vor allem rohes Fleisch anzubieten. Stattdessen frisst beim Barfen Dein Hund Karotten, Zucchini, Kartoffeln, Reis, Rote Beete, aber eben auch Fleisch, Innereien und Knochen.

Ist Hunde barfen wirklich ideal?

Die Frage, welches Futter das Beste für Deinen Hund ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Es wird angenommen, dass die Vielfalt der Nährstoffe, die in ungegarten Lebensmitteln enthalten sind, grundsätzlich gesund für Hunde sind. Gleichzeitig ist Barfen jedoch nur etwas für alle, die sich mit Ernährung wirklich beschäftigen wollen.

Ein Stück Rindfleisch, eine Karotte oder ein Brokkoliröschen enthalten eine Menge gesunde Vitamine, Fette und Mineralien. Aber nur durch einen ausgewogenen Speiseplan mit vielen verschiedenen Gemüsesorten, Fisch, Fleisch und Kräutern erhält Dein Hund durch Barf alles was er wirklich braucht.

Hundefutter-Hersteller machen es sich bei der Zusammenstellung von Grundstoffen für Trocken- und Nassfutter nicht einfach. Vor allem moderne Marken im hochpreisigen Segment nutzen gutes Fleisch, verschiedene Gemüsesorten und so wenig Getreide wie nötig für ihre Futtersorten. Wenn überhaupt, dann sind Reis und Haferflocken in den Kreationen enthalten. Angereichert wird das Futter dann, übrigens auch im günstigen Preissegment, mit Vitaminen, Ölen, Spurenelementen und häufig noch Hefen, um das Aroma zu verbessern. Der Hund schmeckt: Hier bekomme ich alles, was ich brauche.

Das Barf Prinzip, naturnah und vollwertig zu füttern, funktioniert hingegen nur, wenn Du selbst zu einem Experten für Hundeernährung wirst und Dir genau anschaust, welche Zutat welche Nährstoffe enthält. Vitamine, Fette und andere Stoffe sind beim Barfen nur dann vorhanden, wenn Du sie bewusst zufütterst.

Barfen für Anfänger – so klappt es sicher

Du möchtest Deinen Welpen barfen, Deinen Hund umgewöhnen oder es zumindest einmal mit Barfen probieren? Natürlich gibt es zahlreiche E-Books und Ratgeber rund um das Thema Barfen für Anfänger. Aber Barf ist für sich genommen keine umfassende Wissenschaft, in die man sich über Monate einarbeiten muss. Stattdessen kannst Du dich beim Barfen für Anfänger an einigen Grundfragen entlang hangeln.

Was ist für einen Hund artgerechte Ernährung?

Unsere Hunde sind nicht nur individuell, sondern wir vermenschlichen sie oft auch. Darum erhalten sie beim Essen hier und da ein Stück von unserem Teller, farbenfrohe Snacks aus bunten Tüten oder spielen mit Intelligenzspielzeug, das Menschenkinder ebenfalls fordern würden. Doch der Hund war bis vor einigen zehntausend Jahren ein Wildtier, das in verschiedenen Formen überall auf der Erde ansässig war und sich an unterschiedliche Lebensräume wie Schnee, Wälder und Wüsten angepasst hatte. Wir haben daraus einen freundlichen Begleiter gezüchtet, der sich nun auf uns verlässt.

In der Natur fressen einige Artverwandte unserer modernen Hunde, wie Wölfe oder Dingos, Fleisch, Fisch, Insekten, Wurzeln und Beeren. Gezüchtete Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten oder Kohl finden sie dort nicht. Wie viele Fleischfresser knacken auch Wölfe gern nach dem Fressen des Fleisches Knochen um an das Knochenmark zu kommen und gleichzeitig ihre Zähne zu schärfen. Hunde fressen auch Aas und Fleisch, das lange in der Sonne getrocknet ist. Getrocknete Snacks können also zum Speiseplan gehören.

Was ist die richtige Menge an Barf Futter am Tag?

Ein Hund sollte am Tag ungefähr zwei Prozent seiner Körpermasse an Fleisch und Gemüse zu sich nehmen (einige Experten meinen, eher 3 Prozent). Für einen kleinen Hund von 2 Kilo sind das gerade einmal 40 Gramm Futter, für einen großen Hund von 30 Kilo sind es 600 Gramm. Eine Deutsche Dogge kann bis zu 60 Kilo Gewicht auf die Waage bringen. In dieser Größenordnung werden dann also 1,2 Kilogramm Futter am Tag fällig.

Dass beim Barfen der Hund oft trotzdem Gewicht verliert, auch wenn er gegebenenfalls mehr frisst, liegt daran dass nicht alle Bestandteile des Frischfutters verdaut werden können. Bei Hundefutter ist das anders, es ist auf das Nötigste reduziert und im Volumen verkleinert, beispielsweise durch Pressen der Futterchips.

Was ist das ideale Verhältnis von Fleisch und Gemüse beim Barfen?

Hier gehen die Meinungen stark auseinander. In der Regel nehmen Halterinnen und Halter ein Verhältnis von 20 Prozent Gemüse zu 80 Prozent Knochen und Fleisch an. Ein großer Hund, der am Tag 1 Kilogramm Futter benötigt, braucht also 800 Gramm Fleisch und 200 Gramm Gemüse und Kräuter. Es gibt jedoch auch Stimmen, die das Verhältnis eher 40 zu 60 sehen und Menschen, die ihre Hunde überwiegend vegetarisch ernähren.

Gerade wenn es ums Barfen für Anfänger geht, bietet sich jedoch an, den Speiseplan zunächst bei 20 und 80 Prozent einzupegeln. Dabei musst Du nicht nach Rezept barfen, solltest beim Barfen dem Hund jedoch alle Mikronährstoffe bieten, die er benötigt.

Was ist das perfekte Fleisch fürs Barfen beim Hund?

Hunde können theoretisch jedes Fleisch verdauen. Trotzdem solltest Du auf Rind, Pferd, Lamm und Wild setzen, gerade wenn Du keine absolut sterile Küche zur Verfügung hast. Geflügel enthält oft Bakterien oder wird bei unregelmäßiger Kühlung schlecht. Schwein ist ebenfalls nicht für die Ernährung von Haustieren geeignet. Fisch kann ergänzend bereitgestellt werden, aber keine fleisch-lastige Ernährung ersetzen.

Es gibt kein perfektes Rezept beim Barfen, aber gute Erfahrungswerte zu folgenden Fleisch- und Organstücken:

Rind

  • Gulasch: Teuer, aber vollwertig und weich. Barfen für Anfänger wird dadurch leicht, da Hunde das Fleisch gern annehmen
  • Kalbfleisch: Junges Rind ist weicher und damit ideal für das Welpen barfen oder Füttern älterer Tiere
  • Schlundfleisch: Weich, saftig und gut zu kauen
  • Maulfleisch: Wie Schlundfleisch sehr weich und Schmackhaft, aber auch etwas kaugummiartig zur Beschäftigung
  • Zunge: Muskelfleisch wie Rinderzunge wird gut vertragen und schnell verdaut
  • Herz: Besonders günstig und fettfrei – viel Proteine, aber auch für Hunde auf Diät geeignet
  • Leber: Eisen, Vitamine A, B2, Biotin, Vitamin A und Proteine – dennoch mit Vorsicht zu füttern, da ein Übermaß an Vitamin A schädlich ist
  • Euter: Wer Welpen barfen möchte, kommt an Euter nicht vorbei. Das Fleisch ist zart und calciumreich, energiereich und schmeckt fast allen Hunden
  • Grüner Pansen: In diesem Magen verdauen Kühe Grünpflanzen vor. Dadurch nimmt das Gewebe diese Nährstoffe auf und der Hund frisst sie mit.
  • Blättermagen: Der Magen des Rindes mit dem geringsten Fettanteil – perfekt als Diätfutter

Anderes Fleisch

  • Truthahnfleisch: Proteinreich, mager und leicht bekömmlich für alle Hunde
  • Lammfleischstücke: Auch für Allergiker sehr gut verträglich und sättigend
  • Hirschleber: Für Hunde, die Rinderleber nicht vertragen, aber Eisen und Vitamine benötigen
  • Känguru: Teuer, exklusiv aber perfekt für Hunde die auf vieles allergisch reagieren
  • Antilope: Spezialitäten Metzger führen dieses besonders fettarme Fleisch oft. Es ist ideal zum Abnehmen geeignet

Knochen

  • Markknochen vom Rind: Toll zum Kauen und zum Auslecken des Marks das ebenfalls Nährstoffe enthält
  • Hirschknochen: Groß, bissfest und für Allergiker als Markknochen geeignet
  • Kalbs-Nackenknochen: Diese Knochen eignen sich auch für kleine Hunde und Welpen

Barfen als Ekelprobe für Halter

Ein Umstand, der beim Barfen für Anfänger gewöhnungsbedürftig ist, ist der Umgang mit rohem Fleisch. Einerseits wollen wir mit dem Barfen dem Hund nur das Beste bieten. Andererseits wollen wir uns auch nicht mehrmals am Tag vor der Zubereitung des Futters ekeln müssen.

Sieh es positiv: Beim Barfen musst Du nie wieder den Gestank vieler Dosenfutter ertragen, die für Menschen auch selten angenehm sind. Dennoch braucht es Überwindung, ein Stück Euter, einige Rinderfüße oder das Innere eines Kuhmauls beim Fleischer oder Schlachter zu kaufen, nach Hause zu tragen und für den Hund in Stücke zu schneiden.

Barf-Anbieter mit Onlineversand machen diesen Schritt einfacher. Dort kaufst Du Fleisch in einer Qualität, die Du Dir auf dem eigenen Teller vorstellen könntest. Aber muss es wirklich immer der Primecut für den Vierbeiner sein? Pansen, Leber, Nieren, Markknochen und all das haben ihren Platz in der Ernährung eines Fleischfressers. Wölfe und Wildhunde fressen bevorzugt Organe, weil hier die Vitamine und Nährstoffe stecken, nicht im bildschönen Rib-Eye-Steak. Es lohnt sich also, wenn Du diese Ekelgrenze immer weiter verschiebst, Deinem Hund zuliebe.

Rezept fürs Barfen – Beliebte Kombinationen kennenlernen

Beim Barfen frisst Dein Hund alle Bestandteile seines Futters roh. Du musst also nicht nach Rezept für Barfen kochen, sondern schlau kombinieren. So kann das Menü Deines Hundes beispielsweise aussehen:

Tag 1
Morgens: Rindergulasch, gekochte Süßkartoffel, Feldsalat
Abends: Markknochen vom Rind

Tag 2
Morgens: Grüner Pansen, Chinakohl, Kürbis
Abends: Schlundfleisch

Tag 3
Morgens: Roher Fisch, Spinat, Zucchini
Abends: Euterfleisch, Kauknochen

Auf die Hygiene kommt es an

Einer der größten Kritikpunkte am Barfen ist, dass private Halterinnen und Halter nur schwer eine Kühlung gewährleisten können, bei der Fleisch nicht Gefahr läuft, bakteriell belastet zu werden. Das richtige Auftauen von Fleisch und Fisch kann man jedoch lernen und auch die Lagerung streng getrennt von verarbeiteten Lebensmitteln ist leicht einhaltbar.

Dennoch musst Du Dir im Klaren darüber sein, dass Barfen für Anfänger auch bedeuten kann, dass sie sich beispielsweise eine zweite Tiefkühltruhe anschaffen müssen. Fleisch das nicht sofort gefüttert wird, sollte sofort eingefroren und nicht zu lange vor der Mahlzeit aufgetaut werden. Achte dabei auch auf die Mengen. Wenn du beispielsweise Welpen barfen möchtest, musst Du keine ganze Rinderkeule für eine Mahlzeit auftauen. Um das zu umgehen, wird das Fleisch frisch portioniert und erst dann gefroren.

Alle Geräte und Oberflächen, die mit rohem Fleisch in Verbindung kommen, müssen einfach zu reinigen sein und dürfen nicht mehrere Tage am Stück ohne Abwasch genutzt werden. Holzbrettchen eignen sich nicht zum Schneiden von Fleisch. Wenn Du Küche und Futter rein hältst, minimierst Du das Risiko, dass durch das Barfen der Hund Bakterien oder Keime ausbrütet.

Nach Tutorial und Rezept barfen als Einstieg

Im Netz bieten viele verschiedene Anbieter Kurse und Bücher an, die Ernährungspläne zum Welpen barfen, kleine Hunde oder Sporthunde barfen enthalten. Es gibt kein einheitliches Rezept zum Barfen, aber es kann sinnvoll sein, sich die Profitipps anzuschauen und daraus einen eigenen Plan für Deinen Hund zu entwickeln. Diese Trainingspläne und Ratgeber enthalten oft auch Listen, welche Lebensmittel welche Vitamine und Mineralien enthalten. So ist die Versorgung für den Anfang gesichert.

FAQ

Für welche Hunde eignet sich Barf?

Alle Fleischfresser, nicht nur Hunde, können gebarft werden. Das bedeutet auch, dass alle Hunderassen rohes Fleisch und Gemüse fressen können und dürfen. Ob Dein Hund sich überzeugen lässt, liegt auch daran, welche Vielfalt an Fleisch und Beilagen Du ihm anbietest.

Brauche ich ein Rezept zum Barfen?

Nein, Du brauchst kein Rezept zum Barfen. Die meisten Lebensmittel werden roh gefüttert, mit Ausnahme von Hülsenfrüchten, Bohnen, Kartoffeln und Süßkartoffeln. Kombinier einfach, was Deinem Hund schmeckt.

Darf ich Welpen barfen?

Ab der 5. Lebenswoche dürfen Welpen barfen und rohes Fleisch fressen. Dieses muss allerdings unbedingt absolut frisch, keimfrei und in kleinen Portionen serviert werden. Weiche Fleischsorten werden eher angenommen. Wenn Du unsicher bist, berät Dich Dein Tierarzt.

Was ist gesünder – Barf oder Hundefutter?

Hundefutter enthält komprimiert alle Nährstoffe, aber auch Getreide, Aromen und Farbstoffe. Rohes Fleisch und Gemüse muss ausgesucht kombiniert werden, um alle Vitamine und genug Protein zu enthalten. Dann ist Barfen möglicherweise gesünder, zumindest aber artgerechter als gepresstes Hundefutter.

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