Wer sich einen Vierbeiner anschaffen möchte, muss sich über den hohen Zeitaufwand für einen Hund im Klaren sein. Ein Hund muss regelmäßig nach draußen geführt werden. Normalerweise drei- bis viermal am Tag. Dieses „Gassigehen“ geschieht aus mehreren Gründen. Das Wichtigste ist, dass der Hund dabei sein „Geschäft“ verrichten kann. Zum anderen brauchen die meisten Hunde viel Bewegung und Kontakt zu Artgenossen.
Die Dauer dieser Spaziergänge hängt von der Rasse und deren Bewegungsdrang ab. Von Natur aus sehr ruhigen Hunden (zum Beispiel Mops oder Englische Bulldogge) genügen häufig schon Spaziergänge von zweimal einer halben Stunde und einer bis zwei kurzen Runden um den Block, um ihr Geschäft zu verrichten.
Sollten Sie sich hingegen beispielsweise für einen Husky entscheiden, können Sie damit rechnen, bis zu vier Stunden täglich draußen zu sein. Selbstverständlich gibt es auch bei Hunderassen ein großes Mittelfeld. Im Schnitt sollten Sie aber rund zwei Stunden am Tag für´s Gassigehen einplanen.
Sind Sie wetterfest?
Und das ist der Punkt, der viele dann doch vor dem Hundekauf abschreckt: Der Hund muss jeden Tag raus. Egal, ob es draußen 35 Grad oder -10 Grad hat, egal, ob Sie gerade krank sind oder einfach mal keine Lust haben, egal, ob im Fernsehen gerade ein toller Film läuft oder ob Sie sich mit Freunden verabredet haben. Ihr Leben wird sich zu einem gewissen Teil um die Gassirunden Ihres Hundes drehen. Im Übrigen: Kleine Hunde sind nicht unbedingt weniger bewegungsfreudig. Jack Russel Terrier können beispielsweise ohne weiteres stundenlang herumlaufen und sind noch immer nicht müde.
Wen man bedenkt, dass man mit einem durchschnittlich bewegungsfreudigen Hund täglich insgesamt ca. 1 1/2 Stunden draußen unterwegs ist, sind Sie in der Woche also rund 11 Stunden nur mit spazierengehen beschäftigt. Dazu kommt noch die Fellpflege, Fütterung, Beschäftigung im Haus, Tierarztbesuche, Einkauf von Hundebedarf und so weiter.
Entgegen vieler Meinungen ist ein Garten nicht unbedingt zur Hundehaltung erforderlich. Bekommt ein Hund genug Auslauf, kann er durchaus in einer angemessen großen Wohnung zufrieden leben. Angemessen bedeutet in diesem Fall: Je kleiner die Wohnung, desto kleiner der Hund.
Noch ein wichtiger Punkt, der vor der Anschaffung eines Hundes bedacht werden muss: Hunde sind Rudeltiere und es ist daher Quälerei, einen Hund den ganzen Tag alleine zu lassen. In einen Haushalt, in dem ausschließlich ganztags gearbeitet wird, gehört kein Hund. Länger als ca. 5 Stunden am Tag sollte ein Hund nicht alleine sein.
Fell- und Körperpflege
Da Hunde sich in der Regel nicht selbst sauberhalten können, brauchen sie die Unterstützung ihres Menschen. Der Zeitaufwand hierfür hängt ganz klar von der Fellbeschaffenheit des Hundes ab. Ein kurzhaariger Labrador ist allgemein weniger pflegeintensiv als ein langhaariger Tibet Terrier.
Langhaarige Hunde sollten möglichst zweimal wöchentlich gebürstet werden, um ein Verfilzen zu vermeiden. Rauh- und drahthaarige Hunde sollten hin und wieder getrimmt werden. Langhaarige Hunde kann man natürlich auch selbst oder vom Hundefrisör scheren lassen. Bei Züchtern ist dies zwar verpönt, erleichtert die alltägliche Pflege aber auf jeden Fall und ist für den Hund im Sommer eine Erleichterung.
Hunde mit Unterwolle wie Schäferhunde, Neufundländer, Retriever oder Berner Sennenhunde sollten nicht geschoren werden, da die Unterwolle schneller wächst als das Deckhaar und somit die Gefahr von Verfilzungen besteht.
Augen und Ohren
Außer der Fell- wird auch etwas Körperpflege notwendig. Die Augen sollten immer saubergehalten werden, ebenso die Ohren. Bei den Augen reicht in der Regel ein sanftes Entfernen von Schlafüberresten.
Die Ohren sollten hin und wieder mit einem lauwarmen Lappen ausgewischt werden, keinesfall mit Ohrenstäbchen im Ohr arbeiten. Hunde mit Schlappohren neigen oft zu Ohrenentzündung, daher kann es helfen, die Ohren mit speziellem Ohrenreinigungsgel zu säubern. Dies ist im Fachhandel und beim Tierarzt erhältlich.
Krallen
Einige Hunde laufen sich auch ihre Krallen nicht genügend ab, sodass diese regelmäßig mit einer Krallenzange gekürzt werden müssen. Dies sollten Sie sich am Besten zuerst von einem Tierarzt zeigen lassen, da gerade bei schwarzen Krallen der Übergang von Nervengewebe zur Kralle schwer zu erkennen ist.
Hunde zu waschen ist übrigens normalerweise nur nötig, wenn sie sich in etwas Übelriechendem gewälzt haben oder sehr schmutzig sind. Bei reinem Schmutz reicht klares Wasser, bei Gestank können sie ein spezielles Hundeshampoo verwenden.
Täglicher Zeitaufwand
- Gassi-Runde je nach Hunderasse und Alter des Hundes 1 1/2 bis 4 Stunden täglich
- Fell- und Körperpflege je nach Rasse und Fellbeschaffenheit 0 – 10 Minuten täglich
- Versorgung mit Futter, Auswaschen der Näpfe etc. durchschnittlich 10 Minuten täglich
Pro Tag müssen Sie also mit rund 2 bis 5 Stunden täglichem Zeitaufwand rechnen.
Hallo liebes Team,
toller Beitrag gerade für Menschen die sich ihre erste Fellnase anschaffen möchten.
Ich würde nur dringend davon abraten Unterwollhunde kurz zu scheren (bis auf ganz wenige Ausnahmen). Man hat nur einen kurzen Vorteil / Erleichterung. Da der Hund danach viel öfter gekämmt werden muss (damit das Fell nicht verfilzt) und dazu kann es auch sein das die Fellstrucktur nachhaltig geschädift wird.
Hallo,
vielen lieben Dank für den Hinweis! Du hast Recht, Hunde mit Unterwolle sollten nicht geschoren werden. Wir haben den Text etwas angepasst, damit keine Missverständnisse auftreten.
Liebe Grüße