Chihuahua
Der Chihuahua ist vor allem durch seine geringe Körpergröße bekannt. Er wird sogar als kleinste Hunderasse der Welt betitelt. Sie sind zumeist sehr lebhaft und behaupten sich auch gerne gegenüber größeren Hunden.
Herkunft und Rassegeschichte
Um die Herkunft des Chihuahuas ranken sich viele Legenden und bis heute ist noch nicht endgültig geklärt, wo diese Rasse ihren Ursprung hat. Man geht davon aus, dass diese Hunde von den Azteken im alten Mexiko gehalten wurden und auch zu Opferzwecken eingesetzt wurden. So soll es unter anderem Brauch gewesen sein, dass ein Toter samt seinen Habseligkeiten und dem Hund verbrannt wurden. Der Hund sollte dem Toten den Weg ins Paradies führen. Aufgrund dieser Annahme wurden die Hunde zu ihren Lebzeiten verehrt und so gut wie nur möglich behandelt. Als die Entdeckung Amerikas und die Kolonialisierung vonstatten ging, blieben die Hunde beliebte Haustiere der Einheimischen Mexikaner. So kam es dazu, dass sie diese gezielt züchteten und ab Mitte des 19. Jahrhunderts sogar als Einnahmequelle an Touristen verkauften. So gelangte die Rasse in die USA und von da aus in die ganze Welt. In den USA wurde sie schließlich offiziell anerkannt und nach einem eigenen Standard gezüchtet.
Eine andere Theorie geht davon aus, dass es sich bei auf Steintafeln im alten Ägypten gefundenen Hunden um Chihuahuas handelt und diese mit der Zeit auf die Insel Malta gelangten. Dort konnten sie sich frei entfalten und reichlich vermehren. So soll es schon vor der Entdeckung Amerikas viele Chihuahua ähnliche Hunde auf Malta gegeben haben.
Der Chihuahua, der aus Amerika nach Europa kam, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auch hier immer beliebter. So wurde er in Deutschland 1956 das erste Mal in das Zuchtbuch eingetragen.
Aussehen des Chihuahuas
Der Chihuahua fällt aufgrund seiner geringen Größe auf. So wird er auch als kleinste Hunderasse der Welt gehandelt. Der Körper des Chihuahuas ist eher länglich und weniger hoch. Charakteristisch für ihn sind seine im 45° Winkel hochstehenden Ohren. Er besitzt „Glubschaugen“ und eine sehr kurze Schnauze. Die Rute des Hundes ist über den Rücken gebogen. Laut Standard sind alle Farben erlaubt. So kann der Chihuahua rein weiß, aber genauso gut auch dreifarbig sein. Es sind verschiedenste Farbkombinationen von schwarz, weiß und Brauntönen möglich. Zudem gibt es sowohl eine kurz- als auch eine langhaarige Variante des Hundes.
Die Größe eines Chihuahuas variiert zwischen 15-23 cm.
Rüden sowie Hündinnen können ein Gewicht zwischen 1,5 bis 3 kg erreichen.
Charakter und Wesen
Auch wenn es sich um die womöglich kleinste Hunderasse der Welt handelt, besitzen Chihuahuas einen ungeheuren Mut. Auch vor größeren Hunden schrecken sie nicht zurück und zeigen sich stattdessen selbstbewusst. Bei Chihuahuas handelt es sich um sehr lebhafte sowie neugierige Tiere, welche ihre nähere Umgebung gerne erkunden. Vor allem sind sie aber sehr anhänglich ihrem Besitzer gegenüber. Sie sind nicht gerne allein und können gegenüber anderen Hunden und Lebewesen schnell eifersüchtig werden.
Haltung und Ernährung
Aufgrund seiner geringen Größe stellt ein Chihuahua natürlich keine so großen Anforderungen an seine Lebensbedingungen, wie ein großer Hund. Er kann somit gerade in kleinen Wohnungen problemlos gehalten werden. Aber auch ein Chihuahua benötigt genügend Auslauf und regelmäßige Beschäftigung. Tägliches Gassi gehen ist also auch bei dieser Hunderasse Pflicht.
Chihuahuas sind hervorragend als Begleit- und Familienhund geeignet. Sie lieben die Nähe zu ihrem Halter. Beim Umgang zusammen mit Kleinkindern, sollte man jedoch vorsichtig sein, da die Hunde einen sehr hohen Aufmerksamkeitsdrang haben und schnell eifersüchtig werden.
Zudem werden diese Hunde nicht gerne über eine längere Zeit allein gelassen. Aufgrund ihrer geringen Größe und des geringen Gewichts können sie aber sehr leicht mitgenommen und transportiert werden. So ist der Transport in einer Hundetasche durchaus möglich. Dennoch sollte er sich am Tag genügend eigenständig bewegen.
Im Normalfall hat der Chihuahua keine speziellen Vorlieben an seine Ernährung. Natürlich sollte das Futter an die Größe des Hundes angepasst werden. Darüber hinaus sollte man auf hochwertiges Futter, mit einem hohen Fleischanteil zusammen mit Gemüse und Obst setzen. Dennoch liegt die Wahl ob Trocken- oder Nassfutter ganz beim Halter. Auch die Kombination beider Varianten ist möglich.
Erziehung und Pflege
Auch wenn der Chihuahua ein auf den ersten Blick niedliches Tier ist, kann er ziemlich temperamentvoll und sogar „giftig“ werden. Um dies möglichst zu verhindern, ist bei dieser Rasse eine konsequente Erziehung wichtig. Von Anfang an sollte man dem Hund klare Regeln und Grenzen vorgeben. Der Halter sollte zu jedem Zeitpunkt das Sagen haben. Eine aggressive Erziehungsweise ist hingegen kontraproduktiv und macht den Hund nur ängstlich und aggressiv. Deshalb sollte man den Hund liebevoll, wie auch bestimmend behandeln.
Nachlässigkeiten sind möglichst zu vermeiden. Dies wird den späteren Umgang um vieles erleichtern. Zudem sollte eine frühe Sozialisierung mit anderen Hunden stattfinden, damit sich der Chihuahua an das Aufeinandertreffen mit anderen Vierbeinern gewöhnen kann. Ansonsten kann es dazu führen, dass er schnell zu einem kläffenden Biest wird.
Je nach Haarlänge, variiert der Aufwand für die Pflege eines Chihuahuas. Chihuahuas mit kurzen Haaren sind besonders pflegeleicht und müssen im Prinzip nur gelegentlich gebürstet werden. Die Variante mit längerem Haar verlangt nach mehr Einheiten. Zudem können sich in dem langen Fell leichter kleine Äste oder Blätter verfangen. Diese sollten nach dem Gassi gehen mit der Hand oder durch sanftes Bürsten entfernt werden, damit diese den Hund nicht stören. Auf intensives Waschen sollte verzichtet werden, falls doch, dann nur mit einem sehr milden Hundeshampoo.
Gesundheit und typische Krankheiten
Bei vielen kleineren Hunderassen tritt schnell Unterzuckerung auf. So kann dies auch beim Chihuahua vorkommen. Des Weiteren sind Augenkrankheiten keine Seltenheit. Zahnstein und Augenentzündungen können mithilfe regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Manche Chihuahuas können an Herzerkrankungen leiden. Zudem ist eine Patellaluxation, also das Herausspringen der Kniescheibe bei diesem Hund durchaus möglich.
Lebenserwartung des Chihuahuas
Die Lebenserwartung von Chihuahuas hat eine sehr große Bandbreite. So können diese kleinen Tiere von 10 bis zu 18 Jahren alt werden. Begünstigt wird die Lebenserwartung natürlich von einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Beschäftigung.
Hunderasse Chihuahua kaufen
Wenn Du dir einen Chihuahua zulegen möchtest, solltest Du dich bei einem eingetragenen Züchter in deiner Nähe umschauen. Seriöse Züchter legen Wert auf die Gesundheit ihrer Tiere und überprüfen die Kompatibilität der Elterntiere. So werden die am meisten auftretenden Erbkrankheiten so gut wie möglich ausgeschlossen. In den letzten Jahrzehnten der Zucht wurden durchaus einige Exemplare hauptsächlich nach äußeren Merkmalen wie zu großen Augen und einer kurzen Schnauze gezüchtet. Was zur Folge hatte, dass Chihuahuas vermehrt Augenentzündungen und Probleme mit dem Gebiss bekamen.
Auch gab es den Trend möglichst kleine Tiere zu züchten, die sogar unter dem eigentlichen Rassestandard von mindestens 1,5 kg liegen. Diese Tiere wurden umso anfälliger für Krankheiten.
Wenn Du diese Punkte beachtest und zu einem verantwortungsvollen Züchter gehst, solltest Du im Normalfall jedoch einen sehr gesunden Hund in deine Hände gelegt bekommen.
Entscheidungshilfe
Bei einem Hund handelt es sich immer um ein Lebewesen. Die Entscheidung für einen Hund sollte also immer gut durchdacht sein. Chihuahuas sind hervorragende Begleit- sowie Familienhunde, die sehr geringe Anforderungen an ihre Umgebung stellen. Jedoch solltest Du dir vor dem Kauf eines solchen Hundes einige Gedanken machen. Chihuahuas fühlen sich zwar in kleineren Wohnungen sehr wohl, sind jedoch keine Hunde, die gerne allein gelassen werden. Entweder solltest Du jemanden haben, der während deiner Abwesenheit auf ihn aufpassen kann oder Du nimmst ihn auf deinen Unternehmungen einfach mit.
Chihuahuas neigen sehr zu eifersüchtigem Verhalten. Ein Chihuahua möchte bei jeder Gelegenheit im Mittelpunkt stehen und von seinem Halter umsorgt werden. Damit seine bestimmende Art keine Oberhand gewinnt, ist ein konsequente Erziehung von Beginn an sehr wichtig. Klare Regeln und Grenzen sollten auch beim Chihuahua gesetzt werden. Um den Umgang mit anderen Hunden zu trainieren, ist eine frühe Sozialisierung und Herangewöhnung an andere Vierbeiner sehr hilfreich.
Zu guter Letzt solltest du dir eine gemeinsame Zukunft über viele Jahre vorstellen können. Die Entscheidung sich einen solchen Hund zu zulegen, wird sich auf die nächsten 10 bis 18 Jahre deines Lebens auswirken. Ein „Ausprobieren“ über ein paar Monate ist also nicht drin. Wenn Du dir trotzdem sicher bist, dass Du dir einen Chihuahua zulegen möchtest und die oberen Punkte beachtest, wirst Du höchstwahrscheinlich eine schöne gemeinsame Zeit mit deinem neuen Vierbeiner verbringen können.
FAQ zum Chihuahua
Chihuahuas werden zwischen 10 und 18 Jahre alt.
Bei einem Züchter kostet ein Chihuahua um die 1.000 Euro.
Der Chihuahua stammt aus Mexiko und gilt als die kleinste Hunderasse der Welt.
Mit circa 6 Monaten ist ein Chihuahua ausgewachsen.
Im Durchschnitt bringt eine Chihuahua Hündin pro Wurf drei Welpen zur Welt.
Bei der Geburt sind die Welpen entsprechend ihrer Körpergröße ziemlich klein. Sie wiegen zwischen 80 und 150 g.
Hunde zittern aus verschiedenen Gründen. Stress, Anspannung, Angst und Anstrengung können genauso die Auslöser dafür sein wie Freude. Hunde ohne Unterwolle und so zierliche Hunde wie Chihuahuas zittern auch relativ schnell bei Kälte, weil ihr Fell sie nicht so gut vor niedrigen Temperaturen schützen kann.
Nass- und Trockenfutter sind wie für alle Hunde eine gute Ernährung für Hunde. Morgens ein kleiner Napf Nassfutter und nachmittags etwas Trockenfutter sind eine gute Mischung. Zudem sollte immer frisches Wasser bereitstehen.
Die Läufigkeit dauert bei einer Chihuahua Hündin ungefähr 21 bis 28 Tage.
Die Dauer der Trächtigkeit liegt bei Hunden zwischen 58 und 68 Tagen.
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